Argentinische Justiz macht Iran für Amia-Anschlag verantwortlich
Die tragischen Ereignisse, die sich vor fast drei Jahrzehnten im Herzen von Buenos Aires abspielten, erleben eine historische Wendung, nachdem ein argentinisches Gericht ein bedeutsames Urteil verkündete: Die iranische Regierung wurde als Urheber des verheerenden Bombenanschlags auf das jüdische Gemeindezentrum Amia identifiziert. Das Berufungsgericht für Strafsachen sprach von einem 'Verbrechen gegen die Menschlichkeit', wie die namhafte Tageszeitung 'La Nación' berichtete.
Die Organisation Amia zeigte sich über das Gerichtsurteil erfreut und bekräftigte ihre langjährige Überzeugung, derzufolge zahlreiche Beweismittel die direkte Beteiligung des Iran bei Planung und Finanzierung des Anschlags nahelegten. Am 18. Juli 1994 erschütterte der Anschlag das jüdische Gemeindezentrum und forderte 85 Menschenleben; weitere 300 Personen erlitten Verletzungen. Das Gericht folgte der Einschätzung, dass die Hisbollah-Miliz im Auftrag der iranischen Regierung gehandelt hat.
Die Verwicklungen reichen bis in die politischen Sphären Argentiniens: Während Cristina Kirchners Präsidentschaft wurde eine Kooperation mit Teheran angestrebt, um eine internationale Wahrheitskommission mit den Ermittlungen zu betrauen. Diese Zusammenarbeit wurde jedoch von einem Schatten überschattet, als der Sonderstaatsanwalt Alberto Nisman, der die Untersuchungen leitete, tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Dies geschah kurz nachdem er Cristina Kirchner und andere offiziell der Justizbehinderung bezichtigt hatte.
Das jüdische Gemeindezentrum Amia verlangt nach Gerechtigkeit und fordert, dass die Verantwortlichen für diese Gräueltat vor Gericht gestellt werden. Die Organisation bezeichnet die bisherige Straflosigkeit als 'Schandfleck in der argentinischen Geschichte'. (eulerpool-AFX)