Bundesregierung: Indien wird Corona-Hochinzidenzgebiet

Berlin (dpa) - Wegen dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Indien ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein.

Damit sind aber zunächst keine verschärften Einreisebestimmungen für das Land mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern verbunden, in dem sich gerade eine neue Virusvariante ausbreitet. Zusätzliche Beschränkungen hätte es nur bei einer Einstufung als Virusvariantengebiet gegeben. Darauf verzichtete die Bundesregierung zunächst, Gesundheitsminister Jens Spahn schloss einen solchen Schritt für die Zukunft aber nicht aus.

Auch das nordafrikanische Tunesien, der Inselstaat Kap Verde vor der afrikanischen Küste und die arabischen Golfstaaten Katar und Oman werden ab Sonntag zu Hochinzidenzgebieten, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag im Internet bekanntgab. Von der Liste der Risikogebiete gestrichen wurden mehrere Karibikstaaten, darunter die auch bei deutschen Touristen beliebte Dominikanische Republik, für die damit die Quarantänepflicht bei Einreise nach Deutschland entfällt.

Indien ist bisher noch einfaches Risikogebiet. Wer aus solchen Regionen einreist, ist zu einer zehntägigen Quarantäne verpflichtet, von der man sich nach fünf Tagen durch einen negativen Corona-Test befreien kann. Daran ändert sich auch durch die Hochstufung zum Hochinzidenzgebiet nichts.

Die Regeln für Virusvariantengebiete sind deutlich strenger: Einreisende müssen für 14 Tage in Quarantäne ohne Verkürzungsmöglichkeit. Außerdem dürfen Fluggesellschaften sowie Bahn- und Busunternehmen bestimmte Personengruppen aus diesen Regionen nicht befördern.

Die Infektionszahlen in Indien steigen dramatisch. Das Gesundheitsministerium meldete am Freitag mit 332.730 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden den höchsten Wert weltweit. 2263 Menschen starben an oder mit Covid-19.

Experten führen die Entwicklung einerseits auf einen sorglosen Umgang mit der Pandemie zurück: Es gab lange Massenveranstaltungen für anstehende Regionalwahlen und religiöse Feste, bei denen Menschen weder Masken trugen noch Abstand hielten. Aber auch Virusmutationen bereiten dem Land Sorgen. Die indische Variante B.1.617 steht bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter Beobachtung.

RKI-Vizechef Lars Schaade sagte am Freitag, es sei denkbar, «dass uns die Variante vor neue Herausforderungen stellt». Aber die Belege seien noch nicht da. «Wir müssen da hinschauen, Warnungen müssen ernst genommen werden.» Es gehe auch darum, die weitere Einschleppung der Variante nach Deutschland zu vermeiden. Die Zahl der bisherigen Nachweise liegt bei 21, wie das RKI bereits in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht geschrieben hatte. «Wir sehen im Moment noch keine Tendenz zur großen Verbreitung innerhalb von Deutschland. Aber wir haben das im Blick», betonte Schaade.

Neben den genannten Änderungen gibt es am Sonntag noch einige weitere auf der Risikoliste des RKI:

- Neben der Dominikanischen Republik werden auch St. Lucia sowie Antigua und Barbuda in der Karibik von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Das gilt auch für einzelne Regionen in Irland, Finnland und Norwegen.

- Die Bahamas - bisher «risikofrei» - werden dagegen neu als Risikogebiet eingestuft.

- Albanien und Moldau werden vom Hochrisikogebiet zum Risikogebiet heruntergestuft.

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Gesundheit / Krankheiten / Wissenschaft / Corona / Covid-19 / Deutschland / Brasilien
23.04.2021 · 18:02 Uhr
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