Bad Bank FMS verbucht profitables Jahr trotz schwieriger Erblasten
In einer Zeit der finanziellen Unsicherheiten meldet die Münchner Bad Bank FMS, zuständig für die Bewältigung der Hinterlassenschaften der in Verruf geratenen Hypo Real Estate, einen erfreulichen Geschäftserfolg. Unter der Federführung von Christoph Müller verzeichnete das staatliche Unternehmen nicht nur eine Reduktion des ehemaligen HRE-Portfolios um fünf Milliarden Euro, sondern auch einen Jahresüberschuss in Höhe von 36 Millionen Euro. Müller bezeichnet das Geschäftsjahr als "sehr erfolgreich".
Ein Faktor, der sich als besonders förderlich für die Bilanz der FMS erwiesen hat, war der Anstieg der Zinssätze. So erhöhte sich der Zinsüberschuss der Bad Bank um stattliche 35 Prozent auf 528 Millionen Euro. Diese Entwicklung unterstreicht die Parallelen zu den Geschäftsdynamiken konventioneller Banken.
Angefangen hatte die FMS im Oktober 2010 mit einem Berg von Risikopapieren der HRE, dessen Gipfel nahezu 176 Milliarden Euro markierte. Seitdem ist mehr als drei Viertel des angestauten Volumens abgetragen – ein Teil wurde verkauft, ein anderer Teil erreichte schlicht das Ende der Verfallfrist. Ende 2023 waren noch 44,4 Milliarden Euro im Bestand, und die Verantwortlichen planen, im laufenden Jahr vier bis sechs Milliarden Euro davon weiter abzutragen.
Die Mission der FMS klingt zwar nach planmäßiger Selbstauflösung, doch mag diese länger währen als einst angenommen. Mit Wertpapieren, die erst im Jahr 2078 auslaufen, muss die FMS auch in Zukunft noch mit langem Atem am Markt agieren. Obgleich das Ziel ist, auch diese "Langläufer" frühestmöglich zu veräußern, bleibt ein konkreter Endzeitpunkt für die Existenz der Bad Bank offen. Müller teilt mit, dass aktuell an einer Weiterentwicklung des Betriebsmodells gearbeitet wird und Entscheidungen zum weiteren Vorgehen im Laufe des Jahres getroffen werden sollen.
Ein Highlight der Bilanz: Die FMS musste im vergangenen Jahr keine Kreditausfälle beklagen und auch keine Zahlungsaufschübe gewähren, wie Finanzvorständin Carola Falkner betonte. Auch die Flauten auf dem Büroimmobilienmarkt scheinen FMS nicht zu tangieren, da diese Portfolioteile bereits abgebaut wurden. Die Herausforderungen der heutigen Zeit betreffen eher die langen Laufzeiten der Papiere und die Aufgabe, für die teils schwer verkäuflichen Finanzprodukte aus der Ära vor der Finanzkrise von 2008 am heutigen Markt Käufer zu finden. (eulerpool-AFX)