China bunkert Energie: Kohle- und Gasimporte deutlich gestiegen
Angesichts sinkender Weltmarktpreise nutzt China die Gelegenheit, seine Reserven an Brennstoffen für Stromerzeugung auszubauen – ein strategischer Schachzug vor dem Hintergrund des herannahenden, energieintensiven Sommers.
Die jüngsten Zahlen zeigen einen bemerkenswerten Anstieg der Importe: Bis Ende April stiegen die Einfuhren von Erdgas um beachtliche 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Kohleimporte sogar um 13 Prozent zunahmen. Diese Entwicklung überrascht, denn sie widerspricht den Prognosen, die von einer Beruhigung der Importzahlen nach dem Rekordhoch des Vorjahres ausgegangen waren. Dieser Aufwärtstrend ist umso bemerkenswerter, als die inländische Kohleproduktion Chinas erstmals seit dem dritten Quartal 2020 eine rückläufige Tendenz aufweist und somit eine zusätzliche Nachfrage nach Importen erzeugt.
Dieses Vorgehen der chinesischen Regierung unterstreicht einmal mehr die strategische Bedeutung des Energiesektors für das Land, das einen pragmatischen Weg verfolgt, um seine Energieversorgung auch während Perioden hoher Nachfrage sicherzustellen. Die Koordination zwischen den staatlichen Energieunternehmen und der Zentralregierung scheint Hand in Hand zu gehen, um eine robuste Widerstandsfähigkeit des Energienetzes zu gewährleisten und die ökonomische Dynamik des Landes aufrechtzuerhalten. (eulerpool-AFX)