Abschied einer Fernsehgröße: Peter Kloeppel verlässt „RTL aktuell“
Ein prägendes Gesicht des deutschen Fernsehjournalismus zieht sich von der Bildfläche zurück: Peter Kloeppel, Anchorman der Nachrichtensendung „RTL aktuell“, bereitet sich auf seinen Ruhestand und ein Leben jenseits der tagesaktuellen Berichterstattung vor. In einem exklusiven Interview mit dem „Stern“, das vor Erscheinen der DPA vorlag, verkündete der 65-jährige Kloeppel sein Karriereende und gewährte Einblicke in seine Zukunftspläne sowie Reflexionen über seine Karriere beim Kölner Privatsender.
Ab Ende August wird er der regelmäßigen TV-Präsenz ade sagen, mit der Option, gelegentlich Projekte wie die investigative Reihe „Durchleuchtet“ zu betreuen. Trotzdem steigt Kloeppel mit 66 Jahren aus dem Hamsterrad der täglichen Nachrichtenmoderation aus. In den Vereinigten Staaten möchte er fortan vermehrt Zeit verbringen, vor allem, um bei seiner Familie zu sein und dem Prominentenstatus zu entfliehen.
Gleichzeitig kündigt sich mit dem Abschied von Ulrike von der Groeben eine weitere Zäsur in der Geschichte von „RTL aktuell“ an. Kloeppels Wertschätzung für seine langjährige Kollegin unterstreicht den Teamgeist, den die beiden teilen und der die Sendung prägte.
Eine Sprecherin des Senders bestätigte die bevorstehenden Abschiede von Kloeppel und von der Groeben und kündigte an, dass die Nachfolgefragen zu gegebener Zeit geklärt werden.
Betrachtet man Kloeppels Werdegang, erscheint ihm die Rolle des Moderators fast in den Schoß gefallen zu sein, obwohl er sich vornahm, in dieser Funktion zur Elite seines Fachs zu zählen. Der charismatische Nachrichtenmann blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück, in der er nicht nur wichtige journalistische Akzente setzte, sondern auch Auszeichnungen wie den Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis entgegennahm. Besonders seine Live-Moderation während der dramatischen Ereignisse des 11. September 2001 bleibt unvergessen.
Nebenbei hegt Kloeppel eine bewundernde Sicht auf die satirische Auseinandersetzung mit der Weltpolitik, wie sie Jan Böhmermann betreibt, und gesteht, sich selbst manchmal einen Hang zum Anarchismus zu wünschen.
Mit Kloeppels bevorstehendem Abgang und dem seiner Kollegin von der Groeben endet tatsächlich eine Ära – eine, die die Fernsehlandschaft maßgeblich mitgestaltet und die Nachrichtenkultur in Deutschland geprägt hat. (eulerpool-AFX)