Börse Europas: Gemischtes Bild zum Wochenende, London im Aufwind
Während die meisten europäischen Aktienmärkte die Handelswoche mit Verlusten beschlossen, konnte die Londoner Börse aufgrund starker Gewinne in den Sektoren Bergbau und Öl & Gas einen positiven Trend verbuchen. Getrieben von den eskalierenden internationalen geopolitischen Spannungen zogen die Rohstoff- und Energieaktien signifikant an.
Der EuroStoxx 50 gab am Forschentag leicht nach und fiel um 0,23 Prozent auf 4955,01 Punkte, was einem wöchentlichen Rückgang von etwa 1,2 Prozent entspricht. Der Cac 40 in Frankreich verzeichnete ebenfalls ein Minus und sank um 0,16 Prozent auf 8010,83 Punkte. Im Gegensatz dazu konnte der britische FTSE 100 ein neues Rekordhoch von annähernd 8045 Punkten erreichen und schließlich 0,91 Prozent höher bei 7995,58 Punkten schließen.
Investoren richteten ihr Augenmerk neben der Geldpolitik schon auf die bevorstehende Berichtssaison für das erste Quartal. Insbesondere in den USA sind die Erwartungen mit einem vorhergesagten Gewinnwachstum von vier Prozent für die Unternehmen des S&P 500 höher als in Europa, wo Analysten von einem Gewinnrückgang um 14 Prozent ausgehen, so der Fondsmanager Sören Wiedau von der Weber Bank.
Börsianer sehen die Gründe für die Rally bei europäischen Rohstoff- und Ölwerten vor allem in den zunehmenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Zusätzlich zur geopolitischen Lage tragen die verknappte Produktion durch große Ölförderländer sowie eine anziehende Nachfrage, bedingt durch konjunkturelle Aufschwünge in China und Europa, zu einem Anstieg der Rohölpreise bei.
Ebenfalls im Fokus standen zinssensitive Werte, die von der erwarteten Zinsänderung im Euroraum profitierten. Unternehmensbezogene Analystenstudien lieferten weitere Impulse für Kursbewegungen am Aktienmarkt. So erlebte die Online-Apotheke DocMorris infolge optimistischer Analystenkommentare und Kaufempfehlungen einen Kursanstieg von 5,2 Prozent.
Ein rein rechnerischer Verlust war bei den Titeln der Zurich Insurance zu verzeichnen, die einen Kursrückgang von 3,8 Prozent hinnehmen mussten. Ursächlich hierfür war der Dividendenabschlag, der insbesondere bei Versicherern und deren tendenziell hohen Ausschüttungen durchschlägt. (eulerpool-AFX)