Warum schickt man Arbeitsverweigerer 10 mal zu teuren Bewerbungstrainings, den 45 jährigen Elektriker aber nicht endlich mal zu dringend benötigten Fortbildung?

Marty
Weil zu allererst Statistiken zählen. Menschen in Bewerbungstrainings werden offiziell für die Zeit ihres Trainings nicht als arbeitslos gezählt. Das ist politisch so gewollt.

Aber ich denke nicht, dass die Ämter dem Elektriker seine Fortbildung verweigern, wenn sie a) Bildungsgutscheine über haben und b), wenn sie den Bedarf bei dem Elektriker sehen. Gibt es genügend Arbeit für normale Elektriker, dann wird auch die Fortbildung höchstwahrscheinlich nicht bezahlt.

Es ist ja auch so, dass es eigentlich recht viele Möglichkeiten der Hilfe gibt. Aber von alleine rücken die Fallmanager damit selten raus, sondern man muss sie schon konkret ansprechen und sie überzeugen, dass man nach der entsprechenden Fortbildung höchstwahrscheinlich nicht mehr auf staatliche Leistungen zurückgreifen muss.

Die Jobcenter versuchen schon sehr viel für eine Reintegration in den ersten Arbeitsmarkt. Aber dafür muss immer auch erst Geld zur Verfügung stehen und ebenfalls der absolute Wille des Leistungsbeziehers. Sieht das der Betreuer nicht, wird er auch keine Gelder locker machen.

Erst gerade hat mir ein arbeitsloser Bekannter erzählt, dass er vom Jobcenter eingeladen wurde, eine neuartige Form der Bewerbung auszutesten. Sie haben dort eine hochkarätige! Journalistin des ZDF engagiert, die professionelle Videobewerbungen erstellt.

Andere müssen regelmässig beim Fallmanager vorbei um die berufliche Zukunft zu besprechen. Aber immer wie gesagt nur, wenn die Fallmanager davon überzeugt sind, vor ihnen sitzt jemand der auch wirklich will - und nebenbei Hopfen und Malz noch nicht verloren ist.

Zumindest ist das Jobcenter hier in Bielefeld sehr engagiert.
 
Ich wäre froh, wenn das gesellschaftlich akzeptiert würde. Ich habe Kollegen in einem 37-Stunden Job, die zur Zeit aufstocken, obwohl sie Tarif verdienen. Da sind die Tariflöhne so niedrig.
Gesellschaftlich akzeptiert ist eher das "Arbei frei macht", das stimmt zwar auch aber der der dadurch frei wird ist nicht zwangsläufig der der arbeitet.

I
Auf der anderen Seite habe ich einen unterhaltspflichtigen Mann, bei dem wäre es sogar eine Straftat, wenn er aufhören würde zu arbeiten. Er muss schliesslich für seine Kinder zahlen, sehen darf er sie deshalb aber nicht.
Weshalb darf er sie denn nicht sehen? Tendenziell würde mich das ja erheblich motivieren doch mal einen Urlaub auf Staatskosten zu machen.


Warum schickt man Arbeitsverweigerer 10 mal zu teuren Bewerbungstrainings, den 45 jährigen Elektriker aber nicht endlich mal zu dringend benötigten Fortbildung?
Wie so oft wenn Dinge vielmehr kosten als sie bringen geht es darum Zeichen zu setzen. Das Zeichen dürfte in diesem Fall ziemlich eindeutig sein "Wir lassen Dich nicht in Ruhe, komme was wolle". Wobei das Zeichen eher an diejenigen gerichtet sein dürfte die es ihm nachmachen würden wenn es nur einfacher wäre.

Weil zu allererst Statistiken zählen. Menschen in Bewerbungstrainings werden offiziell für die Zeit ihres Trainings nicht als arbeitslos gezählt. Das ist politisch so gewollt.
Statistiken sind sicher nicht das Wichtigste und man kann sie erheblich billiger schön rechnen.
 
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Auf der anderen Seite habe ich einen unterhaltspflichtigen Mann, bei dem wäre es sogar eine Straftat, wenn er aufhören würde zu arbeiten. Er muss schliesslich für seine Kinder zahlen, sehen darf er sie deshalb aber nicht.
Weshalb darf er sie denn nicht sehen? Tendenziell würde mich das ja erheblich motivieren doch mal einen Urlaub auf Staatskosten zu machen.
Ich habe so einen Fall in meinem Freundeskreis auch. In "meinem" Fall ist die Mutter einfach zum Jugendamt gegangen und hat irgendwie (keine Ahnung, wie) glaubhaft machen können, dass der Umgang mit dem Vater dem Kind schadet. Schwupps, war das Besuchsrecht weg und weil beide nicht verheiratet waren hat er auch kein Sorgerecht bekommen. Kind weg, Kohle weg, Frau auch. Das ist deutsches Recht.

Ich bin immer noch der Meinung: Wenn der Staat mal aufhören würde, die Nicht-Arbeiten-Wolller zu gängeln und die einfach in Ruhe lassen würde, dann hätte man deutlich mehr Erfolg, die, die wirklich arbeiten wollen, auch zu qualifizieren und auf einem Arbeitsplatz unterzubringen.
Absolut richtig! Der soll von seinem Hartz IV zusehen, wie er klar kommt, viel Spielraum ist da ja nicht. Besser, als ihn zwanghaft in Arbeit zu stecken, wo er sowieso kaum ein paar Wochen übersteht, weil der Chef wohl schnell merkt, dass der keine Lust auf den Job hat. Wem bringt das was?

Warum schickt man Arbeitsverweigerer 10 mal zu teuren Bewerbungstrainings, den 45 jährigen Elektriker aber nicht endlich mal zu dringend benötigten Fortbildung?
Ich finde beinahe viel schlimmer, dass es dahingehend keine eindeutige Regelung gibt, sondern es immer eine "Fallentscheidung" ist. Damit auch zum Teil von der Sympathie des Bittstellers beim Mitarbeiter des Amtes ist. Da kann es dann durchaus passieren, dass einer zu 2 Weiterbildungen gehen darf, ein anderer ewig bettelt und nichts bekommt, während ein anderer lieber Hartz-TV guckt, aber dann da hin muss.



Wie so oft wenn Dinge vielmehr kosten als sie bringen geht es darum Zeichen zu setzen. Das Zeichen dürfte in diesem Fall ziemlich eindeutig sein "Wir lassen Dich nicht in Ruhe, komme was wolle". Wobei das Zeichen eher an diejenigen gerichtet sein dürfte die es ihm nachmachen würden wenn es nur einfacher wäre.
Ich sag's mal ganz ehrlich: Wer von knapp 400 Euro im Monat (abzüglich Strom, zuzüglich Miete) leben kann, der soll es tun. Ich könnte es kaum und was viel wichtiger ist: Ich will es nicht. Da kommt bei mir auch kein bißchen Neid auf.

Ich bin sauer auf Schwarzarbeiter und noch viel mehr auf die Arbeitgeber der Schwarzarbeit. Die Strafen hierfür müssten noch viel drakonischer und die Kontrollen viel schärfer sein. Dadurch werden Arbeitsplätze vernichtet und der Arbeitgeber spart gegenüber den Mitbewerbern viel an Ausgaben. Ähnlich extrem sehe ich nach wie vor diese 1-Euro-Jobs. Und Minijobs für Nicht-Studenten/Schüler sind auch Blödsinn.

Es müsste mehr Teilzeit-Stellen geben. Ich bin der Ansicht, dass in einem Land wie Deutschland das Leben auch von einem 6-Stunden-Tag bestreitbar sein sollte. Tatsache ist, dass es das in einigen Fällen nicht mal von einem 8-Stunden-Tag ist. Oder dass es möglich ist, dass jemand 2 Stellen zu á 4 Stunden hat. Traurig und blamabel.
 
Statistiken sind sicher nicht das Wichtigste und man kann sie erheblich billiger schön rechnen.
Ja ganz bestimmt sogar, ist aber dennoch so. :-?

Auch Teilzeit bringt relativ wenig. Es müssten die 400 Euro Jobs abgeschafft werden, denn diese stehlen die meisten potenziellen Vollzeitarbeitsplätze. Ganz enorm sieht man das in der Gastronomie, wo bereits jetzt schon mehr 2/3 aller Mitarbeiter 400-Euro-Kräfte sind (besonders im Service).

Diese Minijobber sind flexibler einsetzbar, anspruchsloser und dann verdienen 3-4 Minijobber auch immer noch weniger als eine gute und gelernte Vollzeitkraft.

Leider wird der Minijobbereich ja jetzt noch auf 450 Euro ausbaut.
 
Ich sag's mal ganz ehrlich: Wer von knapp 400 Euro im Monat (abzüglich Strom, zuzüglich Miete) leben kann, der soll es tun. Ich könnte es kaum und was viel wichtiger ist: Ich will es nicht. Da kommt bei mir auch kein bißchen Neid auf.
Sehe ich genauso, ich könnte zwar von Hartz 4 noch ziemlich gut leben möchte es aber langfristig auch nicht müssen. Vor allem aber will ich nicht von dem Geld leben und zusätzlich den ganzen Tag nicht wirklich was zu tun haben. Wenn man soviel Freizeit hat braucht man auch ein bisschen Geld um sie ein bisschen zu füllen :)

Es müsste mehr Teilzeit-Stellen geben. Ich bin der Ansicht, dass in einem Land wie Deutschland das Leben auch von einem 6-Stunden-Tag bestreitbar sein sollte.
Wenn Arbeitnehmer eine bessere Verhandlungsposition hätten würden ihnen Arbeitgeber verstärkt so etwas anbieten müssen nur um die Leute zu halten. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe das Arbeitgeber sich verhandlungsbereiter gezeigt haben als erwartet und das Thema "work-life-balance" auch in einigen Personalabteilungen angekommen und akzeptiert ist.

Und schon wegen diesen beiden Dingen (jedem sein Existenzminimum gönnen + bessere Verhandlungspositionen für Arbeitnehmer schaffen) würde ich mich mal wieder für ein bedingungsloses Grundeinkommen aussprechen :mrgreen:
 
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[...] Vor allem aber will ich nicht von dem Geld leben und zusätzlich den ganzen Tag nicht wirklich was zu tun haben. Wenn man soviel Freizeit hat braucht man auch ein bisschen Geld um sie ein bisschen zu füllen :)
Na ich hätte dann endlich mal die Zeit, Fachbücher von vorn bis hinten zu lesen - und zu verstehen. Mich kotzt es auf deutsch gesagt ziemlich an, nach einem 12-Stunden-Tag (ich rechne für mich die An- und Abreise von/zur Arbeit als Arbeitszeit) mich noch weiterzubilden. Das ist Stress pur. Ich würde gern mal ein Jahr aussetzen, Weiterbildungen ganz in Ruhe besuchen, ohne Stress neue Sachen lernen, die mich auch interessieren und dann wieder (wenn möglich in besserer Position) wieder in die Arbeit einsteigen.

Aber ich brauche das Geld, weil ich nunmal der einzige Verdiener im Haushalt bin. Und Zeit für richtige Weiterbildungen habe ich leider auch nicht nebst der Tatsache, dass ich auch nach der Arbeit oft einfach nur Feierabend haben will. Manchmal wäre ich gern ein Hartzi :)

Wenn Arbeitnehmer eine bessere Verhandlungsposition hätten [...]
Das Schlimme ist doch, dass Arbeitnehmer sie eigentlich hätten. Das wichtigste Gut in jeder Firma ist die menschliche Arbeitskraft. Je qualifizierter, desto wertvoller. Das ist auch der Grund, weswegen ich mich nach der Arbeit noch bei Gelegenheit hinsetze und lerne - ich will mir meine Arbeitsstelle aussuchen können und nicht jeden knechtlichen Job annehmen müssen.

Nichtsdestotrotz: Wenn man von 8 Stunden täglicher Nettoarbeitszeit nicht leben kann, ist der Job abzulehnen. Den kann ja dann gerne jemand machen, der davon leben kann. Kann es keiner, muss wohl der Feudalherr den Lohn erhöhen oder die Arbeit selbst erledigen. Und wenn ein anderer Arbeitgeber für die gleiche Arbeit mehr zahlt oder sonst bessere Leistungen/Arbeitsumfeld hat, dann wird der Arbeitnehmer wohl auch wechseln. So einfach ist das. Wir leben ja nicht mehr in einer Zeit, da man seine Ausbildung bei einer Firma gemacht hat und dann dort bis zur Rente geblieben ist. Dann brauchten wir die ganze Diskussion um Mindestlohn auch gar nicht mehr, denn dann würde sich der Markt von ganz allein regulieren.

Aber stattdessen unterstützt der Staat diese feudale Praxis auch noch. Da fehlt mir jedes Verständnis.
 
Wenn man von 8 Stunden täglicher Nettoarbeitszeit nicht leben kann, ist der Job abzulehnen.
Das Problem dabei ist, dass die Arbeitslosen staatliche Leistungen erhalten und für dessen Bezug im Vorfeld unterschrieben haben, jede zumutbare Tätigkeit anzunehmen, sofern sie sozialversicherungspflichtig ist und man gesundheitlich dazu in der Lage ist und alles dafür zu tun ist, um in den Arbeitsmarkt reintegriert zu werden.

Beim ALG 2 kommt es beispielsweise zu sofortigen Leistungskürzungen von 30% bei der ersten Ablehnung, 60% bei der zweiten und ab der dritten 90% oder zur Sperre der Leistung. Jedoch können meines Wissens nach die Fallmanager davon abweichend auch individuell über Kürzungen und Sperrungen entscheiden.

Darüber hinaus können die Minilöhner zusätzliche Hilfen zum Lebensunterhalt erhalten. Wenn ich richtig liege, sind das anrechnungsfreie 100 Euro Grundfreibetrag vom Bruttoeinkommen. Dazu kommen noch einmal 20% vom restlichen Bruttolohn bis 1000 Euro. Bei einem Einkommen von über 1000 Euro kommen noch einmal 10% vom restlichen Bruttoeinkommen über 1000 Euro dazu.

Beispiel Bruttolohn 1200 Euro:
100 Euro anrechnungsfrei
180 Euro (von 100€ bis 1000€ = 900€, davon 20% = 180€)
20 Euro (10% von 200€ = 20€)

300 Euro bleiben anrechnungsfrei. Und dann gibt es noch weitere Stufen bei Einkommen von über 1200 Euro Brutto.
 
Das Problem dabei ist, dass die Arbeitslosen staatliche Leistungen erhalten und für dessen Bezug im Vorfeld unterschrieben haben, jede zumutbare Tätigkeit anzunehmen, sofern sie sozialversicherungspflichtig ist und man gesundheitlich dazu in der Lage ist und alles dafür zu tun ist, um in den Arbeitsmarkt reintegriert zu werden.
Das ist richtig. Und aus dem Problem gibt es ja nur 2 Auswege: Entweder das Gesetz ändern oder eben nur wirklich passende Stellen anbieten.

Alternativ würde ich den Vorschlag machen, sich einfach ein wenig blöd anzustellen bei der Arbeit. Nicht klauen, ständig zu spät kommen oder dergleichen. Sondern einfach nur blöd. Sollte mich wundern, wenn ein Arbeitgeber selbst bei nur 450 Euro daran seine Freude hat.

Letztlich muss sich etwas ändern auf die eine oder andere Art. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Arbeitnehmer seine helle Freude daran hat, jeden Morgen aufzustehen, sich irgendwo 8 Stunden lang abzumühen, um nach Feierabend noch beim Amt betteln gehen zu müssen, damit es für das Notwendigste reicht. Das hat ein Land wie Deutschland schlicht nicht nötig, trotz Griechenland und Portugal.
 
Weshalb darf er sie denn nicht sehen?
Weil die Mutter das nicht will und gerichtlich durchgesetzt hat. Lange Geschichte, teilweise völlig unverständlich.

Das Zeichen dürfte in diesem Fall ziemlich eindeutig sein "Wir lassen Dich nicht in Ruhe, komme was wolle". Wobei das Zeichen eher an diejenigen gerichtet sein dürfte die es ihm nachmachen würden wenn es nur einfacher wäre.
Wäre mir ehrlicherweise egal. Wir können uns das leisten, die, die nicht wollen, mit durchhzufüttern, ohne sie zu gängeln.

Marty
 
Würde man aufhören die zu gängeln die nicht wollen dann würde der ganze schöne Billiglohnsektor in kürzester Zeit zusammenbrechen und die Leute die dort arbeiten binnen kürzester Zeit höhere Löhne fordern.
Sowas geht ja gar nicht.
Das HartzIV system wurde so aufgebaut das der Staat Forderungen an die Arbeitslosen stellen kann statt sie zu fördern das sie schneller in bessere Arbeit kommen wurde extra ein Billiglohnsektor und ein 3. Arbeitsmarkt erschaffen der Mehr kostet als er bringt und seltsame Blüten erzeugt wie Unternehmen die Trampoline in Deutschland mit Arbeitslosen anfertigen lassen da die billiger sind als Chinesen.
 
Natürlich bedarf es deshalb eines gesetzlichen Mindestlohns.
Der dann wie finanziert wird? Wenn man sich anschaut, in welchen Branchen vor allem Niedriglöhne gezahlt werden, dann ist davon auszugehen, dass ein Folge des Mindestlohns steigen Lebenshaltungskosten sind. Und wie du bereits geschrieben hast, wird jemand weniger verdienen, wenn der andere mehr bekommen soll. Das dies nicht zwingend der Vorstand ist oder zumindest alle über dieser Mindestgrenze betroffen sind, ist nicht auszuschließen.

Ich seh beim Mindestlohn die Gefahr, dass eine Umverteilung aus der Mitte nach unten stattfindet. Also letztendlich eine Entwicklung, die den Armen nur kurzfristig hilft, aber strukturell nix ändert.

Ich bin immer noch der Meinung: Wenn der Staat mal aufhören würde, die Nicht-Arbeiten-Wolller zu gängeln und die einfach in Ruhe lassen würde, dann hätte man deutlich mehr Erfolg, die, die wirklich arbeiten wollen, auch zu qualifizieren und auf einem Arbeitsplatz unterzubringen.
Bin ich mir nicht sicher, ob das mittel-/langfristig wirklich so clever ist. Es gibt ja jetzt schon die Entwicklung, dass Kinder mit Sozialleistungen aufwachsen und als Erwachsenen als das Lebensmodell betrachten. Hinzu kommt noch, dass Aufstiegschancen aus solchen kreisen in diesem Land gering sind. Ich denke, wenn du dich nur noch auf die "Woller" konzentrierst und die "Nicht-Woller" ignorierst, beschleunigst du diese Entwicklung.
 
Wäre mir ehrlicherweise egal. Wir können uns das leisten, die, die nicht wollen, mit durchhzufüttern, ohne sie zu gängeln.

Marty

Sicher könnten wir uns die leisten, es wäre aber cleverer sie zwar in Ruhe zu lassen aber ihnen den Zuverdienst von ein paar Euro erheblich leichter zu machen als heute. Die Chance das sie auf diesem Weg ins Arbeitsleben zurückfinden ist wahrscheinlich höher als durch Gängelei.
 
Ich bin da auch Martys Meinung. Man sollte den Hartz 4 Empfängern ihre paar Piepen gönnen, ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. Hartz 4 müsste man zu einem bedingungslosen Grundeinkommen umreformieren. Damit der Staat sein Versprechen des Artikel 1 unseres Grundgesetzes einlöst.
 
Ich bin da auch Martys Meinung. Man sollte den Hartz 4 Empfängern ihre paar Piepen gönnen, ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. Hartz 4 müsste man zu einem bedingungslosen Grundeinkommen umreformieren. Damit der Staat sein Versprechen des Artikel 1 unseres Grundgesetzes einlöst.

Dann kündige ich sofort und verdien ein paar Euros für "Luxus" schwarz nebenher. Das wird ein Spaß :LOL:

Wie soll das funktionieren? Ausschließlich Freizeit, ausschließlich Rechte ohne Pflichten, was soll zu Leistungen anspornen? Die Moral oder Idealismus allein?
 
Bin ich mir nicht sicher, ob das mittel-/langfristig wirklich so clever ist. Es gibt ja jetzt schon die Entwicklung, dass Kinder mit Sozialleistungen aufwachsen und als Erwachsenen als das Lebensmodell betrachten.
Das Risiko bestünde tatsächlich. Ich vermute (und mehr auch nicht), dass eine Gängelung heutiger Arbeitsverweigerer nicht zu einer anderen Erziehung der Kinder führt, als es eine völlige Nichtbeachtung würde. Ich glaube aber auch, dass dadurch eine Art "eigener Berufsstand" entstehen würde, die Verweigerer würden mehr auffallen.

Sicher könnten wir uns die leisten, es wäre aber cleverer sie zwar in Ruhe zu lassen aber ihnen den Zuverdienst von ein paar Euro erheblich leichter zu machen als heute.
Ich meine hauptsächlich die, die nicht arbeiten wollen. Die wollen sich sicherlich auch nichts hinzu verdienen. Die Hinzuverdienstmöglichkeiten gibt es aus meiner Sicht ausreichend.

Macht aus einem typischen Hartz-IV Empfänger eine Berechnung des Gesamtbezugs einer Person. Daraus errechnet man dann ein Grundeinkommen. Schon ist das Problem gelöst. Die Fallmanager müssten weniger managen und könnten wieder Arbeitskräfte vermitteln.

Marty
 
Ich befürchte, dass sehr viele Menschen bei einem bedingungslosen Grundeinkommen nicht wirklich arbeiten gehen werden.

Wie paymymail schon sagt, werden viele auf Schwarzarbeit umsatteln. Einfacher geht es ja dann auch nicht mehr, rumzusitzen und etwas Geld für seine Freizeit zu haben. Wie wäre es, wenn es ein Grundeinkommen für Erwerbslose gäbe, die dann allerdings eine bestimmte Stundenzahl in der Woche in gemeinnützigen Einrichtungen etc. tätig werden müssen?

Die ganzen Verschärfungen werden eingestellt (Bewerbungen schreiben zu müssen, MAEs beiwohnen, etc.), sodass jeder, der gerne mehr verdienen möchte, sich dann halt nach einem entsprechenden Job umschauen sollte.

Ich finde, es sollte kein Geld gezahlt werden, wenn keine Leistungen erbracht werden. Geben und Nehmen halt.
 
ich würde erstmal die ganzen Massnahmen der Bundesagentur für Arbeit abschaffen und die somit eingesparten gelder zu 50% den Bedürftigen geben und zu 50% den Steuerzahlern die das ganze finanziert haben.
Dann würde H4 leicht steigen und die Steuern sinken da hätten wir alle was davon. Anschliessend würde ich die Angestellten der Argen dazu verdonnern Arbeitslose in Arbeit zu vermitteln und neue Stellen zu organisieren.
 
ich würde erstmal die ganzen Massnahmen der Bundesagentur für Arbeit abschaffen und die somit eingesparten gelder zu 50% den Bedürftigen geben und zu 50% den Steuerzahlern die das ganze finanziert haben.
Dann würde H4 leicht steigen und die Steuern sinken da hätten wir alle was davon. Anschliessend würde ich die Angestellten der Argen dazu verdonnern Arbeitslose in Arbeit zu vermitteln und neue Stellen zu organisieren.

Und was trägt der Arbeitslose zum Gelingen bei in dem "Modell"? Und wie soll ein Arge Mitarbeite neue Stellen "organisieren"? Soller nen Unternehmen gründen?

Im übrigen dürfte das Budget für diese Maßnahmen ein Tropfen aufm heißen Stein sein.
 
[...] Im übrigen dürfte das Budget für diese Maßnahmen ein Tropfen aufm heißen Stein sein.

Es ist schon witzig. Ausgaben für Unternehmen (seien es nun direkte für die "Beratungsindustrie", bzw. die Zahlungen für die Einstellung Langzeitarbeitsloser oder indirekte über die Aufstockungsregelungen) sind ein "Tropfen auf den heißen Stein". Ausgaben für Menschen ohne Arbeit aber sind "Geschenke", für die gefälligst eine Gegenleistung erfolgen soll. ;)
 
Und was trägt der Arbeitslose zum Gelingen bei in dem "Modell"? Und wie soll ein Arge Mitarbeite neue Stellen "organisieren"? Soller nen Unternehmen gründen?

Im übrigen dürfte das Budget für diese Maßnahmen ein Tropfen aufm heißen Stein sein.


Bei meinem letzten besuch in der Arge habe ich meinen Sachbearbeiter freundlich nach Stellen gefragt im Nachtberreich Gedanke war dabei ein bisschen mehr Geld zu verdienen als Tags über wo ich oft ohnehin schlafe. er meinte " Tolle idee, ich weiss das viele Firmen Leute such die gerne Nachts oder in Spätschicht arbeiten ,aber wir haben da leider keinen Stellen. Das machen nur Private Arbeitsvermittler moment ich gebe
Ihnen mal nen Vermittlungsgutschein."
Also das Arbeitsamt weiss das es einen Stellenmarkt im Nachtbereich gibt aber hat keinen Stellen offen,weil man sich nicht mit den Firmen in Verbindung setzt.
Dafür zahlt man privaten Arbeitsvermittlern lieber 2000 Euro.

Du würdest dich wundern was eine Massnahme im Monat kosten kann.
Die netten Leute in Orange die im Park den Müll einsammeln bekommen vom Amt 1 euro die Stunde . Der Arbeitgeber bekommt zwischen 350 und 2000 Euro pro Monat als Verwaltungspauschale für jeden Arbeiter.
Dann gibts auch solche Massnahmen wie LKW Führerscheine bei der DEKRA die schlagen dann mit bis zu 50.000 Euro pro Kunden zu gute vollkommen egal ob die Absolventen danach eine Stelle bekommen.

Von den Geldfabriken der Diakonie fang ich jetzt gar nicht mal an die auf Kosten der Steuerzahler gleich ganze Hotels mit zu 100% subventionierten Arbeitskräften betreiben unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit.