Aufwärmung des Wohnkostenklimas: Deutlicher Anstieg der Heizkosten
In Zeiten des wirtschaftlichen Ungemachs und der klimatischen Herausforderungen rückt auch die Heizkostensituation der Miethaushalte in Deutschland verstärkt in den Fokus. Ein aktueller Report des Immobiliendienstleisters Ista zeigt auf, dass sich Bürgerinnen und Bürger auf teils deutlich gestiegene Heizkosten einzustellen haben. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Studie für Fernwärme einen Preisanstieg je Kilowattstunde von durchschnittlich 7 Prozent, während sich bei Heizöl und Erdgas die Erhöhungen auf 34 bzw. 44 Prozent belaufen. Trotz staatlicher Preisinterventionen bei Gas und Fernwärme in diesem Jahr offenbart eine Analyse, die auf etwa 800.000 Heizkostenabrechnungen basiert, dass der winterliche Wärmekomfort im Portemonnaie spürbar mehr Raum einnehmen dürfte. Wenngleich der Gesamtverbrauch aufgrund eines besonneneren Heizverhaltens zu Beginn des Jahres und einem milden Jahresausklang leicht rückläufig war, müssen Mieterinnen und Mieter von Durchschnittswohnungen mit 70 Quadratmetern mit höheren Jahresgesamtkosten rechnen. So liegt die finanzielle Mehrbelastung für Fernwärmenutzer bei 2 Prozent (792 Euro), für Erdgasnutzer bei beachtlichen 37 Prozent (817 Euro) und für Heizölnutzer sogar bei 30 Prozent (1095 Euro). Ista-Vorstand Hagen Lessing prognostiziert in diesem Zusammenhang, dass besonders Nutzer von Gas- und Ölheizungen mit nachträglichen Zahlungsaufforderungen rechnen müssten. Darüber hinaus verrät eine vertiefte Auswertung monatlicher Heizdaten von 350.000 Wohnungen, wie sich der Heizenergieverbrauch in den 20 größten Städten Deutschlands im Vergleich zur Vorjahresperiode, welche von September bis April reichte, entwickelt hat. Hierbei offenbart sich außer für Stuttgart, wo der Verbrauch um rund ein Prozent sank, eine allgemeine Zunahme. Als Spitzenreiter mit zwölf Prozent Mehrverbrauch erwies sich Bielefeld. Insgesamt stieg der witterungsbereinigte Heizenergieverbrauch in der Heizperiode 2023/24 in Deutschland im Schnitt um fünf Prozent. (eulerpool-AFX)