41 Frauen und Kinder bei Hochzeitsfeier verbrannt
Weitere 80 Menschen wurden verletzt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KUNA. 58 der überlebenden Opfer wurden am Sonntag noch in den Krankenhäusern behandelt, unter ihnen sieben mit schweren Verbrennungen, bestätigte der Kommandeur der kuwaitischen Feuerwehren, General Dschassem al-Mansuri. Der Emir des Golfstaates, Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah, kondolierte per Telegramm den Angehörigen der Getöteten. Gottes Vergebung möge über die Toten kommen und sein Trost über ihre Familien, schrieb er.
Rund 180 Hochzeitsgäste hatten sich zum Zeitpunkt der Katastrophe in dem Zelt in der Kleinstadt Dschahra, 25 Kilometer westlich von Kuwait-Stadt, aufgehalten, sagte Al-Mansuri am Sonntag. 35 Frauen und sechs Kinder seien ums Leben gekommen, als das Feuer aus noch nicht geklärten Ursachen ausbrach. Ein Korrespondent des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira erwähnte in der Nacht zum Sonntag Kerzen als möglichen Auslöser. Offiziell wurde dies bislang nicht bestätigt. Eine Untersuchung wurde eingeleitet, berichtete KUNA. Auch die Identifizierung der Opfer dauerte am Sonntag noch an. Viele der Leichen seien bis zur Unkenntlichkeit verkohlt, sagte Al-Mansuri.
Dennoch steht fest, dass das abgebrannte Zelt gängigen Sicherheitsstandards nicht entsprochen hat. Es habe keine Notausgänge gehabt und sei aus entflammbarer Baumwolle gewesen. Die Flammen hätten weniger als zwei Minuten gebraucht, um das Zelt zu verbrennen, hieß es bei der Feuerwehr. Die Rettungsarbeiten seien dadurch erschwert worden, dass das brennende Zelt einstürzte, berichtete die Tageszeitung «Kuwait Times» am Sonntag in ihrer Internet-Ausgabe. Unter den Besuchern des Zeltes brach eine Massenpanik aus, was zu zusätzlichen Opfern führte.
Schließlich wurden die Rettungskräfte beim Abtransport der Verletzten auch noch durch umherstehende Verwandte und Schaulustige behindert, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Es sei der schlimmste Unfall in dem Ölscheichtum auf der arabischen Halbinsel seit 40 Jahren, stellte der Korrespondent von Al-Dschasira fest.
Für Hochzeiten, Begräbnisse und andere große private Feiern werden in arabischen Ländern häufig Zelte aufgestellt. Meist müssen Männer und Frauen getrennt feiern, weil im Sinne der konservativ interpretierten islamischen Vorschriften Männer und Frauen, die nicht miteinander blutsverwandt sind, nicht miteinander in Kontakt treten dürfen. Die Kinder sind in solchen Fällen bei den Frauen.