Sammelthread Nokia-Werksschließung in Bochum

Es ist doch nichts neues, dass die Produktion in vielen Branchen immer weiter Richtung Osten wandert. Daran, dass Subventionen verschwendet wurden, ist auch nicht Nokia schuld, sondern die entsprechenden Politiker, die meinten, in die Wirtschaft eingreifen zu müssen und einem milliardenschweren konzern noch Millionen hinterherzuschieben. Die hat man halt gern mitgenommen, wenns schon angeboten wird. Deshalb ist Nokia ja kein Monster-Betrieb, der kleine Kinder ausbeutet oder so :ugly: Falls sowas in der Art vorkommen würd, dann würd ich auch boykottieren, aber net wegen Stellenabbau oder Werksschließung, das sind normale betriebliche Prozesse.
 
Naja, dann wird´s jetzt immerhin von einer ordentlichen Partei vertreten und net von so einem verfassungsfeindlichem Pack. 8)

Ja wenn die Linken verfassungsfeinlich sind, wieso dürfen die dann....

Irgendwie gehen mir deine Anfeindungen gegen die LINKEN auf den Senkel, lass dir mal was neues einfallen.

Zur Sache, ich verstehe eines nicht, es gab viel Aufregung um Opel, es gibt viel Aufregung um Nokia, wer liebe Bundesbürger hat sich aufgeragt, als in Schkopau (Sachsen-Anhalt) die Buna Werke von 21.000 auf 2.500 abgespeckt wurden? Wer hat sich aufgeregt als im Osten ganze Industrielandschaften "abgeschaltet" wurden. KEINE SAU!
 
Mit "abschalten" habe ich das gemeint was in Bochum passiert, von heut auf morgen.

Dann konkretisiere ich meine Aussage ... :D

Du hast vergessen, den Zeitraum des "Abspeckens" der BUNA-Belegschaft von (den von Dir genannten) 21.000 Stellen auf 2.500 Stellen zu nennen.

Ist bestimmt für die in der Community interessant, die sich vielleicht weniger mit einem ehemaligen DDR-Staatsbetrieb (inkl. Wasser-, Luft- und Bodenverschmutzer) auskennen.
 
Also ich habe selber im Buna Werk gearbeitet. Von 1990 bis 1993 lief diese Aktion (oben benannt mit "Abspecken"). Bei vielen anderen kleineren Betrieben lief es nicht über zwei Jahre. Das seinerzeitige Bau- und Montagekombinat Halle wurde von einem nichtdeutschen Unternehmer gekauft mit Zusagen an die Treuhand, die Maschinen verladen und in dieT***** verbracht und dichtgemacht! Da standen mehrere tausend auf der Straße, bzw. beim Arbeitsamt.

Aber um auf deine Verschmutzungstheorie zu kommen, der Boden in Schkopau ist garantiert nicht weniger kontominiert, wie dies bei Bayer in Leverkusen noch heute der Fall ist! Bilde dir da keine Schwachheiten ein!
 
Also ich habe selber im Buna Werk gearbeitet. Von 1990 bis 1993 lief diese Aktion (oben benannt mit "Abspecken").

Du bist echt der Brüller ... sonst sind Dir scheinbar auch keine Argumente zu dämlich, oder ? :biggrin:

Was in Buna nach der Wende ablief war nichts anderes als das "Gesundschrumpfen" eines aufgeblähten und ineffizienten DDR-Staatsbetriebes, in dem sogar der Pförtner "Aktivist der Arbeit" wurde.
So etwas mit den heutigen Verhältnissen vergleichen zu wollen zeugt von mangelndem Assoziationsvermögen.

Und was die Bodenverschmutzungen angeht ... Dir ist sicherlich noch das milliardenschwere Investitions und Sanierungsprogramm bekannt, welches Anfang der 90er genau nach Buna und Leuna geflossen ist um genau diese Zustände zu beseitigen.

Dein verklärtes Verhältnis zurück in die DDR-Vergangenheit lässt tief blicken.
 
..ahh, - jetzt verstehe ich auch die Begriffe "DDR- und DDR2 Ram"... Hier werden einfach die bits doppelt bzw. 4-fach reingebaut, damit nicht einfach ein bit ohne Arbeit dasteht.... :ugly:

EEEdiiith: ... per PN habe ich gerade erfahren, dass die 2 zusätzlichen bits in "DDR2" eigentlich nur als "Kontrollbits" für die ersten beiden dazu gekommen
sind, da die gegenseitige Kontrolle der ersten beiden nicht zu 100% gewährleistet war...
 
Zuletzt bearbeitet:
..ahh, - jetzt verstehe ich auch die Begriffe "DDR- und DDR2 Ram"... Hier werden einfach die bits doppelt bzw. 4-fach reingebaut, damit nicht einfach ein bit ohne Arbeit dasteht.... :ugly:

Du hast es erfasst ! :biggrin:

Im Ernst ... in Russland ist der Beschäftigungswahn immer noch auf fast kommunistischem Level.
An jeder Moskauer Metro-Rolltreppe ist ein kleines Glashäuschen, in dem ein "Kontrolleur" sitzt.
Der kontrolliert den ganzen Tag ob die Rolltreppen einwandfrei laufen ... :biggrin:
 
Moin moin,

So bitter es klingt, aber im Rahmen der Globalisierung und des Kapitalismus ist nun mal Gewinnmaximierung das "A" und "O".

Es zählen nur betriebswirtschaftliche Dinge, die volkswirtschaftlichen Aspekte spielen doch schon länger eine stark untergeordnete Rolle, wenn überhaupt.

Und wir als Verbraucher spielen dieses Spiel brav mit, auch wenn es vielen gar nicht bewußt ist.

Natürlich wäre ein Boykott aller Nokia-Produkte wünschenswert, aber allein der Glaube daran fehlt mir.

Dazu ist die Bevölkerung in Deutschland leider viel zu bieder.

Wie heißt es so schön:

"Wenn Deutsche einen Bahnsteig besetzen wollen, zieht jeder erst mal eine Fahrkarte"

greez worzelsepp

Vielleicht bin ich ja zu gutgläubig, aber ich denke, dass der Konsument tatsächlich einiges bewegen kann mit seiner Kaufentscheidung. Trotz der Globalisierung wird es ein Unternehmen in seinen Bilanzen merken, wenn sich Verbraucher bewusst gegen eine Marke entscheiden, wenn sie das vertrauen am Unternehmen verloren haben. Ich glaube, Firmen müssen umdenken, was die Kommunikatuion mit uns Kunden angeht.

Dass ich mit dieser Meinung nicht ganz alleine stehe, zeigen mir Bücher wie dieses hier:"das-pinocchio-paradox"

Schade, dass die Marketing-Spezialisten ein Umdenken in Richtung Glaubwürdigkeit propagieren, aber das bsiher noch nicht so ganz bei den Firmen angekommen zu sein scheint.

[edit by darkkurt : Link entfernt]
 
Ich hoffe NRW und Co. haben daraus gelernt. Solche "Blutsauger" wie NOKIA nicht mehr mit Subventionen unterstützen zu dürfen. Die Frage ist, was passiert wäre wenn NRW von Beginn an Nokia nicht subventioniert hätte? Hätte NOKIA den Standort Bochum erst gar nicht eröffnet?

Es darf ja nicht sein das Unternehmen ein Ultimatum stellen können d.h. "Entweder ihr unterstützt uns finanziell oder wir gehen an einen anderen Standort". Am Ende kaufen wir ja die Produkte, die wir bereits bei der Produktion mit unseren Steuern vorfinanziert haben. Das ist doch verrückt.

Gruß FCB08
 
Ich versteh das nicht. Erst wählt man eine extrem kapitalistische Partei in die Landesregierung (und lange genug ja auch in den Bundestag) und dann beschwert man sich über die Auswüchse dieses Kapitalismus.

Cya Nightfire
 
Ich versteh das nicht. Erst wählt man eine extrem kapitalistische Partei in die Landesregierung (und lange genug ja auch in den Bundestag) und dann beschwert man sich über die Auswüchse dieses Kapitalismus.

Cya Nightfire

Sicherlich ist Gewinnmaximierung durch Senkung von Lohnkosten ein wichtiger Aspekt kapitalistischer Denkweise. Aber wieso wird so selten gesehen, dass es soziale Verantwortung auch ist? Man muss sich nur die Image-verluste von Nokia, LIDL usw. ansehen, um zu erkennen, dass sich dies - auch langfristig - auf die Umsätze auswirken wird.

Wir mögen in einer schnelllebigen Welt leben, wo ein Skandal den nächsten jagt, aber ich denke - und weiß von mir selbst - dass auch einiges davon hängen bleibt. Ich kaufe auf jeden Fall kein Nokia-Handy bei LIDL :mrgreen: