Naja, sicherlich gibt es viele Leute, die meinen, sie müssen etwas machen, weil es "200 € kostet" (Sichwort Statussymbol). Aber so wie ich Kelle einschätze, hat er das nicht gemacht, weil es so viel gekostet hat, sondern weil er die Band sehen wollte. Das dies so viel gekostet hat, hat er - weil er konnte - in Kauf genommen.Der Denkfehler liegt doch schon darin, dass man zwingend etwas für 200€ machen muss. Dass dich nur etwas anderes, dass auch mindestens 200€ kostet genau so erfüllen kann.
Anstatt zu überlegen, wie man jetzt genau das gleiche wie du irgendwie doch in sein kleineres Budget pressen kann, kann man auch überlegen ob es nicht etwas völlig anderes gibt, dass einen mindestens genau so erfüllt, besser mit den Finanzen vereinbar ist und evlt. fair auf mehrere Leute umgelegt werden kann.
Problematisch an deiner Argumentation ist, dass du Glück zu rational betrachtest. Rational betrachtet muss man "nur" seine Wünsche anpassen. Wenn ich aber den Wunsch habe, zu diesem Konzert zu gehen, ich es mir aber nicht leisten kann, dann macht mich auch der Teich nicht glücklicher, auch wenn er mich sonst glücklich macht.
Ist sicherlich machbar (muss halt sehr rational denken), aber so tickt Mensch nun mal nicht. Schreibst du ja auch "irgendwie doch in sein kleineres Budget pressen". Man muss sich anstrengen, Komprommisse machen, Wünsche zurückstellen, usw. Im Vergleich dazu jemand, der wegen eines besseren Einkommens sich nicht groß Gedanken machen muss, zu einem Konzert zu fahren. Der finanzielle Druck hemmt einfach das Glück. Und der Studie nach sieht das eine Mehrheit (in den USA) so. Erst ab Summe x fühlt sich eine deutliche Mehrheit - im Vergleich zu anderen Eikommensgruppen - glücklich.
Übrigens wird bei der Diskussion um HartzIV immer wieder darauf hin gewiesen, dass es nicht ausreicht für soziale Teilhabe. Soziale Teilhabe kostet also Geld. Je mehr Geld, um so größer die Möglichkeit für soziale Teilhabe. Und ab Summe x ist das Optimum erreicht. Ist dem nicht so?