Ich finde deine Argumentation nicht stringent.
Weil Du sie falsch verstehst.

"Wo ich hingehen möchte, sollte Verbot sein."
Das ist nicht korrekt. Ich stelle mich nicht vor eine Eckkneipe und fordere ein Rauchverbot dafür, weil ich jetzt unbedingt da rein will. Aber ich möchte zumindest eine Eckkneipe haben, wo ich hingehen könnte.

Als Beispiel war bei uns in der Zeitung ein Artikel über das geplante Rauchverbot in Eisdielen. Umfrage in der Stadt. Ergebnis: In ALLEN Eisdielen darf im Moment geraucht werden. Die Betreiber haben sich aber teilweise für ein Verbot ausgesprochen, sie erlauben das Rauchen nur deshalb, weil es in anderen Eisdielen auch erlaubt ist und sie deshalb keinen Nachteil haben wollen.

Einer sagte: Meine Kunden wollen zum Kaffee die Zigarette, wenn die nicht mehr rauchen dürfen, kann ich zumachen.

"Wo ich nicht hingehe, kann von mir aus geraucht werden."
"Ich gehe nicht dahin, wo geraucht wird." und "Ich möchte aber irgendwohin gehen dürfen." trifft es besser.

Und das mit den Argumenten, dass Wirte keine Wahl hätten und, dass NR mit ihren Freunden in den Raucherladen müssen?
Die Begründungen der Eisdielenbesitzer reichen mir schon. Das sagt eigentlich alles.

Würden NR konsequent die vorhandenen Lokalitäten aufsuchen, bzw. blieben sie den Raucherläden konsequent fern, kämen die rauchenden Freunde auch mit.
Eine Behauptung, mehr nicht. Genauso wie meine Behauptung, dass kaum eine Kneipe zumachen müsste bei einem generellen Rauchverbot.

Du hast natürlich dahingehend Recht, dass die Nichtraucher eine Mitschuld haben. Würden die konsequent Raucherkneipen meiden, dann würde sich was tun. Aber dann müssten sie eine längere Zeit zuhause bleiben.

Ein schmieriges Billardcafe mit miesen Tischen, öder Musik, aber Aschenbechern, wird nicht gegen die stylische, gut geführte NR-Konkurrenz bestehen.
Richtig. Aber was machen die gegen die stylische, gut geführte Raucherkonkurrenz?

Warum wird den NR-Läden nicht die Bude eingerannt, und warum verhungern die Raucherläden nicht mit ihren 26%?
Eben weil die Wahl auf einen Raucherladen fällt, wenn 100% zusammen weggehen.

Davon abgesehen, dass es keine Restaurants oder Discos für Raucher mehr gibt
Diese Aussage verstehe ich nicht. In dem Bericht sind auch die Diskotheken erwähnt worden. Ergebnis: In allen darf geraucht werden, es sind ausnahmslos Raucherclubs. Einer war so nett, und hat einmal im Monat einen U18-Tag, wo nicht geraucht werden darf. Soll ich jetzt auf U18-Partys gehen?

Das bayrische Abstimmungsergebnis z.B. hat gezeigt, dass es der Mehrheit völlig schnurz war. Wenn bei einer Wahlbeteiligung von 37% das Ergebnis 61/39% ist, kann man doch nicht von einer Mehrheitsentscheidung reden.
Warum nicht? Woher nimmst Du die Gewissheit, dass die anderen 63% nicht auch in dem Verhältnis abgestimmt haben. Das mir eine Abstimmung egal ist, heisst nicht, das ich dagegen bin.

Deine (nicht nur deine, wohlgemerkt) Argumentation hat so was trotziges an sich.
Kann sein, und?

Mit deiner Forderung danach, dass ich an meinem Arbeitsplatz, in meiner eigenen Kneipe nicht mehr rauchen darf, weil es dir gelüsten könnte, bei mir vorbei zu kommen.
Du interpretierst schon wieder Dinge, die ich nie gesagt habe. Du darfst bei Dir gerne das Rauchen zulassen, zu Dir komme ich nicht. Gibt es denn bei Dir in der Nähe eine Alternative für mich?

Dass ich rauchen will, ist meine Entscheidung, und ob jemand Passivrauchen will auch.
Sagen meine Kollegen im Büro auch. Dürfen sie deshalb am Arbeitsplatz rauchen? Darf der Busfahrer an seinem Arbeitsplatz rauchen? Der Kioskbesitzer? Der Arzt? Nein, dürfen sie alle nicht. Als das Rauchen in Büros verboten wurde, hat niemand laut "Verrat" gerufen.

Marty
 
Oder die anderen zu doof zum Wählen sind... bzw. es ihnen egal ist. Vermutlich sind viele Raucher nicht wählen gegangen, weil in der Wahlkabine Rauchverbot geherrscht hat. :ugly:

Von der Polemik mal abgesehen, könntest du auch mal rechnen.

Von 12,5 Mio Bayern sind 9,25 Mio Nichtraucher (74%), 3,25 Mio Raucher (26%).
Von 12,5 Mio Bayern sind 4,63 Mio (37%) abstimmen gegangen.
Von 4,63 Mio Bayern sind 2,82 Mio (61%) für, 1,81 Mio (39%) gegen das Verbot gewesen.
Von 9,25 Mio Nichtrauchern sind 2,82 Mio (31%) abstimmen gegangen.
Von 3,25 Mio Rauchern sind 1,81 Mio (57%) abstimmen gegangen.

Die Raucherfraktion wäre demnach nicht zu doof gewesen, wählen zu gehen.

Oder:
Von 4,63 Mio Bayern müßten statistisch 3,43 Mio (74%) Nichtraucher, 1,20 Mio (26%) Raucher sein.
Demnach müssten 0,61 Mio (18%) der abstimmenden Nichtraucher mit den Rauchern gestimmt haben.

Wenn solche Abstimmungen als repräsentativ gelten sollen. Alles absurd...
 
Wenn solche Abstimmungen als repräsentativ gelten sollen. Alles absurd...

(ohne deine Rechnung näher angeschaut zu haben)... schön gerechnet. ;)

Die x Mio Jugendliche und Kinder hätten sicherlich gerne auch abgestimmt. Hast das auch berücksichtigt?

Sind Bundestagswahlen "repräsentativ"?...

Mehrheit bleibt Mehrheit. Auch wenn nur einer zur Wahl gegangen wäre und der hätte mit JA gestimmt, würde das derzeitige Gesetz in Bayern gelten.
 
Du hast natürlich dahingehend Recht, dass die Nichtraucher eine Mitschuld haben. Würden die konsequent Raucherkneipen meiden, dann würde sich was tun. Aber dann müssten sie eine längere Zeit zuhause bleiben.
8O Zuhause bleiben? Weil sie ausschließlich in kleine Kneipen ohne Essen und ohne Minderjährige gehen wollen? Und die Läden, in denen jetzt schon nicht mehr geraucht werden darf, sowieso schon immer gemieden haben?

Diese Aussage verstehe ich nicht. In dem Bericht sind auch die Diskotheken erwähnt worden. Ergebnis: In allen darf geraucht werden, es sind ausnahmslos Raucherclubs.
Ich kenn deinen Bericht nicht, hier in Aachen gibt es zumindest keine Disco in der geraucht werden darf. Auch keine "Raucherclubdisco". Und mit den hier geltenden Vorschriften ist jede Eisdiele rauchfrei, da sie "zubereitetes Essen" verkauft und deshalb wie ein Restaurant behandelt wird.

Warum nicht? Woher nimmst Du die Gewissheit, dass die anderen 63% nicht auch in dem Verhältnis abgestimmt haben. Das mir eine Abstimmung egal ist, heisst nicht, das ich dagegen bin.
Heißt es im Umkehrschluss, dass ich dafür bin, wenn mir die Abstimmung egal ist?
Ich lese da raus, dass es 74% der nicht rauchenden Nichtwähler egal ist, ob sie passiv rauchen oder nicht.

Du interpretierst schon wieder Dinge, die ich nie gesagt habe. Du darfst bei Dir gerne das Rauchen zulassen, zu Dir komme ich nicht. Gibt es denn bei Dir in der Nähe eine Alternative für mich?
Du hast gefragt, in wie weit du mich einschränkst.
Das tust du, indem du das Totalverbot forderst.
Du widersprichst dir.
Und ja, Alternativen gibt es.

Sagen meine Kollegen im Büro auch. Dürfen sie deshalb am Arbeitsplatz rauchen? Darf der Busfahrer an seinem Arbeitsplatz rauchen? Der Kioskbesitzer? Der Arzt? Nein, dürfen sie alle nicht. Als das Rauchen in Büros verboten wurde, hat niemand laut "Verrat" gerufen.
Das ist doch blöd. Was haben denn Büros, Busse und Arztpraxen mit einer Kneipe zu tun? Leute müssen in Büros gehen, mit dem Bus fahren oder zum Arzt.
Oder andersrum: warum soll in Büros nicht geraucht werden können, wenn das alle wollen und kein Publikumsverkehr gegeben ist? Oder wenn alle im Bus rauchen wollen? Oder der Urologe zwei Wartezimmer hat?

Ich plädiere lediglich für eine pluralistische Lösung. Deren Möglichkeit stellst du in Abrede. Diese Rasenmäher-Lösungen sind immer Mist.

(ohne deine Rechnung näher angeschaut zu haben)... schön gerechnet. ;)

Die x Mio Jugendliche und Kinder hätten sicherlich gerne auch abgestimmt. Hast das auch berücksichtigt?
Die hätten auch gern einen Lutscher. :ugly:
An dem können sie dann lecken, wenn sie ein Bier und einen Korn trinken gehen.

Sind Bundestagswahlen "repräsentativ"?...
Nein, denn x Mio Jugendliche und Kinder dürfen nicht wählen. :evil:

Mehrheit bleibt Mehrheit. Auch wenn nur einer zur Wahl gegangen wäre und der hätte mit JA gestimmt, würde das derzeitige Gesetz in Bayern gelten.
Vielleicht 5 Minuten lang. Dann wäre der eine gelyncht und das Gesetz überflüssig.
 
Ich find das Gesetz in Bayern Super.. Schade, dass es wohl noch etwas dauern wird bis andere Städte nachziehen ;)

Ich habe selbst mehr als 10 Jahre geraucht.. Und immer ein schlechtes Gewissen gehabt wenn ich irgendwo rauchte wo auch Nichtraucher saßen.. Aber es gibt halt auch endlos Leute denen sowas völlig egal ist.. Und Rauchen ist nunmal wirklich nicht Gesund.. Auch Passivrauchen...

Das merkt man spätestens wenn die Lunge etwas angeschlagen ist..
 
Weil man Dir kaum per Gesetz verbieten kann zu Rauchen. (Zumindest nicht zu Hause)

Desweiteren finde ich es dem Raucher selbst überlassen was er mit seiner Gesundheit macht (Ich bin Raucher) :p

Edit: Außerdem ist es doch so gut wie fast überall Verboten zu rauchen :(
 
Wieso sollte der Staat etwas verbieten wo sie selbst am meisten dran verdienen?

Des weiterem wer möchte das kontrollieren, wenn man in der Öffentlichkeit nicht mehr rauchen dürfte, so macht man es halt zu Hause.

Gruß Andreas
 
Rauschgift ist auch verboten und was hilft es? Die Drogenbosse machen nur ein Haufen Geld damit.

Alkohol ist nicht gesund - auch verbieten?

Und denke bitte daran, auch wenn es banal klingt, wieviele Arbeitsplätze und Steuern daran hängen
 
Rauschgift ist auch verboten und was hilft es? Die Drogenbosse machen nur ein Haufen Geld damit.
Bedeutet das, Du bist für eine Freigabe von Heroin, Kokain und Crack? Staatlich besteuert und in der Apotheke zu kaufen?

Alkohol ist nicht gesund - auch verbieten?
Diese Frage habe ich alleine in diesem Thread schon drei Mal mit "Ja, warum nicht?" beantwortet. Wenn Du mit einem solchen Vergleich kommst, dann antworte ich einfach mal mit "ja".

Und denke bitte daran, auch wenn es banal klingt, wieviele Arbeitsplätze und Steuern daran hängen
Also auch alle anderen Drogen freigeben? Das würde immerhin Arbeitsplätze schaffen und Steuern bringen.

Marty
 
Hallo Marty,

ich glaube Du hast mich missverstanden. Ich habe überhaupt nicht dafür gesprochen , dass Drigen freigegeben werden sollen.

Auf der anderen Seite ist es so, wenn wir alles verbieten wollen, was angeblich ungesund ist, dann sollte man sich fragen, was es überhaupt noch gibt?
Alkohol ist ungesund,
Rauchen ist ungesund
Fleisch ist ungesund
Tierische Produlke sind nicht immer gesund
Pflanzliche Prudokte sind zum Teil genmanipuliert

Medikamente sind reine Chemie

und so könnte man fortfahren.

Ich glaube ein Verbot würde das ganze trotzdem nicht ausrotten. Siehe eben auch Rauschgift.
 
Auf der anderen Seite ist es so, wenn wir alles verbieten wollen, was angeblich ungesund ist, dann sollte man sich fragen, was es überhaupt noch gibt?
Du redest beim Rauchen also über "angeblich ungesund"? Hast Du daran Zweifel?

Fleisch ist ungesund
Tierische Produlke sind nicht immer gesund
Pflanzliche Prudokte sind zum Teil genmanipuliert
Im Gegensatz zum Rauchen und Alkohol sind das aber Dinge, die nützlich sind und unser Körper braucht. Wie man Medikamente mit Rauchen vergleichen kann erschliesst sich mir nicht.

Ich glaube ein Verbot würde das ganze trotzdem nicht ausrotten. Siehe eben auch Rauschgift.
Und Du meinst, ein Rauchverbot wäre also nutzlos? Wieviele Jugendliche kennst Du denn, die Heroin nehmen und wieviele, die rauchen? Dann weißt Du, was ein Verbot bewirken kann.

Marty
 
Die Folgen von Heroinkonsum sind völlig andere als die von Nikotin- oder Alkoholkonsum.

Ein Verbot des Rauchens oder von Alkohol müßte daher auch nicht zwingend die gleichen Auswirkungen haben, wie ein Verbot von Heroin.

Das wird (zumindest im Falle von Alkohol) auch durch die Geschichte bestätigt. Ich denke das ist Dir auch bewußt (Stichwort Prohibition).
 
Ich glaube ein Verbot würde das ganze trotzdem nicht ausrotten

Bei der ganzen Debatte geht es ja nicht um ein totales Verbot des Rauchens, da ja jeder mit seinem Körper machen darf und kann was er/sie will, und somit diesen auch mit jeder Zeit mit jeder Form Gift voll pumpen kann wann es ihm/ihr belliebt. Die Problematik am Rauchen ist die, dass man, sobald man es außerhalb seiner eignen vier Wände betreibt, die Gesundheit anderer Menschen gefärdet.
Passivrauchen erhält im "Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe"(KMR-Liste, Stand 01.2010) eine Einstuffung von K 1A (Bekanntermaßen beim Menschen karzinogen); M 2A (Verdacht auf Erbgut Veränderndewirkung beim Menschen); RE 1A (Bekanntermaßen furchtschädigend beim Menschen); RF - (Kein Verdacht auf fruchtbarkeitsgefährdende Wirkung beim Menschen. Zum Vergleich, ist Asbest "nur" mit K 1A eingestuft und darf nicht mehr verwendet werden oder muss aufwendig entsorgt werden, während beim Zigaretenrauch nichts dergleichen vorgeschriben ist und diesem täglich bedeutend mehr Menschen ausgestzt sind. Daher ist es schon absolut sinnvoll rauchen in allen öfentlichen Räumen zuverbieten und daher lässt sich Rauchen auch schlecht mit Alkoholkonsum oder anderen Rauschgiften vergleichen weil hier eigentlich nur der Konsument Schaden hat.
 
Ein Verbot des Rauchens oder von Alkohol müßte daher auch nicht zwingend die gleichen Auswirkungen haben, wie ein Verbot von Heroin.

Das wird (zumindest im Falle von Alkohol) auch durch die Geschichte bestätigt. Ich denke das ist Dir auch bewußt (Stichwort Prohibition).

wird es bestätigt?

Der Alkoholkonsum sank infolge der Prohibition nachweislich. Alkoholpolitisch unbelastete Mediziner zitieren die Prohibition als Beispiel, wie durch eine Senkung des Konsums die alkoholbedingten Schäden, z. B. die Zahl der Todesfälle durch Leberzirrhose, vermindert werden konnten. Die Zahl der in die Illegalität gezwungenen Alkoholkonsumenten, die an der durch ihre Krankheit verursachten Leberzirrhose verstarben, hat also nicht die Höhe der verstorbenen Konsumenten zu Zeiten legalen Alkoholkonsums erreicht. So war eine deutliche Abnahme der alkoholbedingten Todesfälle in der Fastprohibition 1910–1920 festzustellen, ein Tiefstand 1920–1931 sowie ein langsames, aber stetiges Ansteigen seither

Ein Verbot hält immer einen gewissen Teil ab, weil es nun mal Menschen gibt, die sich an die Gesetze halten. Zudem wird es für Kinder und Jugendliche doppelt so schwer überhaupt anzufangen.
 
Ein Verbot hält immer einen gewissen Teil ab, weil es nun mal Menschen gibt, die sich an die Gesetze halten. Zudem wird es für Kinder und Jugendliche doppelt so schwer überhaupt anzufangen.

Das ist ja wunderbar das in dieser Zeit die Menschen nicht durch Alkohol getötet wurden, sondern sich gegenseitig getötet haben, in den Machtkämpfen um den Alkoholhandel.

Dasselbe sieht man ja beim Zigarettenschmuggel, der in D ja inzwischen lukrativer wie der Drogenhandel sein soll. Wir machen die Zigaretten immer teurer und bauen damit Organisierte Kriminalität auf, aber ob das die Lösung ist?
Ich weiss es nicht denn wenn diese Strukturen einmal bestehen bekommt man Sie nicht so einfach wieder weg.
 
Mein Stand zum absoluten Rauchverbot in Bayern: Die Kneipen (da wo ich hingehe), sind genauso gut besucht wie zuvor... Auch die ehemaligen Raucherclubs sind brechend voll... Manche setzen eben jetzt auf noch günstigeren Alkohol, was mir nicht unbedingt ungelegen kommt... :LOL:

Was noch neu ist: Eine kleine Traube von Rauchern vor Lokalen/Kneipen... Meiner Meinung nach könnte da ruhig eine kleine Bannmeile her... :)