Ist Google eine Datenkrake?

Vor allem gibt es selbst bei Google zig Sachen, die heikler sind als Sekundenbruchteile von WLAN-Nutzdaten. Was zur Hölle soll Google damit anfangen? 8O Leute ausspionieren könnten sie remote über die Google Toolbar sicher effektiver ^^
 
Vor allem gibt es selbst bei Google zig Sachen, die heikler sind als Sekundenbruchteile von WLAN-Nutzdaten. Was zur Hölle soll Google damit anfangen? 8O Leute ausspionieren könnten sie remote über die Google Toolbar sicher effektiver ^^

Jepp, zumal das die User freiwillig installieren. Jetzt gleich schreien die Leute, "aber bitte, das kann ja jeder entscheiden ob er die Software haben will oder nicht". So ist es beim WLAN auch, jeder "Admin" kann entscheiden was der Nachbar und Google sieht.
 
Hm, wenn ich WLAN Daten durch die Gegend sende sollte ich mich nicht beschweren dürfen, wenn sie jemand ausliest, oder?

Eine kleine Analogie: Auch eine Postkarte unterliegt dem Postgeheimniss, obwohl der Text nicht durch einen Umschlag verdeckt wird.

Ein WLAN unverschlüsselt zu betreiben ist zwar sicherlich fahrlässig, aber keine Einladung für jeden, einfach ab zu greifen, was man zu fassen bekommt. Und schon mal gar nicht, das offensichtlich planmäßig und permanent zu tun.
 
Schöne Analogie, allerdings zieht die in der Praxis nicht. Sobald der Postbote einen Blick auf die Karte wirft, um zu sehen in welchen Briefkasten die flattern soll, erkennt das Gehirn automatisch die Textmuster auf der anderen Seite und er "liest" einige Teile.

Geschützt werden kann immer nur das, was auch verdeckt ist.

Analog zur Postkarte. Ich kann keine Geheimnisse auf die Postkarte schreiben und mich dann beschweren, wenn es jemand liest - das weiß aber auch jeder. Die Bank verschickt meine PIN auch nicht auf der Postkarte und so ist es auch mit dem WLAN.
 
Analog zur Postkarte. Ich kann keine Geheimnisse auf die Postkarte schreiben und mich dann beschweren, wenn es jemand liest - das weiß aber auch jeder. Die Bank verschickt meine PIN auch nicht auf der Postkarte und so ist es auch mit dem WLAN.

Ja, ich muss davon ausgehen, dass der Postbote den einen oder anderen Satz "erhascht" - beiläufig. Aber ich kann erwarten, dass der Kerl nicht den gesamten Inhalt aufmerksam liest, ihn abschreibt und zu Hause in einer Akte unter meinem Namen archiviert.
Nicht nur das - ich habe ein Grundrecht darauf! Und wenn er es dennoch tut, dann soll er auch dafür zur Verantwortung gezogen werden. Google hat nicht nur beiläufig das "eine oder andere aufgeschnappt", sondern das empfangene gespeichert und wahrscheinlich auch danach gesucht.
 
Hm, wenn ich WLAN Daten durch die Gegend sende sollte ich mich nicht beschweren dürfen, wenn sie jemand ausliest, oder?
Das bedeutet, Dich stört auch nicht, wenn jemand demnächst Deine Handy-Gespräche aufzeichnet oder Deine Telefonate über ein schnurloses Telefon? Geschützt sind beide nicht wirklich.

Da benötigt selbst die Staatsgewalt einen richterlichen Beschluss zu.

Bist Du der Meinung, dass alles, was von Dir nicht verschlüsselt und gesichert erledigt wird, darf von Firmen gespeichert und verwertet werden?

Marty
 
JAber ich kann erwarten, dass der Kerl nicht den gesamten Inhalt aufmerksam liest...
Tun manche.

Google hat nicht nur beiläufig das "eine oder andere aufgeschnappt", sondern das empfangene gespeichert und wahrscheinlich auch danach gesucht.
Natürlich. Und tausende Menschen mit modernen Smartphones und
entsprechenden Programmen tun das auch die ganze Zeit - meist
unbeabsichtig und unwissend.
Geolokalisierung über WLANs ist nichts neues und auch nicht tragisch.

Ich persönlich finde es echt sehr lustig, dass sich Medien und Nutzer über
so eine Kleinigkeit dermaßen aufregen können, und zur selben Zeit Dinge wie
ELENA, Gesundheitskarte, Lauschangriff, Vorratsdatenspeicherung, usw.
scheinbar völlig ignorieren oder tolerieren. :nö:
 
Können wir bei den Fakten bleiben?

Handygespräche sind verschlüsselt und somit ist ein Abhören strafbar, da dafür ein Schutz überwunden wird.

Das WLAN wurde lokalisiert - logisch, wenn der Betreiber meint, dass er seine SSID durch die Gegend posaunen muss. Wo ist da der Vergleich?

No5251 hat es bereits angesprochen. Wenn ich mit meinem Handy unterwegs bin, wird jederzeit das Gebiet nach SSIDs abgesucht. Ich sehe also die Informationen die Google auch hatte. Wo ist da das Problem?
-> Verschlüsseln und niemand hat Zugriff
-> Ausblenden, niemand weiß, dass es existiert.

Marty, es gibt einen Unterschied zwischen nicht gesichert und preisgegeben. Meine Kontoauszüge liegen auch zu Hause offen herum, trotzdem darf niemand ins Haus einsteigen und sie lesen, obwohl sie gerade da liegen.
Aber wenn ich meine Kontoauszüge außen an die Wand nagel, sind die wohl für die Öffentlichkeit freigegeben.
 
Das WLAN wurde lokalisiert - logisch, wenn der Betreiber meint, dass er seine SSID durch die Gegend posaunen muss. Wo ist da der Vergleich?

No5251 hat es bereits angesprochen. Wenn ich mit meinem Handy unterwegs bin, wird jederzeit das Gebiet nach SSIDs abgesucht. Ich sehe also die Informationen die Google auch hatte. Wo ist da das Problem?
-> Verschlüsseln und niemand hat Zugriff
-> Ausblenden, niemand weiß, dass es existiert.
Du weist, das Google auch darüber hinaus Nutzerdaten aufgezeichnet hat, also über die reinen Daten des Netzes selber hinaus alles mögliche, z.B. E-Mails?

Meine Kontoauszüge liegen auch zu Hause offen herum, trotzdem darf niemand ins Haus einsteigen und sie lesen, obwohl sie gerade da liegen.
Aber wenn ich meine Kontoauszüge außen an die Wand Nagel, sind die wohl für die Öffentlichkeit freigegeben.
Ein unverschlüsseltes Netzwerk zu betreiben ist also ein "freigeben"? Interessant - demnach wäre jede Wohnung, bei der das Schloss nicht mindestens einmal 'rumgeschlossen ist, auch der Öffentlichkeit freigegeben. Da eine Sicherungsfunktion vorhanden, aber nicht genutzt wird.

@No5251: Ich weiß, dass es manche tun. Und das sie, wenn sie dabei erwischt werden, eine Strafe erhalten.

Aber:
Sie tun es nicht gewerbsmäßig, führen keine Datenbanken darüber und tun auch nicht, als ob es ein "Versehen" gewesen wäre.

Analog dazu die Sammelwut von Behörden. Ich heiße das nicht gut, und finde auch, dass die Behörden manche Sachen nichts angehen, aber nichts desto trotz sind diese "Sammelaktionen" von Daten dokumentiert. Es gibt Gesetze, in denen Steht, was gesammelt wird. Das ein Großteil der Bevölkerung solche Gesetzestexte nciht en Detail liest und dann von den heldenhaften Rittern von der Piratenpartei oder dem CCC darauf hingewiesen wird, ändert nichts an der Tatsache, das sich jeder mit ein bisschen Aufwand darüber informieren kann und Einblick in die über ihn gespeicherten Daten erhält.

Glaubst du, Google wird Einzelnen auf Nachfrage detailiert darüber Auskunft geben, welche Mail, welche Bilder und welche Texte man "zufällig" über das offene WLAN ergaunert und dann "aus versehen" noch abgespeichert hat?
 
Du weist, das Google auch darüber hinaus Nutzerdaten aufgezeichnet hat, also über die reinen Daten des Netzes selber hinaus alles mögliche, z.B. E-Mails?

Ein unverschlüsseltes Netzwerk zu betreiben ist also ein "freigeben"? Interessant - demnach wäre jede Wohnung, bei der das Schloss nicht mindestens einmal 'rumgeschlossen ist, auch der Öffentlichkeit freigegeben. Da eine Sicherungsfunktion vorhanden, aber nicht genutzt wird.
[...]

Ja, ich achte auch immer auf Autos, die stundenlang vor meinem Fenster stehen und Daten aufzeichnen. Drücke ich mich denn so umständlich aus, oder reden wir aneinander vorbei?
Wenn ich etwas nicht sichere und ein ungesicherter Datenverkehr über WLAN ist nicht gesichert, dann darf ich mich auch nicht beschweren, wenn das jemand mitliest.

Es gibt Gerichtsurteile dazu, darkkurt. Wenn du ein offenes WLAN hast und ich nutze das und baue damit Mist, kriegst DU den Ärger. Somit ist ein unverschlüsseltes WLAN freigegeben, natürlich.
Wenn ich in ein unverschlüsseltes WLAN gehe, kann ich theoretisch auch auf die Daten auf den Rechner zugreifen, also setzt man ein Passwort und jammert nicht, dass google sowas böses tut.

Erneut falsch. Mal abgesehen, dass es bestimmt Gesetze zur unverletzbarkeit der Wohnung/des Lebensraums gibt, es geht darum ob eine Sperre überwunden werden muss. Ist meine Tür zu, also ins Schloss gefallen und ich gehe rein, indem ich per Karten"trick" das Schnappschloss öffne, ist das illegal.
-> Abgesehen davon, dass das Beispiel hier eben nicht passt wg. der oben erwähnten Gesetze.

In Kurzform:
Ein offenes WLAN hat keinen Anspruch auf Vertraulichkeit. Lasse ich mein WLAN ungesichert, dann darf (rechtlich) jeder da hinein, da keine Schutzmechanismen umgangen werden. Ob das die feine Art von google ist sei mal dahingestellt.
 
Es gibt Gerichtsurteile dazu, darkkurt. Wenn du ein offenes WLAN hast und ich nutze das und baue damit Mist, kriegst DU den Ärger.

Genau das isses. War ja vor kurzem überall in den News. Wer nur mit WEP verschlüsselt (oder gar nicht) und seine SSID veröffentlicht, ist mitverantwortlich für das, was Fremde über den Zugang machen, weil das WLAN eben praktisch für die Öffentlichkeit freigegeben wird. Wer das macht, muss also damit rechnen, dass Google das WLAN scannt, dass man Post vom Anwalt kriegt und die Nachbarn ihre eigenen Internetanschlüsse kündigen, weil sie deines mitnutzen können.

Mich kotzt es jedenfalls an, dass das gestoppt wurde. Finde das richtig toll, dass mein (Google-)Handy seit kurzem meinen Standort hier daheim dank WLAN ohne GPS exakt erkennt (auf 10m genau), während es früher nur die GSM-Daten nutzen konnte (auf 200-500m genau).

Aber wenn interessiert schon, dass das auch andere Firmen schon gemacht haben, lieber auf den aktuellen Medienhype aufspringen und munter zusammen mit dem Mob auf Google einschlagen – die allerallerböseste Firma überhaupt, die vor jedem Haus stundenlang WLAN-Daten abfängt und damit böse Sachen macht (was auch immer man damit anfangen mag, konnte mir bisher noch niemand sagen).
 
Wenn ich etwas nicht sichere und ein ungesicherter Datenverkehr über WLAN ist nicht gesichert, dann darf ich mich auch nicht beschweren, wenn das jemand mitliest.


Es gibt Gerichtsurteile dazu, darkkurt. Wenn du ein offenes WLAN hast und ich nutze das und baue damit Mist, kriegst DU den Ärger. Somit ist ein unverschlüsseltes WLAN freigegeben, natürlich.
Dann bin ich (mit) in der Haftung - richtig. Das macht meine Daten, die man über das WLAN erreichen kann, aber nicht zu öffentlichem Gut.


Wenn ich in ein unverschlüsseltes WLAN gehe, kann ich theoretisch auch auf die Daten auf den Rechner zugreifen, also setzt man ein Passwort und jammert nicht, dass google sowas böses tut.
Ich jammere nicht darüber, dass Google das macht, sondern ich bin ehrlich gesagt ziemlich bestürzt, dass ihr das Vorgehen von Google in dieser Hinsicht verteidigt. Wenn mein Nachbar in einem unbedachten Moment die Wohnungstür offen stehen lässt, sehe ich mich nicht in der seiner Wohnung um, sondern ziehe die Tür zu - von außen! Wenn ich in einem Internetcafe einen Rechner finde, auf dem sich mein Vorgänger aus Versehen bei GMX nicht ausgeloggt hat, dann logge ICH ihn aus. Wenn ich mit meinem Handy bei einem Kunden ein unverschlüsseltes Netzwerk finde, dann mache ich ihn darauf aufmerksam. Google hatte Gelegenheit und offensichtlich ein Motiv, Unrechtes zu tun. Die Tatsache, das es so viele WLAN-DAUs gibt rechtfertigt nicht Googles Vorgehen und entschuldigt es nicht. Auch die Fahrlässigkeit der Opfer ändert nichts am Sachverhalt.

Ein offenes WLAN hat keinen Anspruch auf Vertraulichkeit. Lasse ich mein WLAN ungesichert, dann darf (rechtlich) jeder da hinein, da keine Schutzmechanismen umgangen werden. Ob das die feine Art von google ist sei mal dahingestellt.
Ein offenes WLAN ist aber noch lange kein öffentliches WLAN. Das ist für mich die Unterscheidung. Wenn ich mich bei McD oder sonst wo in einen HotSpot einklinke, dann weiß ich, dass dieser für jeden (Kunden) nutzbar ist. Wenn ich bei einem Kunden ein ungesichertes Netz finde, dann zeigt das zunächst NUR, das der Besitzer des Netzes unbedacht und fahrlässig handelt, aber nicht, dass ich seine Daten oder seinen Internetzugang nutzen darf - nur, das es technisch möglich ist.
 
Ich jammere nicht darüber, dass Google das macht, sondern ich bin ehrlich gesagt ziemlich bestürzt, dass ihr das Vorgehen von Google in dieser Hinsicht verteidigt.
Welches "Vorgehen"? Wenn sie mit Absicht Daten geschnüffelt
haben/hätten, wäre das verwehrflich, ja. Aber was sollte das bringen
ein paar zufällige Datenhäppchen zu speichern?
Wer wirklich schnüffeln will positioniert sich längere Zeit in der näheren
Umgebung des Opfers.

Google hatte Gelegenheit und offensichtlich ein Motiv, Unrechtes zu tun.
Das Motiv eine Dienstleistung verbessern zu wollen, sollte
IHMO jedem Unternehmen zustehen.

Ein offenes WLAN ist aber noch lange kein öffentliches WLAN.
Eines meiner WLANs ist offen und öffentlich.
Das ist so gedacht und auch korrekt eingerichtet.
Falls es jedoch trotzdem mal jemand schaffen sollte etwas
illegales zu tun, kann ich mit der 100€-Deckelung leben.

Ich finde es auch toll, dass Jens Ferner gegen Google klagt,
um damit vielleicht endlich Rechtssicherheit zu schaffen.

P.S: Hier noch ein lesenswerter Artikel zum Thema Freifunk:
Grundrecht auf Freifunken: Warum der BGH offenes WLAN nicht verbieten kann
 
Und Wie genau hat Google jetzt eine Dienstleistung verbessert, als sie private Daten (und nicht nicht nur die SSID) aus offenen Netzwerken ausgelesen hat? :think:
Du hast aber schon den ganzen Beitrag gelesen!?

Abgesehen davon, dass das bei einer Vorbeifahrt eh nur wenige
Pakete gesammelt werden, was kann deiner Meinung nach Google
großartig mit den zufälligen Datenpaketen anfangen?
Dein Konto leerräumen? Nein, da SSL. Die Nacktbilder von dir und
deiner Freundin kopieren? Theoretisch. Wenn das jedoch möglich
wäre, könnten sie deine Nachbarn auch schon auf einschlägigen Seiten
hochgeladen haben ... und das wäre wohl schlimmer!?

Laut Google war das eine technische Panne. Sie wollten, davon gehe
ich an dieser Stelle aus, die SSID und Signalstärken sammeln, um z.B.
mit Google Maps auf einem Handy Positionen noch genauer und schneller
bestimmen zu können.
Selbst für den Verein sollte anständigerweise trotz allem noch die
Unschuldsvermutung gelten.
 
Sie haben dir -kostenlos- gezeigt, dass dein WLAN nicht verschlüsselt ist.

Wenn sie die entspr. Personen darauf hingewiesen hätten, hätte sich wohl kaum jemand beschwert.

@No5251: mag sein, dass es Sinnvoll war, was Google damit bezwecken wollte. Aber trotzdem ist es wohl illegal...
 
[...]

@No5251: mag sein, dass es Sinnvoll war, was Google damit bezwecken wollte. Aber trotzdem ist es wohl illegal...

Das erzählst du nun schon die ganze Zeit, belege das doch bitte einmal. Was ist daran illegal, wenn Informationen, die der Betreiber "öffentlich" durch die Gegend wirft, empfangen werden?

Im Prinzip um wieder in die analoge Welt zu gehen. Du sitzt mit deiner Frau in der U-Bahn und ihr sitzt Euch gegenüber und unterhaltet Euch. Ich geh während des Gesprächs an Euch vorbei und bekomme Fetzen des Gesprächs mit und wer mit wem wo redet.

Gerade beim Scannen nach WLANs würden sich 90% der Handybesitzer (der neuen Versionen) "strafbar" machen, denn die Dinger scannen immer und überall und zeigen auch an, dass das WLAN nicht gesichert ist.