Sammelthread "Loveparade"-Katastrophe von Duisburg

Ich habe Verständnis dafür, dass es nicht abgebrochen worden ist, um weitere Panik zu vermeiden - aber wozu ich kein Verständnis habe, ist dass der Veranstalter, als er dann um 23 Uhr die Veranstaltung für beendet erklärte, nichts dazu gesagt hat und es am Bahnhof trotzdem zu weitern Schubsereien kam, da die Polizei nicht genug Patz geschaffen hatte, dass der durchgang zum Bahnhof etwas flüssiger verlaufen konnte.

Grüße!
 
ich finde es auch sehr schlimm was da passiert ist aber in meinen Augen hat die Stadt Duisburg Schuld die wussten doch das soviele gar nicht auf das Gelände passen:-(

Die Stadt hat sicherlich eine Mitschuld, hätten sie doch dem Veranstalter das Stattfinden des Events verweigern können.

An erster Stelle steht jedoch der Veranstalter und Organisator, denn dieser weiss wieviele Leute etwa kommen werden und hat dafür zu sorgen sich die zur Verfügung stehenden Locations anzusehen und zu begehen, ob diese geeignet sind bzw. von Anfang an eine geeignete Location auswählen.
Und sollte es dennoch so kommen, dass Gefahrenzonen entstehen können, so muss wiederum der Veranstalter dafür sorgen, dass diese ausreichend gesichert und gekennzeichnet sind.
 
Die Kennzeichnung der Notausgänge war miserabel, es wussten viele nicht, dass diese geöfnet worden sind und wo die sich überhaupt befinden.
 
Die Verantwortlichen bekommen gerade ordentlich ihr Fett weg. Pressekonferenz auf dem wdr und nachrichtensendern.
 
Ich war selbst dabei.

Wir sind zum Glück zeitig mit dem Auto angereist. Nach ca 5 Gehminuten kam wir dann zur Menschenmasse vor dem Durchlass.

Die Leute waren alle gut drauf und es war noch recht ausgelassen (ca 13:30).

Allerdings war die Polizeipräsens an dieser Stelle = 0. Es stand 1 Einsatzwagen da der Lautsprecherdurchsagen gemacht hat und noch eine Hand voll Polizei hinter einem Absperrungszaun. Man hat nichtmals anstallten gemacht die Mensche von den Straßenbahnhäuschen zu holen welche drohten einzubrechen.

Nachdem wir dann 20 - 25m vor dem Durchlass waren fing es an ruppiger zu werden. Natürlich gabs die üblichen bestimmungen wie keine Glasflaschen usw... Da die "Security" aber auch nix kontrolliert hat sondern nurnoch durchgelassen wars auch net schlimm wenn man was dabei hatte.

Dadurch das viele Gruppen auseinandergezogen wurden bildete sich wieder eine Masse hinter dem Durchlass. Gottseidank kamen wir noch durch den Tunnel und das sogar flüssig. Erst dahinter staute es sich dann sehr zum aufgang des Geländes. Mittlerweile hatten wir 16:30. Wir wurden am Aufgang abgedrängt und mussten eine Böschung Hochklettern wo umgekippte Bauzäune lagen und Menschen zum Teil runtergefallen sind. Polizei und co haben einem lediglich über das Geländer geholfen.

Also dann durch zur Hoffnunglos überfüllten Abschlusskundgebung. Dort gab es keine wirkliche Sicherheitspräsens und keine Zugangssperrungen selbst als es RICHTIG voll wurde. Auch Wellenbrecher waren nicht vorhanden. Knapp hinter uns gabs eine Schlägerrei. Von Polizei keine Spur... erst nach ca 10 Minuten kam ein einzelner Security Mann der so geschätze 40 Jahre alt war.

Wir hatten zwischendurch dann die Meldung bekommen und auch Leute um uns herum wo man merken konnte das sich eine Verunsicherung breit macht. Gott sei dank ist es aber da nicht zu weiterer Panik gekommen.

Wir haben dann auch kurz darauf den Platz dort verlassen und und ausserhalb des abgesteckten berreichs hingestellt wo durchaus viel Platz war.

Alles in allem kann ich sagen. Klasse Musik, unverantwortliche Organisation.

Ich hoffe das sich keine Stadt mehr solch ein Event annimmt.
 
Die "Veranstalter" hatten zwar ein schlechtes Konzept, dies wurde allerdings genehmigt :arrow: Das ist für mich der tatsächliche Skandal!

Diese Farce von Pressekonferenz war ein Schlag in das Gesicht der betroffenen, für mich ist es unbegreiflich, wie sich die Verantwortlichen rausredeten.

Ich selber war auf gut 20 Paraden in den letzten Jahren, und konnte dieses Jahr nicht dorthin...

Ich würde gerne noch mehr dazu schreiben, kann meine Gedanken hierzu aber nicht mal ansatzweise sortieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man sich die ganzen Videos auf den diversen Plattformen anschaut, kann und muss die Konsequenz für die Verantwortlichen nur eine sein.

Ab in den Knast wer so fahrlässig mit einem Menschenleben spielt. Unfassbar was man im Netz sieht.

MY
 
Was ebenfalls noch anzumerken wäre, wovon bisher noch keiner gesprochen hatte:

Ich dachte die Bahn hatte das Gelände - netterweise - aufbereitet.
Aber: Die Fluchtwege, die geöffnet worden sind, waren mit Steinen ausgelegt, die trotz sehr festem Schuhwerk dafür gesorgt haben, dass ich doch Schmerzen in den Füßen habe.
Wäre es zu noch einer Massenpanik/zu einem Abbruch gekommen, würden die Fluchtwege auch große Stolperfallen werden können und da wäre es zu noch mehr Verletzungen gekommen.

Und wie gesagt: Die Polizei am Bahnhof haben wirklich einen zu kleinen Durchgang geöffnet, wo die Leute auf das Gelände gelassen worden sind und es zu großem Gedränge kam - würde mich nicht wundern, wenn dort auch nochmal Leute verletzt worden sind.

Es ist der größte Organisationsfehler in der Geschichte der LP. Meiner Meinung sind Veranstalter, Stadt und auch die Polizei (es ist egal, wie groß die Anteile sind!) an diesem Unglück Schuld.
Aber warten wir ab, wie es die Staatsanwaltschaft sieht.

Grüße!
 
Meiner Meinung sind Veranstalter, Stadt und auch die Polizei (es ist egal, wie groß die Anteile sind!) an diesem Unglück Schuld.

Und was ist mit den Besuchern? Man muss ja nicht über Absperrungen klettern. Drängeln. Usw. Usw. Großveranstaltungen bergen immer ein enormes Risiko. Man könnte in dem Sinne Fußball verbieten. Konzerte (Toten Hosen hatten ja auch erst vor kurzem Tote). Halt alles, bei dem Massen auf engen Raum feiern.

Den Verantwortlichen nun pauschal schuld zu geben finde ich fatal. Die Staatsanwaltschaft wird dies prüfen. Ob die Gefahrenstelle auf einen Punkt zu kanalisieren gut war, da man dort die Kräfte bündeln konnte oder aber diese Maßnahme hauptschuld war. Aber man sollte nun nicht so vermessen sein als Teilnehmer oder aber Beobachter besser feststellen zu können als die Staatsanwaltschaft, welche Maßnahme richtig oder falsch war. Ist tragisch genug, dass da jemand sterben musste, nun brauch man keine Klugscheißer, die sich auch noch durch einen Unfall profilieren wollen. Besonders geil find ich dann Leute, die obwohl schon Anzeigen laufen noch Anzeigen stellen müssen. Da kann man mir erzählen was man will, so Leute wollen doch auch nur in den Mittelpunkt und das auf Kosten derjenigen, die wirklich Schaden erlitten haben....
 
Konzerte (Toten Hosen hatten ja auch erst vor kurzem Tote). Halt alles, bei dem Massen auf engen Raum feiern.
Das stimmt so nicht. Auf einem Hosen-Konzert ist meines Wissens nach "erst" ein Mensch zu Tode gekommen, und das war 1997 - also schon was her.

Sonst muss ich dir aber zustimmen. Ich halte es auch nicht für richtig, den Veranstalter direkt an die Wand stellen zu wollen. Die Fahrlässigkeit der Besucher, die einfach über Absperrungen klettern, mögliche Fehleinschätzungen der Polizei, mehr Menschen als erwartet - da kann und wird viel mit reingespielt haben.

Vielleicht war auch einfach das Gelände etwas ungünstig gewählt. Eine freie Fläche, wie z.B. bei Wacken, hat halt keine Nadelöhre. Gegen eine entstehende Panik hilft aber auch kein noch so ausgereiftes Sicherheitskonzept.
 
So einfach könnt ihr es euch beiden aber auch nicht machen.

Nehmt euch mal die Zeit und sucht auf den diversen Plattformen die Videos der Menschen kurz vor dem Unglück / während des Unglücks und schaut euch dann nochmal eure Aussagen an.

Dort siehst du, dass die Menschen einfach keine andere Möglichkeiten hatten und wenn du in so einer Situation bist, willst du einfach nur raus, egal wie!

Wir sind jetzt hier in einer Position und können das von weiten beurteilen aber ich behaupte einfach mal, dass keiner von uns je in so einer Situation war.

MY
 
So einfach könnt ihr es euch beiden aber auch nicht machen.

Um einfach machen geht es nicht. Mir geht es nicht mal darum den Besuchern die Schuld zu geben. Sie sind halt nur auch mit ein Faktor, so wie die Planung ein Faktor ist. Die Hauptaussage soll sein, dass man die Ermittlungen abwarten sollte und nicht direkt den Zeigefinger heben soll. Es wird schon festgestellt werden, wer die Schuld trägt, da brauch man keine Allwissenden.
 
@MY: Hab ich schon. Schön waren die Bilder auf jeden Fall nicht.

Ich glaub kaum, dass jemand bewusst Menschenleben aufs Spiel setzen wollte, indem er den Besucherstrom durch den Tunnel führt. Die Entscheidung, zwar vorm Gelände abzuriegeln, aber trotzdem weiterhin Leute in den Tunnel zu lassen, war fatal. Nach einem Augenzeugenbericht gestern @TV hat die Polizei das Problem aber trotz Hinweis nicht wahrgenommen.

Trotzdem ist der Veranstalter natürlich dafür verantwortlich, das Gelände angemessen zu wählen, das seh ich auch so, und das ist hier scheinbar nicht der Fall gewesen ...
 
Wo das Hosen Konzert hier genannt wurde.
Ich war damals dabei, 97 im Rheinstadion.

Das Verhalten der Veranstalter nach dem Tod der Besucher war haargenau das gleiche.
The Show must go on.
Und von der Toten haben wir damals erst am Bahnhof erfahren, nicht im Stadion.

Und bei einem muss ich Wannabe 100%ig zustimmen.
Einzig und allein dem Veranstalter die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist einfach und vielleicht populär.

Aber ich erinnere mich an das Hosenkonzert.
Wir standen im letzten Drittel des Innenraums und hatten Platz ohne Ende, vorne gab es eine Tote und zig Verletzte.
Und dann gab es Leserbriefe in den Jugendzeitschriften "Wir waren um 12 am Stadion, um unsere großen Idole hautnah aus der ersten Reihe miterleben zu können ... Sarah, 16 Jahre"

Hinzu kommt erschwerend, dass man, gerade nach dem letzjährigen Ausfall, keine verlässlichen Teilnehmerzahlen hatte.

gruss kelle!
 
Ich kann´s immer noch nicht fassen, 19 Tote mittlerweile und unzählige verletzte. :(

Ich möchte an dieser Stelle mein tief empfundenes Beileid den angehörigen der Opfer aussprechen und hoffe das die Schuldigen gerecht bestraft werden.
 
Die Toten Hosen wurden gezwungen. In einem Interview haben sie erzählt, es war das schlimmste für sie, zu wissen, dass ein Mädchen gestorben ist, aber auf dem Konzert mussten sie weitermachen als wäre nichts passiert. Das Interview gibt es auch auf YouTube irgendwo. Aber gestern hat sich das eh Blitzschnell auf dem Gelände rumgesprochen, ich glaube jeder hatte auf dem Handy die Meldung, schließich haben sich Angehörige sorgen gemacht und die Besucher versucht zu erreichen... von daher hätte man das Ganze langsam innerhalb von 3 oder 4 Stunden auflösen können... :roll:
 
Genau. Aber solch ein Stadion bzw. Halle ist nicht so schnell geräumt wie ein Gelände, das sich sowieso gerade leert, weil sich die Nachricht per Handy verteilt. So viele Handys gab es damals noch nicht...