Deutsche Telekom wächst stark und übertrifft Erwartungen

Deutsche Telekom startet stark ins Jahr – deutlich bessere Entwicklung als erwartet.
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Die Deutsche Telekom hat das erste Quartal des Jahres 2024 überraschend stark abgeschlossen. Der DAX-Konzern verzeichnete einen signifikanten Anstieg bei neuen Mobilfunkkunden und übertraf die Gewinnprognosen der Analysten. Vorstandschef Tim Höttges sieht das Unternehmen auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen. Trotzdem verlor die Telekom-Aktie am Donnerstagmittag 0,9 Prozent.

Den neuen Handynetz-Ausbauauflagen der Bundesnetzagentur steht Höttges jedoch kritisch gegenüber. In einer Telefonkonferenz mit Journalisten bezeichnete er diese als enorme kostenseitige Herausforderung. Die Telekom müsse ihr Netz insbesondere in Wäldern und Naturschutzgebieten ausbauen, obwohl die Flächenabdeckung bereits in den niedrigen 90 Prozent liege.

Neben der Telekom sind in Deutschland auch Vodafone und Telefonica wichtige Anbieter. Die Bundesnetzagentur fordert, dass diese Unternehmen bis Anfang 2030 99,5 Prozent der Fläche mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde versorgen. Im Gegenzug sollen die Nutzungsrechte an bestimmten Frequenzen um fünf Jahre verlängert werden.

Höttges kritisierte, dass der neue Wettbewerber 1&1 erneut einen Freifahrtschein erhalte. 1&1 habe wiederholt Auflagen nicht eingehalten und zähle lediglich 1350 Antennenstandorte, von denen nur knapp 230 in Betrieb seien. "1&1 verfährt mit den Auflagen nach dem Pipi-Langstrumpf-Prinzip: Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt," so Höttges.

Im ersten Quartal überzeugte die Telekom mit 281.000 neuen Vertragskunden und einem Anstieg des Service-Umsatzes um 3,4 Prozent. Diese positiven Entwicklungen wurden durch eine hohe Nachfrage aus dem Geschäftskundenbereich und Bündelangebote für Verbraucher begünstigt. Im Breitbandgeschäft enttäuschte jedoch ein Zuwachs von nur 39.000 neuen Verträgen.

Finanzchef Christian Illek zeigte sich unzufrieden mit den Breitband-Neuzugängen, betonte jedoch die schwierige Marktlage. Die Telekom plant eine Steigerung der FTTH-Anschlüsse um rund 450.000 im laufenden Jahr.

Konzernweit stieg der Umsatz im ersten Quartal um 0,4 Prozent auf 27,9 Milliarden Euro. Ohne Wechselkurs- und Portfolioeffekte betrug das Wachstum 1,6 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) wuchs dank Effizienzmaßnahmen um 5,1 Prozent. Der Gewinn für die Aktionäre betrug knapp zwei Milliarden Euro, nach 15,4 Milliarden im Vorjahr, das von einem Verkauf der Mehrheit am Funkturmgeschäft profitierte.

Die Jahresziele der Telekom bleiben trotz der erhöhten Prognose von T-Mobile US unverändert. Höttges erwartet im Tagesgeschäft ein Ergebnis von rund 42,9 Milliarden Euro und einen freien Mittelzufluss von etwa 18,9 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) soll 2024 bei mehr als 1,75 Euro liegen, nach 1,60 Euro im Vorjahr.

Unterdessen haben Hunderte Telekom-Beschäftigte in Stuttgart zu einem Warnstreik aufgerufen. Rund 300 Beschäftigte folgten dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi, um den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen. Die Kundgebung fand vor der MHP Arena statt, wo die Beschäftigten für einen neuen Tarifabschluss demonstrierten.

Die Deutsche Telekom hatte 2019 umfassende Medienrechte für die Europameisterschaft vom europäischen Fußballverband UEFA erhalten. Alle 51 Spiele der EM werden über MagentaTV übertragen, fünf davon exklusiv. Bis zum Start am 14. Juni müssen jedoch noch technische Ausbauten erfolgen.

Die Aktie der Deutschen Telekom schloss im XETRA-Handel 1,04 Prozent niedriger bei 21,89 Euro.

Finanzen / Technologie
[Eulerpool News] · 17.05.2024 · 17:06 Uhr
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