Sammelthread Nokia-Werksschließung in Bochum

...Und Nokia behandelt nicht mal seine Mitarbeiter in Rumänien fair, die verdienen dort (wie man liest) rund 30% unter dem Durchschnittslohn (den für Rumänien)...

Ich kann dem nicht widersprechen, es aber auch nicht bestätigen. Persönölich halte ich das aber für ein Gerücht, da die Arbeitslosenquote in der Region so niedrig ist, dass sich die Menschen dort aussuchen können, für wen sie arbeiten. In dieser Region haben sich viele (vor allem deutsche Firmen) angesiedelt und sobald eine Firma da nur einen Euro pro Stunde mehr bietet, haben es die Unternehmen mit der reinsten "Völkerwanderung" zu tun... Loyalität wird in der Gegend fast nicht gekannt - das einzige was zählt, ist Geld...
 
Wahnsinn

Nach dem ersten Schock hab ich mich fast halbtot gegoogelt und fand dann etwas ganz Erstaunliches: scheinbar gibt es Firmen, die produzieren im Ausland, haben aber einen Trick gefunden, der Ware den heiss begehrten "Made in Germany"-Stempel aufzudrücken. Das - so finde ich - ist der eigentliche Skandal! Das läuft wohl so, dass die im Ausland gefertigte Ware nur "Halbfertig" ist und ein minimaler "Handgriff" wird auf deutschem Boden gefertigt, so das das Produkt den begehrten Stempel tragen darf! :mrgreen:
 
Ich kann dem nicht widersprechen, es aber auch nicht bestätigen. Persönölich halte ich das aber für ein Gerücht, da die Arbeitslosenquote in der Region so niedrig ist, dass sich die Menschen dort aussuchen können, für wen sie arbeiten. In dieser Region haben sich viele (vor allem deutsche Firmen) angesiedelt und sobald eine Firma da nur einen Euro pro Stunde mehr bietet, haben es die Unternehmen mit der reinsten "Völkerwanderung" zu tun... Loyalität wird in der Gegend fast nicht gekannt - das einzige was zählt, ist Geld...

nur 1 Euro mehr pro Stunde ? in Rumänien sind 200 Euro im Monat nen normaler Lohn da ist 1 Euro mehr pro Stunde gleich mal ne Erhöhung von 40 % oder ähnlich

ich hab mit einigen Rumänen Privat zu tun und die kamen lieber nach Deutschland und arbeiten jetzt bei der Deutschen Bahn oder bei Mc Donalds als Hilfskräfte obwohl sie alles andere als dumm oder faul sind, so rosig kann der Arbeitsmarkt dort nicht sein, auch wenn es in einzelnen Regionen anders aussehen mag, ich denke mal jeder von denen wäre lieber in ne andere Region gezogen als hier Niedriglöhner zu sein


Nach dem ersten Schock hab ich mich fast halbtot gegoogelt und fand dann etwas ganz Erstaunliches: scheinbar gibt es Firmen, die produzieren im Ausland, haben aber einen Trick gefunden, der Ware den heiss begehrten "Made in Germany"-Stempel aufzudrücken. Das - so finde ich - ist der eigentliche Skandal! Das läuft wohl so, dass die im Ausland gefertigte Ware nur "Halbfertig" ist und ein minimaler "Handgriff" wird auf deutschem Boden gefertigt, so das das Produkt den begehrten Stempel tragen darf! :mrgreen:

dafür hast du Dich halbtot gegoogelt ? Ich glaub das hört man zweimal die Woche Am Stammtisch, wobei da natürlich sicher viel wahres dran ist ;)
 
nur 1 Euro mehr pro Stunde ? in Rumänien sind 200 Euro im Monat nen normaler Lohn da ist 1 Euro mehr pro Stunde gleich mal ne Erhöhung von 40 % oder ähnlich

ich hab mit einigen Rumänen Privat zu tun und die kamen lieber nach Deutschland und arbeiten jetzt bei der Deutschen Bahn oder bei Mc Donalds als Hilfskräfte obwohl sie alles andere als dumm oder faul sind, so rosig kann der Arbeitsmarkt dort nicht sein, auch wenn es in einzelnen Regionen anders aussehen mag, ich denke mal jeder von denen wäre lieber in ne andere Region gezogen als hier Niedriglöhner zu sein

Ok, hab da was den Stundenlohn betrifft übertrieben. Ich wollte damit nur sagen, dass die rein nach dem Geld gehen. Wer mehr zahlt, bei dem wird gearbeitet. Da kann es sein, dass man einen Tag bei Firma A arbeitet und einen Tag später bei Firma B, weil die mit mehr Geld locken...

Bezüglich der "Abwanderer" in andere Länder gebe ich dir auch Recht. Knappe 20% der Rumänen haben ihr Land verlassen und arbeiten woanders. Die Gründe dafür liegen sicherlich in den schlechten Bedingungen vor Ort, aber nicht unbedingt am Arbeitsmarkt - natürlich regional betrachtet!

Ich sehe daher in deiner und meiner Äußerung keinen Konflikt...
 
@chaosprinzessin:
Ich habe z.B. letzte Woche für meinen Sohn ein paar Stoff-Viecher bekommen. Die stammten von einer Firma, die angepriesen wurde von der Verkäuferin mit den Worten "Die produzieren in Deutschland, das ist absolute Top-Qualität". Schaut man dann mal genauer auf das Etikett, dann steht dort ganz gross "Designed in Germany" und auf der Rückseite "Made in China".

Marty
 
*mal einmisch*

also.. ich arbeite zwar fuer Nokia, bin davon allerdings zum Glueck nicht betroffen.
Klar ist es schlimm... Allerdings war es schon laenger bekannt (soweit wir das hier mitbekommen haben) das das Werk schliessen wird. Sicher ist es auch keine so schoene Sache den Vorschlag zu machen das die Mitarbeiter nach Rumaenien gehen koennten.
Aber ueberlegt doch mal... Glaubt ihr nicht das das Geld das Nokia bekommen hat schon mehrfach in den Loehnen der Mitarbeiter ausgezahlt wurde? Naechste Frage... welcher Handyhersteller produziert denn noch in Deutschland? Tag fuer Tag bekommen wir Anrufe von wegen: Wir wollen nur noch Handys die in Deutschland hergestellt werden ( unter anderem auch so freundliche anrufe wie : steckt euch doch eure scheiss produkte in den a...)... ja was wollen diese Leute denn dann bitte kaufen?
Erst vor kurzem hat MAN beschlossen ebenfalls nicht mehr in Deutschland zu produzieren.... welche Reaktion gab es da? Nichts.... Leider wurde Nokia auch von den Politikern und den Medien benutzt. Anders kann man es nicht ausdruecken. Hetzkampagnen. Ein anderes Wort faellt mir dazu nicht mehr ein. Und wer bekommts am Ende ab...? Denkt ihr etwa die Manager? Ja schoen waere es. Als einfacher Nokia Mitarbeiter darf man sich dann am Telefon beschimpfen lassen. Evtl sollten manche Leute sich klar machen das es einfach so gut wie keine Hersteller mehr gibt die in Deutschland produzieren. Mehr faellt mir dazu wirklich nicht mehr ein...

Nunja... aber was weiss cih schon... ich bin nur ein einfacher callagent fuer nokia...
 
[N] NRW verlangt 41 Millionen Euro von Nokia zurück

Folgende News wurde am 06.02.2008 um 13:11:00 Uhr veröffentlicht:
NRW verlangt 41 Millionen Euro von Nokia zurück
Shortnews

Das Wirtschaftsministerium teilte mit, dass das Land Nordrhein-Westfalen Subventionsgelder in Höhe von 41 Millionen Euro vom Nokia-Konzern zurückfordert. Nokia habe hierzu innerhalb einer Woche eine Stellungnahme abzugeben. Bei einer Überprüfung der NRW. Bank hat sich herausgestellt, dass seit dem Jahr 2002 die Anzahl der unbefristeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze weniger als 2. 680 beträgt. Der Vorwurf lautet somit, dass weniger Stellen geschaffen wurden als zugesagt. Aber nicht nur das Land NRW, sondern auch die Staatsanwaltschaft Bochum ermittelt zurzeit wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug.
 
Solange da nicht noch irgendwelche Strafgelder zu zahlen sind, zahlt Nokia dieses aus der Portokasse. Zumal es wohl wenn eh zu einem Vergleich kommt und schon wird weniger gezahlt.

Nur sollte man auch bedenken, will man Nokia ganz aus Deutschland vertreiben und die anderen Arbeitsplätze auch noch verlieren?
 
[...] Nur sollte man auch bedenken, will man Nokia ganz aus Deutschland vertreiben und die anderen Arbeitsplätze auch noch verlieren?
Und deshalb darf Nokia tun und lassen, was sie wollen?

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass sich NOKIA an den Subventionsvertrag gehalten hat und nun nach Ablauf abwandert. Dagegen wäre ja rein rechtlich gesehen nichts einzuwenden. So sieht es allerdings anders aus...

Gruß,
Photon
 
Und deshalb darf Nokia tun und lassen, was sie wollen?

Einerseits stimme ich dir zu, auf der anderen Seite sollte man dann aber auch bedenken:


Verwunderlich finde ich an der ganzen Sache jedoch, warum merkt man soetwas erst jetzt und/oder prüft es erst jetzt.

Ich möchte daher gar nicht wissen wo noch überall Subventionsgelder verschwendet werden, wo es einfach keiner prüft oder ein Politiker aus Wahlkampfgründen anfängt Rückzahlungen zu fordern.

Grundsätzlich sollte man eh überdenken, ob Subventionen im allgemeinen und speziell für Weltkonzerne angebracht sind. Würde jedes Land auf Subventionen verzichten, hätten wir einiges an Problemen weniger, z.B. im Schiffsbau.
 
Verwunderlich finde ich an der ganzen Sache jedoch, warum merkt man soetwas erst jetzt und/oder prüft es erst jetzt.
Das ist ebenfalls ein Skandal. Da wird ein Subventionsvertrag mit einem Unternehmen gemacht und man kontrolliert 6 Jahre lang nicht, ob die Gegenseite seine Vertragsbedingungen erfüllt? Das kann fast nicht sein.

Da fragt man sich, was die Leute, die das hätten machen müssen, in der Zeit getan haben. Ich hoffe, das hat ein politisches Nachspiel.

Marty
 
Ich frag mich gerade, wo der Diskussionsthread ist, in dem man über BMW diskutiert.

Die wollen nämlich 8000 Arbeitsplätze abbauen und des weiteren wollen sie Geld sparen, in dem sie Zulieferfirmen wechseln - statt aus Deutschland dann aus billigeren Ländern. Die Mehrproduktion soll dann durch chinesische Werke erfolgen.

Link zur News:
https://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBUC66789120080206

Aber BMW war ja noch nicht auf Seite eins der Bild-Zeitung, also scheints ja keinen zu jucken.
 
Davon habe ich noch nichts gehört, nicht im Radio und nicht im TV. Von daher kann es einen nicht jucken, wenn man nichts von weiß. ;)
 
Die wollen nämlich 8000 Arbeitsplätze abbauen
Wieviel Millionen hat BMW für diese Arbeitsplätze an Fördergeldern des Staates verdient? Wieviele Mitarbeiter hat BMW insgesamt und davon in Deutschland?

Zitieren wir doch mal von dpa:
Der Autobauer BMW will seine Personalkosten mit dem
angekündigten Abbau von mehreren tausend Stellen um jährlich bis zu 500
Millionen Euro drücken. Noch größeres Einsparpotenzial sehe der Konzern bei den
Materialkosten, sagte Finanzvorstand Michael Ganal laut Mitteilung am Mittwoch
auf einer Investorenkonferenz in London. Von den sechs Milliarden Euro, die BMW
in den kommenden fünf Jahren insgesamt einsparen will, entfielen zwei Drittel
auf diesen Bereich. Damit konkretisierte BMW erstmals sein Sparprogramm, das
Ende September verkündet worden war. Der Autobauer will den Verfall seiner
Gewinnmargen in den vergangenen Jahren stoppen.

Also zwei Drittel beim Material, ein Drittel beim Personal... und wen trifft es beim Personal?
Der Konzern betonte erneut, dass in erster Linie
Leiharbeiter betroffen seien, die nach Ablauf der Verträge bei anderen
Unternehmen arbeiten würden. Allerdings räumte BMW ein: 'Beim Stammpersonal sind
ebenfalls Maßnahmen vorgesehen, die sozialverträglich und in einem konstruktiven
Dialog mit dem Betriebsrat vereinbart wurden.' Dabei solle Mitarbeitern im Laufe
dieses Jahres der Einstieg in die Altersteilzeit angeboten werden. Zudem sind
Abfindungsangebote und die Nicht-Besetzung freiwerdender Stellen geplant.
Hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte würden weiterhin eingestellt.

Ich sehe da keinerlei Vergleich mit Nokia. Oder hatten bei Nokia Gespräche mit dem Betriebsrat, Altersteilzeitregelungen, Leiharbeiter etc. irgendeinen Anteil?

Marty
 
Wieviel Millionen hat BMW für diese Arbeitsplätze an Fördergeldern des Staates verdient?

Also, bezüglich des Werkes in Leipzig habe ich gelesen, dass sie weniger Fördermittel abgerufen haben, als ihnen hätte zugestanden. Dies hatte wohl seinen Grund darin, dass sie bezüglich der schaffbaren Arbeitsplätze, einen kleinen "Puffer" haben wollten.
 
@marty
Ich glaube nicht, dass die Leiharbeiter hinterher so einfach einen anderen Arbeitgeber finden, in der Regel bedeutet das Ende eines Einsatzes bei einem AG nämlich für den Leiharbeiter auch das Ende seiner Beschäftigung beim ZA-Unternehmen.

Und bei Nokia fängt man doch gerade erst an, einen Sozialplan zu erstellen.

BMW hat im September verkündet, sie wollen sparen - heute steht der Sozialplan. Nokia wird das genau so machen.
 
Ich glaube nicht, dass die Leiharbeiter hinterher so einfach einen anderen Arbeitgeber finden
Dafür ist er doch Leiharbeiter. Also bitte, wer einen Job als Leiharbeiter annimmt, der darf sich doch nicht beschweren, wenn er nachher nicht sein Leben lang bei BMW arbeiten darf. Ich halte es für einen drastischen Unterschied, ob jemand fest angestellt ist und gefeuert wird, oder ob ein Leiharbeiter nach Ablauf seiner Ausleihe nicht weiter beschäftigt wird. Was hätte sonst Leiharbeit für einen Sinn?

Und bei Nokia fängt man doch gerade erst an, einen Sozialplan zu erstellen.
Was denn für einen Sozialplan? Ein Sozialplan beinhaltet solche Dinge wie Altersteilzeit, Berücksichtigung von Familienstand etc. bei Entlassungen etc. Was soll bei einer kompletten Werksschliessung denn sozial geplant werden? Die Leute werden entlassen, der Betriebsrat hat, weil es eine Stilllegung eines Betriebsteils ist, keinerlei Mitspracherecht und Nokia ist fein raus.

Marty
 
schonmal daran gedacht das auch in einer Leih bzw Zeitarbeitsfirma Leute arbeiten die anderswo keinen Job bekommen? Das Arbeitsamt ist ja auch hilfreich wie nur was. ole ole.
Fuer mich ist es gleich ob Leiarbeiter oder Festangestellt. Am Ende stehen beide ohne Job da.
Ausserdem muss ich Schnecke rechtgeben. Nokia steht gerade am Anfang des Planes.
Also sollte man nicht vorher schon alles verurteilen.
Aber man kann natuerlich auch schon vorher die Pferde scheu machen...:hö:

Ich kann nur immerwieder sagen das ich es mehr als schade finde was in Deutschland momentan passiert. Tatsache ist das es schlimm ist das viele ihren Arbeitsplatz verlieren. Aber das Nokia nicht die einzige Firma ist, das geht dabei unter.
Evtl sollte sich die Regierung auch mal an die eigene Nase greifen warum dem so ist und immer mehr Firmen ins Ausland gehen. Ganz einfach... im Ausland gibt es weit bessere Konditionen. Da ich in NL lebe sehe ich das ganze ein bisschen von aussen. Hier haben Firmen zb. Steuerfreiheit wenn sie hier ein neues Werk aufmachen (ja auch in rumaenien...)

Aber was solls. Ich wiederhohle mich.



P.S.@ Schnecke tja... es schafft halt nich jeder auf seite 1 der Bild..... *augenroll*
 
Danke Lyanna.

Ich finde es nur lustig, dass hier in dem Thread alle rumbrüllen und Nokia beschimpfen.

Doch die 3 Betroffenen, die hier mitposten, die schimpfen gar nicht so und haben sogar Verständnis. Also Lyanna, Pretender und ich.

Liegt vielleicht daran, dass wir uns wirklich mit der Sache auseinandersetzen und nicht nur auf das hören, was uns diverse Zeitungen weismachen wollen.
 
Es ist nunmal gang und gebe, dass Unternehmen Standorte dicht machen, Arbeitsplätze verlagern, einsparen wie auch immer.

Von daher ist diese ganze Aufregung in erster Linie nichts weiter als heiße Luft.

gruss kelle!