Anleger sind optimistisch: Dax übertrifft 200-Tage-Linie

Am deutschen Aktienmarkt herrscht weiterhin eine Kauflaune, da die Anleger auf eine deutliche Entspannung der Geldpolitik hoffen. Der Leitindex Dax verzeichnete am Mittwochnachmittag einen Anstieg um 0,64 Prozent auf 15.714,75 Punkte. Damit steht er über der 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Trend viel Beachtung findet.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann ebenfalls um 0,59 Prozent auf 26.399,65 Zähler. Auch der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 stieg um rund 0,6 Prozent.

Grund für die positive Stimmung unter den Anlegern ist der nachlassende Inflationsdruck in den USA, der die Erwartung weckt, dass der Höhepunkt der Zinserhöhungen erreicht ist. Die Marktexperten von Index Radar bestätigen, dass weitere Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed nun vollständig ausgepreist sind. Die Diskussion auf dem Parkett dreht sich nun darum, wann die ersten Leitzinssenkungen stattfinden werden.

Experten vermuten außerdem, dass viele Investoren Angst haben, zum Jahresende etwas zu verpassen. Dies erklärt die erneuten deutlichen Kursgewinne am Tag nach der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten, so Marktexperte Andreas Lipkow.

Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Oktober entgegen den Erwartungen von Analysten leicht an. Dies trägt vorerst nicht zu der Hoffnung auf fallende Zinsen bei, kann aber durch die geringer als erwartet gestiegenen Erzeugerpreise im vergangenen Monat unterstützt werden.

Eine weiter positive Nachricht kam in Form der abgewendeten Regierungsgeschäfte in den USA. Dem Entwurf eines Übergangshaushalts wurde von den Mitgliedern des Repräsentantenhauses mit mehr als der erforderlichen Zweidrittelmehrheit zugestimmt. Die Zustimmung im Senat gilt als Formsache.

Am Mittwoch standen auch die Dax-Konzerne Infineon und Siemens Energy im Fokus. Infineon erwartet nach einem überraschend erfolgreichen Jahresendspurt für das neue Geschäftsjahr 2023/2024 weiteres Wachstum und plant eine Dividendenerhöhung. Allerdings liegt das operative Gewinnziel von Vorstandschef Jochen Hanebeck etwas unter den durchschnittlichen Marktschätzungen. Dennoch verzeichneten die Aktien mit einem Plus von fast acht Prozent erneut ein starkes Wachstum.

Siemens Energy festigte ebenfalls seine Position nach den Zahlen des vierten Geschäftsquartals und der Einigung auf einen Anteilsverkauf am Indien-Geschäft. Die Aktien sprangen um 5,5 Prozent zurück über die Zehn-Euro-Marke. Laut Analyst Akash Gupta von der Bank JPMorgan könnte das Risiko einer Kapitalerhöhung kurzfristig sinken.

Des Weiteren wird berichtet, dass der chinesische Online-Einzelhandelsriese JD.com Gespräche mit Altaktionären über einen Einstieg bei Ceconomy, der Muttergesellschaft von Mediamarkt und Saturn, führt. Die Ceconomy-Aktien schossen daraufhin um 15 Prozent in die Höhe.

Der Biosprit-Hersteller Cropenergies senkte aufgrund stark gesunkener Ethanolpreise seine Prognose für das noch bis Ende Februar 2024 laufende Geschäftsjahr. Die Cropenergies-Aktien verloren daraufhin fünf Prozent, während die Papiere der Mutter-Gesellschaft Südzucker um etwas mehr als ein halbes Prozent nachgaben. Südzucker erwartet jedoch einen starken Herbst und bestätigte die Jahresprognose.

Die Aktien von Delivery Hero setzten ihre Erholung fort und verzeichneten einen Anstieg um 6,5 Prozent, nachdem sie am Tag zuvor ihren Quartalsbericht veröffentlicht hatten. Analysten äußerten sich ermutigend zu dem Essenslieferdienst, der bei Goldman Sachs auf einer Liste besonders überzeugender Anlageideen steht.

Etwas im Minus notierten die Papiere von Grand City Properties nach den Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres. UBS-Analyst Charles Boissier bestätigte jedoch, dass der Wohnimmobilienkonzern gute Chancen hat, die erneut bestätigte Prognose zu erreichen. Insgesamt büßten Immobilientitel am Mittwoch etwas von ihrer Aufwärtsbewegung ein.

Der Euro geriet nach den US-Daten am Nachmittag leicht unter Druck und kostete zuletzt 1,0841 US-Dollar. Direkt vor der Bekanntgabe der Daten hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs jedoch noch auf 1,0724 Dollar festgesetzt.

Am deutschen Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 2,72 Prozent am Vortag auf 2,61 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,56 Prozent auf 124,26 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,21 Prozent auf 130,71 Zähler. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 16.11.2023 · 06:12 Uhr
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