Bundesaußenministerin fordert verstärkte Luftverteidigung für Ukraine
Inmitten der sich verschärfenden Bedrohungslage in der Ostukraine mahnt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu verstärkten internationalen Bemühungen um die Lieferung zusätzlicher Luftverteidigungssysteme. Bei einem Zusammentreffen mit dem moldauischen Amtskollegen Mihai Popsoi in Berlin äußerte sich Baerbock besorgt über die begrenzten Kapazitäten der Luftabwehr, insbesondere hinsichtlich der knapp gewordenen Bestände an Patriot-Systemen. Sie betonte die Notwendigkeit, einen Überblick über die verfügbaren Luftabwehrsysteme in Europa und weltweit zu erstellen. Diese Initiative wurde bereits beim letzten Treffen der Nato-Außenminister ins Leben gerufen.
Weiterhin informierte die Außenministerin über die Bemühungen, gemeinsam mit der Ukraine und europäischen Partnern einen Fonds zu schaffen. Dieser soll den Ankauf von Luftabwehrsystemen aus Drittstaaten ermöglichen und deren schnelle Bereitstellung sichern. Bei dem für die kommende Woche anberaumten G7-Treffen in Italien, das aktuell den Vorsitz der Gruppe innehat, erhofft sich Baerbock weitere Fortschritte in dieser Angelegenheit. Zur G7 gehören, neben der Bundesrepublik, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich.
Die Ministerin warnte vor den Zerstörungsabsichten des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegenüber der Großstadt Charkiw, wo nahezu eine Million Menschen leben. Ein massiver russischer Angriff wäre gleichbedeutend mit unermesslichem Leid für die Bevölkerung. Daher sei es von größter Wichtigkeit, alles in die Wege zu leiten, um weitere Luftverteidigungssysteme schnell in die Ukraine zu bringen. (eulerpool-AFX)