Bundesanleihen steigen nach schwächeren US-Inflationsdaten
Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag nach schwächeren US-Inflationsdaten deutlich gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,87 Prozent auf 130,88 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Bundeswertpapiere sank um 0,11 Prozentpunkte auf 2,59 Prozent.
Die Anleihen wurden durch den nachlassenden Preisdruck in den USA beflügelt. Im Oktober fiel die Jahresinflationsrate von 3,7 auf 3,2 Prozent. Auch die weniger schwankungsanfällige Kerninflation ging leicht zurück. Die Erwartungen von Bankökonomen wurden durchweg unterboten. Die Inflationsrate liegt jedoch immer noch über dem Zielwert der US-Notenbank von zwei Prozent.
Die Zahlen kommen der Fed entgegen, die zuletzt keine weiteren Zinserhöhungen vorgenommen hat. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, sieht das Zinshoch jedoch als erreicht an. Er erwartet, dass die Inflationsrate deutlich fallen wird und der nächste Zinsschritt nach unten gehen wird.
Eine verbesserte Stimmung unter deutschen Finanzexperten spielte am Anleihemarkt kaum eine Rolle. Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen im November stärker als gedacht. Es war der vierte Zuwachs in Folge. "Es erhärtet sich somit der Eindruck, dass die Talsohle der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland erreicht ist", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Resultate. (eulerpool-AFX)