Sammelthread Kinderpornografie - der Fall "Jörg Tauss"

Seltsam ist es schon......

Zwei Dinge sind doch seltsam: Die jetzt angeblich falschen Zahlen sind ja von eben den Ermittlern in die Pressewelt posaunt worden.
Dreihundertsowieso Bilddateien sagt - nach der neuen Zählweise - leider gar nichts mehr aus, dies können durchaus 300 Bilder aus einem einzigen alten Super8 Film sein. Die Anzahl der Videodateien macht allerdings schon sehr stutzig.

Da komme ich zu Punkt zwei: Wenn Tauss - aus welchen Gründen auch immer - beweisen wollte, daß der Markt hauptsächlich außerhalb des Internets stattfindet, weshalb hat er dann soviele Videodateien auf seinem Rechner ?
 
@kelle:

Ich gebe Dir Recht, dass der Begriff "berufliche Pflichten" sicherlich auslegungsbedürftig ist. Dies kann ich hier gerade nicht leisten, da ich keine aktuellen Kommentare zur Hand habe.

Jedenfalls ist aber die Eingrenzung des Begriffs ausschließlich auf Strafverfolgungsbehörden zu eng, denn dann hätte es der Formulierung "beruflich" überhaupt nicht bedurft, weil alle mit der Strafverfolgung betrauten Personen in einem öffentlichen Dienstverhältnis stehen und somit bereits "dienstlich" verpflichtet sind.
 
Der Besitz kinderpornografischer Schriften und Medien ist auf jeden Fall nicht zwingend erforderlich. Wenn man sie im Zuge von beruflichen Recherchen erhält, sollte man sie imho den Ermittlungsbehörden zukommen lassen (zu denen der Bundestag nun mal nicht gehört).

Niemand hat ja hier behauptet, daß der Besitz von KP zwingend erforderlich wäre.
Nur wie soll z.B. ein Journalist oder Buchautor über KP schreiben können, wenn er sich kein "einschlägiges Material" beschafft ?
Daß das BKA seit einigen Jahren Falschinformationen über KP veröffentlicht, oder freundlicher gesagt nur extrem selektiv informiert, dürfte ein kritischer und wacher Geist wie Tauss schon vor Jahren bemerkt haben.
Weshalb er sich dann allerdings so plump und unbeholfen verhalten hat, ist mir auch ein Rätsel.
 
Niemand hat ja hier behauptet, daß der Besitz von KP zwingend erforderlich wäre.
Nur wie soll z.B. ein Journalist oder Buchautor über KP schreiben können, wenn er sich kein "einschlägiges Material" beschafft ?
:think: Ich für meinen Teil glaube nicht, das ich entsprechendes Material sehen muss, um es als "eklig und widerwärtig" beschreiben zu müssen. Oder muss jemand, der im Drogenmilieu ermittelt, automatisch Crack erwerben und Konsumieren?
 
Konsumieren vielleicht nicht, erwerben wird er es schon müssen, wenn er "aus erster Hand" etwas über den Vertrieb wissen will...
 
@ Caroline-NL: In der News steht nicht, daß die Videodateien auf seinem Rechner gefunden wurden.

@ darkkurt:
Falls dir noch nicht aufgefallen ist - weder die Frage, OB er schuldig ist, wird diskutiert, noch wird er vorverurteilt.
Das lese ich aus den Postings ## 2 von Marvek), 9 (komerzhasi), 12 (Kelle), 13 (wieder komerzhasi) und 24 (wieder Kelle) aber anders heraus. Fullquotes spar ich mir.
@baffi: das Gesetz ist da imho nicht eindeutig... Und ich glaube, aufgrund der heikelen Rechtslage wird in diesem Milieu auch so wenig investigativ gearbeitet von nicht-staatlicher Seite.
DA stimm ich Dir zu 100 % zu.

@ Kelle:
Wenn das durchgehen würde, rein rechtlich, was wäre die Folge???

Jeder der KiPos haben will, geht in die Jugendarbeit.
Hast du mitgekriegt, daß der in "Aktenzeichen XY..." gesuchte Kinderschänder/-pornograph genau DAS getan hat? Er war in der Jugendarbeit tätig. Er hat allerdings nicht über KinderPornos recherchiert, sondern sie gleich selbst angefertigt.
 
@ Kelle: Hast du mitgekriegt, daß der in "Aktenzeichen XY..." gesuchte Kinderschänder/-pornograph genau DAS getan hat? Er war in der Jugendarbeit tätig. Er hat allerdings nicht über KinderPornos recherchiert, sondern sie gleich selbst angefertigt.

Und, was hat das mit Tauss zu tun???

Achso, die Videos in DEM Fall kamen, glaub ich, von einem Journalisten, der diese der Polizei zu Ermittlungen zur Verfügung gestellt hat...

Mal wieder im Gegensatz zu Tauss...

gruss kelle!
 
Ja, kamen sie. 40 der 42 Videos, die der Polizei vorlagen, wurden von einem Journalisten zur Verfügung gestellt. Woher hat der Journalist die? Warum hatte der Journalist soviele? Hätte doch EINES gereicht, auf dem das Gesicht des Dreckskerls zu erkennen ist. Ist der Journalist gefragt worden, ob er die Videos auch gesehen hat oder wo er sie her hat?

Und damit nicht genug - die Beamten, die die Videos "gesichtet" haben, haben keinen Kontakt zu den Beamten gehabt (gesucht?), die schon 2006 gegen den selben Täter aus dem selben Grund(!) ermittelt haben. Damals wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt, weil die Opfer (2 kleine Jungs) nicht aussagen wollten.

Das, was der Journalist gemacht hat ist imo nix anderes als das, was auch Tauss gemacht hat - solange Beweise sammeln, bis es reicht, um die Polizei/Staatsanwaltschaft auf Trab zu bringen. Leider sind die nämlich nicht von allein in der Lage, KinderPornographen zu jagen.
 
Das Beispiel von (bier)kelle hinkt natürlich etwas, jemand der in der normalen Jugendarbeit tätig ist, muß/sollte natürlich nicht im Bereich KP recherchieren.
Zurecht würde in dem Fall hier niemand von einer dienstlichen Pflicht ausgehen. Sicher ist dies oft als Ausrede vorgeschoben worden. Wenn allerdings ein öst. Buchautor, der doch ein sehr reisserisches Werk mit dem Titel "Stoppt die Kinderschänder" geschrieben hat, welches viele der Mythen der beiden BKAs als Fakten darstellt, sogar selbst eine HD wegen "Besitzverschaffung" bekommt, dann ist dies schon sehr seltsam.

Einerseits wird die Ausnahme im § nicht gestrichen ( wie z.B. in England oder Irland ), andererseits wird hier jeglichem mit der Materie befassten Personen unterstellt, sie würden ihre berufliche Funktion nur vorschieben.

Im Beispiel von (bier)kelle liegt dieser Vorwand auf der Hand.
Arbeitet er allerdings im Bereich Jugendschutz im Internet, dann kann dies im Einzelfall schon anders sein. Vielleicht wenn er die Umgehungsmöglichkeiten des Stop Schildes testen will, o.ä. Oder ob sich hinter Filenamen wie "Thirteen" wirklich KP verbirgt.

Der Gesetzgeber hat dies damals bewußt nicht so stark eingegrenzt, da dies immer vom Einzelfall abhing. Nur legen Staatsanwälte und Richter es jetzt immer enger aus, obwohl der § einer der ganz wenigen ist, der im Sexualstrafrecht in den letzten Jahren nicht verschärft wurde.

@darkkurt: Sicher muß ein Drogenermittler keine Drogen rauchen, auch ein Journalist keine Drogen konsumieren, um zu wissen wie gefährlich sie sind.

Das Anschauen von KP ist aber i.d.R. nicht gefährlich für den Betrachter, außerdem kann er schlecht über etwas schreiben, wenn er gar nicht weiß worüber. Die immer engere Auslegung dieser Ausnahme macht aber selbst wissenschaftliche Arbeit mittlerweile unmöglich. Dies ist/war auch einer der Gründe, weshalb viele deutsch/öster/engl. Sexualwissenschaftler in die BeNeLux, bzw. skand. Länder ausgewandert sind, denn eine objektive und unabhängige Arbeit ist kaum möglich, zumal man immer in der Gefahr steht sich strafbar zu machen. Ich wüßte jetzt auch nicht, ob es in D überhaupt noch einen Studiengang Sexualwissenschaft, bzw. den Schwerpunkt Pornographie im Politologiestudiengang gibt.

Oswald Kolle hatte aber wohl andere Gründe nach Amsterdam zu ziehen. ;-)

Hier sind z.B. die Auswertungen einer Analyse der in den NL erhältlichen KP Magazine: (natürlich ohne Bilder, auch keine indirekten Links die darauf verweisen)

https://www.ipt-forensics.com/journal/volume4/j4_2_1_1.htm
https://www.ipt-forensics.com/journal/volume4/j4_2_1_2.htm
https://www.ipt-forensics.com/journal/volume4/j4_2_1_3.htm

https://www.mediatainment.biz/miv/N...-auf-Scheinminderjaehrigkeit-ein/23910/9.html

In allen Fällen sind die Modelle nachweislich über 18 ( ist schon letztes Jahr überprüft worden ). Nur kann natürlich eine 18jährige wie 16 AUSSEHEN.
Soetwas nennt sich "Scheinminderjährigkeit".

Zu Schein.... fällt mir nur ein: Scheinbar haben Polizei und Staatsanwaltschaft nichts besseres zu tun.
 
@darkkurt: Sicher muß ein Drogenermittler keine Drogen rauchen, auch ein Journalist keine Drogen konsumieren, um zu wissen wie gefährlich sie sind.

Das Anschauen von KP ist aber i.d.R. nicht gefährlich für den Betrachter, außerdem kann er schlecht über etwas schreiben, wenn er gar nicht weiß worüber. Die immer engere Auslegung dieser Ausnahme macht aber selbst wissenschaftliche Arbeit mittlerweile unmöglich. Dies ist/war auch einer der Gründe, weshalb viele deutsch/öster/engl. Sexualwissenschaftler in die BeNeLux, bzw. skand. Länder ausgewandert sind, denn eine objektive und unabhängige Arbeit ist kaum möglich, zumal man immer in der Gefahr steht sich strafbar zu machen. Ich wüßte jetzt auch nicht, ob es in D überhaupt noch einen Studiengang Sexualwissenschaft, bzw. den Schwerpunkt Pornographie im Politologiestudiengang gibt.

Eine Wissenschaftliche Arbeit zu Kindesmissbrauch? Ich weiß nicht, was du rauchst, aber es muss was Starkes sein. S*x mit Kindern ist ein Verbrechen - nichts anderes. Im Übrigen auch in Holland - spätestens seit 2003.

und Oswald Kolle mag ein Aufklärer gewesen sein - Sexualwissenschaftler ist er mit Sicherheit nicht. :LOL:
 
darkkurt, natürlich ist S*x mit Kindern ein Verbrechen, aber um wissenschaftlich darüber zu arbeiten, betreibt man doch den S*x mit Kindern nicht selbst, sondern sammelt alle auffindbaren Informationen darüber und bereitet sie dann halt wissenschaftlich auf.

wg. Mitgefühl: Es ist nachweisbar (und deckt sich mit meiner Erfahrung), daß viele Täter selbst mal Opfer waren. Mitgefühl ist da sicher fehl am Platz, aber man muß eine Geschichte verstanden haben, um ihre Wiederholung oder Fortsetzung verhindern zu können.

Strafe ist nicht falsch, aber besser ist Prävention!
 
Mein Mitgefühl dahingehend bleibt grad auf halber Strecke liegen... :-?

Das ist eben das Problem...wenn wir es mal ganz nüchtern betrachten, ohne diese bescheuerte Polemik (ich erinnere mich an eine Schlagzeile, die das Wort "Dreckschwein" benutzte), ist der Missbrauch die Folge einer psychischen Störung, und somit brauchen diese Menschen keine allgemeine Hexenjagd sondern fachliche, medizinische Hilfe...
 
Das Beispiel von (bier)kelle hinkt natürlich etwas, jemand der in der normalen Jugendarbeit tätig ist, muß/sollte natürlich nicht im Bereich KP recherchieren.

Klar hinkt es.
Weil ich halt zeigen wollte, wie sehr es hinken kann, wenn jeder, wie er lustig ist, definiert, seine Tätigkeit berechtigt ihn zur Recherche im Bereich Kinderpornographie.

Und wenn dann ein Abgeordneter daher kommt, mit der Begründung, er wollte seine Argumentation besser aufbauen, hinkt es auch.

Um zu beweisen, dass a² + b² = c² ist, kann ich grandioseste Experimente machen, oder ich verweise auf fundierte mathematische Werke.

gruss kelle!
 
darkkurt, natürlich ist S*x mit Kindern ein Verbrechen, aber um wissenschaftlich darüber zu arbeiten, betreibt man doch den S*x mit Kindern nicht selbst, sondern sammelt alle auffindbaren Informationen darüber und bereitet sie dann halt wissenschaftlich auf.

Leistet deren Verbreitung aber nicht Vorschub durch Unterlassung...

Wie Taliesyn geschrieben hat: Ziel wissenschaftlicher Untersuchung sollten die Täter, nicht die Opfer sein!

Ich bezweifele, dass sich irgend jemand darüber aufregen würde, wenn es um Interviews von Pädophilen gehen würde. Um deren kranken Trieb zu ergründen, muss man ihren Schund doch nicht ansehen.

Und ich kann mir vorstellen, dass die auch ganz interessante Aussagen über Verbreitung und Herstellung erzählen können...

Das ist eben das Problem...wenn wir es mal ganz nüchtern betrachten, ohne diese bescheuerte Polemik (ich erinnere mich an eine Schlagzeile, die das Wort "Dreckschwein" benutzte)
Ah, du liest Bild...:biggrin:
ist der Missbrauch die Folge einer psychischen Störung, und somit brauchen diese Menschen keine allgemeine Hexenjagd sondern fachliche, medizinische Hilfe...
Solange diese hinter hohen Mauern gewährt wird - einverstanden...:ugly:
 
Wie Taliesyn geschrieben hat: Ziel wissenschaftlicher Untersuchung sollten die Täter, nicht die Opfer sein!

Habe ich gar nicht geschrieben! Ich sagte, die Täter bräuchten Hilfe, weil sie krank sind - wissenschaftliche Untersuchungen sollten aber vor Opfern nicht Halt machen!

Ah, du liest Bild...:biggrin:

Mitunter - um das ganze Meinungsspektrum zu einem Thema einzufangen. In diesem Fall allerdings, weil ein Bekannter mich auf die *wüste Flüche* Wortwahl aufmerksam machte.

Solange diese hinter hohen Mauern gewährt wird - einverstanden...:ugly:

So wie die Irrenanstalten der letzten Jahrhunderte....genau die richtige Atmosphäre, um die Psyche zu heilen...:roll:
 
Habe ich gar nicht geschrieben! Ich sagte, die Täter bräuchten Hilfe, weil sie krank sind - wissenschaftliche Untersuchungen sollten aber vor Opfern nicht Halt machen!
Im Hinblick auf Opferschutz - full Acc!

So wie die Irrenanstalten der letzten Jahrhunderte....genau die richtige Atmosphäre, um die Psyche zu heilen...:roll:

Du missverstehst mich - ich will sie nicht sehen wie vor hundert Jahren, sie sollen nur nicht wieder 'raus. In Sicherheitsverwahrung sollen sie jede Hilfe kriegen, die nötig und hilfreich ist.

Niemand würde einen Pyromanen in einer Zündholzfabrik beschäftigen - selbst wenn er mit 3 Ärztlichen Siegeln als "geheilt" gilt - das Risiko ist einfach zu groß.
 
Niemand würde einen Pyromanen in einer Zündholzfabrik beschäftigen - selbst wenn er mit 3 Ärztlichen Siegeln als "geheilt" gilt - das Risiko ist einfach zu groß.

Natürlich lässt sich bei psychischen Störungen nie mit absoluter Sicherheit klären, ob jemand geheilt ist oder nicht - ich halte aber prinzipiell nichts davon, Leute wegen der Möglichkeit eines Rückfalls eingesperrt zu halten...
 

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