Abgeordnete lassen sich Organspende-Tattoos tätowieren

Bundestag
Statt eines Ausweises im Portemonnaie kann man seine Bereitschaft zur Organspende auch auf der Haut tragen: Als Tattoo, das die Willensbekundung zur Organspende symbolisiert.
Foto: Fabian Sommer/dpa
Stefan Schwartze lässt sich ein Organspende-Tattoo stechen.

Berlin (dpa) - Mehrere Bundestagsabgeordnete haben bei einer Tätowier-Aktion im Bundestag auf das Thema Organspende aufmerksam gemacht. Zusammen mit dem Patientenbeauftragen der Bundesregierung, Stefan Schwartze (SPD), der die Aktion gemeinsam mit dem Verein Junge Helden ins Leben rief, ließen sich die Abgeordneten ein sogenanntes Organspende-Tattoo tätowieren.

Ziel der Aktion ist es laut Schwartze, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Für ihn selbst sei es das erste Tattoo. «Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch mein einziges bleiben. Aber das ist eine Sache, mit der ich mich zu 100 Prozent identifiziere und die mir dann im wahrsten Sinne des Wortes auch mal unter die Haut geht», sagte der SPD-Politiker, bevor er sich das Tattoo auf den linken Oberarm stechen ließ.

Die Idee für das OPT.INK genannte Tattoo stammt von dem Verein Junge Helden. Vor etwas mehr als einem Jahr sei das Projekt gestartet, bei dem deutschlandweit rund 700 Tattoo-Studios mitmachten, sagte Anna Barbara Sum, Mitgründerin des Vereins. Durch das Tattoo solle der Wille des jeweiligen Menschen in Bezug auf eine mögliche Organspende sofort erkennbar sein. Denn ohne ein schriftliches Einverständnis müssen dem Verein zufolge nach dem Tod die Angehörigen eine Entscheidung treffen. Oft lehnten sie eine Organspende aber mangels Kenntnis über den mutmaßlichen Willen des Verstorbenen ab.

Ein Tattoo als Willensbekundung

Allerdings stellt das Tattoo einer Sprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge grundsätzlich keine rechtsgültige Form der Dokumentation der Entscheidung zur Organspende dar. «Die Dokumentation erhält rechtliche Gültigkeit erst durch die persönliche Unterschrift, sei es auf einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder einem formlosen Schriftstück». Dennoch könne ein Tattoo als Willensbekundung gewertet werden und wenn keine weitere schriftlich dokumentierte Entscheidung vorliege, bei der Entscheidungsfindung helfen, so die Sprecherin.

Erklärungen zur eigenen Organspendebereitschaft können seit März auch digital dokumentiert werden. Seitdem kann man in einem zentralen Online-Register ab dem Alter von 16 Jahren eintragen, ob man zu einer Spende nach dem Tod bereit ist oder nicht.

Im vergangenen Jahr haben 965 Menschen nach ihrem Tod ein Organ oder mehrere Organe gespendet. Das waren 96 mehr als nach einem starken Einbruch 2022, wie die koordinierende Deutsche Stiftung Organtransplantation bilanzierte. Zugleich standen aber knapp 8400 Menschen auf den Wartelisten für eine Transplantation.

Politik / Gesundheit / Stefan Schwartze / Junge Helden / Tattoo / Organspende / Deutschland
16.05.2024 · 14:17 Uhr
[0 Kommentare]
 
Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Charkiw/Kiew (dpa) - Bei russischen Raketenangriffen sind in der ostukrainischen Großstadt […] (00)
Neues «Gecheckt» erreicht solide Werte
Bereits zwei Mal hat RTL gewisse Dinge Gecheckt, im Sommer 2023 die Tiefkühlkost und Ende Februar 2024 die […] (00)
Medion Sonntagsknaller – Exklusive Angebote an monatlichen Aktionstagen
MEDION kündigt die Einführung der monatlich stattfindenden Sonntagsknaller an, einem besonderen […] (00)
Google verbessert KI-Überblicke nach absurden Empfehlungen
Mountain View (dpa) - Die neuen KI-Übersichten in Googles Suchmaschine sollen nicht mehr […] (00)
Sofia Vergara: Sie will alle Schönheits-OPs machen
(BANG) - Sofia Vergara plant, sich „jedem“ plastischen Eingriff zu unterziehen. Die 51-jährige […] (00)
Neuer Monster Hunter Wilds-Trailer erkundet die lebendige Welt, Story, Game-Systeme und mehr!
Capcom erkundete die lebendige Welt von Monster Hunter Wilds – mit einem ersten Einblick in […] (00)
 
 
Suchbegriff