spandauer3
Well-known member
- 21 Juli 2006
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Klingt irgendwie so, als würdest Du Personal benötigen, dass Du nicht bezahlen kannst oder willst.
Ah ja, und woraus schließt du deine These? Nur weil ich keinen Angestellte haben möchte, für die ich die Sozialbeiträge zahlen möchte? Ich finde es immer wieder interessant, was einige denken und wo von sie ausgehen.
Fakt ist, dass ich jemanden hätte, der sogar noch von mir Kundschaft überstellt bekommt, aber ich bin ja anscheinend eine arme Kirchenmaus. Mal im Ernst, es kann doch nicht angehen, dass du mir mit solch einer hirnrissigen These kommst, ohne vielleicht mal zu überlegen, warum und weshalb ich keine Angestellten einstelle. Wer sagt denn, dass ich dass ich mein "Personal" nicht bezahlen kann oder will? Wie kommst du auf solch einen Bullshit?
Ich habe einfach keine Meinung, mir noch mehr verwaltungstechnischen Kram aufzuladen und Kosten zu generieren, nur weil ich jemanden eingestellt habe. Die Tätigkeit kann selbstständig ausgeführt werden, die Person bekommt sogar noch Kunden von mir überlassen, die ich teilweise schon seit einem Jahr begleite und fertig. Ich arbeite mit ein paar größeren Agenturen zusammen, für deren Kunden ich das Linkbuilding mache und komme bald an einem Punkt, an dem ich keine weiteren Aufträge mehr annehmen kann.
Klar, die Kunden, die kommen, schicke ich dann mal weg, weil ich keinen "Mitarbeiter" habe, der selbstständig ist. Regt mich richtig auf, weil es mir so vorkommt, als wenn jemand, der anderen eine Möglichkeit aufzeigt, mit der er oder sie aus Hartz4 komplett rauskommen kann, der letzte Arsch ist. So kommt es hier rüber.
Könntest Du die Person sozialversicherungspflichtig einstellen, hätte die Agentur ja auch eine Sicherheit für bisherigen Hilfeempfänger erwirkt.
Ich sage ja, die Gesetzeslage ist vollkommen schwachsinnig. Die Agentur hat auch keine Sicherheit, wenn der Arbeitssuchende über einen Arbeitsvermittler an einen Job kommt, den 6 Monate durchzieht und dann nach 8 Monaten fliegt. Der Arbeitsvermittler hat trotzdem die Kohle vom Vemrittlungsgutschein kassiert, was bei 2000 Euro liegt, wenn ich mich nicht täusche.
Habe grad bei Wiki geschaut:
Der Vergütungsanspruch entsteht in Höhe von 1000 €, wenn das Beschäftigungsverhältnis sechs Wochen angedauert hat, der restliche Anspruch entsteht, wenn es sechs Monate andauert.
Die Höhe der Vermittlungsvergütung ist auf 2.000 € incl. Umsatzsteuer, bei Langzeitarbeitslosen und Schwerbehinderten auf 2.500 € begrenzt.
So und wo ist da bitte die Garantie für das Jobcenter? Erkläre es mir doch einfach mal so, dass ich es nachvollziehen kann. Na ja, merke schon, in solch einem Fall wäre es also gerechtfertigt, wenn 2000 Euro in Rauch aufgehen, weil der Vermittelte nach 7 oder 8 Monaten aus dem Beschäftigungsverhältnis fliegt. Stimmt, für diesen Fall gibt es natürlich eine Garantie tschacka!
Deine Einarbeitung ist eine Leistung, welche die Agentur eben nicht isoliert nachfragt.
Mag sein, kann aber auch nicht richtig sein. Nur weil ein Arbeitgeber die Einarbeitung in seinem Betrieb vollzieht und den Arbeitssuchenden in einen souzialpflichten Job steckt, bekommt der Förderungen etc. und jemand, der nichts anderes macht, nur eben keinen sozialversicherten Job anbietet, der geht leer aus.
Dass der Selbstständige trotzdem auf dem ersten Arbeitsmarkt landet ist natürlich auch nicht nennenswert. Das gesamte System ist eh für´n Arsch. Da müssen Vermittlungsgutscheine verteilt werden, die bei den Arbeitsvermittlern eingereicht werden können, damit die den Job des Jobcenters machen.Ja klar, irgendwie sinnvoll.
Vielleicht sollten die schlauen Köppe lieber mal schauen, dass anstatt 2000 Euro für jeden vermittelten Arbeitslosen über einen Arbeitsvermittler, das Geld genommen wird und Arbeitsplätze in den Jobcentern geschaffen werden. Aber stimmt schon, jemand, der helfen möchte und kann, der ist natürlich der Parasit, der sich es nicht wagen darf, eine Förderung zu fordern. Verkehrte Welt!
Nachfrage besteht offensichtlich aber bei dem zukünftigen Selbstständigen. Bleibt also die Möglichkeit, dass dieser Deinen Ausfall finanziert (sei es in Form von Provisionen oder whatever).
Einer von Euch beiden Unternehmern muss also in die (ungewisse) Zukunft investieren. Das ist doch ein Wesensmerkmal eines Unternehmens,oder nicht?
Ich weiß nicht, was du für Vorstellungen hast, aber wenn alle so denken wie du, dann sage ich nur gute Nacht. Sorry, aber ich kann es mir nur schwer leisten, auf wöchentlich 1500-2000 brutto zu verzichten. Wenn andere das können und dabei auf einen Teilausgleich/Förderung verzichten, dann ist das vollkommen okay.
Betriebe/Arbeitgeber können es auch nicht, wobei die sicherlich weitaus mehr umsetzen als ein Einzelunternehmer und bekommen auch ihren Ausgleich für ihre Mühen.
Mal wirklich jetzt, was möchte man mir denn erzählen? Mir kommt es vor, als wenn der Arbeitgeber/Vermittler, nenne es wie du willst, alle Risiken auf sich nehmen soll, nur damit ein Arbeitssuchender auf den 1. Arbeitsmarkt gelangt. Kann irgendwo nicht angehen. Mich kotzt diese Einstellung einfach nur an!
Das Wesenmerkmal für mich als Einzelunternehmer liegt im Übrigen darin, Geld zu verdienen und das risikofrei. Vielleicht sollte man sich mal vor Augen halten, dass ich jemanden auf den ersten Arbeitsmarkt integrieren kann und es nur darum geht, die Zeit, die ich für die Einarbeitung des Selbstständigen benötige, zu Teilen gefördert wird.
Das Jobcenter bekommt doch keine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt auf die Reihe, sonst würden die keine Gutscheine an Vermittler verteilen. Die machen den Job des Jobcenters, kassieren Kohle dafür und mir lastet man es an? Interessant!



