Deutschland stärkt ukrainische Luftabwehr mit weiterem Patriot-System
Inmitten der wachsenden militärischen Herausforderungen für die Ukraine hat die Bundesregierung die Lieferung eines zusätzlichen Patriot-Luftabwehrsystems zugesagt. Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigte die Entscheidung mit lobenden Worten und betonte die signifikante Rolle Deutschlands in der Verteidigungsunterstützung. In einer Videobotschaft drückte er speziellen Dank gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz aus und hob hervor, dass durch Deutschlands Engagement Tausende von Leben geschützt werden könnten.
Die Zusammenarbeit mit Deutschland umfasst nicht nur das Patriot-System, sondern erstreckt sich auch auf mögliche zusätzliche Waffenlieferungen, wie das Iris-T-System sowie Raketen für bestehende Luftabwehrsysteme, so Selenskyj. Die Diskussionen hierzu fanden bereits im Rahmen eines Telefonats mit dem Bundeskanzler statt. Auch rief der ukrainische Präsident andere Länder auf, sich dem Beispiel Deutschlands anzuschließen.
Von deutschen Beständen wird das dritte Patriot-System unverzüglich in die Ukraine überführt, womit es sich zu den bereits gelieferten zwei Systemen gesellt. Die Effektivität der Patriot-Luftabwehr im Kampf gegen russische Angriffe wurde vom Berliner Verteidigungsministerium bestätigt, auch wenn unklar bleibt, wie viele der Systeme angesichts russischer Behauptungen über zerstörte Abschussrampen noch einsatzfähig sind.
Die strategische Frontlage veranschaulicht zudem die dringende Notwendigkeit einer verbesserten Luftabwehr. Selenskyj unterstrich dies mit der Forderung nach insgesamt 25 Patriot-Systemen, um den ukrainischen Luftraum effektiv abzuschirmen. Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj schilderte die angespannte Situation an der Ostfront und mahnte gleichzeitig zu einer technologischen Aufrüstung der Armee, einschließlich fortschrittlicher Drohnentechnik.
Trotz der prekären Lage bleibt Selenskyj optimistisch. Er verwies auf die zunehmende produktive Leistungsfähigkeit der eigenen Rüstungsindustrie und die steigende Zahl von Drohnen sowie Raketen und Granaten für die Truppen. Er gab an, dass rund 300.000 Menschen in der ukrainischen Rüstungsindustrie tätig sind, und stellte die Wichtigkeit der dortigen privaten Initiativen heraus. (eulerpool-AFX)