[N] Hartz IV: Enorm viele Klagen 2006

Folgende News wurde am 28.12.2006 um 11:53:00 Uhr veröffentlicht:
Hartz IV: Enorm viele Klagen 2006
SternShortnews

Im Berliner Sozialgericht haben die Klagen der Hartz-IV-Betroffenen in diesem Jahr dramatisch zugenommen. Derzeit sind alleine 2006 über 26.000 Klagen dort eingegangen. Allein 12.000 Klagen betrafen die Hartz-IV-Regelungen. "Die Zeitbombe tickt, die Einsprüche gegen Hartz IV steigen und steigen", so der dortige Sozialrichter Michael Kanert. Ein Großteil aller Klagen dreht sich um die Höhe des Arbeitslosengeldes II. Aber auch die Untätigkeit der Hartz-IV-Sachbearbeiter werden oftmals von den ...
 
Würden die Leute die Zeit und das Geld was Sie auf Klagen verwenden dafür einsetzen, nen ordentlichen Job zu bekommen, bräuchten Sie nicht zu klagen.

Aber, klar, ne Klage ist einfacher und nicht nicht so anstrengend wie richtige Arbeit.

gruss kelle!
 
[N] Gifhorn: Familie protestiert vor Arbeitsagentur mit "Wir haben Hunger"

Folgende News wurde am 07.01.2007 um 09:17:00 Uhr veröffentlicht:
Gifhorn: Familie protestiert vor Arbeitsagentur mit "Wir haben Hunger"
SternShortnews

Bei nasskaltem Wetter stand Familie Behrens vor der Arbeitsagentur. Vater Georg (50), die Mutter und ihre sechs Kinder leben seit zwei Jahren von Hartz IV. "Wir haben Hunger" stand auf dem Bettlaken als Protest geschrieben. Von 1.500 Euro im Monat und Kindergeld muss die Familie leben. "Wir möchten, dass Leute, die vorbeikommen, sich mit uns solidarisieren, dass man mal über diese Situation redet [...], die meisten schämen sich doch nur noch", meint der Vater. Arge-Geschäftsführer Wilfried ...
 
@Cat78: Schulbücher müssen nicht immer gekauft werden!! die Arbeitshefte sollte man kaufen, ja, aber die Bücher nicht zwangsläufig, kann man ausleihen. Anziehsachen gibt es in der Kleiderkammer. Gut, Kinder sind nicht billig, stimmt schon, aber wenn sich alle einschränken sollte das gehen. Hungern sollte da keiner müssen!
Ich denke mal, da gibt es noch genug krasse Fälle, die es echt wert sind, zu berichten....
 
Da wir ja H4 bekommen, kann ich da ja wohl doch gut was zu sagen.

Schulbücher werden zum Teil ausgeliehen,aber Arbeitshefte,Schreibhefte,Schnellhefter,Stifte ect. müssen selbst bezahlt werden, kam bei uns mit 2 Kids 150 Euro zusammen. Dann will die Schule Kopiergeld, pro Kind nochmals 5-10 Euro pro Halbjahr. Dann kommen noch Kosten für Kunst und anderen Kram zusammen, das heißt im Schnitt kann man nochmal mit ca. 20 Euro pro Halbjahr pro Kind rechnen.

Schuhe muß ich für meine Kinder zb. Neu kaufen, da meine Tochter schiefe Füße hat und spezielle Einlagen vom Orthopäden hat kann ich ihr keine gebrauchten Schuhe anziehen, sind also alle 8-12 WOchen nochmals 50-80 Euro. Mein Sohn braucht auch neue Schuhe, da er Morbus Phertes hat und dadurch sein linkes Bein noch kürzer ist, als das rechte und er da eine Erhöung für braucht.

Dann möchten Kinder auch mal was außer der Reihe haben. Dann kommt der Geburtstag +Feier und die anderen Feiertage dazu. Also spart man davon auch schon immer etwas an.

Dann die vielen Fahrten zum Arzt. Mein Mann hat Asthma und muß regelmäßig Medis haben. Da muß man auch erstmal Praixisgebühr ,Rezeptgebühr ect. zahlen, bevor man die Befreiung bekommt.

Und wenn dann mal was Kaputtgeht ist man wieder angearscht, den Herd,Waschmaschiene ect. gibt es auch nicht mehr da muß man wieder vom H4 sparen, damit man etwas Rücklage hat.

Urlaub ist eh nie drin, weil man es sich nicht leisten kann.

Und Kleiderkammern, schön und gut, aber wenn man Kids im Teeniealter hat, kann man ihnen nicht immer mit Gebrauchtensachen um die Ecke kommen.Sicher gibt es Läden wie KiK wo man günstig kaufen kann, aber da is die Quali auch recht bescheiden.Aber trotzdem kauf ich die Sachen bei KiK.

Klassenfahrten für die Kids, werden vom Amt bezahlt, aber für Taschengeld muß man wieder amknapsen.

Der Staat schreit immer noch Kindern, dann sollten doch endlich mal Familien mit Kindern gefördert und mehr Unterstützt werden. ABer NEIN, grade uns geht es immer mehr an den Kragen. Nun ist die Mehrwertsteuer da und alles wurde wieder teurer und man weiß garnicht mehr wie man das alles zahlen soll.

Menschen die NIE in dieser Situation waren, können es doch garnicht beurteilen wie es ist so klarzukommen.

Und kommt mir nicht, von wegen Arbeit suchen. Wir suchen und das nicht erst seid gestern, Mein Mann hat Führerscheine der KLasse 2 und 3 und nen Gabelstaplerschein, aber er bekommt keine Arbeit. Bewerbungen laufen viele, aber man bekommt entweder absagen, oder erst garkeine Antwort und wenn man dann 2-3 Wochen nach abschicken der Bewerbung mal Anruft um nachzufragen wird man auch noch dumm angemacht.


Es ist also kein Zuckerschlecken von H4 zu leben und jeder der meint das man davon gut leben kann hat keine Ahnung was er da redet und sollte echt mal in diese Situation kommen.


Meine Mutter zb. hat nun 15 Jahre gearbeitet am Stück hat nun ihren Job verloren und muß zum ALG1 noch H4 in Anspruch nehmen weil das ALG1 nicht reicht zum leben. Sie bekommt grade mal 512 Euro Alg1 und das nach Jahrelangem einzahlen, sowas ist mehr als traurig. H4 bekommt sich nochmal 270 dazu. Nach abzug der Miete,Strom,Versicherungen bleiben ihr 100-150 Euro zum leben über. Und mit 53 Jahren nochmal wieder nen Job zu finden ist nicht leicht.

So das solls erstmal gewesen sein von mir.
 
Es gibt viele Familien, die sich mit der Situation zurechtgefunden haben und mittlerweile gut von Hartz IV leben können.

Sobald Kinder dazu kommen wird die Sache deutlich schwieriger. Sonja73 hat das meiner Ansicht nach sehr realistisch beschrieben. Was alleine für Kosten für die Schule anfallen ist nicht zu unterschätzen.

Zu dem speziellen Fall aus den News muss ich allerdings sagen, dass mich der Protest der Familie etwas wundert, wahrscheinlich auch weil die Nachricht mal wieder viel zu oberflächlich ist. So weiß man nichts über die Hintergründe der Familie.

Sechs Kinder, gut und schön. Wenn ich einmal Hartz IV beziehe, dann ist es unverantwortlich so viele Kinder in die Welt zu setzen. Wenn natürlich beide aus sicheren Jobs geflogen sind ist das etwas völlig anderes.

1.500 € im Monat plus Kindergeld für sechs Kinder - ist das so wenig? Hier weiß doch bestimmt jemand wie das Kindergeld gestaffelt ist und wie viel da dann insgesamt zum Leben bleibt?
 
https://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Programme/a_Leistungen_fuer_Familien/s_2161.html#kindergeld
laut der Tabelle sind die Kindergelder gestaffelt, die Familie erhält somit:
1500+3*179+3*154=2499 Euro Pro Monat...
zu Sonja:
Ich denke mal, bei dir kommt die größte Mehrbelastung durch die Erkrankung deiner beiden Kinder zustande! Und das ist ein anderer Punkt. In dem Falle sollte man Wege suchen zu helfen, aber davon stand im Artikel NIX. Entweder fehlt es (was ich nicht glaube) oder es ist in der Hinsicht einfach nix.
Wobei ich ein bisschen bezweifel, dass ein HartzIV -Empfänger 1500 Euro bekommt.. allerdings kenne ich die genauen Sätze nicht.
 
https://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Programme/a_Leistungen_fuer_Familien/s_2161.html#kindergeld
laut der Tabelle sind die Kindergelder gestaffelt, die Familie erhält somit:
1500+3*179+3*154=2499 Euro Pro Monat...
zu Sonja:
Ich denke mal, bei dir kommt die größte Mehrbelastung durch die Erkrankung deiner beiden Kinder zustande! Und das ist ein anderer Punkt. In dem Falle sollte man Wege suchen zu helfen, aber davon stand im Artikel NIX. Entweder fehlt es (was ich nicht glaube) oder es ist in der Hinsicht einfach nix.
Wobei ich ein bisschen bezweifel, dass ein HartzIV -Empfänger 1500 Euro bekommt.. allerdings kenne ich die genauen Sätze nicht.

Was für eine schöne Rechnung. Nur Schade, dass sie nicht stimmt.
Kindergeld wirs nämlich bei Hartz4-Empfängern als Einkommen voll angerechnet.
Dann sind nur noch 2037€ übrig.
Hört sich schon nicht mehr ganz so prall an.
Die 1500€ sind incl. der Mietleistung. Jedenfalls geht das aus dem Artikel so hervor.
 
Wenn ich sowas wie von Sonja 73 schon wieder lese, könnte ich echt fast weinen. Sie bestätigt einfach nur genau das, worüber ich mich vor ein paar Tagen mit einem befreundetem Familienvater gesprochen habe.
Okay, hier in Deutschland wird keiner verhungern oder verdursten, aber das Leben, was man unter diesen Umständen führt, ist am untersten Existenzminimum.
Ich kann jetzt das Beispiel nehmen, das ich kenne. Ein alleinerziehender Vater mit 4 Kindern im Teenageralter, der vor einigen Jahren seinen Job verlor und jetzt stark Rheuma hat, quasi arbeitsunfähig. Das sind wirklich die gastfreundlichsten Menschen, die man finden kann. Das Kindergeld gibt es jetzt nicht mehr auf Harz4, und auch sonst wird gestrichen, wo es geht, genau kenn ich mich da nicht aus.

Wieso werden jetzt so viele Jahre an Sozialaufbau einfach über den Haufen geschmissen? Die von Sonja angesprochene Sache mit der Waschmaschiene, früher konnte man sich daruf verlassen, dass wenn die kaputt ging, man eine neue beantragen konnte, vlt mal einmal nach 15 Jahren. Jetzt gibt es diese Sicherheit nicht mehr. Im ganzen Leben ist immer eine gewisse Unsicherheit im Hinterkopf. Wer das nicht miterlebt, kann darüber einfach nicht urteilen.

So ich verabschiede mich jetzt für heute abend, ich werde gleich zu eben dieser Familie fahren, weil wir in den Geburtstag eines meiner besten Freunde feiern werden. Durch diesen Freund kenne ich seine Familie ja, ich hab ihn in der Schule kennen gelernt und als einziger Gymnasiast weiß er jetzt schon in der 11. Klasse, was er machen will. Ausbildung, dann Meister, dann studieren oder so ähnlich. Von wegen faules Pack...
 
Jetzt gibt es diese Sicherheit nicht mehr. Im ganzen Leben ist immer eine gewisse Unsicherheit im Hinterkopf. Wer das nicht miterlebt, kann darüber einfach nicht urteilen.

Ja toll...

Auf die Gefahr hin, dass es Schläge setzt, aber ich sag mal provokativ "Typisch bequemer Wessi..."

Wenn ich arbeitslos werde, und ich find nix vor meiner Haustür, dann krieg ich trotzdem immer ne Waschmaschine vom Soz.

Genau das ist ja der Haken an dem ganzen Problem.

Die Leute hatten zu viel Sicherheit, wurden bequem und haben das soziale Netz überspannt.

Ich würde glattweg ne Kiste Bier wetten, wäre ich heute da vorbeigekommen, und hätte das Angebot mit Wohnung putzen gemacht, das wäre nicht angenommen worden.
Unter Umständen hätte es noch Schläge gesetzt, weil ich ja fremder Leute Notlage ausnutzen wollte...

gruss kelle!
 
Ja toll...

Auf die Gefahr hin, dass es Schläge setzt, aber ich sag mal provokativ "Typisch bequemer Wessi..."

Wenn ich arbeitslos werde, und ich find nix vor meiner Haustür, dann krieg ich trotzdem immer ne Waschmaschine vom Soz.

Genau das ist ja der Haken an dem ganzen Problem.

Die Leute hatten zu viel Sicherheit, wurden bequem und haben das soziale Netz überspannt.

Ich würde glattweg ne Kiste Bier wetten, wäre ich heute da vorbeigekommen, und hätte das Angebot mit Wohnung putzen gemacht, das wäre nicht angenommen worden.
Unter Umständen hätte es noch Schläge gesetzt, weil ich ja fremder Leute Notlage ausnutzen wollte...

gruss kelle!

Vielleicht dürfen sie dir sogar noch, wenn du gnädig gestimmt bist, die Füße waschen, aber nur als Draufgabe, so ganz ohne Bezahlung.
Vielleicht solltest du dem Mann eine anständig bezahlte Arbeit besorgen. Du redest doch immer davon, dass es genug Arbeit gibt.
Mag sein, dass das sogar stimmt, aber das sind Arbeiten die keineswegs anständig bezahlt werden. Das sind Arbeiten, wo die, die sie zu vergeben hätten, darauf warten, das der Markt für 1€ Jobs endlich für die Privatwirtschaft geöffnet wird.
Ich weis, jetzt kommt wieder: Besser ein schlecht bezahlter Job als gar kein Job. Hartz4 ist eben doch zu hoch.
Das vielleicht nicht Hartz4 zu hoch, sondern die Löhne in vielen Bereichen zu niedrig sind, kann natürlich auf leinen Fall sein. Kann ja nicht sein, dass du für deine Putzarbeit, statt 5€, auf einmal 7,5߀ bezahlen musst. Kann ja auch nicht sein, das dir der Friseur auf einmal statt 10€, 12€ abknöpft, weil es seinen Angestellten auf einmal einen Lohn zahlen muss, von denen sie auch halbwegs vernünftig leben können. Oder sollte der Friseur sich dann nach China verkrümeln, weil es da Angestellte für 30ct bekommt?
Es ist immer einfach, aus einer vermeindlich sicheren Position heraus, mit dem Finger auf Andere zu zeigen und diese als Faulenzer, oder Schmarotzer zu beschimpfen. Es ist auch einfach die Leute zu irgendwelchen Kleiderkammern und zu Organisationen wie die Tafeln zu schicken.
Wie sich diese Menschen dabei fühlen, als Quasibettler ist doch sche**egal, hauptsache man kann sich zurücklehnen und behaupten, man zahlt ja schließlich nicht seine Steuern um Schmarotzer durchzuziehen.
Kein Mensch hier kennt diese Familie, kein Mensch hier weis wie sie in diese Notlage gekommen sind. Aber alle wissen genau, was diese Familie falsch gemacht hat.
Vor ein paar Wochen als es um diesen ominösen Henrico ging, da war das Alles ganz anders.
Wie viele Kommentare gingen in die Richtung: Ah ja, den Henrico, den kenne ich ganz gut. Das ist zwar nicht der Fleißigste, aber das ist ein echt feiner Kerl.
Vollkommen falsch. Dieser Henrico ist genau das Paradebeispiel, von dem hier immer die Rede ist. Bekommt von einem von ihm selbst provozierten Ministerpräsidenten ein paar Jobangebote zugeschanzt, die er dann mit der ihm eigenen Großkotzigkeit ablehnt. Tolle Sache sowas.
Vielleicht hat sich ja diese Familie gedacht, was der Henrico kann, dass können wir schon lange. Also hat sie sich vors Rathaus gestellt, um ein bisschen zu provozieren. Das sie nicht den nächsten Poliker anpöbeln wollten, wie eben jener Henrico, das war sicher unter deren Würde. Das sie sich gedacht haben, wenn wir genug Staub aufwirbeln, dann fällt vielleicht doch wieder ein Jopb ab, kann man nicht von der Hand weisen.
Auf so eine Erklärung kommt aber niemand hier. Es ist ja auch viel einfacher dieses "Pack" zu difamieren. Es ist auch einfach vorzurechnen wieviel Geld diese Familie doch bekommt. Das in den meisten Fällen, alleine schon die Berechnungsgrundlage nicht stimmt, spielt dabei keine Rolle. Klar gibt es viele die trotz harter Arbeit nicht mehr, oder gar weniger haben. Das ist aber nicht die Schuld dieser Menschen, sondern die Schuld der gierigen Wirtschaft, die nicht bereit ist, für anständige Arbeit, anständige Löhne zu zahlen. Wäre das nämlich so, dann gäbe es diese unseligen Diskussionen um zu viel Hartz4 überhaupt nicht.
 
Vielleicht dürfen sie dir sogar noch, wenn du gnädig gestimmt bist, die Füße waschen, aber nur als Draufgabe, so ganz ohne Bezahlung.

Neee Du, an meine Füße kommen nur meine Hände und die von einer ganz bestimmten Frau.

Vielleicht solltest du dem Mann eine anständig bezahlte Arbeit besorgen. Du redest doch immer davon, dass es genug Arbeit gibt.

Im februar könnte ich jemanden gebrauchen, der mit mir ne Woche rund 20 Obstbäume beschneidet und sonstige Gartenarbeit...

Mag sein, dass das sogar stimmt, aber das sind Arbeiten die keineswegs anständig bezahlt werden.

Immer schön die Relationen wahren, bitte...
Es macht nicht wirklich Sinn, als ALGII Empfänger loszuziehen, um 20 € aufwärts pro Stunde zu fordern. Da nimmt man lieber einen, der aus nem bestehenden Arbeitsverhältnis kommt, und gibt dem 22 €.

Das vielleicht nicht Hartz4 zu hoch, sondern die Löhne in vielen Bereichen zu niedrig sind, kann natürlich auf leinen Fall sein. Kann ja nicht sein, dass du für deine Putzarbeit, statt 5€, auf einmal 7,5߀ bezahlen musst. Kann ja auch nicht sein, das dir der Friseur auf einmal statt 10€, 12€ abknöpft, weil es seinen Angestellten auf einmal einen Lohn zahlen muss, von denen sie auch halbwegs vernünftig leben können.

Was meinst Du, warum ich gegen ne Angleichung der Ostgehälter an den Westen bin.
Oder gegen Mindestlöhne.
Einfach weil es nur die Inflation weiter antreibt, den gut situierten Arbeitnehmer dazu nötigt, mehr Gehalt zu fordern, und im Endeffekt verdient ne Friseurin weiterhin nur xy% von dem, was ein Ingenieur bekommt.
Ob 5 € oder 7,50 €, das ist egal, das Verhältnis ist es, und das wird sich nie wirklich ändern.

Es ist immer einfach, aus einer vermeindlich sicheren Position heraus, mit dem Finger auf Andere zu zeigen und diese als Faulenzer, oder Schmarotzer zu beschimpfen.

Erstmal wird hier keiner als Faulenter oder Schmarotzer beschimpft.
Zweitens, wenn es diese (vermeindlich) sicheren positionen gibt, warum hat diese dann nicht der Familienvater inne? Nur mal so am Rande gefragt...

Es ist auch einfach die Leute zu irgendwelchen Kleiderkammern und zu Organisationen wie die Tafeln zu schicken.
Wie sich diese Menschen dabei fühlen, als Quasibettler ist doch sche**egal, hauptsache man kann sich zurücklehnen und behaupten, man zahlt ja schließlich nicht seine Steuern um Schmarotzer durchzuziehen.

Was kann ich dafür, dass sich hier ne Gesellschaft gebildet hat, wo das passende Schild auf der Jeans mehr zählt, als der Charakter?

Wenn sich natürlich jemand mit Gewalt einredet, "Das kann ich doch nicht annehmen" wenn es um eine Hilfe geht, tschuldigung, da hab ich kein Verständnis für.

Das sie sich gedacht haben, wenn wir genug Staub aufwirbeln, dann fällt vielleicht doch wieder ein Jopb ab, kann man nicht von der Hand weisen.

Ich will mich hier nicht an Spekulationen beteiligen, ob es da noch andere Hintergründe für den Protest gab.

Aber solche Aktionen um nen Job zu bekommen, sind kurzfristig evtl. erfolgreich, Henrico hätte einen bekommen können, aber ob sowas nachhaltig ist?

Das ist aber nicht die Schuld dieser Menschen, sondern die Schuld der gierigen Wirtschaft, die nicht bereit ist, für anständige Arbeit, anständige Löhne zu zahlen.

Ich lach mich scheckig.
Zum einen widersprichst Du Dir, da Du oben feststelltest, dass der Stundenlohn davon abhängt, was der Kunde/Auftraggeber zahlen will.

Und zum anderen, ich meine klar, es ist ein Markt.
Preis bestimmt sich über Angebot und Nachfrage.

Gibt es viele Maurer, die Ihre Arbeitskraft anbieten, aber nur wenige Baufirmen, die Maurer suchen, sinkt der Preis für nen Maurer.

Gibt es wenige IT Spezialisten, aber viele Firmen die solche suchen, steigt halt der Preis für die IT Spezalisten.

gruss kelle!
 
Jaja, jeder kann ja Studieren und IT-Spezialist werden. Besonders jemand der jetzt 50 ist. Wirklich lustig.
Es gibt auch keine arbeitslose Akademiker, allenfalls solche die eine Brotlose Kunst studiert haben.
Es gibt aber mehr als schwarz und weiß.

Achja, warum treibt denn ein anständiger Lohn für einen Wenigverdienenden die Inflation hoch?
Liegt das nicht daran, das dann Leute wie du hingehen sagen:
Du Chef, mein Friseur nimmt jetzt 2€ mehr für den Haarschnitt, da muss ich mindestens auch 100€ mehr haben. Am Ende einigt ihr euch auf 50€ und alles ist wieder beim alten. Das du dich dann evtl. auch ein klitzekleines Bisschen einschrämken müsstest, weil eben Andere auch halbwegs vernünfitig Leben wollen und auch sollen, das spielt da keine Rolle. Dir darf es ja nicht an den Geldbeutel gehen. Lieber machst du es auch so und stellst einen für 5€ ein und das möglichst noch schwarz.
Ich würde mir wünschen, das in 20 Jahren jemand eine bahnbrechende Erfindung macht, die den ganzen jetzigen IT-Krempel ersetzt.
Leider werde ich dein Gejammer dann nicht mehr hören können, das tut mir jetzt schon in der Seele weh.
 
die Aussage zur Inflation stimmt bedingt... wenn höhere Preise gezahlt werden, dann pendelt sich das nunmal ein. Das Beispiel mit dem Ingenieur, der wegen 2 Euronen gleich 100 mehr haben will finde ich einen wenig absurd!
Ich habs nix gegen, wenn der Friseur halt mehr haben will, ok. Das Problem wird sich mit Mindestlöhnen nicht lösen, weil die werden dann in der nächsten Runde auch nur wieder angehoben, die Preisspirale wird nur beschleunigt. Das Problem wird sich in der Art nicht lösen lassen, die einfache Arbeit bekommt immer weniger Wert, ein Ergebnis der Technisierung. Dein Wunsch mit dem IT-Krempel kann ja Wahrheit werden, dann sitzen die ITler auf der Straße.. dafür gibts andere Arbeit, die den alten Wert erhält, "nur" eine Verschiebung (blöde Floskel... )..
Wie soll man den Wertverfall stoppen???
 
Achja, warum treibt denn ein anständiger Lohn für einen Wenigverdienenden die Inflation hoch?
Liegt das nicht daran, das dann Leute wie du hingehen sagen:
Du Chef, mein Friseur nimmt jetzt 2€ mehr für den Haarschnitt, da muss ich mindestens auch 100€ mehr haben. Am Ende einigt ihr euch auf 50€ und alles ist wieder beim alten. Das du dich dann evtl. auch ein klitzekleines Bisschen einschrämken müsstest, weil eben Andere auch halbwegs vernünfitig Leben wollen und auch sollen, das spielt da keine Rolle.

Just for Info:
Die Zeiten des Sozialismus sind in Deutschland seit 1990 vorbei.
Achso, das haben ja nur die Ossis mitbekommen, im Westen wird der Sozialismus noch von den Gewerkschaften am Leben erhalten.

Ich würde mir wünschen, das in 20 Jahren jemand eine bahnbrechende Erfindung macht, die den ganzen jetzigen IT-Krempel ersetzt.
Leider werde ich dein Gejammer dann nicht mehr hören können, das tut mir jetzt schon in der Seele weh.

Ist da einer neidisch?
Wenn Du auch nur ansatzweise wüsstest, was ich dafür getan habe, meinen Job zu bekommen, dann würdest Du ganz still in der Ecke sitzen.

Ich habe effektiv gelebt von weniger als ALGII.
Ich hab nicht rumgeheult "Oh, da seh ich ja meine Freunde und Verwandte nur noch maximal am Wochenende."
Der Luxus von Wochenendpendlerei hat mich mehr als 2000 € jährlich gekostet, selbst als ich als Azubi nur 550 € pro Monat bekam.

Weißt Du, ich hab einiges durch, und nur deshalb habe ich mir die Meinung gebildet, die ich hab.
Weil ich von "HartzIV Verhältnissen" über Arbeitslosigkeit bis hin zu nem guten Job alles kennen.

Und ich brauch micht nicht darauf zu beziehen, was ich irgendwo gehört habe, was ich im Fernsen gesehen habe...

Bei mir ist alles Real-Life.

gruss kelle!
 
Achso, das haben ja nur die Ossis mitbekommen, im Westen wird der Sozialismus noch von den Gewerkschaften am Leben erhalten.
So ein Unsinn!
Die Gewerkschaften sind die Geschäftspartner der Arbeitgeber(-verbände), deshalb sind Gewerkschaften auch sehr kapitalistisch und nicht sozialistisch. Die suchen nämlich auch nur ihren geldwerten Vorteil.
 
Sieht aus, als lägen wir heute im Dauerklinch. *g
Du wirst lachen ich hab das Alles auch durch. Ich bin noch zu einer Zeit in die Leere gegangen, da bekam ein Lehrling, den vornehmen Ausdruck Azubi gab damals noch gar nicht, für 70DM/1.Lehrjahr und 105DM/4.Lehrjahr losgezogen.
Hab meine Prüfung gemacht und nach ein paar Jahren, als ich genug zusammen hatte, meine Meisterprüfung.
Damals hieß es, oh ja kleveres Kerlchen. Autoschlosser, ja das hieß damals noch so, ist ein Beruf mit Zukunft. Autos wird es immer geben.
Kaum hatte ich aber meine Meisterprüfung, war davon keine Rede mehr. Durch immer weiter auseinander gehende Wartungsintervalle, Einführung neuer Techniken, wie automatische Ventileinstellung, kontaklose Zündung zum Beispiel, wurden die Zeiten für eine Inspektion immer kürzer.
Egal, auf jeden Fall ist es so, das ich ab Mitte der 80er Jahre, durch immer mehr Werkstattaufgaben arbeitslos wurde.
Klar, ich hätte als Meister sofort überall als Geselle anfangen können, zum Gesellenlohn natürlich. Hab ich ein paar Jahre auch gemacht, besser als nichts dachte ich mir.
Nachdem, es war mittlerweile 1987, die 3.Werkstatt pleite ging, in der ich arbeiten durfte, hab ich mir was Anderes überlegt.
Mein Bruder 9 Jahre älter als ich, zeigte mir stolz seinen ersten Computer.
Ich war sofort faszieniert. Ich habe mir dann einen gebrauchten Computer gekauft. Einen Schneider PCP 664, wenn dir das noch was sagt.
Da saß ich dann. Na gut, einschalten konnte ich das Ding, das wars aber mehr oder weniger auch schon.
Gereicht hat mir das nicht. Also kaufte ich mir ein paar Zeitschriften, wo Seitenweise Listings zum abtippen veröffendlicht wurde.
Nächtelang habe ich getippt, mit mäßigem Erfolg. Immer nur Fehlermeldungen.
Jeder Tippfehler rächt sich eben.
Also habe ich abgefangen, mich in Basic einzulesen. Das war schon besser. Ich habe sogar damals ein ziemlich umfangreiches Spiel geschrieben, welches ich auch ganz gut verkauft habe. Lief aber leider nur auf Schneider und Amstrad und als Amstrad sich in seiner unendlichen Weisheit entschloss, den CPC vom deutschen Markt zunehmen, da stand ich da, mit meinem Talent.
Also musste ein echter PC her. Ich bekam ein paar Teile für einen 386er geschenkt und hab mir dann einen funktionsfähigen mit diversen anderen gebrauchten Teilen zusammen bauen lassen.
Erfolg: Nach 4 Wochen wollte er nicht mehr. Reklamation? Essig, das ist eben bei gebrauchten Teilen so.
Also fing ich wieder an zu lesen. Diesmal allerdings über Hardware. Nach 3 Wochen hatte ich wieder einen lauffähigen Rechner. Diesesmal aber von mir selber zusammen gebaut. Auch mit weitgehend gebrauchten Teilen. Neue waren einfach zu teuer. Nach und nach habe ich mich immer weiter in die Materie vertieft und es dauerte nicht lange, da kamen die Ersten und fragten nach Hilfe. Innerhalb eines halben Jahres, habe ich unzähligen Leuten geholfen, wenn sie Probleme mit ihren Kisten hatten.
Dann wurde ich mal wieder arbeitslos.
Ehrlich gesagt, ich hatte keine Lust mehr, als Meister für ein paar Monate irgendeinem Werkstattchef, vergeblich die Kastanien aus dem Feuer zu holen.
Meine Frau und ich haben uns zusammen gesetzt und beratschlagt.
Ergebnis der nächtelangen Diskussionen war: Ich habe mich selbständig gemacht, als Mann für Computernotfälle, der zu den Leuten nach Hause fährt und ihnen ihre Kisten wieder flott macht.
War ein Bombenerfolg. Aber es war auch viel Glück.
Neidisch brauche ich nicht zu sein, auf niemanden. Inzwischen mache ich es nur noch für Altkunden und Bekannte. Ich habe mein Geld gut angelegt und habe mein hervoragendes Auskommen. Auch mit 65 brauche ich nicht am Hungertuch nagen.
Deshalb habe ich aber nie vergessen, wie es ist, wenn man jeden Cent 3mal umdrehen muss. Wie es ist, wenn man sich für Chefs den Allerwertesten aufreisst und dieser nichts Besseres zu tun hat, als den Kahn immer weiter den Bach runter zu steuern, ganz einfach weil es eben der Chef ist und man selber nur der blöde Angestellte.
Ich hatte Glück. Glück kann aber nicht Jeder haben. Jeder ist auch nicht unbedingt Schuld an seiner Misere. Jeder hat sein ganz persönliches Schicksal, das man nur ganz selten mit dem eines Anderen vergleichen kann.
Was man aber kann, ist das man versucht sich mal in die Situation eines Anderen hineinzuversetzen. Sich mal überlegen, wie ist es denn den ganzen Tag den Leuten in verfetteten Haaren herumzuwühlen und am Ende so wenig verdient zu haben, das es gerade so am Hungern vorbei geht.
Man kann sich auch überlegen, wie sich die Situation für diese Menschen zum Besseren ändern kann. Das kann sie nur durch einen anständigen Lohn. Einen Lohn der es möglich macht, über dem Hartz4 Niveau zu leben. Einen Lohn den der bezahlt, der auch den Nutzen aus der Arbeitskraft zieht und nicht es dem Staat überlässt, für einen Ausgleich auf Hartz4 Niveau zu kommen.
Das dann die Dienstleistungen teuerer werden ist klar. Weg ist das Geld aber so und so. Ob nun durch höhere Preise, oder durch immer höhere staatliche Abgaben, weil der Staat nicht nur die finazieren muss, die keine Arbeit haben, sondern auch noch die die das Pech haben irgendwo zu arbeiten, wo die Bezahlung nicht mal das Existensminimum deckt.
Das hat Alles überhaupt nichts mit Sozialismus zu tun, sondern mit den Verhältnissen unter denen leider viel zu viele Arbeitgeber, ihre Sklaven halten, denn nichts anderes ist Arbeit, die nicht ausreichend bezahlt wird.
Es hat doch nichts mit Sozialismus zu tun, wenn man fordert das jemand der 40Std/Woche arbeitet, von diesem Lohn ohne staatliche Hilfe leben können muss.
Bestes Beispiel BenQ. Da will ein Investor die Firma nur kaufen, wenn der Staat weiterhin die Hilfen gewährt, die die Belegschaft jetzt erfährt, weil sonst keiner da ist, der bezahlen will oder kann.
Frage: Wie kommt die Allgemeinhaeit dazu irgendeinem Investor seine Verdienste zu finazieren? Der Mann will Geld verdienen? OK. Dann muss er eben investieren. Tante Emma kann auch nicht hingehen und sagen, das bei ihr keiner mehr kauft und sie deshalb ab sofort staatliche Hilfe braucht, obwohl die es sicher eher verdient hätte, als so ein Investor, der aus seinem Loch gekrochen kommt und das dicke Geld wittert.
Wird dir sicher Alles nicht so gut gefallen.
Ist aber trotzdem meine Meinung, mit der ich nebenbei nicht mal alleine da stehe. Zustimmung kommt auch nicht nur von Leuten die in irgendeiner Weise Sozi wären, sondern durchaus auch von Leuten, die sich einfach um andere Leute sorgen.