Maninblack
Well-known member
- 30 Oktober 2006
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Nun ist es ja so, dass wenn ein Land angegriffen wird, die Verteidigung nicht nur bis zur eigenen Grenze, sondern auch darüber hinaus erfolgen kann. Das widerspricht auch nicht meinem Rechtsempfinden, denn wenn ich (als Deutschland) von Österreich überfallen werde, dann dränge ich auch nicht alle Streitkräfte bis zur Grenze zurück und warte, bis sie sich auf eigenem Boden neu formiert haben. Insofern geht die Verteidigung auch durchaus über die eigenen Grenzen hinaus.
Aber im Falle des Nahost-Konfliktes sehe ich es problematischer, weil man da beim besten Willen nicht mehr auseinanderdefinieren kann, wer wo wann angefangen hat - es ist ein ewiges Hin und Her. Und zum größten Übel nicht mal ein Hin und Her zwischen Staaten, sondern zwischen Staaten und militanten Flügeln von Parteien und Terroristen. Erschwerend kommt ja noch hinzu, dass Israel dann nicht nur verteidigt, die Angreifer zerschlägt und sich wieder auf sein Territorium zurückzieht, sondern da stehen bleibt, wo sie stehen und gegebenenfalls gleich auch Siedlungen gründen (Gaza). Ich würde nun nicht so weit gehen und von "menschlichen Schutzschilden" sprechen, aber es ist zumindest bedenklich und auch ein Stück weit unverantwortlich. Undiplomatisch ist es aber in jedem Fall.
Aber das Problem geht ja tiefer. Egal, wie breit der Gaza-Streifen noch wird - es wird immer Raketen geben, die auch diese Distanz überbrücken können. Irgendwann würde es nicht mal mehr helfen, wenn Israel auf den Mond verlegt würde. Von daher sage ich nach wie vor: Der Ansatz muss ein anderer sein, als militärisch vorzugehen...
EDIT: Und dass der Krieg gegen den Libanon der Sache Israels alles andere als dienlich war, zeigt sich auch in diesem Bericht: https://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=101539&IDC=2
Gruß,
Photon
keiner sagt was, aber jeder sieht ob es angriffs oder verteidigungs aktionen stattfinden in palestina...tut mir echt leid fuer beide laender.
