Ein schöner Brief den Du da verfasst hast. Obwohl ich mittlerweile eher dazu neige mich aus verschiedenen Gründen deutlich kürzer zu fassen. Leider steht da weder wörtlich drin, dass Du den Termin, aus welchem Grund auch immer, absagst noch steht da (allenfalls indirekt), dass der anheimgestellten Maßnahme grundsätzlich begründet widersprochen wird. Rein Formal ist das Schreiben also nichts anderes als ein "Posting" oder die Darstellung einer Gegenmeinung ohne formaljuristisch relevanten Inhalt.
Bei sämtlichen Antwortschreiben zu JC Korrespondenz bei der Leistungskürzung angedroht wird würde ich dringend empfehlen:
1. DEUTLICH darlegen wie auf das Schreiben ganz konkret reagiert wird und dies auch begründen. z.b. "Ich werde/kann den anheimgestellten Termin nicht wahrnehmen weil...".
2. Ich würde davon absehen komplett Paragraphen zu zitieren, mich wie gesagt allgemein kürzer fassen und einen (auch wenns schwer fällt) freundlich-unterwürfigen und weniger belehrenden Schreibstil wählen. Ob sich ein Problem mit einem Sachbearbeiter schnell erledigt oder nicht hängt in vielen Fällen in der Tat vom Gutdünken des jeweiligen Sachbearbeiters ab. Wer es also nicht zwingend auf ein ewiges hin und her anlegt sollte versuchen, dass der Sachbearbeiter nicht das Gefühl bekommt man wolle ihn "belehren". Die Reaktion darauf ist menschlicher Weise eher kontraproduktiv für einen selbst.
Ich würde zunächst eher sowas schreiben wie "Hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich/meine Kinder den Termin blabla am blabla leider nicht wahrnehmen könnnen weil, ...bla. Da sich die Situation grundsätzlich wiefolgt darstellt.... bla... bitte ich Bezug nehmend auf § XXX zu prüfen ob ich/meine Kinder grundsätzlich zu dem für die gegenständige Maßnahme relevanten Personenkreis gehören. Bei Folgeeinladungen zur gegenständlichen Maßnahme bitte ich daher um schriftliche Begründung Ihrer Entscheidung. "
3. Auch wenns nervig ist: Wer ganz sicher sein will sollte solche Antworten dergestalt verschicken, dass er einen Nachweis hat. Also entweder Einschreiben oder persönlich abgeben und den Eingang quittieren lassen. In Einzelfällen sind auch Fax oder Emails eine Möglichkeit.
Ich z.B. habe hier häufig mit einem JC zu tun, welches auffallend häufig reguläre Eingangpost "aus irgendeinem Grund" garnicht bekommt und dann "lustig" Kürzungen verteilt die man nur ganz schwer wieder wegbekommt.


Mal was anderes: Ist es in der Tat so, dass Kinder aus H4 Familien in den Schulen nicht mehr von der Arbeitsagentur beraten werden??? Davon habe ich noch nie gehört und bei mir in der Gegend ist das (noch) nicht so. Hast Du da mal rechtliche Hintergrundinformationen zu (link oder sowas?).
 
Mal was anderes: Ist es in der Tat so, dass Kinder aus H4 Familien in den Schulen nicht mehr von der Arbeitsagentur beraten werden??? Davon habe ich noch nie gehört und bei mir in der Gegend ist das (noch) nicht so. Hast Du da mal rechtliche Hintergrundinformationen zu (link oder sowas?).

Ich habe da nur einen älteren link.https://www.berliner-zeitung.de/archiv/fuer-hartz-iv-kinder-sind-nun-jobcenter-zustaendig-zwei-klassen-bei-der-berufsberatung,10810590,10358720.html

Habe mich auch bei der BA erkundigt. Ist in Nienburg so aktuell Standard.
 
Ja ist es ....zumal wir seit 2012 eh alles immer Doppelt bekommen.

Dann ist das tatsächlich ein ausgemachter Blödsinn, den das Jobcenter da macht. Und der eigentliche Wahnsinn ist mal wieder, dass da Sachbearbeiter ihre Zeit verplempern, statt sich um die Vermittlung von Arbeitswilligen zu kümmern.

Marty
 
Ich hätte - ohne genaue KEnntnis auch gesagt - hingehen, Fahrtkosten geltend machen! - und dann die SChulbescheinigung vorlegen und mal fragen, was das Ganze eigentlich soll.
 
Als Mutti der Jungs, kann ich euch sagen [...]
Presse. Ich bin sonst kein Fan der Medien, aber das ist doch mal einen Anruf bei RTL, SAT1 oder auch ARD/ZDF wert. Solche Fälle laufen ganz eindeutig unter "Schikane".

Ein Anwalt kann sicher helfen, aber letztlich weiß der Sachbearbeiter auch, dass man als Hartzi kaum die Möglichkeit hat, lang dauernde Prozesse zu führen. Man kann sich zwar immer sein Lebensminimum irgendwo holen, hat auch meist Freunde oder Bekannte, die einem in der höchsten Not helfen können. Aber letztlich ist das ein riesiger Aufwand - den man nicht hätte, bekäme man einfach einen anderen Sachbearbeiter.

Deshalb meine ich, dass der Weg zum Anwalt richtig und wichtig war. Aber letztlich üben Medien oft viel mehr und nachhaltigeren Druck aus. Vielleicht sitzt ja dann demnächst dieser Sachbearbeiter neben euch beim JobCenter und wartet auf den Aufruf. Es gibt nicht viel Menschen, denen ich das Hartz IV-Schicksal wünsche, aber solchen Menschen dann dafür um so mehr...
 
Presse. Ich bin sonst kein Fan der Medien, aber das ist doch mal einen Anruf bei RTL, SAT1 oder auch ARD/ZDF wert. Solche Fälle laufen ganz eindeutig unter "Schikane".

Ich weiß ja nicht, was Du unter Schikane verstehst, aber im Quartal einen Termin, das ist tendenziell gar nichts.
Und die Zeit, die die Leute damit verbringen, nen Aufstand zu proben, wäre sinnvoller in den einen Besuch und viel Freizeit angelegt.
Wer Geld von einem dritten haben will, muss sich an ein paar Regeln halten.
Will man das nicht, braucht man keine Kohle zu beantragen.

gruss kelle!
 
Ich weiß ja nicht, was Du unter Schikane verstehst, aber im Quartal einen Termin, das ist tendenziell gar nichts.
Und die Zeit, die die Leute damit verbringen, nen Aufstand zu proben, wäre sinnvoller in den einen Besuch und viel Freizeit angelegt.
Wer Geld von einem dritten haben will, muss sich an ein paar Regeln halten.
Will man das nicht, braucht man keine Kohle zu beantragen.

gruss kelle!

Wieso soll ein Schulpflichtiger 15 Jähriger,alle drei Monate zum JC ?
Sich die Absegnung holen ,weiter die Schulbank drücken zu dürfen?
Der Status ist durch eine Schulbescheinigung belegt .
Dafür bedarf es keinen Gespräch Zeugnisse , Lebenslauf , Bewerbungen.
Schon die Aussage in den meisten Schreiben "und ggf. eine Vereinbarung treffen " zeigt mir das man mit den Kindern eine EGV abschießen will.
Es sind Schüler und nicht Arbeitslose ....sie brauchen keine "Betreung" durch das JC.

Bei 15-, 16- und 17-Jährigen handelt es sich um Schutzbefohlene. Deren Eltern haben laut Gesetz die PFLICHT, für ihr (Kindes)wohl zu sorgen. Jede Mutter, jeder Vater ginge in den Knast, wenn sie einem 15-Jährigen das Essen, die Heizung, usw. verweigert. Aussage vom Jugendamt auf Anfrage: "Sie können einem Kind, für das sie sorgepflichtig sind, nicht die lebensnotwendigen Bedürfnisse verweigern. Selbst dann nicht, wenn der Jugendliche sich an keine Regeln hält. Das wäre eine Straftat."Wenn die Behörden das also kürzen, ist nicht nur meiner Ansicht nach, sondern auch nach Auffassung des Jugendamtes eine Straftat.
 
Ich weiß ja nicht, was Du unter Schikane verstehst, aber im Quartal einen Termin, das ist tendenziell gar nichts.
Für einen arbeitsfähigen, aber arbeitslosen Hartzi trifft das voll zu. Hier würde ich sogar sagen, dass 1x pro Woche zumutbar wäre. Obwohl ich die Ansicht vertrete, dass man sich lieber viel Zeit und Kraft für die aufheben sollte, die ernsthaft eine Arbeit suchen. Die anderen werden ohnehin versuchen, eine möglichst ruhige Kugel zu schieben, wovon dann am Ende weder der Arbeitgeber, noch der zwangsverpflichtete Arbeitnehmer etwas hat.

Anders sehe ich es bei Kindern, die noch an ihrer Zukunft und ihrem Berufswunsch arbeiten. Aber ungeachtet möglicher Unentschlossenheit ist ja wohl eine gesetzliche Schulpflicht der allerbeste Grund, einem Termin fern zu bleiben. Gleich danach folgt dann, wenn man einen Plan für die Zeit danach vorlegen kann. Sicherlich ist abzuwägen, ob nun jemand, der auf der Hauptschule glatt 5 oder 4 steht, studieren sollte oder eher nicht.

Aber ich befürchte eher, dass dahinter eine ganz besondere Intention steckt. Wir haben zu wenige Jugendliche, die einen klassischen Ausbildungsberuf anstreben. Die meisten machen Abi, gehen zur Uni und studieren sich um Kopf und Kragen. In Frankreich ist die Situation dahingehend schon fortgeschrittener. Ich glaube, dass die Leute vom JobCenter einfach die Ansage bekommen haben, die Kinder von Hartzis mit aller Kraft in irgendwelche Ausbildungsberufe zu stopfen, weil hier eben massiv Lehrlinge fehlen. Und wenn das der Fall sein sollte, ist das eine gelebte 2-Klassen-Gesellschaft.

Wer Geld von einem dritten haben will, muss sich an ein paar Regeln halten. Will man das nicht, braucht man keine Kohle zu beantragen.
Die Kinder bekommen ja das Hartz IV. Wenn sie studieren, bekommen sie BaFöG und wären damit auch nicht mehr beim Amt. Also sollte nur von dem Aspekt aus dem JobCenter beides recht sein.
 
Es sind Schüler und nicht Arbeitslose ....sie brauchen keine "Betreung" durch das JC.

Ich hatte Leute in der Klasse, der Hauptmotivation fürs Abi war "Ich weiß nicht, was ich machen will.".
Nach dem Abi wurde man dann Einzelhandelskaufmann bei Obi oder Firseuse bei Mutti im Laden.

Aber ja, man darf die Freiheit der Kinder, ihr Abi fürn Friseurjob zu verheizen, natürlich nicht einschränken.

Und das Kinder mal ganz spontan ihre Meinung von der Lebensplanung ändern, kommt natürlich auch nicht vor.
Statt Abi lieber zehnte Klasse und Kohle verdienen.

gruss kelle!
 
Eine typische Kelle^^

Da kapituliert die Wirklichkeit vor dem Stammtischsachverstand und man hört sie voller Verzweiflung für einen kurzen Moment rufen: "Kelle, Du hast recht!"
 
Ich hatte Leute in der Klasse, der Hauptmotivation fürs Abi war "Ich weiß nicht, was ich machen will.".
Nach dem Abi wurde man dann Einzelhandelskaufmann bei Obi oder Friseuse bei Mutti im Laden.

gruss kelle!

Und kann dann später studieren...vorher eben ein bissl gearbeitet, Lebenserfahrung gesammelt
und von dem ersten selbst verdienten Geld dann etwas weggelegt, damit das Studium leichter wird -
was spricht dagegen???

Es gibt auch Leute, die sich selbständig machen aus der Verzweiflung heraus, dass sie keinen Job finden im sozialversicherungspflichtigen Bereich. Mit der Einstellung "ich weiß nicht, was ich machen will" sammelt man eben mal Erfahrungen, aber das sollte nicht den Weg in eine gute Ausbildung verbauen...
 
Ich hatte Leute in der Klasse, der Hauptmotivation fürs Abi war "Ich weiß nicht, was ich machen will.".
Nach dem Abi wurde man dann Einzelhandelskaufmann bei Obi oder Firseuse bei Mutti im Laden.

Aber ja, man darf die Freiheit der Kinder, ihr Abi fürn Friseurjob zu verheizen, natürlich nicht einschränken.

Und das Kinder mal ganz spontan ihre Meinung von der Lebensplanung ändern, kommt natürlich auch nicht vor.
Statt Abi lieber zehnte Klasse und Kohle verdienen.

gruss kelle!

Und das JobCenter darf dann einfach die Entscheidung abnehmen ? Vorauseilend "es könnte ja sein" Eine Frisörin hat gefälligst "nur" Hauptschule zu haben ....eine Abi ist da Perlen vor die Säue?
Mir ist egal was meine Söhne mal machen wollen...ich möchte nur das ihnen durch ihren Schulabschluss alle Möglichkeiten offen sind...Wenn sie Gebäudereiniger werden wollen, dann bitte,aber nicht weil ihnen durch ihren Abschluss nichts anderes überbleibt ...sonder weil sie es möchten.
 
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Was macht denn das Jobcenter? Es vergibt Maßnahmen oder 1€ Jobs um hinter den Namen ein Kreuz zu machen mehr nicht. Und es ist dem Amt egal, ob einer arbeiten will oder nicht. Die Hauptaufgabe des Jobcenters ist die Verwaltung mehr nicht, dasselbe macht die BRD mit Deutschland sie verwaltet es. Und eventuell wenns gute Angebote gibt die werden im Freundes oder Familienkreis vergeben. Das weiß ich zufällig.
 
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schön wär´s, wenn der nur verwalten würde, dieser Apparat

nein, Schikane ist hier Auftrag, das hängt mit dem Niedriglohnsektor zusammen,
der sonst niemals so funktionieren würde...
 
Mir ist egal was meine Söhne mal machen wollen...ich möchte nur das ihnen durch ihren Schulabschluss alle Möglichkeiten offen sind...Wenn sie Gebäudereiniger werden wollen, dann bitte,aber nicht weil ihnen durch ihren Abschluss nichts anderes überbleibt ...sonder weil sie es möchten.

Und an genau welcher Stelle verhindert das das JobCenter?

gruss kelle!
 
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