Also ich muss dich doch nicht nochmal zitieren perlini ? " Die Machthaber benutzten die Judikative und auch die Exikutive so wie du sagst. Ich glaube der Link sagt alles nach Grundgesetz ist eine komplette Teilung dieser Gewalten vorgeschrieben und was macht die BRD? Wie war das wer befördert der befiehlt. Und dann wäre noch der Fall Mollath und wieder wer befördert der befiehlt. Die Ossis haben es mittlerweile gerafft von einem Unrechtskonstrukt ins nächste welches noch viel schlimmer ist. Und eure Bananen könnt ihr euch sonst wo hinschieben... Ach und wenn wir schon dabei sind zitiere mir doch mal den Amtseid des Bundeskanzler?
 
von einem Unrechtskonstrukt ins nächste welches noch viel schlimmer ist.
Aus einem "der selbe Unrechtsstaat" wird einer, der "viel schlimmer" ist. Da stellt sich mir die Frage ... meine Fresse, wieso diskutiere ich eigentlich mit dir!? :ugly:

Und eure Bananen könnt ihr euch sonst wo hinschieben...
Ich mag's am liebsten oral.

Ach und wenn wir schon dabei sind zitiere mir doch mal den Amtseid des Bundeskanzler?
Ähm, wobei sind wir denn? Erst Bananen, nun der Amtseid? :roll:
 
Lautet der nicht das Grundgesetz zu achten? Wenn diese BRD das GG achten würde gäbe es auch eine ordentliche Gewaltenteilung. Also Perlini rede das mal nicht so runter und wir haben hier keinen Wettbewerb wer kommt näher an die Gewaltenteilung sondern gibt es sie oder nicht. Und die Antwort ist ganz klar nein!
Und was bedeutet das kein Stück besser als die DDR. Kann man von einer Besatzungszone auch nicht erwarten. Oh jetzt bin ich wieder ein "Reichsbürger" weil ich das gesagt habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich empfinde es als schlimmer. Habe da meine eigene Meinung einfließen lassen das tut mir leid. Aber es ist dasselbe.
 
Aus meiner heutigen Tageszeitung:

Sieht sich ein Autofahrer zu Unrecht verwarnt, sind die eigenen Möglichkeiten nach Ansicht von ADAC-Jurist Kärger aber begrenzt. „Ohne Rechtsanwalt kommen Sie in der Regel nicht an die Ermittlungsakte heran und können diese auch inhaltlich gar nicht beurteilen.“ Und ohne Akteneinsicht lässt sich ein Widerspruch, der innerhalb von 14 Tagen möglich ist, oft nicht begründen. Ganz wichtig: Wer widerspricht, muss damit rechnen, dass der Fall vor Gericht landet. Dann hilft eine Rechtsschutzversicherung, denn dadurch können schnell Kosten zwischen 500 und 1000 Euro entstehen.

Ich lach mich schlapp. Rechtsstaat nur unter der Bedrohung finanzieller Einbußen, was für untere Einkommensbezieher glatt mal einen Monatslohn ausmachen kann (die sich dann ergo auch keine RSV leisten können.) Und auch nur mit Zwangseinschaltung eines Dritten, sonst ist auch nix mit Rechtsstaat.

OK, die Bundesrepublik ist da nun eindeutig besser. Ist zumindest dem Papier nach ein Rechtsstaat, auch wenn die mal wieder an der Realität vorbeigeht.
 
Rechtsstaat nur unter der Bedrohung finanzieller Einbußen
Keine Ahnung, wie das in der DDR ablief. Wenn dir die Vopo 'nen Knöllchen verpasst hat, konntest du da im ähnlichen Umfang Widerspruch einlegen?

Übrigens, reine Verkehrsrechtsschutzversicherungen kosten so um die 8 € / pro Monat. Wer so seine Probleme mit den Verkehrsregeln hat, Zahlungsaufforderungen generell in Frage stellt und sich gern vor Gericht profiliert - sinnvolle Investition.
 
Keine Ahnung, wie das in der DDR ablief. Wenn dir die Vopo 'nen Knöllchen verpasst hat, konntest du da im ähnlichen Umfang Widerspruch einlegen?

https://www.verfassungen.de/de/ddr/petitionsgesetz75.htm

Konntest Dich sogar wegen irgendwelchem Kuhmist bis an die oberste Stelle wenden

https://www.linguistik.hu-berlin.de/kooperationen/ddr-corpus/texte/texte/eingabekuh1.html

Habe allerdings nichts gefunden, dass man für solche eingeleiteten Maßnahmen im Falle des Mißerfolgs zur (finanziellen) Rechenschaft gezogen wurde. Auch eine Art von Freiheit.
 
Auf dem Papier. Und in der Realität?

War es ziemlich ähnlich wie im Westen. Wenn Du systemkonform konstruktiv Kritik geäußert hast, konntest Du was bewegen. Hast Du versucht, das System zu überwinden, zu ändern, bist Du Repressalien ausgesetzt gewesen.

Wir sind uns einig, dass Repressalien in der DDR häufig rigider als im Westen ausgefallen sind. Dieses ist aber insbesondere dem Umstand geschuldet, dass die Verantwortlichen der DDR bis zu 12 Jahre in Zuchthäusern und Konzentrationslagern gesessen haben, während in Westdeutschland die dafür Verantwortlichen Faschisten wieder auf verantwortliche Positionen gehievt wurden. Der antifaschistische Schutzwall war neben seiner Funktion, einer Abwanderung der insbesondere gut ausgebildeten Arbeitskräfte vorzubeugen, auch tatsächlich Programm im Sinne seines Namens. Wer Israel nicht das Existenzrecht absprechen will, muss dieses der DDR ebenfalls zugestehen. Beide Staatengebilde sind unmittelbare Folgen der deutschen Barbarei im 20. Jahrhundert.
 
War es ziemlich ähnlich wie im Westen. Wenn Du systemkonform konstruktiv Kritik geäußert hast, konntest Du was bewegen. Hast Du versucht, das System zu überwinden, zu ändern, bist Du Repressalien ausgesetzt gewesen.
Das ist auch meine Meinung. Wobei man aber erwähnen sollte, dass in 40 Jahren sich auch die DDR entwickelt hat. Wie ich 1988/89 zur Schule gegangen bin, durfte man sich 1978 oder gar 1968 nicht erlauben. Und ich bezweifle auch, dass man in den 70er Jahren so offen mit seinem Staatsbürgerkundelehrer diskutieren oder gar streiten konnte, wie ich es Ende der 80er Jahre getan habe.

Es gibt aber noch einen Unterschied. Wenn man mal nach der Anzahl der Dinge geht, die man heute äußern darf und nicht darf, dann ist man heute doch noch ein ganzes Stück freier. Die Repressalien sind auch andere. Man ist zwar nicht ganz frei in seiner Meinung (und wird es wohl auch nie sein), aber denk mal beispielhaft daran, wie Du heute über Deine Kanzlerin oder Präsidenten reden kannst, weil Du ja im Zweifel nur das Amt beleidigst, aber nicht die Person. Honneckers Bild in der Betriebskantine einen H****r- oder Leninbart anzumalen war ein Verbrechen, dass Dich in den Knast gebracht hätte. Die DDR ist gegen Satire (also Systemkritik) ähnlich radikal vorgegangen, wie es heute die Muslime tun bei den Mohammed-Karrikaturen. Aber wie gesagt: Mit den Jahren hat sich auch vieles in der DDR gelockert gehabt und wer weiß, wie es heute wohl wäre.

Will sagen: Du hast natürlich recht. Heute wird den Leuten mit Friede-Freude-Eierkuchen genauso der Kopf gewaschen wie auch in der DDR. Ganz frei ist man noch lange nicht und für viele Menschen hat sich mehr verschlechtert als verbessert (wobei das aber auch an Berlin liegen kann und nicht an der Wiedervereinigung, weiß ich nicht). Karriere machst Du nach wie vor nur, wenn Du in die richtigen Ärsche kriechst und aalglatt bist. Das gilt im Beruf wie in der Politik und obwohl heute diese beiden Dinge nicht mehr so eng verwoben sind wie in der DDR, schadet es sicher nicht, wenn man heutzutage auf dem gleichen Parteitag jubelt, wie der Chef. Aber wenn man die beiden deutschen Staaten von 1990 vergleicht, dann muss man schon eingestehen, dass das Leben in Westdeutschland um einiges luxoriöser und freier war als in der DDR - und zwar flächendeckend.

Natürlich ging das vor allem auch darauf zurück, dass viele Westprodukte billig in der DDR produziert wurden. Nicht nur IKEA-Ramschmöbel, sondern auch qualitativ hochwertige Artikel von von Carl Zeiss und vielem mehr. Mit dem Mauerfall ist das Billiglohnland natürlich weg gebrochen und die Firmen sind weiter gen Osten gezogen. Wie auch immer. Würde man mich heute fragen, ob ich eine Mauer wieder haben will, wüßte ich nicht, ob ich ja oder nein sagen sollte. Ich könnte beides nicht mit gutem Gewissen wollen.
 
War es ziemlich ähnlich wie im Westen. Wenn Du systemkonform konstruktiv Kritik geäußert hast, konntest Du was bewegen. Hast Du versucht, das System zu überwinden, zu ändern, bist Du Repressalien ausgesetzt gewesen.
Da fehlt's mir wohl an Fantasie. Wie kann man denn mit einem Widerspruch bei einem Verkehrsvergehen das System überwinden?

Wir sind uns einig, dass Repressalien in der DDR häufig rigider als im Westen ausgefallen sind. Dieses ist aber insbesondere dem Umstand geschuldet, dass die Verantwortlichen der DDR bis zu 12 Jahre in Zuchthäusern und Konzentrationslagern gesessen haben, während in Westdeutschland die dafür Verantwortlichen Faschisten wieder auf verantwortliche Positionen gehievt wurden.
Abenteuerliche Relativierung.

Der antifaschistische Schutzwall war neben seiner Funktion, einer Abwanderung der insbesondere gut ausgebildeten Arbeitskräfte vorzubeugen,
Wir haben dich gut ausgebildet, also gehörst du uns. Welch menschliche Begründung für die Mauer.

Wer Israel nicht das Existenzrecht absprechen will, muss dieses der DDR ebenfalls zugestehen. Beide Staatengebilde sind unmittelbare Folgen der deutschen Barbarei im 20. Jahrhundert.
Hä? Existenzrecht? Die DDR existiert seit über einem Jahrzehnt nicht mehr.
 
Es gibt aber noch einen Unterschied. Wenn man mal nach der Anzahl der Dinge geht, die man heute äußern darf und nicht darf, dann ist man heute doch noch ein ganzes Stück freier.

Was nicht nur Vorteile bringt und sich soweit aufstacheln kann, dass es mittlerweile in etwa ebenso viele Tote durch faschistische Gewalttaten in 25 Jahren Einheit gibt, wie am Berliner antifaschistischen Schutzwall in 28 Jahren.

Heute wird den Leuten mit Friede-Freude-Eierkuchen genauso der Kopf gewaschen wie auch in der DDR.

Mit dem Unterschied, dass die DDR eben dem Friede-Freude-Eierkuchen vorbeugen wollte. Aber es hat sich leider nicht zum Guten hin entwickelt, da sind wir uns einig.

Karriere machst Du nach wie vor nur, wenn Du in die richtigen Ärsche kriechst und aalglatt bist. Das gilt im Beruf wie in der Politik und obwohl heute diese beiden Dinge nicht mehr so eng verwoben sind wie in der DDR, schadet es sicher nicht, wenn man heutzutage auf dem gleichen Parteitag jubelt, wie der Chef.

Ja, mit 2,3 Millionen Mitgliedern hatte die DDR offensichtlich mehr Mitläufer, Karriereristen und Opportunisten, als die SPD und CDU im Westen jemals zusammen. Vielleicht auch ein Grund, was zum Scheitern führte.

Aber wenn man die beiden deutschen Staaten von 1990 vergleicht, dann muss man schon eingestehen, dass das Leben in Westdeutschland um einiges luxoriöser und freier war als in der DDR - und zwar flächendeckend.

Klar. Mit auf Pump gekauftem Wohlstand. Schließlich hat der Wessi mehr Schulden pro Kopf als der Ossi mit in die Einheit gebracht. Und wenn man sich die Verschuldung zum BSP anguckt, dann war die vor 89 schon in ähnlicher Entwicklung wie danach. Dazu kam natürlich noch, dass die DDR am meisten unter den Reperationen zu leiden hatte. Dennoch trägt auch ein sehr großer Teil wirtschaftlicher Fehlentscheidungen der DDR zu dem damaligen Zustand bei, keine Frage.

Natürlich ging das vor allem auch darauf zurück ....

Nein, das war der hilflose Versuch der DDR, an Devisen zu kommen, um überteuert an Embargoprodukte auf dem Schwarzmarkt zu kommen. Ein Schelm, wer da an freien Handel bei den freien Wessis denkt.

Mit dem Mauerfall ist das Billiglohnland natürlich weg gebrochen und die Firmen sind weiter gen Osten gezogen.

Dafür gab es einen gigantischen neuen nahen Absatzmarkt, der die westdeutsche Wirtschaft gerettet hat.

Würde man mich heute fragen, ob ich eine Mauer wieder haben will, wüßte ich nicht, ob ich ja oder nein sagen sollte. Ich könnte beides nicht mit gutem Gewissen wollen.

Sehe ich anders. Die Kommunisten sind in den 50er Jahren für die Einheit Deutschlands auf die Straße gegangen und hätten gemäß Weisung auf Moskau auch auf die Macht verzichtet, wäre es zur Einheit gekommen. Dafür wurden sie unter Adenauer verboten und ins Gefängnis gesteckt. Mit der Aufgabe von "Deutschland einig Vaterland" hat die SED einen ihrer größten, wenn nicht den größten Fehler begangen. Den Machtverzicht auf die "Diktatur des Proletariats" hätte Adenauer schon viel billiger haben können. Aber ohne die deutsche Wiederbewaffnung (und damit die Hoffnung, die Deutschen als erstes in einem neuen heissen Krieg bluten zu lassen) wären wohl die Investitionsspritzen nicht so üppig geflossen.
Ein geteiltes Land ist doof, auch wenn ich jetzt teilweise mehr sächsich hören muss :evil::mrgreen:

Da fehlt's mir wohl an Fantasie. Wie kann man denn mit einem Widerspruch bei einem Verkehrsvergehen das System überwinden?

Nicht an Fantasie, sondern entweder an Bildung oder dem Willen nachzuvollziehen. Es ist ja nun nicht so, dass man nur in der DDR in das Gefängnis gekommen ist, wenn man friedlich demonstriert hat. Es ist ja nun nicht so, dass nur in der DDR Recht gebeugt wurde. Es ist ja nun nicht so, dass es nur seitens der DDR ein Reiseverbot gegeben hat. Das gab es auch alles im Westen. Tote beim Grenzübertritt (allerdings ebenfalls Richtung Westen) im übrigen auch, macht bloß niemand Aufhebens von. Auch im Westen wurden Kinder von inhaftierten Kommunisten in Heime gesteckt. Und der Hohn der Geschichte, während in der DDR ein verurteilter Grenzmörder ins Gefängnis gewandert ist, hat dieser in der Bundesrepublik für die DDR-Haft noch Haftentschädigung bekommen. :ugly:

Abenteuerliche Relativierung.

Nix abenteuerliche Relativierung. Es hat in der Bundesrepublik verurteilte Kommunisten gegeben, die ihren Richtern aus der Nazizeit erneut gegenüberstanden. Mitverantwortliche für Zyklon-B haben das Bundesverdienstkreuz erhalten. Weitere Aufzählungen würden den Post sprengen.

Wir haben dich gut ausgebildet, also gehörst du uns. Welch menschliche Begründung für die Mauer.

Einfach mal die Stimmen der West-Allierten zu der Zeit beachten. Die waren genauso froh, dass durch die Mauer aus dem kalten Krieg kein heisser wurde. Und warum kam wohl die Gastarbeiterwelle in den 60er Jahren nach Deutschland? Weil eben die westdeutsche Industrie nicht mehr so einfach im Osten abwerben konnte.
Auch hier in der Bundesrepublik kann man im übrigen nicht so einfach einen Arbeitsvertrag kündigen, es gibt auch hier Kündigungfristen.

Hä? Existenzrecht? Die DDR existiert seit über einem Jahrzehnt nicht mehr.

Nein, aber mit der Formulierung vom Unrechtsstaat wird ihr das Existenzrecht per Beginn abgesprochen. Geht man danach, dürfte Israel wegen der Vertreibung der vormalig dort lebenden Einwohner ebenfalls nicht dort existieren, wo es gerade ist. Dazu als Lesetipp: "Gebt den Juden Schleswig-Holstein."
 
Was nicht nur Vorteile bringt und sich soweit aufstacheln kann, dass es mittlerweile in etwa ebenso viele Tote durch faschistische Gewalttaten in 25 Jahren Einheit gibt, wie am Berliner antifaschistischen Schutzwall in 28 Jahren.
Naja, aber die Ruhe im Land und die Sicherheit auf den Straßen wurde aber auch verdammt teuer erkauft.

Das Problem ist immer das Gleiche: Freiheit und Sicherheit liegen auf 2 Seiten einer Waage. Mehr Freiheit heißt immer weniger Sicherheit. Mehr Sicherheit weniger Freiheit. Man kann sich jetzt vortrefflich darüber streiten, ob einem mehr Sicherheit oder mehr Freiheit lieber ist. Mir gefällt das aktuelle Verhältnis besser als in der DDR. Was mich allerdings stört, ist die lächerliche deutsche Justiz. Hier mal etwas Rückgrat zu zeigen, würde die Freiheit der Bürger nicht beschneiden und trotzdem etwas mehr Sicherheit bieten (weil das übelste Pack eben nicht schon nach 24 Stunden wieder beim Opfer klingeln kann). Hier vermisse ich die DDR ganz extrem.

Mit dem Unterschied, dass die DDR eben dem Friede-Freude-Eierkuchen vorbeugen wollte. Aber es hat sich leider nicht zum Guten hin entwickelt, da sind wir uns einig.
Also von "Planübererfüllung" über "0% Arbeitslosenquote" bis hin zu welcher Sportler wo wieder wieviel Goldmedaillien geholt hat, wurde wohl alles in der DDR staatlich auf Friede-Freude-Eierkuchen getrimmt. Mit Sicherheit wurdest Du in der DDR mehr beschissen und belogen als heute.

Klar. Mit auf Pump gekauftem Wohlstand.
Das kannst Du aber auch auf die DDR anwenden. 1990 lag die Staatsverschuldungsquote der DDR bei etwa 28%. Zur gleichen Zeit die der BRD bei 42%. (2755 Euro : 7670 Euro pro Kopf-Verschuldung). Das heißt, dass die DDR zwar besser gehaushaltet hat als die BRD, aber auch nicht ohne Schulden ausgekommen ist.

Dazu kam natürlich noch, dass die DDR am meisten unter den Reperationen zu leiden hatte.
Dazu würden mich aber mal Zahlen interessieren. Die DDR wurde zwar von den Russen ausgeplündert (nachdem sie die Frauen und Kinder vergewaltigt hatten), aber das nur bis in die 50er Jahre. Die DDR hat sich darüber hinaus stets geweigert, Reparationen an Israel zu leisten. Die wurden von der BRD aber bis in die 90er Jahre geleistet. Wenn man sich mal die inflationsbereinigten Zahlen anschaut, glaube ich nicht, dass der Unterschied da so gravierend ist. Aber ich kann mich auch irren.

Nichtsdestotrotz ist die DDR wohl nicht daran zerbrochen, dass sich die Russen daran gesund gestoßen haben.

Dafür gab es einen gigantischen neuen nahen Absatzmarkt, der die westdeutsche Wirtschaft gerettet hat.
Naja, zumindest die Konzerne. Und die dicken Geldsäcke wurden noch dicker (Ost wie Wet). Dem Staat hat es nicht gut getan und wenn ein kleiner Mann vorher noch eine Arbeit hatte, hat sich nicht selten kurz darauf auf dem Amt wiedergefunden. Viele haben auf einen Schlag ein geordnetes Leben gegen Armut und Arbeitslosigkeit tauschen müssen. Natürlich nicht alle und sicherlich haben sich einige Leute erstmal einem Kaufrausch hingegeben. Dafür sind gut funktionierende Firmen der DDR der Treuhand anheim gefallen, die im Grunde nichts anderes war als Inkassounternehmen und Hedgefond in einem. Also ob die Wiedervereinigung insgesamt der Wirtschaft genutzt hat, wage ich zu bezweifeln. Es sei denn, man betrachtet auch nach der Wiedervereinigung die Ost- und Westwirtschaft getrennt. Das wäre aber falsch.
 
Mit Sicherheit wurdest Du in der DDR mehr beschissen und belogen als heute.
Das wage ich allerdings stark zu bezweifeln. Ich gehe eher davona us, dass sich Absender und Erkennbarkeit der Lügen gewendelt haben, das Ausmaß aber ungefähr das gleiche ist.

Vom Wahrheitsgehalt her ist die BILD gleich dem Zentralorgan der SED, der NSA-Untersuchungsausschuss dem einer DDR-Untersuchung: Was der Ideologie entspricht, wird groß bekannt gegeben, das Gegenteil wird versteckt, selbst wenn sich wer bemüht, die Wahrheit zu finden. Aus Gründen der nationalen Sicherheit.
Und definitiv gibt es mehr "beschissen und belogen" bei Produkten und Werbung in der heutigen BRD.


Also ob die Wiedervereinigung insgesamt der Wirtschaft genutzt hat, wage ich zu bezweifeln. Es sei denn, man betrachtet auch nach der Wiedervereinigung die Ost- und Westwirtschaft getrennt. Das wäre aber falsch
.
Nun, getrennt betrachtet hat auf jeden Fall die Westwirtschaft stark profitiert, die sich dank der neuen Absatzgebiete und günstigen Investitionsmöglichkeiten aus einer beginnenden Krise gehievt hat.
 
Wer heute immer noch die Mär glaubt, die Ostwirtschaft hätte auf dem Weltmarkt bestanden... :LOL:

Spätestens mit der (von den damaligen DDR-Bürgern herbeidemonstrierten) Einführung der D-Mark mit diesen Wechselkurs war doch klar, dass keiner mehr einen Trabbi oder einen Robotron-Computer etc. kaufen würde.

Dazu kam, dass man im Osten selbst gute einheimische Produkte nicht mehr wollte, sondern unbedingt das kaufen wollte, was man Jahrzehnte lang nicht bekommen konnte.

"Der große Absatzmarkt" - das waren in erster Linie die Kunden selber, nicht der böse Wessi, der die Ostproduktion liquidiert hat.
 
Vom Wahrheitsgehalt her ist die BILD gleich dem Zentralorgan der SED
Der Unterschied ist, dass es genügend Alternativen gibt um sich zu informieren. Es geht auch ganz einfach ohne BLÖD.

NSA-Untersuchungsausschuss dem einer DDR-Untersuchung
Welche parlamentarischen Untersuchungsausschüsse gab's in der DDR?


Und definitiv gibt es mehr "beschissen und belogen" bei Produkten und Werbung in der heutigen BRD.
Kann man das überhaupt vergleichen? Die Anzahl der Produkte ist sehr viel höher. Es gibt viel mehr Werbung. Für Bevölkerung ist in gewissen Maßen sensibilisiert beim Thema Produktqualität (es wird bei Betrug immer schrecklich gern gejammert, nur das Verhalten ändert man nicht). Und dann gibt es die Pressefreiheit, durch die es möglich ist, den Betrug aufzudecken bzw. der breiten Masse zu informieren.
 
Das wage ich allerdings stark zu bezweifeln. Ich gehe eher davona us, dass sich Absender und Erkennbarkeit der Lügen gewendelt haben, das Ausmaß aber ungefähr das gleiche ist.

Vom Wahrheitsgehalt her ist die BILD gleich dem Zentralorgan der SED, der NSA-Untersuchungsausschuss dem einer DDR-Untersuchung: Was der Ideologie entspricht, wird groß bekannt gegeben, das Gegenteil wird versteckt, selbst wenn sich wer bemüht, die Wahrheit zu finden. Aus Gründen der nationalen Sicherheit.
Also ich kenne nicht den ganzen Umfang. Ich rede, vermutlich genau wie Du, nur aus dem Gefühl heraus. Ich hier in Berlin hatte es gut. Ich konnte mir die Meinungsmache beider Seiten anschauen. Aus Westberlin kam das Westfernsehen, vom Alex kam das Ostfernsehen. Und was man im Osten verschweigen wollte, strahlte der Westen aus und umgekehrt.

Dieser direkte Vergleich fehlt heute natürlich. Will man heute die Hintergründe einer Meldung beleuchten, muss man sich mühsam im Internet andere Nachrichten zusammen sammeln. Auch ist die Vielfalt an Möglichkeiten enorm gestiegen. Eine Vielzahl Fernsehsender sind dazu gekommen, jede Menge Presseerzeugnisse und letztlich muss man im Internet erstmal schauen, ob die Quelle halbwegs seriös ist. Alles ist mit viel mehr Aufwand verbunden, aus einer Nachricht die Wahrheit und das Wesentliche zu filtern. Aber es ist möglich! Wer zu Zeiten der DDR in Dresden, Leipzig oder Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) gelebt hat, der hatte nur die Chance auf die beiden DDR-Sender. Deswegen nannte man die Gegend ja auch "Das Tal der Ahnungslosen". Ich glaube, die hätten sich gefreut, auch andere Informationsquellen zu haben als nur die beiden staatlich kontrollierten Sender.

Und ich denke, hier ist auch der krasse Unterschied. Natürlich verfolgt jeder Sender, jede Zeitung, ja jede Webseite eigene Ziele. Keine wird neutral und unvoreingenommen berichten. Aber ich habe wenigstens die Möglichkeit, mir auch eine gegenteilige Meinung anzuhören - und das ganz legal. Das gibt mir zwar noch lange keinen Garantieschein damit die Wahrheit zu kennen, aber zumindest bin ich damit näher dran, als mit einem einzigen zentral zensiertem und kontrolliertem Medium, meinste nicht? Du kannst nicht "Neues Deutschland" und "BILD" allein vergleichen. Da wirste sicherlich zu dem Schluss kommen, dass beide die Prototypen der Demagogie sind. Wenn schon, dann musst Du schon alle regionalen und überregionalen Presseerzeugnisse der damaligen DDR mit der damaligen BRD vergleichen. Und da wird eigentlich schon eine Sache klar: In der DDR war alles auf Linie gebracht, in der BRD gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Interessen und entsprechend auch Meinungen, in deren Mitte irgendwo die Wahrheit zu vermuten war. Und mit dem Internet ist heute die Zahl noch größer geworden - man kann sich also der Wahrheit noch mehr annähern als je zuvor.

Und definitiv gibt es mehr "beschissen und belogen" bei Produkten und Werbung in der heutigen BRD.
Das auch nur, weil in der DDR Werbung verboten war. Aber das hat ja erstmal nichts mit dem System "Sozialismus" zu tun. Sonst könnte man auch sagen, dass es in der DDR weniger Beschiss gab, weil es keine Drückerkolonnen und Abofallen gab, keine Gebrauchtwagenhändler und keine Versicherungsvertreter. Auch keine Börse, keine Hedge- oder Immobilienfonds und keine harten Drogen.

Natürlich wird es immer offiziell weniger Beschiss geben, wenn man alles verbietet oder erst gar nicht die Möglichkeiten schafft, die einen legalen Markt entstehen lassen könnte. Aber dann muss man sich auch mal fragen, was es für Beschiss auf dem Schwarzmarkt gab. Ich meine, da wurde auf dem Schulhof eine BRAVO komplett für 100 Mark verkauft. Die hat damals 1,90 DM gekostet. Und das nur, weil Westpresseerzeugnisse verboten waren und nicht jeder an Westgeld gekommen ist. Oder Westzigaretten, Klamotten, Elektronik, ... alles zu Kursen jenseits von Gut und Böse. Ein C64 mit 100 Spielen für 15.000 Mark. Addidas oder Puma Turnschuhe (damals aus der Grabbelbox von Görtz oder was weiß ich woher) für 300 Mark. Eine Plüschpuppe von Tweety für 250 Mark. Schürsenkel in Leuchtfarben (war ein Hit in den 80ern) für 20 Mark das Paar. Habe ich alles erlebt. Also wenn das kein Beschiss ist...

Nun, getrennt betrachtet hat auf jeden Fall die Westwirtschaft stark profitiert, die sich dank der neuen Absatzgebiete und günstigen Investitionsmöglichkeiten aus einer beginnenden Krise gehievt hat.
Nur dass es zu diesem Zeitpunkt keine "Ostwirtschaft" und "Westwirtschaft" mehr gab. Nennen wir das Kind doch beim Namen: Konzerne haben sich daran gesund gestoßen und gezahlt hat es (und zahlt es noch) der Bürger. Das ging bei der Treuhand los, ging (und geht) über Solidaritätsbeiträge bis hin zu Subventionen aus Steuergeldern.

Die Wiedervereinigung Deutschlands war der Testballon für die Europäische Union. Auch hier profitieren nur die Konzerne und der Bürger zahlt es. Wie immer, nur in einem bis dato historisch einmalig großen Maßstab. Nur diesmal nicht nur die Deutschen.
 
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