Versicherungsbetrug, Schwarzarbeit, Steuern

Schwerverbrechen nicht, aber wenn jemand nicht Arbeiten gehen will um vom Staat Geld zu bekommen und dann aber doch nebenher Schwarz arbeitet, finde ich das viel Schlimmer als wenn jemand Hart Arbeitet, da kaum was verdient und sich dann ein wenig neben her verdient.

Wobei ich ja auch da finde, das sollte halt normal angemeldet werden, wenn es über eine Firma geht, wenn es wirklich nur mal hier 20 Euro sind da mal 10 Euro weil man wirklich nem Freund oder Nachbarn geholfen hat...

Besonders schlimm finde ichs wenn die Leute dann auch noch im TV sind und darüber auch noch einfach sprechen und passiert nichts. Gibt doch den ein Typen, der war ja schon mehrfach im TV, der das ja schon Jahrzehnte so macht...
 
Extremfälle jetzt mal ausgenommen, sind es aber doch Menschen, die sich in derselben Situation befinden. Sie fühlen sich von der Gesellschaft im Stich gelassen und wollen sich etwas mehr gönnen. Dafür sind sie bereit gegen die Regeln zu verstoßen und evtl. auch die Konsequenzen dafür zu tragen.

Der Sozialleistungsempfänger mag ja vll. das leicht erhöhte Unrecht verwirklichen, andererseits trägt er sicher ein größeres Entdeckungs- und Sanktionsrisiko.
 
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Der Sozalleistungsempfänger mag ja vll. das leicht erhöhte Unrecht verwirklichen, andererseits trägt er sicher ein größeres Entdeckungs- und Sanktionsrisiko.
Ich weiß worauf Du hinaus willst, aber es ist an sich positiv wenn jemand arbeiten geht statt auf der faulen Haut zu liegen und es ist auch positiv wenn jemand bereit ist mal ein Risiko zu tragen und dafür die Verantwortung zu übernehmen.
Wo ist jetzt aber der Unterschied zwischen keine Steuern zu zahlen und sich an Steuergeldern zu bereichern, bzw. Steuergelder zu verschwenden. Ich meine das liegt klar auf der Hand, denn wer keine Steuern zahlt, der verwendet das von ihm erarbeitete Geld für sich selbst, hat also ein gewisses Recht darauf, als wenn einer Steuergelder verschwendet, die andere gezahlt und erarbeitet haben mit einem gewissen Vorbehalt diese für den Nutzen der Allgemeinheit zu verwenden. Im Fazit kann man also folgern, dass es der Verfolgung von Steuerhinterziehung an Legitimität fehlt, so lange Steuergeldverschwendung, bzw. Steuergeldunterschlagung nicht rigoros verfolgt und bestraft werden. So viel zum "leicht erhöhten Unrecht" - man kann hier nicht einfach mit zweierlei Maß messen.
Deshalb bin auch dafür, dass sich der Staat auf seine Kernkompetenzen beschränkt. Es wird in Zukunft sowieso zu einer Reduzierung der Komplexität in Staat und Gesellschaft kommen, deshalb ist das auch kein Thema.
 
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Ich kann also festhalten:
1. Der Staat kassiert eh schon genug, wenn er noch mehr kassiert, haben wir eh nichts davon.
2. Politiker sacken das ganze Geld sowieso selber ein und gönnen nur der Grossindustrie etwas?
3. Das aus dem Bundeshaushalt fast 50% der Gelder in Arbeit und Soziales und sonstige soziale Dinge fliessen, stimmt gar nicht, der Bundeshaushalt ist dann vermutlich gefälscht.

Daraus kann ich schliessen, dass manche hier also nichts dagegen haben, wenn ich bei dem 20.000 Euro Auftrag an den Schreiner auf dessen Angebot eingehe und die Mehrwertsteuer spare? Er kann sich dann von den gesparten Steuern doch jetzt schon den neuen Cayenne Turbo leisten und ich spare 3.600 Euro. Und der böse Staat bekommt nichts. Ist der Wunsch der Verteidiger der Schwarzarbeit und Steuerhinterzieher?

Marty
 
Und der böse Staat bekommt nichts.
Der Staat ist nicht böse - er funktioniert blos nicht mehr so wie er soll.
Auf der einen Seite werden Steuern in sinnlosen Großprojekten wie BER oder S21 verpulvert, während man auf der anderen Seite notwendige Infrastrukturmaßnahmen unterlässt, was der Wirtschaft Milliardenkosten verursacht.
 
Der Staat ist nicht böse - er funktioniert blos nicht mehr so wie er soll.

Wie soll er denn funktionieren? Irgendwie quiekt fast jeder und meinte der Staat sollte dies und das und jenes bezahlen aber wenn man dafür dann zur Kasse gebeten wird oder den eigenen Anträgen nicht entsprochen wird ist das Geschrei wieder groß ;)

Dazu kommt dann die Aussage das wir "alle ja der Staat sind" das ist zwar richtig, nur dummerweise ist es auch so das das es schon immer Stände im Staat gab die sich etwas mehr gegönnt haben als den anderen und das die selbstverständlich auch weiterhin ausbezahlt werden werden wir nicht ändern ;)
 
Der Staat ist nicht böse - er funktioniert blos nicht mehr so wie er soll.
Doch, das tut er. Er funktioniert dann evtl. nicht so, wie jeder Einzelne es will.

Bei Wahlen stellt man aber dann fest, dass die Mehrheit genau die Parteien und Personen wiederwählt, die ja angeblich alles falsch machen.

Auf der einen Seite werden Steuern in sinnlosen Großprojekten wie BER oder S21 verpulvert, während man auf der anderen Seite notwendige Infrastrukturmaßnahmen unterlässt, was der Wirtschaft Milliardenkosten verursacht.
Die Nutzniesser von BER und S21 sehen das vielleicht ganz anders und bemängeln, dass der Staat jedes Jahr 180 Mrd. für Sozialkassen aufwendet, die man doch in Arbeitsplätzen sinnvoller investieren könnte.... Jeder hat so seine Sicht der Dinge.

Marty
 
Naja die Nutznieser bei BER sind aber wohl ein Bruchteil der Bevölkerung (ich zähle die Firmen da jetzt als Nutznieser, nicht wer dann da vielleicht mal fliegen wird).
Es ist aber dennoch nicht ok, das da soviel Geld verpulvert wird, hier müssten echt paar Leute in die Verantwortung genommen werden, genau so wie es schon an anderer Stelle passiert ist (aber leider zu selten).

Wenn es so weiter geht, dann sind wir bald bei dem 10 fachen der geplanten Kosten.

Hat jemand Mario Bart gesehen? Das mit den Aussichtsplattformen...
https://www.ksta.de/koeln/-aussichtsplattformen-der-teure-blick-ins-land,15187530,25954946.html

Für so was müsste der der das genehmigt hat echt fliegen und kein Anspruch auf irgend etwas bekommen...
 
Es ist aber dennoch nicht ok, das da soviel Geld verpulvert wird, hier müssten echt paar Leute in die Verantwortung genommen werden, genau so wie es schon an anderer Stelle passiert ist (aber leider zu selten).
Das ist sicherlich nicht OK. Man sollte dafür die in Regress nehmen, die das verursacht haben. Wer hat denn die Dinge so geplant? Das waren doch nicht Politiker, sondern Archittekten und Ingenieure, oder? Ich glaube nicht, dass Herr Wowereit Anlagen so geplant hat, wie sie jetzt dastehen.

Ich fahre da auf der A1 täglich vorbei...

Für so was müsste der der das genehmigt hat echt fliegen und kein Anspruch auf irgend etwas bekommen...
Das nennt sich Fördergeilheit. Sobald jemand sowas fördert, kostet das nichts mehr und alles wird gut. In Wuppertal sollte der Bahnhosvorplatz umgebaut werden, Kosten 105 Mio., jetzt werden es mindestens 135 Mio. Die Stadt ist aber jetzt schon pleite. Trotzdem wird gebaut, weil es ja EU- und Bundeszuschüsse gibt, die sonst weg wären. Als wenn das nicht unser Geld wäre, was da aus der EU und Berlin kommt.

Aber daran einen maroden Staat festzumachen? Das so was rauskommt, zeigt doch eher, dass der Staat funktioniert. Heute steht ein Hoeness am Pranger, früher konnte ein Beckenbauer des Schutzes der Politik sicher sein.

Marty
 
Das ist sicherlich nicht OK. Man sollte dafür die in Regress nehmen, die das verursacht haben. Wer hat denn die Dinge so geplant? Das waren doch nicht Politiker, sondern Archittekten und Ingenieure, oder? Ich glaube nicht, dass Herr Wowereit Anlagen so geplant hat, wie sie jetzt dastehen.

Wer da nun wieviel verursacht hat lässt sich beim BER kaum sicher feststellen, eines der großen Probleme für die Planer waren ja nun grad die vielen Änderungswünsche die eher von der politischen Seite kamen...
 
Wer da nun wieviel verursacht hat lässt sich beim BER kaum sicher feststellen, eines der großen Probleme für die Planer waren ja nun grad die vielen Änderungswünsche die eher von der politischen Seite kamen...


Naja, ein Planer sollte auch kein devoter Speichellecker sein, sondern seinem Bauherren den Weg zur Selbstreflektion aufzeigen...

... Dann hätte man in Berlin vielleicht auch tatsächlich einen Flughafen geplant und keine Shopping-Mall mit Landefeld.
 
Mich wundert bei solchen Projekten immer nur, dass es keine Vertragsstrafen gibt, wenn Termine oder Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten werden. So etwas gibt es doch bei privaten Bauprojekten auch.

Ich würde zu gerne einmal die Vertragswerke für solche Projekte studieren...
 
Naja ich denke mal das die Fehlerquellen da doch wesentlich komplexer waren als das man devote Planer die ihren Bauherren zuviel haben durchgehen lassen den Großteil der Schuld ankreiden kann.
Ich habe es bei IT-Projekten auch erlebt das Teams einfach nicht zusammen funktioniert haben....der eine hat keine Ahnung aber verwaltet die Mittel, viele arbeiten dran mit und kennen sich nur in ihren Teilbereichen aus, alle Daten darf man sich untereinander gar nicht geben, das Bild der Lage kann man sowieso nie komplett erfassen oder ausreichend untereinander kommunizieren, dann kommen noch Änderungen und Dinge die man vorher nicht bedacht oder eingeplant hat und irgendwann ist dann halt die kritische Masse erreicht und alles wird teurer und dauert länger...
 
Um das vernünftig zu beurteilen, fehlt uns und den meisten anderen sicher der Überblick.

Aber gerade deshalb würde ich ja gern mal in solche Vertragswerke, resp. Protokolle von Aufsichtsratssitzungen hineinlesen. Möglicherweise würde ich dann ja die Probleme besser verstehen.
 
Aber gerade deshalb würde ich ja gern mal in solche Vertragswerke, resp. Protokolle von Aufsichtsratssitzungen hineinlesen. Möglicherweise würde ich dann ja die Probleme besser verstehen.
Mach das mal, dann wirst such verstehen warum die Komplexität so oder so raus gehen wird.
 
Man muss nur in die USA schauen, um zu sehen, welche Verwerfungen libertäre Systeme vor allem im sozialen Bereich aufwerfen.

Wenn "Jobverlust" zu einem Synonym für "Verarmung" wird, dann bezahle ich ehrlich gesagt lieber ein paar Steuern mehr...
Du darfst dann auch gerne in eine "Gemeinschaft" gegen oder dich bei einer Versicherung gegen ein Jobverlust versichern. ;)


Ach ist hier schon angesprochen worden, dass ein großer Teil der schattenwirtschaftlichen Aktivitäten in die Berechnungen von Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationaleinkommen einfließt?

Ich persönlich bin gegen Zwang und somit auch gegen Zwangssteuern. - Kein Zweck heiligt Zwang.
"Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt, frei zu sein." - Johann Wolfgang von Goethe

Man braucht ca. 10 % Steuern um alle "sozial Schwachen" und "innere und äußere Sicherheit" zu gewähren. - Die würde ich natürlich gerne freiwillig (!) zahlen :)

So, und jetzt könnt ihr versuchen mich mit eurer "Sozialisten"-/Etatisten-Keule zu schlagen oder weiter in Ruhe euren Staatsglauben ausleben (wir leben ja im Land der Religionsfreiheit). ;) :mrgreen:
 
Man braucht ca. 10 % Steuern um alle "sozial Schwachen" und "innere und äußere Sicherheit" zu gewähren. - Die würde ich natürlich gerne freiwillig (!) zahlen :)
Darf ich fragen, auf welcher Basis Du diese Zahlen annimmst und wer dann noch unter die Kategorie "sozial Schwache" fallen soll? Wenn ich mir die Ausgaben im Haushalt für Arbeit, Soziales und die Zuschüsse zur Rente anschaue, dann ist das schon deutlich mehr als 10%. Und dann ist noch keine Sekunde öffentliche Infrastruktur bezahlt.

Marty