Original: Envy
Regie: Barry Levinson
Darsteller: Ben Stiller, Amy Poehler
Laufzeit: 99min
FSK: ohne Altersbeschränkung
Genre: Komödie (USA)
Verleih: Columbia Tristar Film
Tim Dingman (Ben Stiller) und Nick Vanderpark (Jack Black) sind beste Freunde. Sie sind Nachbarn in einem wenig attraktiven Malocher-Vorort einer amerikanischen Großstadt und arbeiten gemeinsam in derselben Fabrik für Sand- und Schmirgelpapier. Tim ist gerade befördert worden, hat jetzt einen Bürostuhl mit bandscheibenfreundlicher Rückenlehne und endlich die finanziellen Möglichkeiten, seiner Familie einen zwar nur mittelgroßen, aber immerhin nierenförmigen Swimming Pool in den Garten bauen zu lassen. Nicks Beförderung lässt dagegen noch auf sich warten, denn Nick ist ein Träumer. Allzu oft vergisst Tims bulliger und jovialer Freund die alltäglichen Pflichten und gibt sich stattdessen absurden Fantasievorstellungen hin. Wie zum Beispiel dieser: Man müsste ein Spray erfinden, das Hundehaufen einfach – pffft! – verschwinden lässt.
Von der Idee ist Nick so fasziniert, dass er kaum noch von etwas anderem redet. Doch außer der grotesken Vision und einem Namen für das Produkt – „Vapoorizer“ mit zwei „o“ – hat Nick kein Konzept, wie dieses Spray zu realisieren sein könnte. Dennoch bietet er Tim an, sich mit 2.000 Dollar an der Entwicklung zu beteiligen. Im Falle eines Erfolgs würde er dann 50 Prozent des Gewinns kassieren. Natürlich winkt Tim ab. Doch dann geschieht das Unglaubliche: Nick schafft es wie durch ein Wunder tatsächlich, das Vapoorizer-Spray zu erfinden und wird binnen weniger Monate zum Multimillionär. Anstatt ins schicke Beverly Hills oder auf die Bahamas zu ziehen, baut er sich allerdings eine riesige Traumvilla direkt gegenüber von Tims kleinem Bungalow – komplett mit eigenem Karussell, Gokart-Bahn. Bogenschießplatz und Baseball-Trainingsareal.
Mit Nicks Erfolg beginnt Tims Martyrium. Immer, wenn der nun aus dem Fenster schaut, blickt er auf die Prachtvilla seines Freundes, die aussieht wie die Disneyland-Version des White House – eine unübersehbare, brutale Erinnerung an seine verpasste große Chance. „2.000 Dollar! Mehr hätte es uns nicht gekostet, jetzt ebenfalls so reich zu sein!“, giftet Tims Gattin Debbie (Rachel Weisz) ihren frustrierten Gatten fast täglich an. Als ob er das nicht selbst wüsste!
Und dann ist da noch Corky, Nicks heiß geliebtes Pferd, das jeden Morgen zuverlässig zu den Dingmans in den Garten trottet, an deren Apfelbaum nascht und sein Geschäft auf deren bescheidenem Rasenstück verrichtet. Tim hasst dieses Pferd. Wie er überhaupt alles hasst, was mit Nick zu tun hat. Der Neid zerfrisst ihn förmlich. Die Stimmung im Hause Dingman ist so mies, dass Debbie sich eines Tages die beiden gemeinsamen Kinder schnappt und sich zu ihrer Schwester absetzt. Mit ihrem Loser von Ehemann will sie nichts mehr zu tun haben.
Während Nicks intellektuell eher dürftig ausgestattete Ehefrau Natalie (Amy Poehler) beschließt, für den Senat zu kandidieren und sich als Wahlkampfthema den Umweltschutz ausgesucht hat („Ich mag jede Art von Umwelt und bin voll dafür“), brennt bei Tim die letzte Sicherung durch. Auf seiner Arbeitsstelle hat er einen veritabeln Wutausbruch, beleidigt seinen Chef – und wird fristlos gefeuert. Frustriert schlurft er in die nächste Bar, setzt sich an den Tresen und teilt dem Barkeeper mit: „Normalerweise trinke ich nicht. Aber heute hat mich meine Familie verlassen und ich habe meinen Job verloren. Bitte geben Sie mir ein für diesen Anlass adäquates Getränk.“ Doch nicht nur der Mann hinter dem Tresen hört ihm zu, sondern auch eine zerknitterte, grauhaarige Mischung aus Alt-Hippie und Obdachlosem, die sich „J-Man“ (Christopher Walken) nennt, wie eine Geistergestalt aus einer Nische der Pinte auftaucht und Nick seine komplette Leidensgeschichte aus dem Kreuz leiert. Am Ende hat J-Man einen verhängnisvollen Rat für den nicht mehr nüchternen Tim: Er soll seiner Wut einfach freien Lauf lassen. Bringt doch nichts, still zu leiden und sich selbst zu quälen.
Sturzbetrunken torkelt Tim später durch Nicks Garten, murmelt leise Flüche vor sich hin und greift dann zu einem der Sport-Flitzebögen, die in Nicks Garten haufenweise herumliegen. Blindwütig feuert er einen Pfeil ab, hört ein leises Wiehern und dann ein lautes Plumpsen. Tim hat Corky getötet! Gott sei dank musste der gekündigte und abgebrannte Tim die Bauarbeiten an seinem Swimming Pool stornieren und hat deshalb eine große, leere Grube in seinem Garten. Hier verscharrt er das Pferd. Als Tim am nächsten Morgen erwacht, machen ihm sein Brummschädel und sein schlechtes Gewissen gleichermaßen zu schaffen. Zu allem Überfluss taucht dann auch noch der völlig abgedrehte J-Man auf, der sich neuerdings für Tims besten Freund hält. Auch Tims reumütige Familie kehrt zu ihm zurück, was unter anderen Umständen ein Grund zur Freude wäre, in der derzeitigen Situation allerdings nur zusätzlichen Stress bedeutet.
Nick begibt sich derweil auf eine hysterische Suche nach seinem verschwundenen Gaul und setzt eine Belohnung von 50.000 Dollar für denjenigen aus, der ihm verraten kann, was mit seinem geliebten Corky passiert ist. Nicks Gattin und Hobby-Politikerin Natalie muss sich zur selben Zeit mit einer Horde von Demonstranten herumplagen, die vor ihrem Wahlkampfbüro auf- und abmarschieren. Die wollen wissen, wohin genau die Hundekacke eigentlich verschwindet, nachdem sie mit Vapoorize besprüht wurde. Ist der Gatte der selbst ernannten Umweltpolitikerin womöglich selbst ein ausgemachter Öko-Schänder?
J-Man hat derweilen den vermeintlich genialen Plan, das verbuddelte Pferd heimlich wieder auszugraben, in irgendeinem Waldstück zu deponieren, sich dann als ehrlicher Finder des verblichenen Corky zu melden und den Finderlohn zu kassieren. Tim soll seine Familie so lange in J-Mans „Ferienhaus“ im Wald schaffen, eine modrige Bruchbude, die selbst so mancher Kakerlake zu schäbig erscheinen dürfte. Frei von eventuellen Zeugen buddeln Tim und J-Man nachts den Gaul wieder aus, spannen ihn auf’s Dach eines Jeeps, und fahren mit ihm bei strömenden Regen diverse Meilen durch die Einöde – und verlieren ihn dann irgendwo unbemerkt. Corky ist verschwunden. Alles war umsonst.
Nick hat derweilen eine Erleuchtung: Er erklärt Tim trotz seiner damaligen Investions-Weigerung zum gleichwertigen Teilhaber seines Konzerns. Wozu sind Freunde schließlich da? Begeistert bricht der frisch gebackene Millionär mit seinem Freund nach Rom auf, um von dort aus den europäischen Markt für das Anti-Hundehaufen-Spray zu erobern. Alles läuft bestens. Die Geschäfte laufen großartig und die Familien Dingman und Vanderpark sind besser befreundet denn je. Doch dann beschließt J-Man, sich ebenfalls auf die Sonnenseite des Lebens zu begeben: Er will von Tim zum gleichberechtigten Partner des Vapoorize-Imperiums ernannt werden. Wenn nicht, verrät er Nick, wer Corky auf dem Gewissen hat. Tim ist panisch, dass sein neuer Reichtum bald wieder ein Ende haben könnte und sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, J-Man von der Bildfläche verschwinden zu lassen...