Für mich sind 500 Gramm Kaffee und 12 Liter Apfelsaft pro Woche ein unnötiger, ungesunder und außerdem fett machender Luxus, mag ja sein das Du den nicht als solchen wahr nimmst weil Du Dich daran gewöhnt hast. Integration ist für mich kein Luxus sondern eine Sache die sich in jeder Hinsicht lohnt, dass in der Sparte bestimmt auch viel Geld sinnlos verschwendet wird mag aber dennoch stimmen.

Kannst du halten wir du willst, für mich sind sie sinnvoller und gehaltvoller als Nudeln, Pizzateig, Salzstangen, Süßigkeiten, Brötchen und all das, was du bei mir absolut nicht finden wirst.

Eine Integrationsfachkraft ist ein Mitarbeiter eines privaten Dienstleistungsunternehmens, der im Jobcenter rumsitzt und niemanden integriert, sondern mit solchen Argumenten schikaniert wie maxator, dass die Leistungsempfänger gescheiterte Existenzen sind und sowieso schon viel zu viel Geld bekommen, da werden gehobene Arbeitsplätze verhindert und Menschen erniedrigt mit dem Ziel Frührente

@wannabe, was du beschreibst ist eine völlig andere HAUSNUMMER, klar kann man günstig leben und gesund, aber es ist nicht einfach und falls du es bei mir nicht gelesen hast, mich stört die Argumentation von maxator, die nur auf billig aus ist und irgendwie satt, Magen voller Pappe, aufgeschwemmt mit Wasser aus der Leitung, dazu in kleinen Dosen was Süßes (sogar genehmigten Luxus), einfach herablassend, genau so wird von diesen Integrationsfachkräften argumentiert
 
Nur mal kurz ein Einwurf von meiner Seite: Ich dokumentiere meine Wocheneinkäufe sehr genau und für einen 4-köpfigen Haushalt habe ich mir ein persönliches Budget von 500€ gesteckt mit dem ich bisher immer ausgekommen bin.

Ich kann die Argumente Eurer Diskussion beiderseits verstehen, denn die Ausgaben fluktuieren natürlich von Woche zu Woche. Wenn Ausgaben anstehen wie das hier oft vorgebrachte Waschmittel oder Einwegrasierer bzw. andere "verhältnismäßig" teuren Artikel, kann der Einkauf einer einzelnen Woche betrachtet natürlich manchmal für einen Regelsatzempfänger zu teuer sein, doch diese Artikel kauft man eben nicht jede Woche und so gleicht sich das doch immer wieder aus, dies ist einfach eine Tatsache.

Wer sich von 143 Euro im Monat nicht verpflegen kann, der macht einfach etwas falsch. Entweder kann diese Person dann nicht mit Geld umgehen, oder lebt andersartig über seine Verhältnisse.
 
Die Preise sind zu 90% aus dem Online-Shop von Rewe (die waren vorhin sehr leicht nachzugucken, das ist der einzige Grund). Wenn man aktiv auf Angebote setzt wird man noch günstiger wegkommen.

Für Luxusgüter sind noch ca. 25€ des Budgets übrig. Ich denke, dass man damit das ein oder andere aufpeppen kann. Man darf bei so einer Liste nie vergessen, dass so niemals die Wirklichkeit abgebildet werden kann.
[...]
Wenn ich nicht gerade 3 mal pro Woche Steak oder Sushi (die nicht vegetarische Variante) esse und auf auswärts Essen verzichte, komme ich locker mit dem Budget aus. Das wärenfür mich aber hinnehmbare
Einschränkungen.
Ok, also die Preise stimmen, wenn man ein halbes Pfund Butter zu je 5g aufteilt. Das mit dem Müsli auch, wenn man tatsächlich die Menge von 50g exakt abwiegt, wie auch alles andere aus Deinem Plan. So habe ich zuletzt gelebt, als ich vor rund 20 Jahren noch aktiv Kraftsport gemacht habe. Da habe ich sogar meinen Magerquark und Hühnchenfleisch gewogen nebst Nudeln und Reis. Und obwohl ich das über 2 Jahre durchgezogen habe, hat es mir weder gefallen, noch konnte ich mich daran gewöhnen. Dazu muss man äußerst diszipliniert leben und das bin ich nicht. Ehrlich - Hut ab, wenn Du das dauerhaft kannst.

Aber klar, Du sagst ja selbst, dass es nicht 100%ig die Realität abbildet. Man kauft sich eben dann noch Obst und Gemüse für nebenbei. Und auch mal eine Tiefkühlpizza. Und wenn man oft die Billigpizzen vom Discounter gegessen hat und dann mal eine Dr. Oetker dazwischen kommt, dann kommt einem die fast wie eine Offenbarung vor. Und wenn man nach der Dr. Oetker mal in eine Pizzeria geht, glaubt man, vorher nie gelebt zu haben :D

Warum ich eigentlich nach dem "Fehler" in Deiner Rechnung suche: Als ich selbstständig war, hatte ich auch meine Durststrecken. Sogar so schlimm, dass ich mir über Monate hinweg Hartz IV beantragen musste, um die Miete bezahlen zu können. Ich habe definitiv nicht verschwenderisch gelebt, habe mich eingeschränkt wo ich nur konnte. Habe mir in der Zeit keine Klamotten gekauft, sondern nur wirklich das, was ich zum täglichen Bedarf brauche: Essen, Trinken, Hygieneartikel. Kein Kaffee, nur Tee (und Fenchel ist Fenchel, egal ob von Teehaus, Meßmer oder Ja!). Und dennoch hatte ich stets in den letzten Tagen eines Monats einen leeren Kühlschrank. Zum Glück hat damals den letzten Einkauf des Monats immer meine Mama bezahlt, sonst hätte ich mich 4 oder 5 Tage von Luft und Liebe ernähren müssen.

Der Fairness halber muss ich sagen, dass ich Raucher bin und auch damals war. Habe mir damals allerdings Zigaretten selbst gedreht und das schlug auch mit rund 65 Euro zu Buche. Heute wären das sicherlich 85 oder mehr. Aber dafür habe ich auch sonst nichts ausgegeben, also keine Kultur, keine Monatskarte, ... Kurz zusammengefasst kam ich mir wir im Nachkriegsdeutschland vor. Mit dem Unterschied, dass die Regale überall voll waren, die Leute um mich herum Berge in ihren Einkaufskörben bauten und zur Kasse zerrten, während ich streng nach Zettel einkaufen und nach Schnäppchen schauen musste - und trotzdem nicht ausgekommen bin.

Mir ist damals eigentlich schon aufgefallen, dass mir so um die 40 bis 50 Euro jeden Monat fehlten. Das dürften heute sogar noch mehr sein. Zumal ich - so weit ich mich erinnern kann, auch noch nie mit 37 Euro für Strom im Monat ausgekommen bin. Trotz Energiesparlampen und A+ Haushaltsgeräten. Wenn man zuhause ist, dudelt halt der Fernseher ganztägig nebenher oder (wie in meinem Fall) ein Computer. Und versichert will (oder muss!) man doch trotzdem sein, also Hausrat und Private Haftpflicht sollten doch wohl das Minimum sein. Wenn die nach 1 Jahr fällig wurden, stand ich auch wieder bei Mama auf der Matte. Und ich kann beschwören, in der Zeit nicht außer Sichtweite gekommen zu sein. Nix Urlaub, nicht mal Zelten im Berliner Umland.

Will sagen: Ja, ich glaube man kann, wenn man äußerst diszipliniert einkauft, von Hartz IV meiner Meinung nach irgendwie überleben. Das geht und das beweisen ja auch Tag für Tag tausende (oder sind es inzwischen Millionen?) von Menschen. Aber das hat mit "Leben" nichts mehr zu tun. Da Hartz IV per Definition nur das absolute Minimum sein soll, kann man wohl auch nicht mehr erwarten. Aber ich kann aus meiner Sicht überhaupt nicht zustimmen, wenn Du der Ansicht bist, dass das sogar noch zu viel ist und man sich sogar noch einen Jahresurlaub davon leisten könnte.
 
Wer sich von 143 Euro im Monat nicht verpflegen kann, der macht einfach etwas falsch. Entweder kann diese Person dann nicht mit Geld umgehen, oder lebt andersartig über seine Verhältnisse.

Für einen 4Personen-Haushalt sind es anteilig weniger, wenn die Kinder zwischen 7 und 14 Jahren sind bist du bei 112,50 € pro Person, also bei knapp 450 € im Monat. Und nochmal, in diesen Posten gehören auch noch andere Utensilien als reine Lebensmittel...aber danke für deinen Beitrag
 
Das "lustige" an meinem Plan ist ja, dass er nicht fiktiv war, sonders in seiner Grundlage damals zum Gewichtsabbau diente. Deshalb sind auch die Kalorien auch grob mit angegeben.
Würde ich die 12 Liter Apfelsaft pro Woche und 500g Kaffee trinken wären das >1000 zusätzliche Kalorien pro Tag.
Ich würde also sehr schnell extrem Fett werden.

@Photon: Natürlich kann man nicht jeden Tag exakt 50g Müsli abwiegen. Aber solange es im Schnitt in diese Richtung geht, ist es okay. Ist es mehr, werde ich auf Dauer fett, sollte ich nicht an anderer Stelle einsparen.
Deine Rechnung zeigt doch auch, dass du relativ problemlos über die Runden gekommen wärst, hättest du nicht 65/350€ (ich weiß ja nicht wann das war..) verqualmt.

@naturschoen: Warum willst du andere Gegenstände grundsätzlich in den Posten Nahrungsmittel mit einbeziehen? Was ist mit "Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände, andere Waren und Dienstleistungen, Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen und Freizeit, Unterhaltung, Kultur"?
 
Und selbst wenn ein Hilfeleistungsempfänger 6 Euro "zu viel" haben sollte, hier noch einmal die Frage, was wäre daran nun so schlimm, dass es unbedingt der Änderung bedürfte?

Ach baffi, auch wenn es der Ausgangspunkt war, geht es mir primär nicht um das zu viel. Ich finde die Rechnungen hier interessanter.

Ich denke, dass es eine Kunst ist mit Geld umgehen zu können. Und ich werfe niemanden vor, wenn er dies nicht kann. Aktuell finde ich es aber spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Konsumwahrnehmung der Leute ist.

Wie geschrieben kenne ich Menschen, die voll Arbeiten und Dink's sind und mit 150 - 200 auskommen. Ich kenne aber auch Leute, die geben im Monat ca. 500€ aus. Ich würde aber behaupten, die meisten die ich kenne geben so zwischen 300 - 400 € aus. Da ist dann aber auch mal Essen gehen drin und Sonderausgaben wie Truefruits für 5,32 der Liter und so.

Und ich finde es schon wichtig klar zu stellen, dass man mit Hartz IV leben kann und nicht nur überleben. Ich glaube du bist noch ein Tick älter als ich, oder? Denk noch mal dran, was man früher mit Job hatte. Man hatte lange nur einen Fernseher für alle im Wohnzimmer. Man hat sich miteinander beschäftigt mit Karten und ähnlichem. War in der Natur.

Und wenn man dann merkt, dass es alles nicht so schlimm ist wie oft dargestellt (Meiner Meinung nach), dann kann man sich darauf konzentrieren die Dinge vielleicht besser zu machen statt sich darauf zu konzentrieren sich zu beschweren.
 
Das "lustige" an meinem Plan ist ja, dass er nicht fiktiv war, sonders in seiner Grundlage damals zum Gewichtsabbau diente. Deshalb sind die Kalorien auch grob mit angegeben.
Würde ich die 12 Liter Apfelsaft pro Woche und 500g Kaffee trinken wären das >1000 zusätzliche Kalorien pro Tag.
Ich würde also sehr schnell extrem fett werden.

also vom Kaffee wirst du sicher nicht fett und vom Saft wirst du weniger fett als vom pappsüßen Eistee, nur brauchst du da weniger unnatürliche Süßigkeiten/Snacks zu essen und er ist leichter zu verdauen
und wenn du statt deiner ganzen sonstigen Kohlehydrate mal mehr Obst und Gemüse isst, dann ernährst du dich gehaltvoller - so ein Fernsehcoach hat mal die Kalorien von 500 g Nudeln gegen die Kalorien von Paprika, Salat, Möhren, Tomaten, Gurken und so aufgerechnet, da war ein ganzer Einkaufskorb voll

@Photon: Natürlich kann man nicht jeden Tag exakt 50g Müsli abwiegen. Aber solange es im Schnitt in diese Richtung geht, ist es okay. Ist es mehr, werde ich auf Dauer fett, sollte ich nicht an anderer Stelle einsparen.
Deine Rechnung zeigt doch auch, dass du relativ problemlos über die Runden gekommen wärst, hättest du nicht 65/350€ (ich weiß ja nicht wann das war..) verqualmt.

tja, so eine Gewohnheit ist schwer abzustellen, sie hat ja auch Ursachen

@naturschoen: Warum willst du andere Gegenstände grundsätzlich in den Posten Nahrungsmittel mit einbeziehen? Was ist mit "Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände, andere Waren und Dienstleistungen, Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen und Freizeit, Unterhaltung, Kultur"?

Weil vom Regelsatz her solche anderen Gegenstände dazugehören, das hat das Verfassungsgericht verlangt, dass alles akribisch vorgerechnet wird, damit es nicht immer heißt: "gehört zum Regelsatz", obwohl das Leben an verschiedenen Orten andere Grundlagen hat. Es gibt Orte, wo man mit dem kostenlosen Sozialausweis kostenlos den ÖPNV nutzen kann, an anderen Orten kostet das Ticket 60 €, sogar im Tarikgebiet übergreifend gibt es da unterschiedliche Preise. Ähnlich ist es mit den Lebensmitteln, selbst von Ortsteil zu Ortsteil sind die Bedingungen sehr unterschiedlich, in manchen Ortsteilen sind die Einkaufsmöglichkeiten fussläufig erreichbar und man muss nur hin und wieder in die Stadt, an deren Orten gibt es gar nix oder nur so einen fahrenden Händler - der sehr teuer ist - und kaum Verbindung zu Einkaufsmöglichkeiten, was nützt da die billige Miete?
 
also vom Kaffee wirst du sicher nicht fett und vom Saft wirst du weniger fett als vom pappsüßen Eistee, nur brauchst du da weniger unnatürliche Süßigkeiten/Snacks zu essen und er ist leichter zu verdauen
und wenn du statt deiner ganzen sonstigen Kohlehydrate mal mehr Obst und Gemüse isst, dann ernährst du dich gehaltvoller - so ein Fernsehcoach hat mal die Kalorien von 500 g Nudeln gegen die Kalorien von Paprika, Salat, Möhren, Tomaten, Gurken und so aufgerechnet, da war ein ganzer Einkaufskorb voll

Bei soviel Unwissen weiß ich wirklich nicht mehr weiter. Selbstgemachter Eistee wird z.B. aus schwarzem Tee und Zitronen gemacht. Auf einen Liter kommt dann vielleicht noch ein Esslöffel Zucker. Das ergibt ~50 kcal auf einen Liter. Dein ach so gesunder Apfelsaft hat das pro 100 ml.
Du trinkst davon ja angeblich 1,7 Liter am Tag. Das alleine sind atemberaubende >700 kcal.
Dazu kommen die >70g Kaffee pro Tag.
Entweder bist du 24h am Tag unterwegs, isst so gut wie nichts, oder wiegst 150 Kilo und hast den entsprechenden Kalorienbedarf.
 
Bei soviel Unwissen weiß ich wirklich nicht mehr weiter. Selbstgemachter Eistee wird z.B. aus schwarzem Tee und Zitronen gemacht. Auf einen Liter kommt dann vielleicht noch ein Esslöffel Zucker. Das ergibt ~50 kcal auf einen Liter. Dein ach so gesunder Apfelsaft hat das pro 100 ml.
Du trinkst davon ja angeblich 1,7 Liter am Tag. Das alleine sind atemberaubende >700 kcal.
Dazu kommen die >70g Kaffee pro Tag.
Entweder bist du 24h am Tag unterwegs, isst so gut wie nichts, oder wiegst 150 Kilo und hast den entsprechenden Kalorienbedarf.

Bei deinem Diätplan Jemandem Unwissen zu unterstellen ist ja mal genial,
dein Esslöffel Zucker hat eine andere Wirkung als natürlicher Fruchtzucker aus einem Saft, aber was soll´s. Was krass ist, dass du von Millionen von Menschen erwartest, dass sie sich von deiner Billigdiät ernähren, also einer Ernährung, die du gewählt hast, weil du dich als zu dick empfindest. Du weißt genau, dass du davon mangelernährt warst, weil du deine Reserven abbauen wolltest und du weißt auch, dass du keine Vollwertkost gewählt hast, weil du auch noch sparen wolltest, also gleich zwei Mal Mangel als Ernährungsplan....mach weiter so!!
 
Langsam wird es ja sogar persönlich beleidigend.
Hättest du meine Beiträge richtig gelesen wüsstest du sowohl, dass der aktuelle Essensplan mit ~2200 kcal über meinem täglichen Tagesbedarf liegt. Es ist kein Diätplan, für diesen waren die Süßigkeiten zur Hälfte weggelassen, um ein tägliches Kaloriendefizit von rund 100-200 kcal zu erzielen. Mangelernährung sieht übrigens nochmal etwas anders aus ;)

Ebenso befinde ich mich im mittleren Bereich des Idealgewichtes. Ich empfinde mich folgerichtig nicht als zu dick. Ich bin mir da nicht so sicher, ob du da nicht gerade etwas auf mich projizierst. Zumindest wenn ich deinen Apfelsaft- und Kaffeekonsum zu Grunde lege, würde das für mich Sinn ergeben.

Ich weiß ebenso nicht, wo ich geschrieben habe, dass ich von Millionen Menschen erwarte nach meinem Plan zu leben. Das ist eine Erfindung aus deinem Mund.
 
Langsam wird es ja sogar persönlich beleidigend.

Ein wenig beleidigend wirkte dein letzter Post auch schon ;) Vielleicht solltet ihr beide mal wieder runter kommen. Davor war es doch eigentlich recht interessant.

Hier waren doch einige bei dir, dass man mit dem Geld auskommen kann. Nichts destotrotz bringt es doch nichts, dass man anderen irgendetwas vorwirft, wenn sie anders leben möchten.

Damit nimmt man sich nur die Möglichkeit sich ernsthaft auszutauschen.
 
Nunja, meine Beiträge wurden von ihr offensichtlich nicht vollständig gelesen, mir werden Dinge in den Mund gelegt. Da macht Diskussion wenig Spaß.

Objektive Beiträge wie von dir, Photon, Wasweissdennich, Daric, Baffi und wer sonst noch so hier unterwegs sind, machen da eher Lust auf tiefere Diskussion.
 
Nunja, meine Beiträge wurden von ihr offensichtlich nicht vollständig gelesen, mir werden Dinge in den Mund gelegt. Da macht Diskussion wenig Spaß.

Objektive Beiträge wie von dir, Photon, Wasweissdennich, Daric, Baffi und wer sonst noch so hier unterwegs sind, machen da eher Lust auf tiefere Diskussion.

Ich habe deine Beiträge vollständig gelesen, Kalorien sind nicht die einzige Berechnungsgrundlage einer Ernährung. Ich bin auch nicht die Einzige, die festgestellt hat, dass man von deinem Ernährungsplan schlechte Laune bekommt.

Und leider kommt bei dir auch nicht an, dass du vielen Betroffenen gleich mit ein schlechtes Gewissen machst - wie eben auch von Ämtern her passiert - obwohl das unpassend ist. Es ist wichtig gewesen, dass das Verfassungsgericht eine Konkretisierung des Regelsatzes verlangt hat, damit Menschen lernen, dass sie ein Recht auf Leistungen haben und eben Niemand verlangen kann, dass sie Leitungswasser trinken müssen, weil sie in einer Gegend wohnen, wo es vergleichsweise schwierig ist sich ausreichend mit dem Notwendigsten zu versorgen.
Dazu müssen die Menschen lernen, dass sie nicht um Almosen bitten, sondern um ihre Grundrechte.
Noch schwieriger ist es bei Aufstockern oder Selbständigen, die in ihrem Umfeld davon leben, dass sie einem gewissen Anschein gerecht werden - sie sollen günstige Dienstleistungen erbringen, aber davon auch noch Gewinne erwirtschaften und wehe, sie kritisieren die sog. Wohlfahrtsverbände oder 1€-Arbeitsplätze, die diese Möglichkeiten enorm einschränken.

Wenn man solchen Menschen klargemacht hat, dass sie nichts falsch gemacht haben, weil sie sich normal ernähren, dann sind solche Diskussionen ziemlich kontraproduktiv
 
Deine Rechnung zeigt doch auch, dass du relativ problemlos über die Runden gekommen wärst, hättest du nicht 65/350€ (ich weiß ja nicht wann das war..) verqualmt.
Das ist absolut richtig. Aber ich wäre dennoch gezwungen gewesen, mir Geld aus Posten abzuziehen, die eigentlich für andere Sachen bestimmt gewesen wären. Und damit argumentiere ich ja.

Ich meine, dass es jedem Menschen problemlos zumutbar wäre, ein paar Monate von Hartz IV leben zu müssen, auch wenn er keine Ersparnisse oder Nebeneinkommen hat. Aber in der Natur von Hartz IV liegt es ja sehr oft, dass es die Endstation ist. Also muss man davon über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg leben. Und wenn man das muss, dann muss von dem Geld auch Kleidung, Arzt und sämtlichen anderen Anschaffungen bis hin zu Monatskarte und Kinobesuch mit drin sein.Außerdem die Renovierung der Wohnung (ich glaube, dafür gibt es auch keine Zuschüsse mehr) und alles, woran wir jetzt nicht denken und bei kurzen Zeiträumen, die man nur notdürftig überbrückt, auch nicht denken muss.

Eben das war bei mir nicht gegeben. Ich konnte mir kein Geld beiseite legen dafür. Wenn ich nicht geraucht hätte, dann wären vielleicht 15 oder 20 Euro im Monat übrig geblieben. Das reicht sicherlich für ein paar Socken von Kik, auch mal eine neue Hose plus einem Satz T-Shirts pro Jahr. Und wenn man immer bei Kik einkauft, bleibt womöglich auch noch genug Geld übrig um die Versicherungen zu bezahlen.

Aber wenn man alles lebensnotwendige gekauft und bezahlt hat und dann kein Geld übrig bleibt (von ein paar Cents oder Euro mal abgesehen), dann nenne ich das eben nur "Überleben". Man kommt halt klar, aber mehr auch nicht.

Und ich finde es schon wichtig klar zu stellen, dass man mit Hartz IV leben kann und nicht nur überleben.
Dann hast Du entweder eine sehr bescheidene Definition von "leben" oder Du irrst Dich :)

Was gehört denn heute dazu, wenn man von "Leben" spricht? Also die Flüchtlinge haben es uns ja gezeigt, dass ein Smartphone seinen Platz gefunden hat. Muss kein iPhone sein und auch nicht das neueste Samsung S7, aber irgendeins sollte es schon sein. Abgesehen vom Anschaffungspreis (die Dinger fangen ja inzwischen bei unter 70 Euro an), kommen aber noch Betriebskosten hinzu, auch bei Verträgen, die wohl unter "Nachrichtenübermittlung" abgegolten werden. Ok, lassen wir den Kaufpreis weg, nehmen wir einen Vertrag mit 1 Euro fürs Handy zu 25 Euro an.

Man verzichtet auf jedwede Motorisierung, hat ein Fahrrad und eine Monatskarte. Die kostet in Berlin im Jahrsabo der BVG mindestens 60 Euro, wenn man in Randberlin wohnt oder das Gesamtnetz braucht, ist man bei 100 bis maximal 160 Euro monatlich.

Kommen wir mal zur Kultur. Monatskarte haben wir. Wir kommen also überall hin. Ok, also ein mal im Monat ins Theater oder Kino. Theater kostet (trotz staatlicher Subvention) zwischen 8 und 13 Euro pro Person. Kino ist am Kinotag auch bei 8,50 Euro - wenn Film mit Überlänge auch bis 10,50 Euro (Cinemaxx). Dann einmal Erholungs- oder Tierpark zu 9 Euro zuzüglich eines Eises am Stiel für 2 Euro. Ein Mal Schwimmen gehen im Freibad zu 3,50 Euro, Museum, Kulturausstellung und auch mal ein Bier im Biergarten und das Geld ist weg. Aber ok, 44 Euro mögen dafür reichen.

So, dann der Strom. Also wie gesagt, bin ich mit 37 Euro im Monat noch nie ausgekommen. ich kann mich an Zeiten erinnern, da waren es noch 62 Euro monatlich. Jetzt bin ich bei 120 Euro. Selbst wenn ich brutal penibel auf den Verbrauch achten würde, käme ich in keinem Fall unter 50 Euro monatlich. Und das, obwohl ich jährlich den Anbieter wechsle.

Vorsorge und Versicherungen. Also private Altersvorsorge können wir wohl streichen. Was man aber meiner Ansicht nach dringend benötigt, wenn man wenig Geld hat, sind Versicherungen. Mindestens Hausrat und private Haftpflicht. Je nach Größe der Wohnung und ob mit Glasbruch-, Fahrraddiebstahl und weiteren Versicherungsleistungen kommen da auch noch gut Beträge zusammen. In meinem Fall für Hausrat 250 Euro jährlich. Dazu Haftpflicht mit knapp 80 Euro jährlich. Sind auf den Monat gesplittet zusammen gut 27 Euro.

Zwischendurch rufe ich nochmal ins Gedächtnis, wie sich der Hartz IV-Satz zusammensetzt:

Regelbedarf ab dem 01.01.2016

Gesamt* 100% 404,00 €
Anteil am Regelbedarf in % von der RL in € von der RL
Nahrung, alkoholfreie Getränke 35,50% 143,42 €
Freizeit, Unterhaltung, Kultur 11,04% 44,60 €
Nachrichtenübermittlung 8,83% 35,67 €
Bekleidung, Schuhe 8,40% 33,94 €
Wohnen, Energie, Wohninstandhaltung 8,36% 33,77 €
Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände 7,58% 30,62 €
andere Waren und Dienstleistungen 7,32% 29,57 €
Verkehr 6,30% 25,45 €
Gesundheitspflege 4,30% 17,37 €
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen 1,98% 8,00 €
Bildung 0,38% 1,54 €

Nach meiner Rechnung liege ich schon in den Punkten Verkehr und Wohnen/Energie/Instandhaltung deutlich über dem Budget.

Bei Bekleidung und Nahrung mag die Rechnung stimmen (wenn auch zu wenig für mich persönlich). Wenn man ausschließlich bei Kik und gelegentlich bei Gebrauchtwarenhändlern, wie Humana oder Ubup einkauft, könnte es klappen mit 34 Euro montalich für Bekleidung auszukommen. So oft braucht man ja auch keine neuen Sachen. Wenn man diszipliniert isst, kommt man wohl auch mit den Kosten für Nahrung hin.

Für die Anschaffung von Haushaltsgeräten (oder deren Reparatur) sind 30 Euro vorgesehen. Auch hier könnte es klappen. Eine Waschmaschine hält bei guter Pflege schon mal 10 Jahre. Ein Fernseher wohl auch 6 oder mehr. Eine preiswerte Waschmaschine (inkl. Lieferung und Entsorgung der alten) kostet rund 250 Euro, das Geld hätte man nach 9 Monaten zusammen. Genauso Fernseher, Mikrowelle, Mixer, Kühlschrank und alles, was man braucht. Ist man beim letzten Gerät angekommen, kann man schon mal sparen, weil das erste bald kaputt geht. Es geht also.

Bildung mit 1,50 Euro. Das ist witzig. Also ein Bibliotheksausweis ist zwar kostenlos für Hartzies, aber reicht das? Ich meine, in meiner Biblothek finden sich bei Büchern fast nur alte Schinken - sowohl bei Belletristik, als und gerade bei Fachliteratur. Will man sich bilden, benötigt man aktuelle Informationen. Die bekommt man entweder im Internet oder durch entsprechende Fachmagazine. Und die sind nun nicht billig. Eine Fachzeitschrift zwischen 7 und 14 Euro im Monat oder 2-wöchig sind keine Seltenheit und liegen damit deutlich über dem Budget. Wenn man aber wirklich im Leben nochmal zum Ziel hat einen Job zu finden, dann muss man die lesen und nicht die Aufreißer von vor 5 oder 10 Jahren.

Jetzt wollen wir alle 5 Jahre ein klein wenig renovieren. Machen wir es billig und wollen nur neue Farbe auftragen. Schnell mal das Aufmaß meiner Wohnung genommen: Decke: rund 70qm. Wände: rund 140 qm (sehr grob überschlagen). Fußbodenbelag müsste auch mal neu, abzüglich Küche und Bad bleiben da rund 60qm übrig. So, ab in den Baumarkt. Gute Farbe muss man nur 1x auftragen, also Alpinaweiss. 70-80qm sind ganz schön sportlich berechnet, realistisch benötigt man etwa 25% mehr. Ohne Mischfarbe, einfach nur steril weiß. Würde ich 3 Eimer kaufen, sind also knapp 140 Euro. Eine Farbrolle, Pinsel, Folie, Fülmasse für alte Bohrlöcher und Klebeband sind zusammen nochmal knapp 20 Euro. Also zusammen etwa 160 Euro.
Dann noch die Bodenbeläge. Nehmen wir mal einen Billigdiscounter und ganz einfachen Teppichboden oder Vinyl. Dann sind wir bei 10 Euro pro Quadratmeter. Bei meinen knapp 60qm sind das 600 Euro. Zuzüglich eines Cutter-Messers, einer Schiene, Abschlussleisten, Fixierbändern und so weiter vielleicht 640 Euro.
Das sind dann also 800 Euro. Geteilt durch die 60 Monate (5 Jahre) sind das 13,34 pro Monat, also 14 Euro, die noch in den beretis maßlos überzogenen Posten "Wohnen/Energie/Instandhaltung" einfließen.

Dann kommen noch Sachen dazu wie Frisör, Schuhreparaturen und dergleichen, die wohl unter "sonstige Waren und Dienstleistungen" laufen sollen.

Bis jetzt habe ich aber nur Geld für die absolut notwendigsten Dinge bezahlt. Keine neue Brille (wer eine braucht), kein Luxus, nix. Nur überlebt. Und ich liege mit:

140,00 (Essen, Trinken, Hygieneartikel)
+34,00 (Bekleidung)
+30,00 (Haushaltsgeräte, Anschaffung, Reparatur)
+25,00 (Handyvertrag)
+80,00 (OPNV, Jahresabo BVG für Bereiche ABC)
+44,00 (Kino oder Theater, Freibad, Tierpark, ...)
+27,00 (Versicherungen)
+50,00 (Strom)
+14,00 (Bildung)
+14,00 (Renovierung, Instandhaltung)
+30,00 (Frisör, Schuhreparatur, sonstige Waren und Dienstleistungen)
========
488,00 Euro

488,00 sind exakt 84 Euro mehr als der aktuell gewährte Satz von 404 Euro. Und ich habe nicht geraucht, keinen Luxus in Anspruch genommen, mich bei Strom und Essen extrem eingeschränkt und nur das Minimum kalkuliert.

EDIT: Wobei ich gerade sehe, dass wenn man mit den Bereichen AB der BVG auskommt, es in Verbindung mit dem "Berlinpass" ein Sozialticket für nur 36 Euro gibt. Würde für mich sogar reichen, also nur 40 Euro über Budget...
 
Zuletzt bearbeitet:
@photon: Wie kommt es, dass du direkt von einem "Dauer-Hartz-4-Fall" ausgehst?
Ich stimme dir zu, dass man mit dem Regelsatz nicht im Luxus lebt. Aber das kann doch auch nicht das Ziel sein oder?

Wer renoviert denn alle 5 Jahre seinen gesamten Boden? Da kenne ich wirklich niemanden muss ich gestehen. Ich würde da eher Richtung 10-15 Jahre tendieren.

Wie kommst du auf über 300€ im Jahr für Versicherungen?

25€ pro Monat für Handy+Vertrag empfinde ich ebenso als viel zu viel. Handy (100€ über 2 Jahre) und Vertrag (z.B exemplarisch mein aktueller: 7,99€ für 1 GB Daten und 300 Freieinheiten im Vodafone Netz über 1und1) sollten für 10-15€ im Monat abgedeckt sein.

Dazu kommen noch lauter Dinge bei denen man einsparen kann.
Hier noch eine Spitzfindigkeit: Durchschnittlich hätte man bei deinen Berechnungen 400€ (Renovierungen) + 200€ (Geld dass durch Auszahlung auf dem Konto ist) + andere Rückstellungen für Geräte etc. in Höhe von ~400€ in etwa 1000€ auf dem Konto.
Bei 0,7% Zinsen (DKB aktuell) wären das wieder 7€ pro Jahr mehr im Portmonee.

Natürlich ist das unglaublich spitzfindig und kleinlich. Aber es gibt an so vielen Stellen Einsparpotential, dass man meiner Meinung nach am Ende sehr gut von den 404€ leben kann. Und wenn es die 1% beim Einkauf sind, die man über Payback und Co spart. Das wären dann wieder 1,50€ pro Monat...
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann hast Du entweder eine sehr bescheidene Definition von "leben" oder Du irrst Dich :)

Ich denke weder noch :)

Was gehört denn heute dazu, wenn man von "Leben" spricht? Also die Flüchtlinge haben es uns ja gezeigt, dass ein Smartphone seinen Platz gefunden hat. Muss kein iPhone sein und auch nicht das neueste Samsung S7, aber irgendeins sollte es schon sein. Abgesehen vom Anschaffungspreis (die Dinger fangen ja inzwischen bei unter 70 Euro an), kommen aber noch Betriebskosten hinzu, auch bei Verträgen, die wohl unter "Nachrichtenübermittlung" abgegolten werden. Ok, lassen wir den Kaufpreis weg, nehmen wir einen Vertrag mit 1 Euro fürs Handy zu 25 Euro an.

Echt jetzt? Zu Leben bedeutet ein Handy zu haben? Wieso denn ein Vertrag für 25€? Aldi-Talk als PrePaid hat mein Arbeitskollege, da zahlt er 8€. Bei WinSim sind es wenn es unbedingt ein Vertrag sein muss auch 8€ ohne Mindestlaufzeit und inkl. Telefonflat, SMS-Flat und 1GB Datenvolumen. Also wenn man mit Hartz IV 25€ monatlich ausgibt macht man auf jeden fall was falsch. Zudem empfinde ich ein Handy nicht als must have. Zumindest nicht mit einer Flat und dann geht es noch günstiger. Meine Eltern kommen Monate mit 10€ auf dem Handy aus.


Man verzichtet auf jedwede Motorisierung, hat ein Fahrrad und eine Monatskarte. Die kostet in Berlin im Jahrsabo der BVG mindestens 60 Euro, wenn man in Randberlin wohnt oder das Gesamtnetz braucht, ist man bei 100 bis maximal 160 Euro monatlich.

Und man braucht eine Monatsfahrkarte weil? Ist man so oft unterwegs? Also ich fahr nur am WE mit meinem Auto. In der Woche brauch ich weder Bus noch Auto. Ich gehe zu Fuß zu allem. Wo ist das denn ein Problem?

Kommen wir mal zur Kultur. Monatskarte haben wir. Wir kommen also überall hin. Ok, also ein mal im Monat ins Theater oder Kino. Theater kostet (trotz staatlicher Subvention) zwischen 8 und 13 Euro pro Person. Kino ist am Kinotag auch bei 8,50 Euro - wenn Film mit Überlänge auch bis 10,50 Euro (Cinemaxx). Dann einmal Erholungs- oder Tierpark zu 9 Euro zuzüglich eines Eises am Stiel für 2 Euro. Ein Mal Schwimmen gehen im Freibad zu 3,50 Euro, Museum, Kulturausstellung und auch mal ein Bier im Biergarten und das Geld ist weg. Aber ok, 44 Euro mögen dafür reichen.

44€ sind 2 - 4 Aktivitäten. Ist doch wirklich in Ordnung erst mal. Zusätzlich kann man in Parks gehen, an den See im Sommer, mit Freunden Doppelkopf spielen (Ich liebe Doppelkopf), andere Spieleabende veranstalten. Muss denn alles Geld kosten?


So, dann der Strom. Also wie gesagt, bin ich mit 37 Euro im Monat noch nie ausgekommen. ich kann mich an Zeiten erinnern, da waren es noch 62 Euro monatlich. Jetzt bin ich bei 120 Euro. Selbst wenn ich brutal penibel auf den Verbrauch achten würde, käme ich in keinem Fall unter 50 Euro monatlich. Und das, obwohl ich jährlich den Anbieter wechsle.

Was machst du denn mit deinem Strom? Ich habe eine 24/7-NAS, muss mein Warmwasser der Küche mit Strom erhitzen und komme gerade mal auf 44€ und bekomme noch Geld wieder??? Wobei ich bei dem Posten tatsächlich jemanden mit Hartz IV in Schutz nehmen muss. Die werden wohl etwas mehr verbrauchen als ich. Ich habe nur Geräte mit der besten Energieeffizienz. Das ist mit Hartz IV wohl schwerer.


Vorsorge und Versicherungen. Also private Altersvorsorge können wir wohl streichen. Was man aber meiner Ansicht nach dringend benötigt, wenn man wenig Geld hat, sind Versicherungen. Mindestens Hausrat und private Haftpflicht. Je nach Größe der Wohnung und ob mit Glasbruch-, Fahrraddiebstahl und weiteren Versicherungsleistungen kommen da auch noch gut Beträge zusammen. In meinem Fall für Hausrat 250 Euro jährlich. Dazu Haftpflicht mit knapp 80 Euro jährlich. Sind auf den Monat gesplittet zusammen gut 27 Euro.

Was hast du denn alles für Versicherungen? Private Haftpflicht habe ich auch, sind knapp 40€. Versicherungsschutz bis 50Mio €. Aber 250€ Hausrat? Wie oft geht denn bei dir was kaputt, damit sich das lohnt? Bei Huk24 gerade mal geschaut, da kostet die Hausrat 30,23???

Nach meiner Rechnung liege ich schon in den Punkten Verkehr und Wohnen/Energie/Instandhaltung deutlich über dem Budget.

Du hast aber auch ein komisches Ausgabeverhalten :) Solange du dir das erlauben kannst sei es dir gegönnt :)

Bei Bekleidung und Nahrung mag die Rechnung stimmen (wenn auch zu wenig für mich persönlich). Wenn man ausschließlich bei Kik und gelegentlich bei Gebrauchtwarenhändlern, wie Humana oder Ubup einkauft, könnte es klappen mit 34 Euro montalich für Bekleidung auszukommen. So oft braucht man ja auch keine neuen Sachen. Wenn man diszipliniert isst, kommt man wohl auch mit den Kosten für Nahrung hin.

Wieso denn bei Kik? 33,94 * 12 sind 407,28€im Jahr für Anziehsachen. Also ich habe 50 * 12 bei mir im Budget und kaufe nur bei Esprit (Außer Schuhe, die bei Deichmann)

Bildung mit 1,50 Euro. Das ist witzig. Also ein Bibliotheksausweis ist zwar kostenlos für Hartzies, aber reicht das? Ich meine, in meiner Biblothek finden sich bei Büchern fast nur alte Schinken - sowohl bei Belletristik, als und gerade bei Fachliteratur. Will man sich bilden, benötigt man aktuelle Informationen. Die bekommt man entweder im Internet oder durch entsprechende Fachmagazine. Und die sind nun nicht billig. Eine Fachzeitschrift zwischen 7 und 14 Euro im Monat oder 2-wöchig sind keine Seltenheit und liegen damit deutlich über dem Budget. Wenn man aber wirklich im Leben nochmal zum Ziel hat einen Job zu finden, dann muss man die lesen und nicht die Aufreißer von vor 5 oder 10 Jahren.

Es ist nicht jeder in der IT :) Und dann reicht die Presse aus Internet und Bibliothek.

Jetzt wollen wir alle 5 Jahre ein klein wenig renovieren. [/Quote]

Jetzt fühl ich mich wie ein Asi :) Dann müsste ich ja bald renovieren. Wohne nun seit Dezember 2011 in meiner Wohnung. Muss ich das nun? Ich rauche nicht, meine Wände sind noch strahlend weiß. Meine Küche ist noch gut, meine Fernseher laufen noch tadellos (der eine ist sogar aus meiner alten Wohnung). Nun hast du mir Angst gemacht *ggg*


Dann kommen noch Sachen dazu wie Frisör, Schuhreparaturen und dergleichen, die wohl unter "sonstige Waren und Dienstleistungen" laufen sollen.

Ach komm. Schuhreparaturen für Deichmannschuhe? Würde eh zu Kleidung gehören.

Bis jetzt habe ich aber nur Geld für die absolut notwendigsten Dinge bezahlt. Keine neue Brille (wer eine braucht), kein Luxus, nix. Nur überlebt. Und ich liege mit:

Wenn das für dich überleben war, dann erklärt das vieles :)

488,00 sind exakt 84 Euro mehr als der aktuell gewährte Satz von 404 Euro. Und ich habe nicht geraucht, keinen Luxus in Anspruch genommen, mich bei Strom und Essen extrem eingeschränkt und nur das Minimum kalkuliert.

Du kalkulierst nicht das Minimum. Du kalkulierst an einigen Stellen wirklich unökonomisch. Deine Versicherung wirst du so wohl nie rein holen. Ein langzeitarbeitsloser sollt sich generell überlegen ob r überhaut eine Versicherung bezahlen soll. Man kann ihm weniger weg nehmen bei potentiellen Schäden, als was du jeden Monat freiwillig opferst.

Und nun abschließend, was für mich leben ist. Ich treffe gerne Freunde und spiele was mit denen oder gehe an den See oder spiele Fußball. Das meiste geht Gratis bis günstig. Ich gehe gerne mit meiner Freundin spazieren, mal was essen oder verbringe einfach so Zeit mit ihr. ich mag das Internet, ich gehe mal gerne ab und an ins Kino (würde sagen 3 mal im Jahr). Also alles eher gemäßigt.
 
Ach baffi, auch wenn es der Ausgangspunkt war, geht es mir primär nicht um das zu viel. Ich finde die Rechnungen hier interessanter. [...]

Damit kann ich leben, auch wenn sich mir der Sinn nicht erschließt. :biggrin:

[...] Und ich finde es schon wichtig klar zu stellen, dass man mit Hartz IV leben kann und nicht nur überleben. [...] Und wenn man dann merkt, dass es alles nicht so schlimm ist wie oft dargestellt (Meiner Meinung nach), dann kann man sich darauf konzentrieren die Dinge vielleicht besser zu machen statt sich darauf zu konzentrieren sich zu beschweren.

Wie gesagt, der gesetzliche Anspruch lautet: "Angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben". Man kann trefflich darüber streiten, ob der durch die aktuellen Leistungen erfüllt ist. Photons ausführliche Zusammenfassung bietet da einige Denkanstöße. ;)

Ich würde jedoch nicht so weit gehen, mich wegen der Leistungshöhe großartig zu beschweren. Es ist allerdings nun auch nicht so, als wäre man finanziell sorglos. Und maxator´s Eingangsbeschreibung ("Verbunden mit zusätzlichen Vergünstigungen und Ersparnissen (z.B GEZ) reicht das locker für ein vernünftiges Leben inklusive Sky und einen All-Inclusive Urlaub im 5* Hotel pro Jahr. ") halte ich für unrealistisch.

Ich kann daher auch seine Einschätzung, die Leistungen seien zu hoch, nicht teilen.

Hinzu kommt, dass es auch keine signifikanten Auswirkungen auf den einzelnen Bürger hätte, wenn man die Leistungen kürzt. Also warum sollte man das tun?

Vielleicht wäre es in diesem Sinne auch besser, sich auf die Verbesserung der Umstände zu konzentrieren, statt sich Gedanken über die Kürzung von Sozialleistungen zu machen. ;)

Mir würden da spontan mehrere Wünsche einfallen, die von einfachen Verwaltungsänderungen (Abschaffung von überflüssigen Statistikaufgaben) bis hin zu Traumvorstellungen (leistungsloses Grundeinkommen) reichen. Diskussionen darüber würde ich interessanter finden, als auszurechnen mit welchem Lebensstil man am besten mit 404 EUR auskommt. :D
 
Wie kommt es, dass du direkt von einem "Dauer-Hartz-4-Fall" ausgehst?
Ich stimme dir zu, dass man mit dem Regelsatz nicht im Luxus lebt. Aber das kann doch auch nicht das Ziel sein oder?
Nein, es sollte nicht das Ziel sein, aber in den meisten Fällen ist es ja so. Ich meine, der Normalfall sieht doch so aus: Du gehst zur Schule, machst eine Ausbildung oder Du studierst. Dann hast du einen Job, den Du irgendwann verlierst. Je nach Lebensalter bekommst Du dann mindestens 1 Jahr, höchstens 2 Jahre ALG I. Danach kommt Hartz IV. Wer innerhalb von 12 Monaten keinen Job gefunden hat, der hat es ab dem 13. Monat nicht einfacher, einen zu finden. Auch bei einer Umschulung ohne Berufserfahrung in fortgeschrittenem Alter ist es kein Kinderspiel. Wer nach 3 Monaten Arbeitslosigkeit keinen Job gefunden hat, dessen Chancen sinken rapide und zusehens. Bei Hartz IV angekommen ist man für den hart umkämpften Arbeitsmarkt reichlich unattraktiv geworden, wenn man nicht weit unter Normalgehalt arbeiten will.

Wer nie gearbeitet hat und gleich nach der sporadisch besuchten Schule auf Hartz IV kommt, der hat es noch viel schwerer. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wohl auch von Anfang bis Ende die Lust fehlt, überhaupt irgendwas zu arbeiten.

Und wer aufgrund körperlicher Gebrechen bei Hartz IV angekommen ist, der hat es auch nicht einfacher als ein gesunder Mensch.

Ich denke, es ist egal, wie man es dreht und wendet - ab Hartz IV dreht sich die Welt anders.

Wer renoviert denn alle 5 Jahre seinen gesamten Boden? Da kenne ich wirklich niemanden muss ich gestehen. Ich würde da eher Richtung 10-15 Jahre tendieren.
Wenn Du einen Fußbodenbelag hast, der nach 5 Jahren noch gut aussieht, hat der ursprünglich keine 10 Euro/qm gekostet. Eher 30 oder 50.

Bevor ich Laminat hatte, habe ich mir auch oft so einen Billigscheiß in die Bude gelegt. Nach spätestens 3 Jahren hat man Laufspuren gesehen, die auch durch eine Feuchtreinigung nicht mehr raus gingen. Dazu Alltagsspuren, wie Brandlöcher (scheiß Raucherei) oder eben auch Sachen, die nicht auf den Teppich gehören, wie etwa Ölsardinen und was nicht sonst alles vom Teller rutschen kann, wenn man nicht aufpasst. Und der Mist hat sich gewellt, weil man mit einem Stuhl immer drüber gerollert ist. An der Stelle hat sich dann die untere Schicht Schaumstoff vom Flock gelöst.

Klar, wenn Du Auslegware benutzt, wie etwa Banken, dann sieht die auch nach 10 Jahren noch gut aus. Aber da kostet der Quadratmeter auch schon an die 100 Euro...

Wie kommst du auf über 300€ im Jahr für Versicherungen?
Na hatte ich doch geschrieben. Hausrat plus Haftpflicht. Ich habe da auch noch eine Fahrradversicherung mit drin. Wohnt man weiter unten, braucht man auch Glasbruch. je nach Wohnraumgröße und wenn man nicht unterversichert sein will, sind allein für die Hausratversicherung 250 Euro oder mehr pro Jahr durchaus nicht zu hoch gegriffen.

Und Haftpflicht sollte ohnehin jeder haben. Geht ganz schnell, dass man auch Unachtsamkeit mal was kaputt macht. Und als Hartzi hat man eben nicht "den richtigen Schein dabei", um das Problem zu lösen.

25€ pro Monat für Handy+Vertrag empfinde ich ebenso als viel zu viel. Handy (100€ über 2 Jahre) und Vertrag (z.B exemplarisch mein aktueller: 7,99€ für 1 GB Daten und 300 Freieinheiten im Vodafone Netz über 1und1) sollten für 10-15€ im Monat abgedeckt sein.
[...] Also wenn man mit Hartz IV 25€ monatlich ausgibt macht man auf jeden fall was falsch. Zudem empfinde ich ein Handy nicht als must have. Zumindest nicht mit einer Flat und dann geht es noch günstiger. Meine Eltern kommen Monate mit 10€ auf dem Handy aus.
Wenn man kein Festnetztelefon hat, muss man sämtliche Telefonate über das Handy führen. Da reichen nun mal nicht 300 Freiminuten in ausgewählten Netzen. Und kommt auch nicht mit 10 Euro über Monate hin. Da braucht man schon eine AllNet-Flat und die kostet im günstigsten Fall ohne Telefon 20 Euro im Monat. Mit Telefon und je nach Anbieter sind 25 Euro bei einem 24-Monatsvertrag realistisch.

Nimmt man Dein Beispiel als gegeben, braucht man mindestens noch einen Internetanschluss zuhause. Und ein Festnetzanschluss. Da kommen dann im günstigsten Fall noch 15 Euro hinzu. Dann wäre man statt bei 25 Euro bei 23 Euro, hat dann aber so oder so keine Flatrate (und damit eine gefährliche Kostenfalle). Würde ich nicht machen.

Hier noch eine Spitzfindigkeit: Durchschnittlich hätte man bei deinen Berechnungen 400€ (Renovierungen) + 200€ (Geld dass durch Auszahlung auf dem Konto ist) + andere Rückstellungen für Geräte etc. in Höhe von ~400€ in etwa 1000€ auf dem Konto.
Bei 0,7% Zinsen (DKB aktuell) wären das wieder 4€ pro Monat mehr im Portmonee.
Also die DKB zahlt die 0,7% auf das Guthaben auf der VISA-Karte. Schön und gut, aber die VISA-Karte ist die einzige Möglichkeit, kostenlos an Bargeld zu kommen. Abhebungen mit der EC-Karte kosten viel Geld. Man hat also nicht kontinuierlich 1000 Euro auf der VISA-Karte, sondern muss ständig mit dem Geld jonglieren. Und jede Transaktion dauert 1 Tag.

Aber ok, wer will, jongliert halt mit den Penunsen. Gehen wir also davon aus, dass dort ständig 1000 Euro liegen. Das sind bei 0,7% satte 7 Euro pro Jahr. Oder anders gesagt: gute 58 Cent pro Monat. Ich würde sagen: "Drauf geschissen".

[...] Und man braucht eine Monatsfahrkarte weil? Ist man so oft unterwegs? Also ich fahr nur am WE mit meinem Auto. In der Woche brauch ich weder Bus noch Auto. Ich gehe zu Fuß zu allem. Wo ist das denn ein Problem?
Also ich habe ja schon ohne Auto gerechnet, weil da noch Steuern, Versicherungen, Reparaturen nebest Tanken dazu kämen und das den Rahmen nun wirklich gesprengt hätte.

Aber man muss nun einmal wenigstens rudimentär mobil sein. Taxi kann man sich erst gar nicht leisten. Aber man kann nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher hocken. Um am "kulturellen Leben" teilhaben zu können, wenn man Kinder hat, Sozialkontakte pflegen will, aber auch zu Bewerbungsgesprächen hin will, ... Man kann nicht alles mit dem Fahrrad erledigen oder zu Fuß. Und wenn man jede Fahrt einzeln zahlt, kommt man unter dem Strich teurer als mit Monatskarte.

44€ sind 2 - 4 Aktivitäten. Ist doch wirklich in Ordnung erst mal. Zusätzlich kann man in Parks gehen, an den See im Sommer, mit Freunden Doppelkopf spielen (Ich liebe Doppelkopf), andere Spieleabende veranstalten. Muss denn alles Geld kosten?
Absolut. Ist auch meine Meinung. Damit kann man jedes WE irgendwo hin gehen, was auch mal Eintritt kosten kann und ja, 44 Euro reichen für das Mindeste aus.

Was machst du denn mit deinem Strom? Ich habe eine 24/7-NAS, muss mein Warmwasser der Küche mit Strom erhitzen und komme gerade mal auf 44€ und bekomme noch Geld wieder??? Wobei ich bei dem Posten tatsächlich jemanden mit Hartz IV in Schutz nehmen muss. Die werden wohl etwas mehr verbrauchen als ich. Ich habe nur Geräte mit der besten Energieeffizienz. Das ist mit Hartz IV wohl schwerer.
Naja, also wenn man mehr zuhause ist, verbraucht man auch mehr Strom, als wenn man 10 Stunden des Tages außer Haus ist. Bei mir ist es meine Frau, die eben hier ist und dann dudelt halt der Fernseher. Ist beim Hartzi ja nicht anders. Und sie kocht halt 3 mal täglich mit E-Herd.

Mein niedrigster Abschlag waren 62 Euro monatlich als ich noch allein gewohnt habe (da habe ich auch irgendwas um die 40 Euro wieder bekommen damals). Da würde ich heute nicht mehr hin kommen. Wie auch immer, ich habe in meiner Rechnung Strom mit nur 50 Euro angerechnet, was für mich eigentlich utopisch wenig ist. Aber das halte ich noch für machbar, wenn ich wirklich brutal penibel auf den Verbrauch achten würde.

Was hast du denn alles für Versicherungen? Private Haftpflicht habe ich auch, sind knapp 40€. Versicherungsschutz bis 50Mio €.
Wat? Ich habe mir gerade mal Check24 rein gezogen. Mit 40 Euro jährlich bekomme ich höchstens 5 Millionen ohne Selbstbeteiligung. 50 Millionen Versicherungssumme sind im günstigsten Fall für 102,34 Euro jährlich bei der Haftpflichtkasse Darmstadt zu bekommen.

Bei 10 Millionen Deckungssumme bist Du ganz regulär im Bereich zwischen 70 und 90 Euro pro Jahr. Wobei ich aber auch gestehen muss, dass ich mir gerade überlege, ob ich wirklich 10 Mio Deckungssumme brauche. Wir sind ja hier nicht in den USA und selbst Personenschäden kommen ja so gut wie nie in die Nähe von 1 Million. Vielleicht sollte ich meinen Vertrag mal ändern...

Aber 250€ Hausrat? Wie oft geht denn bei dir was kaputt, damit sich das lohnt? Bei Huk24 gerade mal geschaut, da kostet die Hausrat 30,23???
Ja, also da sind noch einige Gegenstände extra versichert mit drin, sodass ich regulär auf an die 50 Euro käme. Nun habe ich noch mein Fahrrad zum Neupreis versichern lassen, was noch ganz schön metert. Aber auch hier habe ich mal Check24 bemüht und würde aktuell im günstigsten Fall 180,75 Euro jährlich bei der Ammerländer Versicherung zahlen (wobei mir eine Versicherung zu 300,58 Euro von VHV empfohlen wird - komisch?!). Hm, also wenn die Konditionen vergleichbar sind mit meiner aktuellen Versicherung, dann zahle ich auch hier zu viel. Vielleicht wird es mal wieder Zeit, zu wechseln.

Wieso denn bei Kik? 33,94 * 12 sind 407,28€im Jahr für Anziehsachen. Also ich habe 50 * 12 bei mir im Budget und kaufe nur bei Esprit (Außer Schuhe, die bei Deichmann)
Also knapp 410 Euro im Jahr für Klamotten mag ja ausreichend sein um den Mindestbedarf zu decken. Ich habe gerade mal so bei Amazon gestöbert. Das meiste ist Marke, gibt aber auch NoName. Dann habe ich mir mal eine "Minimalkonfiguration" zusammengestellt, also 2 Jacken, 1 Hose, 10x Unterwäsche, 10x Socken, 10 T-Shirts, 2 Pullover und 2 Paar Schuhe. Dann komme ich, wenn ich mir immer sehr preisbewusst einkaufe (also nicht das, was mir wirklich gefällt, aber worin ich mich auch auf die Straße trauen würde) wenigstens auf 309 Euro:

40,00 Winterschuhe
30,00 Sommerschuhe
35,00 Jeans
25,00 10x Unterwäsche/Shorts
14,00 10x Socken
50,00 1x Winterjacke
50,00 Sommerjacke
25,00 (10x T-Shirts)
40,00 2x Pullover/Sweatshirts

Dann hätte ich aber nur eine "Minimalkonfiguration", keine einzige Marke und nur das absolut Notwendigste. 100 Euro würden dann noch übrig sein für Mütze, Schal, Handschuhe, Schnürsenkel und was man sonst no so braucht. Aber dann muss auch die Jacke mal 3 Jahre halten, damit so ein T-Shirt auch mal eher kaputt gehen darf. Oder damit man sich vielelicht mehr als nur eine Hose kaufen kann.

Es ist nicht jeder in der IT :) Und dann reicht die Presse aus Internet und Bibliothek.
Ok, ja stimmt. Viele Berufe ändern sich nur alle 20 Jahre mal und dann nicht mal grundlegend. Und so Sachen wie neue Brandschutzverordnungen und Bauvorschriften kann man sicherlich auch im Internet nachlesen. Aber in vielen Berufen muss man auch am Ball bleiben. In der IT, Forschung, Medizin, ... ja selbst juristischen Berufen.

Aber auch mal ganz abgesehen davon: 1,54 Euro pro Monat reichen nicht mal für die Tageszeitung...

Jetzt fühl ich mich wie ein Asi :) Dann müsste ich ja bald renovieren. Wohne nun seit Dezember 2011 in meiner Wohnung. Muss ich das nun? Ich rauche nicht, meine Wände sind noch strahlend weiß. Meine Küche ist noch gut, meine Fernseher laufen noch tadellos (der eine ist sogar aus meiner alten Wohnung). Nun hast du mir Angst gemacht *ggg*
Das hat nix mit Assi zu tun. Ich renoviere auch nicht alle 5 Jahre. Hb ich weder die Zeit, noch die Lust. Aber so steht es im BGH geschrieben. Also müsste es auch so in den Hartz IV Satz kalkuliert werden, oder nicht?

Du kalkulierst nicht das Minimum. Du kalkulierst an einigen Stellen wirklich unökonomisch. Deine Versicherung wirst du so wohl nie rein holen. Ein langzeitarbeitsloser sollt sich generell überlegen ob r überhaut eine Versicherung bezahlen soll. Man kann ihm weniger weg nehmen bei potentiellen Schäden, als was du jeden Monat freiwillig opferst.
Er soll im schlimmsten Fall also in die Privatinsolvenz gehen, weil er den Schaden nicht bezahlen kann? Also 7 Jahre lang der Nappel für den Gläubiger spielen? Und wenn ein so geringer Schaden entstanden ist, dass sich keine Privatinsolvenz rechtfertigt, aber trotzdem viel zu hoch, als vom Hartz IV bezahlt werden zu können?

Also klar - muss jeder selbst wissen. Ich würde allerdings ohne Privathaftpflicht nicht durchs Leben gehen wollen. Und Hausrat - ok. Wenn man nix hat, reichen wohl auch die 30 oder 40 Euro pro Jahr, falls man mal mit der Kippe in der Fresse vor dem TV weg knickt. Aber wenn man beispielsweise ein hochwertiges Fahrrad hat, dann will man im Falle von Hartz IV erst recht nicht, dass es ersatzlos geklaut wird.

Und nun abschließend, was für mich leben ist. Ich treffe gerne Freunde und spiele was mit denen oder gehe an den See oder spiele Fußball. Das meiste geht Gratis bis günstig. Ich gehe gerne mit meiner Freundin spazieren, mal was essen oder verbringe einfach so Zeit mit ihr. ich mag das Internet, ich gehe mal gerne ab und an ins Kino (würde sagen 3 mal im Jahr). Also alles eher gemäßigt.
Das ist nicht "Leben", das ist Dein "Alltag". Das ist ok, meiner sieht nicht viel anders aus.

Aber "Leben" heißt für mich, auch ein Mal im Jahr in Urlaub zu fahren und die Welt zu sehen. Schön essen zu gehen und mir aus der Karte was besonderes auszusuchen, egal was es kostet. Oder auch mal eine Fahrradtour oder mit dem Schlauchboot auf den See raus. Mindestens ein Hobby zu haben, das auch nicht umsonst zu haben ist. Ich meine, alles kostet irgendwie Geld. Mal mehr, mal weniger, aber selbst wenn man leidenschaftlich gern Servietten faltet, muss man die kaufen.

Das sind alles Dinge, auf die ein Hartzi weitestgehend verzichten muss. Vor allem: Was macht man mit 24 Tagesstunden, wenn man kein Geld hat? Ich meine, ich könnte ohne nachzudenken sofort 10 Dinge benennen, die ich für den Rest meines Lebens nach einem fetten Lottogewinn tun möchte und die nichts mit Arbeit und Pflichten zu tun haben. Und nichts davon würde mir langweilig werden. Aber ohne Geld? Aus dem Fenster gucken? Spazieren gehen? Im Park lungern? Keine Ziele, keine Höhepunkte oder Erfolge im Leben, damit auch keine Anerkennung und keine Weiterentwicklung oder Karriere. Keine Chance, mal etwas mehr zu besitzen als das absolute Minimum. Denn selbst wenn man von Hartz IV noch sparen könnte, wird es ab einem bestimmten Betrag wieder eingezogen bzw. verrechnet. Alles, was man sich vorher angeschafft hat, wurde ja bereits angerechnet und aufgebraucht. Dazu ist man fortan auch der Willkür der zuständigen Sachbearbeiterin der ARGE unterworfen. Also das würde ich bestenfalls "überleben" nennen, mit "leben" hat das nix mehr zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Photon Zitiere nun nicht den ganzen Text, dass würde glaub ich langsam den Rahmen sprängen :)

Aber 1 - 2 Anmerkungen habe ich dennoch.

Ich glaube wirklich, dass du dein Leben, von jemanden mit etwas mehr Geld verwechselst mit dem Minimum was man braucht. Deine Versicherungen brauch man nicht mit Hartz IV (Ich glaube nicht mal an die ökonomische Sinnhaftigkeit bei vollem Gehalt bei den von dir genannten Summen, dass ist aber ein anderes Thema). Handyvertrag mit Allnetflat bekommt man für 8€, Anbieter habe ich dir sogar genannt. Festnetz/Handy ist im Hartz IV Satz mit 33,67 €. Sprich es bleiben einem 25,67 für Festnetz, was meines Wissens nach machbar ist.

Generell mag ich die Aufschlüsselungspflicht des Gerichts aber auch nicht. Das suggeriert irgendwie auch, dass man Geld so und so verwenden muss. Mir ist es eigentlich egal, wie jemand mit Sozialbezüge sein Geld verwendet. Mein Tipp wäre immer die Fixkosten (Internet, Strom, Handy, Versicherung (wenns denn eine sein muss), GEZ auf ca. 100€ zu begrenzen. Sollte gut machbar sein. Dann würde ich persönlich 100 € auf ein Sparbuch legen. Wobei ich die Gelder des Sparbuches einteilen würde in Bedarfe (mache ich Privat auch so). Bsp.: 30€ Kleidung, 30€ Rücklagen,... Was man eben so meint unregelmäßig zu brauchen. 200€ würde ich dann am Ende zum Leben nehmen.

Glaube mir eins, ohne Alkohol, ohne Zigaretten würde es gehen. Sobald ich aber eines dieser Laster habe, gebe ich dir recht, dann wird es sehr schwer. Das sei auch einem gegönnt, wenn man es machen möchte oder muss. Aber dann wird es knackig mit dem Geld auszukommen. Aber sind andere dafür verantwortlich?

Wie hat man denn früher 24 Stunden verlebt? War das denn alles früher kein Leben? Sicherlich sind kleine Hobbys wichtig, da muss man sich dann natürlich auch was kostengünstiges suchen, da wird sich aber schon was finden. Wichtig ist, dass man raus geht, dass man einen geregelten Tagesrhythmus hat. Das Problem ist, dass wir anerzogen bekommen haben, dass Zeit nur dann sinnvoll "verlebt" ist, wenn man arbeitet. Das ist aber ein rein subjektives Empfinden unserer Zeit.