Hartz-IV: 15-jährige Schüler zu Stellensuche aufgefordert und sanktioniert

Folgende News wurde am 05.11.2013 um 10:10:00 Uhr veröffentlicht:
Hartz-IV: 15-jährige Schüler zu Stellensuche aufgefordert und sanktioniert
Shortnews

Das Jobcenter Nienburg hat zwei 15-jährigen Brüdern Einladungen zugeschickt, um Beratungstermine für eine Jobsuche wahrzunehmen. In der Einladung waren gleichzeitig Rechtsfolgenbelehrungen enthalten, die bei Nichteinhaltung Sanktionen androhen. Das Jobcenter verweist darauf, dass Minderjährige ab 15 Jahren als erwerbsfähig gelten und zur Berufsberatung verpflichtet sind. Deshalb habe man die beiden rechtmäßig aufgefordert sich mit Bewerbungsunterlagen zu melden und man könne Verweigerung auch sanktionieren. Die Eltern der Schüler beziehen aufstockende Leistungsbezüge vom Jobcenter. Die beiden Jugendlichen haben gute Schulnoten uns streben ein Studium an. Der Datenschutzbeauftragte Peter Schaar erläutert dazu, dass bei schulpflichtigen Kindern keine Nachweispflicht gegenüber dem Jobcenter besteht.
 
Die Überschrift ist irreführend...bis jetzt ist doch "nur" mit Sanktionen gedroht worden, oder?
Was im Übrigen auch schlimm genug ist...
 
Typischer Bürokratieirrsinn. Hab auch schon die Erfahrung gemacht, dass man dort mit Unverständnis reagiert, wenn man Termine wegen Schulbesuch absagen muss.

Vielleicht haben die auch einfach zu viele windige Stellenangebote für Leute ohne Schulabschluss...
 
Der Blödsinn dabei ist ja, die dürfen nach einer Schulbescheinigung fragen, die die Eltern zuschicken, alles andere ist nicht erlaubt - aber sie wollen den Leuten Angst machen und oft gelingt es eben auch
 
Das hier mit Sanktionen gedroht wird, ist ne Schweinerei, andererseits kann man es auch einfach als eben durch das Gesetz notwendig gemachte Erläuterung nehmen. Das allein die Existenz eines solchen Schreibens durch die Medien geht, zieht die Vermutung nach sich, dass es bei minderjährigen schulpflichtigen Menschen/Leistungsempfänger wohl kaum zu Sanktionen durch die Agentur für Arbeit kommen wird. Das ist einfach zu viel schlechte PR und wird sicher auch Konsequenzen nach sich ziehen.

Andererseits ist eine Berufs-/Studienberatung durch die Agentur für Arbeit (Berufsberatung) auch nicht verkehrt und man könnte den Termin bzw. wenn er in die Schulzeit fällt, einen Ausweichtermin einfach wahrnehmen, sich beraten lassen und fertig ist die Geschichte. Alle sind glücklich und es gibt nicht mal die Möglichkeit von Sanktionierungen.
Die Berufs- und Studienberatung können übrigens alle in Anspruch nehmen, nicht nur Leistungsempfänger...^^
 
Die betroffenen Jungen sind 15 und ein Arbeitsberater kommt zum passenden Zeitpunkt auch an die Schule, da muss niemand Unterricht ausfallen lassen und schon gar nicht mit Sanktionen drohn...

Gott sei dank ist das hier öffentlich geworden, so dass es sicher bei der Drohung bleiben wird
 
Mir kommt die Quelle nicht so vor, als wenn diese beide SEiten beleuchten würde. Immerhin ist die News von irgendner Seite ala "....gegen-h4.de..."
 
Da ich täglich beruflich mit sowas zu tun habe kann ich Dir versprechen: Das ist kein Einzelfall und aller Wahrscheinlichkeit nach auch kein Versehen.
Im Prinzip hat dieses Vorgehen der Jobcenter was von "Am Baum schütteln und gucken was runterfällt". Wer nämlich den Fehler begeht sich auf solche Schreiben garnicht zu melden kann und wird trotz der eigentlichen Widersinnigkeit wegen fehlender Mitwirkung Leistungen gekürzt bekommen. Ganz einfach weil er sich nicht wie gefordert zum Termin erschienen ist bzw. sich nicht begründet abgemeldet hat.
 
Die betroffenen Jungen sind 15 und ein Arbeitsberater kommt zum passenden Zeitpunkt auch an die Schule, da muss niemand Unterricht ausfallen lassen und schon gar nicht mit Sanktionen drohn...

Fangen wir mal bei der Schule an, leider werden die Kids heutzutage nur noch sehr unzulänglich auf das Leben nach der Schule vorbereitet. Soviel vorweg. Wenn dann ein Arbeitsberater kommt, ich betone wenn, dann wird er ganz allgemein irgendetwas erzählen. Das bringt dem Einzelnen natürlich viel (Ironie beachten). Nur selten ist Zeit für ein Einzelgespräch.
Dann zu dem Schreiben, die Kinder sind nunmal auch Leistungsempfänger und haben Rechte und Pflichten, das Androhen von Sanktionen in der Belehrung ist, sofern man den Termin wahr nimmt oder sich meldet und den Termin absagt, weil er bspw. in die Schulzeit fällt, nur eine bürokratische Floskel.
Sollten die Eltern als gesetzliche Vormunde sowas meinen wie etwa, die Jungs sind doch erst 15 und gehen noch zur Schule, wir können dieses Schreiben ignorieren, dann würde ich persönlich sagen, dass erfolgende Sanktionen absolut rechtmäßig sind.

Und nun formuliere ich einfach mal direkt die Frage: Was ist daran soooooo verkehrt einen Termin zu einer Berufsberatung einfach mal wahr zu nehmen?
Schaden wird es den 15 jährigen Jungs bestimmt nicht, ich wage zu behaupten, dass diese Beratung sogar hilfreich sein könnte :ugly:

Aber das interessiert den zornigen Stammtischler, der nur das Wort Sanktion liest und den Rest einfach ignoriert, bestimmt nicht :mrgreen:
 
Fangen wir mal bei der Schule an, leider werden die Kids heutzutage nur noch sehr unzulänglich auf das Leben nach der Schule vorbereitet.

Als ich 1984 das Abi gemacht habe, hatte ich noch nie einen Berufsberater gesehen. Berufsberatung gab es bei uns nicht. Da wurden wir mit der Berufswahl ziemlich allein gelassen.

Im Gegensatz dazu wird in der Schule, die meine Kinder besuchen, seit der 8. Klasse regelmäßig eine Berufsberatung im Rahmen des Unterrichts angeboten. Da kommt ein Berater vom Arbeitsamt in die Schule, und es gibt auch eine Lehrerin, die bei regelmäßigen Sprechstunden für Einzelgespräche (mal mit, mal ohne Berater vom Arbeitsamt) zur Verfügung steht. In der 8. Klasse gibt es ein 3-Wöchiges Praktikum in einem Betrieb, in der 12. Klasse steht ein zweites Praktikum auf dem Plan. Ausserdem sind die Oberstufler verpflichtet, an mindestens einer Berufsmesse teilzunehmen.

Bei uns wird heute in Sachen Berufsberatung für die Schüler wesentlich mehr gemacht als bei uns damals.
 
Aber das interessiert den zornigen Stammtischler, der nur das Wort Sanktion liest und den Rest einfach ignoriert, bestimmt nicht :mrgreen:

Was möchstest Du denn mit diesem Schlusssatz genau zum Ausdruck bringen? Er ließt sich ein bisschen nach "Alle die meine dargestellte Sicht der Dinge nicht teilen haben Stammtischniveau."

Bis dahin las es sich zumindest nach einem inhaltvollen Beitrag. Auch wenn ich zu 99% nicht Deine Interpretation derartiger "Angebote" von Jobcentern teile und vielleicht zu Deiner Überraschung während der Arbeit niemals trinke.

Aber grad hab ich ja Feierabend... Prost!

Darf ich Dich mal fragen ob Du entweder schonmal selbst länger im Leistungsbezug warst oder durch Deine Arbeit schonmal häufig mit Sozialbehörden zu tun hattest? Oder durch welche Erfahrungen oder Fachwissen Du denn sonst zu Deiner Ansicht gelangt bist die sich Deiner Darstellung nach so deutlich jenseits von Stammtischniveau bewegen soll?

Ganz nebenbei: In NRW zumindest arbeiten Schulen und Arbeitsagenturen sehr eng zusammmen. Da gibt es jede Menge inhaltvolle (auch Einzeltermine) mit den Schülern.
 
Im Gegensatz dazu wird in der Schule, die meine Kinder besuchen, seit der 8. Klasse regelmäßig eine Berufsberatung im Rahmen des Unterrichts angeboten. Da kommt ein Berater vom Arbeitsamt in die Schule, und es gibt auch eine Lehrerin, die bei regelmäßigen Sprechstunden für Einzelgespräche (mal mit, mal ohne Berater vom Arbeitsamt) zur Verfügung steht. In der 8. Klasse gibt es ein 3-Wöchiges Praktikum in einem Betrieb, in der 12. Klasse steht ein zweites Praktikum auf dem Plan. Ausserdem sind die Oberstufler verpflichtet, an mindestens einer Berufsmesse teilzunehmen.

Bei uns wird heute in Sachen Berufsberatung für die Schüler wesentlich mehr gemacht als bei uns damals.

Das ist aber auch von Bundesland zu Bundesland und von Schule zu Schule unterschiedlich. Leider.
Als ich 2008 mein Abitur gemacht habe, hatte ich 2 Praktika hinter mir, eins davon ein aufgezwungenes Praktikum in einer sozialen Einrichtung. Vermittelt sicher tolle Kompetenzen und Erfahrungen mit gehandicapten Menschen, hat mir aber in meiner Berufsfindung nicht weiter geholfen. Nach der 10. Klasse wurde sogar das Fach Arbeitslehre abgeschafft, ein Berufsberater kam höchstens einmal (kann mich nicht mal mehr dran erinnern ob je einer da war, so selten war das^^), Besuch von Berufsmessen verpflichtend? Irgendwie Fehlanzeige. Vermittlung von Fähigkeiten für Berufe abseits der Uni (bspw. handwerkliche)? Nach dem letzten Werkunterricht in der 6. Klasse ebenso Fehlanzeige.
Wenn ich mit ehemaligen Klassenkameraden spreche, sind da gewiss einige bei, die ihre Berufssparte auf Anhieb gefunden haben, ein Großteil hat innerhalb der letzten 5 Jahre aber mehr als einmal umgesattelt.


Was möchstest Du denn mit diesem Schlusssatz genau zum Ausdruck bringen? Er ließt sich ein bisschen nach "Alle die meine dargestellte Sicht der Dinge nicht teilen haben Stammtischniveau."

Na, eher eine allgemeine Kritik, vor allem in den Beiträgen von naturschonen las ich doch sehr einseitig nur Wut gegen Sanktionen heraus und nicht, dass man durch so eine Einladung ja auch Nutzen für sich ziehen kann und die Belehrung im Grunde nur bürokratisches Beiwerk ist.

Darf ich Dich mal fragen ob Du entweder schonmal selbst länger im Leistungsbezug warst oder durch Deine Arbeit schonmal häufig mit Sozialbehörden zu tun hattest? Oder durch welche Erfahrungen oder Fachwissen Du denn sonst zu Deiner Ansicht gelangt bist die sich Deiner Darstellung nach so deutlich jenseits von Stammtischniveau bewegen soll?

Selbst wenn ich sagen würde, darfst du nicht, hast du die Frage ja schon gestellt. Vorweg möchte ich behaupten, dass ich versuche immer beide Seiten einer Thematik zu betrachten und nicht gleich gegen irgendwas los wetter, denn meist wird der Brei nicht so heiß gegessen wie er gekocht wird.
Und ja, ich habe sowohl freiwillige Berufsberatung in Anspruch genommen, als auch als Leistungsempfänger aufgezwungene Berufsberatung. Und ich kann für mich sagen, dass mir die Beratung nicht immer geholfen hat, aber am Ende hab ich ja n Job/Ausbildungsplatz gefunden. Also Ziel der Beratung erreicht, ganz ohne Sanktionen, obwohl mit jeder Einladung, jedem Brief ja eine fiese und gemeine Drohung kam :mrgreen:
 
Hier geht es nicht um die Bewertung der einzelnen Schulsysteme, die einen oder anderen mögen ja vielleicht am Leben vorbei lehren, aber viele bieten Berufsberatung (und mehrere Praktika) in Einzel- und auch in Gruppengesprächen, das ist mal das eine.
Und wenn man als Behörde meint, die Jugendlichen sollen mal in eine Beratung kommen, dann gibt es Termine außerhalb des Unterrichts, auch das mag man für gut befinden oder nicht.

In der Diskussion ging es aber darum, dass 15jährigen Schülern von Gymnasien Sanktionen angedroht wurden, wenn sie sich nicht auf angebotene Stellen bewerben, da sie ja die Berufsberatung nicht wahrgenommen haben...und das ist die Krux, hier wird auf eine Bedarfsgemeinschaft (Familie) Druck ausgeübt, dass Schüler in ungelernte Berufe gedrängt werden, um Leistungsbezug zu beenden, um sich am Ende wieder aufzuregen, dass die Jugend nicht langfristig aus dem Leistungsbezug rauskommt.
Im Moment hat offensichtlich die Mutter eine schlecht bezahlte Arbeit und muss deshalb noch aufgestockt werden und die Kinder sind gute Schüler, wollen Abi und studieren und irgend ein Beamter meint, diese Zeit der Ausbildung kostet den Staat unnützes Geld....und jetzt Meinungen:
kurzfristig sparen und dann langfristig wieder aufstocken oder vernünftige Bildung???

Und leider sind diese angedrohten Sanktionen alles andere als bürokratisches Beiwerk, wenn du also schon mal im Leistungsbezug gewesen bist, dann weißt du ja, das bedeutet zwischen 10 %, 30 % und bis zu 100 % Kürzung der Leistungsbezüge, nur weil Schüler ihr Abi machen wollen.
Die Wut, die du bei mir rausliest, ist so deutlich, weil ein Jugendamt meiner Tochter ähnliche Angst gemacht hat und behauptet hat, sie könne ihre Schule nicht beenden mit dem Erfolg, dass sie Geld vom Jugendamt bezogen hat, was 50 % geringer war als das der hartz4sätze - die Schule war weit weg - und sie hat den Quatsch geglaubt - und ich begleite andere und erlebe solchen Druck immer wieder
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Androhungen von Leistungskürzungen/Leistungsentzug, wenn ein intelligentes Kind weiter zur Schule gehen und studieren und nicht in einen ungelernten Job gehen will DUMM DUMM DUMM

Überall beklagt sich die Wirtschaft darüber, dass gut ausgebildete Facharbeiter und Ingenieure fehlen - und das Arbeitsamt will verhindern, dass talentierte junge Leute zu eben solchen Fachleuten ausgebildet werden? So kann man die eigene Wirtschaft auch sabotieren.
 
stimmt und gleichzeitig wird auf diese Art das Grundvertrauen in das System nachhaltig zerstört,
woran soll sich denn nach solchen Erfahrungen die Jugend orientieren???
 
Und leider sind diese angedrohten Sanktionen alles andere als bürokratisches Beiwerk, wenn du also schon mal im Leistungsbezug gewesen bist, dann weißt du ja, das bedeutet zwischen 10 %, 30 % und bis zu 100 % Kürzung der Leistungsbezüge, nur weil Schüler ihr Abi machen wollen.

Termin wahrnehmen oder kurz die (mittlerweile sogar kostenlose!) Servicenummer anrufen, mitteilen, dass man den Termin aus wichtigen Gründen (wenn er bspw. vormittags angesetzt wäre ist der Schulunterricht sicher ein wichtiger Grund^^) absagen und/oder verschieben lassen. Und... tada... die angedrohten Sanktionen sind dann tatsächlich bürokratisches Beiwerk innerhalb der Rechtsfolgenbelehrungen, die den Schreiben der Agentur für Arbeit in der Regel immer beiliegen.

Ich finde die Androhungen von Leistungskürzungen/Leistungsentzug, wenn ein intelligentes Kind weiter zur Schule gehen und studieren und nicht in einen ungelernten Job gehen will DUMM DUMM DUMM

Überall beklagt sich die Wirtschaft darüber, dass gut ausgebildete Facharbeiter und Ingenieure fehlen - und das Arbeitsamt will verhindern, dass talentierte junge Leute zu eben solchen Fachleuten ausgebildet werden? So kann man die eigene Wirtschaft auch sabotieren.

Ich glaube kaum, dass die Agentur für Arbeit Minderjährige zwingen kann, einen Beruf zu ergreifen, geschweige denn will, dass diese dafür die Schule abbrechen.
Jetzt ist es aber nunmal so, dass die Kinder anscheinend ja ebenfalls Leistungen beziehen und im Alter von 15/16, wo einige schon ihre Berufsausbildung anfangen, erscheint mir eine Berufsberatung durchaus sinnvoll, auch wenn die Jungs vllt lieber studieren möchten.
Das der bürokratische Apparat der Agentur für Arbeit das anscheinend genauso sieht und die beiden zu einer Berufsberatung einlädt, wundert mich also nicht weiter.
Über Sanktionen kann man nun natürlich diskutieren, auch über die Drohung solcher. Drohen finde ich in dem Fall aber ein überzogenes Wort. Diese Rechtsfolgenbelehrungen hängen, wie bereits erwähnt so ziemlich jedem offiziellen Schrieb an, sofern man Leistungen bezieht.
Und wie ebenfalls bereits erwähnt, kann man den Termin einfach wahrnehmen oder ggf. verschieben/absagen, eventuell sogar Nutzen aus einer solchen Berufsberatung ziehen (denn diese wird sicher nicht auf die Vermittlung irgendeiner Arbeitsstelle abzielen, das ist vom Jugendarbeitsschutzgesetz für einen Arbeitgeber ja kaum bewerkstelligbar so 15 jährige Pimpfe anzustellen, sondern auf Ausbildungs- und Studienplatzsuche bezogen sein) und alles ist gut.
Keine Sanktionen, der Bürokratieapparat ist zufrieden, der Sachbearbeiter ist zufrieden, die Jungs sind möglicherweise auch zufrieden, also alles Friede, Freude, Eierkuchen.

Warum sich hier einige stellenweise so darüber aufregen, kann ich, abgesehen von genannten persönlichen Gründen (und da ist die Aufregung doch eher weniger objektiv und nicht unbedingt mit begründet), echt nicht verstehen.
 
[...] Jetzt ist es aber nunmal so, dass die Kinder anscheinend ja ebenfalls Leistungen beziehen und im Alter von 15/16, wo einige schon ihre Berufsausbildung anfangen, erscheint mir eine Berufsberatung durchaus sinnvoll, auch wenn die Jungs vllt lieber studieren möchten.[...]
Nun gibt es ja so'ne und solche Studenten. Die einen studieren, weil sie nicht arbeiten wollen. Die sieht man auch nur selten im Hörsaal. Und die anderen, weil sie das für ihren Traumberuf brauchen. Die hängen sich auch trotz Nebenjob richtig rein.

Den beiden mal unterstellt, dass sie zur letzteren Gruppe gehören, würde ich sagen: Jemand, der einen Beruf erlernen muss, den er eigentlich scheiße findet, wird wahrscheinlich irgendwann ein Dauerhartzi werden. Wäre es da nicht besser, sie studieren zu lassen mit der Aussicht auf eine höhere Einkommenssteuer-Einnahme irgendwann? Ich meine, wenn sie mit 35 noch immer studieren, kann man sich ja noch immer überlegen, ob man sie nicht "sanktionieren" sollte...
 
Wäre es da nicht besser, sie studieren zu lassen mit der Aussicht auf eine höhere Einkommenssteuer-Einnahme irgendwann? Ich meine, wenn sie mit 35 noch immer studieren, kann man sich ja noch immer überlegen, ob man sie nicht "sanktionieren" sollte...

Ich glaube auch kaum, dass das Amt etwas anderes vorhat. Es wird hier einzig und alleine darum gehen, das eben zu klären. Woher soll das Amt denn wissen, dass die studieren wollen ohne MItteilung oder Gespräch?

Und diese Belehrungen stehen ja nun nicht nur beim Arbeitsamt auf den Schreiben. Beim Elterngeldbescheid und beim Kindergeldbescheid stand auch drauf, dass wir verpflichtet sind, Änderungen selber mitzuteilen, wenn nicht, gäbe es Kürzungen, Rückforderungen etc...

Anscheinend ist es deutsches Recht, dass man Sanktionen immer erst androhen muss, bevor man sie durchführt. Und deshalb stehen die auf jedem Schreiben, damit nachher keiner mehr sagen kann "Ich wusste ja gar nichts..."

Und mal ehrlich, die News ist weder ein Skandal noch einen Aufreger wert. Zu einem Skandal würde es, wenn da stehen würde "Amt zwingt 15-jährige zum Schulabbruch." Bisher steht da nur, dass das Amt mit den Jugendlichen sprechen möchte.

Marty
 
Also ich begleite morgen jemanden, der wollte seinen Termin verschieben, weil er einen lange vereinbarten Arzttermin hat, Pustekuchen, er muß den Arztbesuch verschieben....sonst Kürzungen

Zum Zweiten sind die jungen Leute nicht nur zur Berufsberatung "vorgeladen" worden, sondern sie sollten sich b e w e r b e n , heißt, sie haben Stellenangebote zugeschickt bekommen, müssen die Bewerbungen vorlegen, ansonsten wird mit Kürzungen gedroht und - wenn hier nicht so viel Öffentlichkeit passiert wäre - ausgeführt!!!
Und damit ist genau dieser Skandal passiert, das JC hat versucht, zwei Schüler zum Abbruch der Ausbildung zu zwingen !!!! Und....es ist kein Einzelfall!!!