Continental-Aktien rutschen nach Jahreszahlen und Prognose ab
Enttäuschung bei den Anlegern: Die Aktien des hannoverschen Autozulieferers Continental haben nach Veröffentlichung der Jahresbilanz und der für das laufende Jahr gesetzten Ziele eine Talfahrt erlebt und sind zeitweilig auf das seit Dezember nicht mehr gesehene Niveau von 68,80 Euro abgerutscht. Dieser Kursrutsch ließ Continental deutlich unter die signifikante 200-Tage-Linie sinken, was auf einen negativen langfristigen Trend hindeutet. Später erholte sich der Kurs zwar leicht, doch am Ende des Tages stand ein Minus von drei Prozent bei einem Kurs von 70,66 Euro zu Buche, was den Gesamtjahresverlust auf über acht Prozent anwachsen ließ.
Analysten, darunter David Lesne von der UBS und Alexander Wahl von Stifel, kritisierten, dass sowohl die Quartalskennzahlen als auch die Zukunftsprognosen für Umsatz und Gewinnmarge hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Folge sei laut Wahl eine voraussichtliche Anpassung der Konsensschätzungen für das operative Ergebnis (Ebit) um circa fünf Prozent nach unten.
Bemerkenswerterweise erwarten die Analysten im Autosegment von Continental ein Umsatzwachstum von etwa 15 Prozent, obwohl das vierte Quartal schwächelte und die Erfolgsgeschichte der Sparte in den letzten Jahren als durchmischt betrachtet wird. "Offenbar sind Wechselkursschwankungen für die Schwächen im Automobilbereich verantwortlich", fügt Wahl hinzu.
Ein weiterer Punkt der Besorgnis unter Marktbeobachtern ist der prognostizierte bereinigte freie Barmittelzufluss (FCF) des Unternehmens, der zwischen 700 Millionen und 1,1 Milliarden Euro liegen soll – und somit unterhalb der Konsensschätzung von 1,08 Milliarden Euro. Marc-René Tonn von Warburg merkte jedoch an, dass diese Prognose Sonderbelastungen von bis zu einer Milliarde Euro beinhalte, was ohne diese Einflüsse ein höheres Ergebnis für das nächste Jahr verspräche. (eulerpool-AFX)