AfD-Chef Chrupalla beharrt trotz Kritik auf Entspannungspolitik gegenüber Russland
Der Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Tino Chrupalla, verteidigt seine umstrittenen Aussagen über Russland und Polen mit Nachdruck. In einem Interview im ZDF-'Morgenmagazin' stellte Chrupalla klar, dass sein Ziel eine Entspannungspolitik sei, um einen größeren Krieg in Europa zu verhindern. Diese Position zog innerhalb der eigenen Partei kritische Stimmen auf sich, da insbesondere seine Äußerungen über den NATO-Partner Polen hinterfragt wurden.
Chrupalla betonte im Morgenmagazin, er wolle vermeiden, Soldaten in 'fremde Kriege' zu entsenden, und plädierte dafür, dass Deutschland ein 'friedenssüchtiges' Land werde. Seine umstrittenen Statements folgten auf seinen Auftritt bei 'Markus Lanz', wo er sagte, er sehe keine unmittelbare Bedrohung für Deutschland durch Russland. In der Diskussion mit Lanz verweigerte Chrupalla ein klares Bekenntnis zur Gefahr eines hybriden Krieges, auch angesichts der Situation in der Ukraine.
Besonders brisant wurde die Debatte, als Chrupalla äußerte, dass Polen eine potenzielle Gefahr sei, weil es einen Verdächtigen im Zusammenhang mit der Nord-Stream-Sprengung nicht ausliefere. Dies führte zu scharfer Kritik von Parteikollegen wie dem verteidigungspolitischen Sprecher der AfD, Rüdiger Lucassen. Lucassen hob hervor, dass Russland sich in Konfliktgebieten befinde, in denen es nichts zu suchen habe, und bezeichne es als 'abstrus', einen NATO-Partner wie Polen als Gefahr zu betrachten.
Chrupalla sieht jedoch auch andere Länder wie die USA und China als potenziell gefährliche Akteure, weshalb er auf diplomatische Gespräche und Verhandlungen setzt. Trotz der innerparteilichen Kritik hält Chrupalla an seiner Forderung nach einer neuen Strategie für den Frieden fest und zeigt sich entschlossen, diesen Weg weiterhin zu verfolgen.

