Bayerns Initiative zur Reform der Einnahmenverteilung im Emissionshandel: Schwerpunkt auf kommunaler Entlastung
Der Freistaat Bayern hat eine wegweisende Bundesratsinitiative gestartet, die sich mit der Neugestaltung der Verteilung der Einnahmen aus dem deutschen und europäischen Emissionshandel befasst. Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei und Mitglied der CSU, erklärte im Anschluss an eine Kabinettssitzung in München, dass das primäre Ziel dieser Initiative die gerechte Entlastung der Bundesländer und Kommunen sei. Diese spielen eine zentrale Rolle im Klimaschutz. Herrmann betonte, dass Bayern insbesondere auf eine angemessene finanzielle Berücksichtigung drängt, um effizienzsteigernde Maßnahmen in diesem Bereich zu begünstigen.
Im Jahr 2024 generierte der Bund Einnahmen in Höhe von 18,5 Milliarden Euro aus dem Emissionshandel. Bayern schlägt vor, dass 25 Prozent dieser Einnahmen direkt an die Bundesländer fließen sollten. Dieser Anteil würde für Bayern Einnahmen von etwa 750 Millionen Euro bedeuten. Derzeit gehen die gesamten Erlöse an den Bund, der sie über festgelegte Förderprogramme verteilt. Herrmann argumentiert, dass eine direkte Beteiligung der Länder und Kommunen nicht nur die Realisierung von Klimaschutzmaßnahmen beschleunigen, sondern auch die bürokratischen Prozesse erheblich vereinfachen würde.
Herrmann hob hervor, dass etwa die Hälfte der öffentlichen Investitionen in den Klimaschutz von Ländern und Kommunen getätigt wird. Er appellierte, dass bei der Zuweisung der Einnahmen diese geballte finanzielle Verantwortung stärker berücksichtigt werden müsse. Die Bedeutung der regionalen Ebenen wird in der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen oft unterschätzt, obwohl sie fortlaufend erhebliche Beiträge zum nationalen Klimaschutz leisten.
Die Initiative soll am 19. Dezember während der letzten Bundesratssitzung des Jahres präsentiert werden. Bislang hat Bayern keine Rückmeldungen von anderen Bundesländern zu seinem Vorschlag erhalten. Es wird jedoch erwartet, dass in den kommenden Wochen weiterführende Diskussionen über die Verteilung der Emissionseinnahmen entstehen werden, da die Einnahmen aus dem Emissionshandel in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind. Der Klima- und Transformationsfonds, in den diese Mittel fließen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der klimapolitischen Ziele Deutschlands.

