Deutschland kämpft weiterhin mit einem dramatischen Mangel an sozialem Wohnraum
Deutschland kämpft weiterhin mit einem dramatischen Mangel an sozialem Wohnraum, wie ein Bündnis aus Mieterbund, Baugewerkschaft sowie Sozial- und Branchenverbänden beklagt. Die genauen Zahlen zu diesem Missstand sollen heute um 10.30 Uhr bei einer Online-Pressekonferenz in Berlin präsentiert werden. Eine Studie des renommierten Pestel-Instituts in Hannover bildet die Grundlage für die präsentierten Daten.
Bereits seit Jahren ist bekannt, dass die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland kontinuierlich abnimmt. Sozialwohnungen haben staatlich regulierte Mieten und werden ausschließlich an bedürftige Personen vergeben. Nach einer bestimmten Zeit können diese Wohnungen jedoch wieder frei am Markt vermietet werden. Diese fehlende Konstanz und Planungssicherheit erschwert es, den sozialen Wohnraum in ausreichender Menge zu erhalten.
Um dem enormen Bedarf an Wohnraum, insbesondere in den Städten, gerecht zu werden, hatten SPD, Grüne und FDP in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, davon 100.000 Sozialwohnungen. Aufgrund verschiedener Faktoren, wie dem Fachkräftemangel, gestiegenen Zinsen und Materialknappheit, musste die Regierung jedoch einräumen, dass dieses Ziel vorerst nicht erreicht werden kann. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs haben die Lage zusätzlich erschwert.
Der Mangel an sozialem Wohnraum in Deutschland hat weitreichende Folgen. Experten warnen vor steigenden Mieten und einer Verdrängung von einkommensschwachen Haushalten. Insbesondere in Ballungszentren leiden immer mehr Menschen unter der angespannten Wohnsituation. Eine Lösung dieses Problems ist von großer Bedeutung und erfordert ein umfassendes und koordiniertes Vorgehen aller beteiligten Akteure. (eulerpool-AFX)