Dämpfer für Europas Wirtschaft: Trübe Aussichten im Reich der Mitte
Europäische Firmen blicken mit Sorge auf den chinesischen Markt, der bisher ein lukratives Terrain für Wachstum und Expansion darstellte. Jüngste Erhebungen der EU-Handelskammer in Peking zeichnen ein düsteres Bild für die Perspektiven europäischer Unternehmen in China. Bei der jährlichen Geschäftsklimaumfrage verzeichnete man eine historische Kippe der Stimmung: 23 Prozent der befragten Unternehmen sehen ihre Wachstumschancen für die nächsten zwei Jahre skeptisch – ein bisher unerreichter Höchstwert im Vergleich zu den 9 Prozent des Vorjahres.
Der einstige Optimismus, getrieben von der erhofften Erholung nach der Lockdown-Phase, ist dem Vernehmen nach geschwunden. Statt anhaltender Aufbruchsstimmung ringen europäische Firmen mit einer kontrahierenden Binnennachfrage, einer erdrückenden Schuldenlast der lokalen Regierungen und fortwährenden Schwierigkeiten im Immobiliensektor. Diese strukturellen Hürden im größten Markt Asiens haben tiefe Spuren in der Zuversicht der Unternehmen hinterlassen.
Die jüngsten Signale aus der chinesischen Politik tun ihr Übriges, um die Lage zu komplizieren. Unternehmerisches Vertrauen leidet zunehmend unter inkonsistenten und oftmals widersprüchlichen Aussagen der Regierung, die zu einer Atmosphäre verstärkter Unsicherheit beitragen. Vor diesem Hintergrund ist der Anteil der optimistischen Unternehmen auf ein Rekordtief von 32 Prozent gefallen, verglichen mit 55 Prozent im Vorjahr – ein Indikator für die nachlassende Attraktivität des chinesischen Marktes und die wachsenden Herausforderungen für europäische Akteure. (eulerpool-AFX)