Das Massaker von Katyn

DVD / Blu-ray / iTunes / Trailer :: Website :: IMDB (7,0)
Original: Katyn
Regie: Andrzej Wajda
Darsteller: Maja Ostaszewska, Artur Zmijewski
Laufzeit: 121min
FSK: ab 16 Jahren
Genre: Drama, Geschichte (Polen)
Verleih: Pandastorm Pictures
Filmstart: 17. September 2009
Bewertung: n/a (3 Kommentare, 0 Votes)
17. September 1939. Vor 16 Tagen hat Deutschland mit seinem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg begonnen. Jetzt greift auch Russland in den Konflikt ein und besetzt Ostpolen. Tausende von Menschen sind heimatlos, voller Angst, auf der Flucht. Auf einer Brücke prallen Flüchtende aufeinander, die einen gejagt von Soldaten der Deutschen Wehrmacht, die anderen vor sich hergetrieben von der Roten Armee. Unter ihnen befindet sich auch Anna, die auf dem Fahrrad mehrere hundert Kilometer aus Krakau angereist ist. Gemeinsam mit ihrer Tochter Nika ist sie auf der Suche nach ihrem Mann, einem Hauptmann der polnischen Armee. Sie erfährt, dass dessen Regiment aufgerieben wurde, vereinzelte Soldaten aber in ein notdürftig errichtetes Krankenhaus in einer Kirche gebracht wurden. Vorbei an den Strömen von Flüchtlingen bahnt Anna sich ihren Weg zu der Kirche. Der Anblick von Versehrten und Sterbenden ist erschütternd. Sie findet den Mantel ihres Mannes, darin eingehüllt ist zum Glück nicht er, sondern die Jesus-Figur, die vom Kreuz gerissen wurde. Der Pfarrer unterrichtet Anna, dass die unverletzten Gefangenen am Bahnhof versammelt werden, um in Lager nach Russland deportiert zu werden. Sie werden von den Russen als Kriegsgefangene behandelt, obwohl es keine Kriegserklärung gab. Die einfachen Soldaten wurden laufen gelassen, die Offiziere mussten bleiben. Annas Mann Andrzej beobachtet mit seinem besten Freund Jerzy, wie Russen und Deutsche fraternisieren – er weiß aber auch, dass diese Freundschaft nicht von Dauer sein wird: Der Hilter-Stalin-Pakt steht auf wackligen Beinen.  Andrzej kann seinen Augen nicht trauen, als Anna und seine Tochter Nika auftauchen. Doch kein Flehen, kein Liebesschwur kann ihn davon überzeugen, mit seinen Lieben nach Hause zurückzukehren. Er hat einen Eid geleistet als Offizier, und dem muss er nachkommen. Er schickt seine Lieben nach Hause und gesellt sich zu den anderen Offizieren, die in bestens bewachten Güterwagons weggebracht werden, in eine ungewisse Zukunft.  Im von Deutschen besetzten Krakau studiert Professor Jan alte Zeitungsberichte über Andrzej, seinen Sohn, einst der jüngste Kavallerieoffizier der polnischen Armee. Obwohl ihn seine Frau bittet, die Wohnung nicht zu verlassen, macht er sich auf den Weg zur Universität, wo SS-Mann Dr. Müller einen Vortrag vor den Professoren angekündigt hat. Zur Überraschung der Anwesenden ordnet Müller ihre Verhaftung und umgehende Deportation an; die Universität wird geschlossen. Es ist der 6. November 1939: 184 Gelehrte werden in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht.   In einem provisorisch errichteten Arbeitslager in Kozielsk entbrennt eine hitzige Debatte unter den polnischen Offizieren, wie man der russischen Aggression zu begegnen hat. Dem Wunsch eines jungen Piloten, zu kämpfen, setzen die anderen Besonnenheit entgegen. Ein Priester drückt dem Piloten einen Rosenkranz in die Hand – er solle versuchen, damit Frieden zu finden. In der russisch besetzten Zone bittet Anna wiederholt um Erlaubnis, wieder zu ihrer Familie nach Krakau reisen zu dürfen. Das Gesuch wird abgelehnt. Am 24. Dezember 1939 deckt die Frau des Generals in Krakau den Weihnachtstisch. Einen Platz für ihren Mann hält sie frei – obwohl der sich ebenfalls in russischer Kriegsgefangenschaft befindet. Der General weiß, dass die Lage schwierig ist, dennoch hält er eine hoffnungsvolle Rede vor seinen Männern. Gemeinsam singen sie. Für die meisten ist es das letzte Weihnachten.  Anna wohnt mit ihrer Tochter in der Besatzungszone in der Wohnung eines russischen Offiziers, der es gut mit Anna meint. Bevor er selbst an die Front nach Finnland geschickt wird, bietet er ihr an, sie zur Frau zu nehmen und ihr damit das Überleben zu erleichtern. Sie lehnt kategorisch ab, weil sie noch verheiratet ist. Der Offizier deutet an, dass keiner der polnischen Offiziere mehr lang am Leben sein dürfte. Kurz darauf poltern schwere Militärstiefel durchs Treppenhaus: Russische Soldaten führen einige Bewohner des Hauses ab; Anna selbst und Nika bleiben verschont, weil der russische Offizier sie versteckt. Er rät ihnen zu fliehen. Anna beherzigt seinen Rat. Im Frühjahr 1940 findet sie Unterschlupf in Krakau bei Andrzejs Mutter. Gemeinsam nehmen sie die Nachricht entgegen, dass Andrzejs Vater in Sachsenhausen gestorben ist.  Auch unter den inhaftierten polnischen Offizieren verschlechtert sich die Stimmung zusehends: Ab April werden viele von ihnen erneut in Gruppen abtransportiert, mit ungewissem Ziel. Nun ist auch Andrzej unter den Aufgerufenen, ebenso der General. Angeblich sollen sie nach Hause gebracht werden.  Drei Jahre später. 13. April 1943. In den Wäldern von Katyn werden Massengräber entdeckt: Mehr als 22.000 Menschen haben dort und in der Umgebung gewaltsam ihren Tod gefunden. Anna kann auf der Todesliste den Namen Andrzejs nicht finden – sie ist erleichtert. Er muss also noch am Leben sein. Anders ergeht es der Frau des Generals: Sie wird von den Nationalsozialisten über das Ableben ihres Mannes informiert – wie die anderen Toten von Katyn wurde auch er vom sowjetischen Geheimdienst und der roten Armee ermordet. Die Nazis nutzen die Gräueltaten für ihre Propaganda aus und prangern die Blutlust der Russen an. Die Frau des Generals weigert sich allerdings, ein vorbereitetes Statement auf Band zu sprechen. Zwei Jahre später sind es die Russen, die Katyn für ihre Zwecke missbrauchen: Jetzt, da der Krieg gewonnen ist und sie die Geschichte nach Belieben schreiben können, schieben sie den Massenmord den geschlagenen Nazis in die Schuhe – auf einmal soll das Massaker erst 1941 geschehen sein, als Polen bereits vollends in den Händen der Deutschen war. Geblieben sind die Witwen der Ermordeten. Anna hat die Hoffnung nicht aufgegeben doch dann kehrt Jerzy zurück nach Hause, der gemeinsam mit ihrem Mann gedient hatte und in Gefangenschaft geraten war. Als Andrzej im April 1940 abtransportiert worden war, hatten sich ihre Wege getrennt. Jerzy informiert Anna über Andrzejs Tod, er ist eines der Opfer von Katyn. Jerzy dagegen hat überlebt. Er versucht, die Lüge der Russen als Wahrheit zu akzeptieren, leidet aber zunehmend an seinem Selbstbetrug und den Vorwürfen seiner Landsleute. Er setzt seinem Leben ein Ende.  Für Polen beginnt ein neuer Zeitabschnitt, unter der Vorherrschaft Russlands. Agnieszka, die Schwester des jungen Piloten, dem angeraten wurde, seinen Frieden im Glauben zu finden, sucht die Kirche auf. Der Pfarrer gesteht ihr, 1943 dabei gewesen zu sein, als die Massengräber untersucht wurden. Dabei hatte er die Leiche des jungen Piloten gesehen: In den Händen hielt er den Rosenkranz fest umklammert. Jetzt überreicht der Pfarrer diesen an Agnieszka. In dem Fotolabor, in dem Anna eine Anstellung gefunden hat, lässt sie ein Bild ihres Bruders vergrößern, das als Andenken auf dessen Grabplatte gepresst werden soll. Aus dem Fenster sieht Anna ihren jungen Neffen Tadzio, der erstmals nach Jahren nach Krakau zurückkehrt. Er kann seinen Hass auf die russischen Besatzer kaum verhehlen – wie viele andere junge Menschen will er Veränderung, einen Neuanfang für sein Polen. Bei Anna lässt er ein Passfoto von sich machen, weil er Student werden möchte. Besorgt stellt diese fest, dass Tadzio in seiner Tasche eine Pistole trägt. Bei der Aufnahme an die Schule läuft zunächst alles reibungslos, bis man in seinem Lebenslauf den Vermerk entdeckt, sein Vater sei 1940 in Katyn von der russischen Armee ermordet worden. Eine Zusage könne man ihm in seinem eigenen Interesse erst dann geben, wenn er diesen Passus entsprechend der neuen Geschichtsschreibung ändere. Empört stürmt Tadzio davon und reißt an einer Litfasssäule ein russisches Propagandaplakat ab. Er wird von der Militärpolizei beobachtet und kann gerade noch mit einem Mädchen an seiner Seite fliehen. Gemeinsam flüchten sie sich auf die Dächer Krakaus, erleben einen kurzen Moment der Harmonie und der Freiheit. Als Tadzio wieder auf die Straße tritt, wird er erkannt und auf der Flucht überfahren. Auch Agnieszka will nicht tatenlos bleiben. Zunächst lässt sie sich im Theater ihre langen Haare abschneiden, damit man daraus Perücken für eine Schauspielerin machen kann, die mit kurz geschorenem Schädel aus Auschwitz heimgekehrt ist und nun wieder ihre Arbeit aufnehmen will. Mit dem dafür ausbezahlten Geld begleicht sie den Grabstein für ihren Bruder, der die Wahrheit sagen soll: Ermordet im April 1940, im Wald von Katyn, steht darauf zu lesen. Agnieszka weiß, dass dies eine gefährliche Aussage ist. Dennoch schlägt sie alle wohlgemeinten Ratschläge in den Wind und lässt den Grabstein aufstellen. Auf dem Friedhof wird sie abgepasst und abgeführt: Als Agnieszka sich weigert, ihre Aussage zu widerrufen, wird sie für ihren stillen Akt des Widerstands inhaftiert. Der Grabstein wird niedergewalzt, ebenso wie ihr Protest. Anna wird das Tagebuch Andrzejs zugespielt. Minuziös hat er festgehalten, was mit ihm und seinen Kameraden passiert ist, in jenem April 1940 in Katyn. Erst wenige Minuten vor seiner Ermordung enden die Einträge. Nun hat Anna Gewissheit – auch wenn sie immer noch nicht weiß, mit welcher Kaltblütigkeit und grausamen Methodik die polnischen Offiziere ihr Ende fanden. Ihre Leichen wurden von den Russen in Massengräber geworfen, die von Planierraupen zugeschüttet wurden. ???Gerade noch sieht man die starre Hand des jungen Piloten, die den Rosenkranz umklammert. Dann verschwindet auch sie in der Erde von Katyn...???

Kommentare

(3) k274101 · 21. September 2009
@1: "die den Nazis das Massaker von Katyn in die Schuhe schieben will" In die Schuhe schieben bedeutet, dass es die Nazis nicht waren. Wieso regst du dich so auf?
(2) k110101 · 20. September 2009
warum wir,für immer schuldig?is doch ganz klar bewiesen das dieses Massaker nicht die Deutschen waren.
(1) Humppaholiker · 14. September 2009
Kann man die Vergangenheit nicht entlich mal ruhen lassen?Ich kann es echt nicht mehr ersehen bzw. erhören!Das ist nun 70 jahre her, und immer wieder wird es einem aufs Brot geschmiert, wir sind auf ewig schuldig! Tut mir leid aber ich kann es nicht anders sagen, ich hab es einfach nur satt.Man könnte auch mal wieder Filme machen über aktuelle Probleme!Und bevor es mit vorgewurfen wird das ich ein scheiß Faschist bin, ich bin keiner! Gruß