Aktienmärkte im Bann der US-Geldpolitik und Quartalsergebnisse
Der Start in den deutschen Aktienhandel am Donnerstag wird von Zuversicht geprägt sein, gestützt durch die beeindruckenden Quartalsergebnisse von Nvidia und geldpolitische Entwicklungen in den USA. Der Dax zeigt sich dabei stabil mit einer leichten Aufwärtsbewegung. Eine Stunde vor Börseneröffnung liegt der prognostizierte Gewinn bei moderaten 0,1 Prozent. Das Rekordhoch der Vorwoche und die 19.000-Punkte-Marke scheinen somit weiterhin greifbar nahe.
Investoren, die vielleicht mit einer baldigen Senkung der hohen Zinsen durch die US-Notenbank gerechnet hatten, werden zumindest vorerst enttäuscht. Mehrere Vertreter der Fed signalisierten zuletzt die Möglichkeit, die Geldpolitik bei Bedarf noch weiter zu straffen, wodurch eine rasche Zinssenkung unwahrscheinlich wirkt. Im Gegensatz dazu deuten Entwicklungen darauf hin, dass die Europäische Zentralbank eventuell schon im Juni aufgrund einer abflauenden Inflation im Euroraum mit einer Senkung des Leitzinses aufwarten könnte.
Einen positiven Impuls setzt Nvidia, dessen aktuelle Quartalszahlen und optimistischer Ausblick Anleger begeistern. Der Technologie-Konzern kündigte neben beeindruckenden Finanzergebnissen auch eine Erhöhung der Dividende und einen Aktiensplit an, woraufhin sein Aktienkurs nachbörslich die 1000-Dollar-Marke überschritten hat und um bis zu 7,5 Prozent zulegte. Diverse Finanzanalysten haben daraufhin ihre Kursziele für Nvidia deutlich angehoben.
Diese Entwicklung dürfte positive Auswirkungen auf deutsche Halbleiterunternehmen wie Infineon, Aixtron und Elmos haben, die von Nvidias Rallye profitieren könnten.
Im Bereich Unternehmensübernahmen richten sich die Blicke auf Merck KGaA und Gerresheimer. Während Merck durch den Zukauf von Mirus Bio sein Laborgeschäft ausbauen möchte, strebt Gerresheimer mit der Akquisition von Bormioli Pharma eine Erweiterung im Bereich der pharmazeutischen Primärverpackungen an. Beide Unternehmen sahen vorbörslich geringe Kursrückgänge.
CTS Eventim konnte zudem mit starken Zahlen für das erste Quartal überzeugen. Sowohl Umsatz als auch operativer Gewinn legten deutlich zu und übertrafen die Marktprognosen. Trotzdem war vor dem offiziellen Handelsstart ein Rückgang der Aktien zu verzeichnen.
Carl Zeiss Meditec erlebte hingegen eine Abwertung durch die Investmentbank Goldman Sachs, die aufgrund ambitionierter Jahresziele nach einem durchwachsenen ersten Halbjahr nun zu einem Verkauf der Anteile rät. Dies führte zu einem Rückgang des Aktienkurses von 3,5 Prozent auf Tradegate. (eulerpool-AFX)