Wie hoch soll denn so ein Mindestlohn sein? 6,50 Euro? 10 Euro? Sorry, aber jede Arbeit ist (materiell) nur das wert, was dafür bezahlt wird. Ein Mindestlohn führt höchstens zur Zerstörung von Arbeitsplätzen.

Wie hoch der ist, ist eigentlich egal. Aber er sollte mindestens so hoch sein damit sich die Arbeit auch lohnt gegenüber der "Stütze"

Geringverdiener aberiten in der Regel in Serviceberufen.... aber wer ist denn bereit für Service mehr Geld auszugeben ?
 
Wie hoch der ist, ist eigentlich egal. Aber er sollte mindestens so hoch sein damit sich die Arbeit auch lohnt gegenüber der "Stütze"
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Dass 50% der Hartz4-Empfänger aber gänzlich unqualifiziert sind für Arbeiten über den Hilfsjob ist dir aber schon bekannt?

Ich stimme mit dir überein, dass sich Arbeiten auf jeden Fall lohnen sollte... Das kann aber nur über steuerliche Entlastung von Geringverdienenden und Absenkung von Sozialausgaben erreicht werden... Es muss sich auch für jemanden rentieren zu arbeiten, der keine Ausbildung hat. Und das kann nicht dadurch erreicht werden, dass ein Mindestlohn von 10 Euro (der ja auch nicht in jedem Fall über das ALG2-Niveau verhilft) eingeführt wird, denn dann werden diese Jobs eben abgebaut.
 
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Dass 50% der Hartz4-Empfänger aber gänzlich unqualifiziert sind für Arbeiten über den Hilfsjob ist dir aber schon bekannt?
Nö ist mir nicht bekannt aber mit ein wenig guten Willen kann man sich für (fast) jeden Hilfsjob qualifizieren.
Wobei ich auch nicht unbedingt "jeden" Job machen wollte (z.B. Altenpflege), daß ist aber nur meine persönliche Einschränkung

Ich stimme dir überein, dass sich Arbeiten auf jeden Fall lohnen sollte... Das kann aber nur über steuerliche Entlastung von Geringverdienenden und Absenkung von Sozialausgaben erreicht werden... Es muss sich auch für jemanden rentieren zu arbeiten, der keine Ausbildung hat. Und das kann nicht dadurch erreicht werden, dass ein Mindestlohn von 10 Euro (der ja auch nicht in jedem Fall über das ALG2-Niveau verhilft) eingeführt wird, denn dann werden diese Jobs eben abgebaut.

Wie willst du einen Geringverdiener steuerlich entlasten wenn der gar keine Steuern zahlt ? :think:
 
Dass 50% der Hartz4-Empfänger aber gänzlich unqualifiziert sind für Arbeiten über den Hilfsjob ist dir aber schon bekannt?
Der Mindestlohn wäre auch erst mal relevant für qualifizierte Arbeitskräfte, die in unterbezahlten Jobs (u.U. sogar mit Aufstockung) arbeiten, um nicht gänzlich von Hartz4 abhängig zu werden.

Es sind je keine Einzelfälle, wenn z.B. gelernte Friseusen für 6-7 € die Stunde 12 Stunden am Tag buckeln müssen...
 
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Es sind je keine Einzelfälle, wenn z.B. gelernte Friseusen für 6-7 € die Stunde 12 Stunden am Tag buckeln müssen...

Das wären doch dann knapp hundert Euro am Tag... :roll:

Ich wäre nicht bereit für einen Haarschnitt noch 30 Prozent mehr zu zahlen... Dann würde ich ihn mir komplett sparen und da wäre ich nicht der einzige... Der Schwarzmarkt würde weiter zunehmen und die Arbeitsplätze abgebaut...

Nö ist mir nicht bekannt aber mit ein wenig guten Willen kann man sich für (fast) jeden Hilfsjob qualifizieren.
Ich habe ja gesagt, dass sie nicht geeignet sind für Arbeiten, die über Hilfstätigkeiten hinausgehen... Und dort ist eben die Konkurrenz sehr groß... Studenten/Schüler sind ebenfalls an dem Markt und haben oft die deutlich höhere Motiviation... Ich hatte bisher beispielsweise keine Probleme kleine Hilfsjobs für die Semesterferien/Schulferien an Land zu ziehen... Wurde bisher bei jeder! Bewerbung genommen... (Kaufland (kotz), Zeitarbeit, bei einem Betrieb in der Nähe, Audi, Siemens...)
Trotz allem waren das alles Arbeiten, die höchstens einen Tag Einarbeitungszeit benötigt haben... Ich habe mir oft gedacht: Warum baut die Firma xy keine Maschiene, die diese Arbeiten übernimmt? Und diese Überlegung ist bestimmt bei den Firmen da... Nur die rechnen eben und kommen anscheinend zu den Schluss, dass Maschienen noch teurer sind als die Arbeitskraft... (Siemens und Audi bezahlen trotz allem weit mehr als sogar die Linke als Mindestlohn fordert).

Wie willst du einen Geringverdiener steuerlich entlasten wenn der gar keine Steuern zahlt ? :think:

Über Absenkung der Sozialbeiträge... Leider wird jetzt wohl das Gegenteil passieren... Das konterkariert natürlich den Anspruch des Satzes "Arbeit muss sich wieder lohnen"...
 
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Ich wäre nicht bereit für einen Haarschnitt noch 30 Prozent mehr zu zahlen... Dann würde ich ihn mir komplett sparen und da wäre ich nicht der einzige... Der Schwarzmarkt würde weiter zunehmen und die Arbeitsplätze abgebaut...

... und sich dann wundern, warum die "faulen Typen" nicht mehr bereit sind, den Job zu machen, den du nicht bezahlen willst... :p

...und meckern, weil die Steuerlast immer größer wird. Dann doch lieber 30% mehr für 'nen Haarschnitt...
 
Ich habe ja gesagt, dass sie nicht geeignet sind für Arbeiten, die über Hilfstätigkeiten hinausgehen... Und dort ist eben die Konkurrenz sehr groß... Studenten/Schüler sind ebenfalls an dem Markt und haben oft die deutlich höhere Motiviation... Ich hatte bisher beispielsweise keine Probleme kleine Hilfsjobs für die Semesterferien/Schulferien an Land zu ziehen... Wurde bisher bei jeder! Bewerbung genommen... (Kaufland (kotz), Zeitarbeit, bei einem Betrieb in der Nähe, Audi, Siemens...)
Trotz allem waren das alles Arbeiten, die höchstens einen Tag Einarbeitungszeit benötigt haben... Ich habe mir oft gedacht: Warum baut die Firma xy keine Maschiene, die diese Arbeiten übernimmt? Und diese Überlegung ist bestimmt bei den Firmen da... Nur die rechnen eben und kommen anscheinend zu den Schluss, dass Maschienen noch teurer sind als die Arbeitskraft... (Siemens und Audi bezahlen trotz allem weit mehr als sogar die Linke als Mindestlohn fordert).
Du versuchst hier natürlich über Einzelfälle eine Verallgemeinerung aufzubauen. Natürlich gibt es Gebiete in D wo man schneller man an solche "Hilfsjobs" kommt, gerade in der Auto/Zulieferindustrie. Aber hier begehst Du meines Erachtens den selben Fehler den auch Herr Koch mit seinem "Reichsdienst" begeht und zwar über gebietstechnische Möglichkeiten dies auf alle abzuwälzen, jedoch ist dies in D nicht flächendeckend möglich. Und da ist nun mal gerade der kleinstädtische/ländliche Bereich in den östlichen Gebieten Deutschlands ein Manko worauf dies nicht zu trifft. Jedoch muss man solcher Sache eben von kleinsten gemeinsamen Nenner ausgehen und nicht von Einzelfällen. Denke ich zumindest...
 
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Es sind je keine Einzelfälle, wenn z.B. gelernte Friseusen für 6-7 € die Stunde 12 Stunden am Tag buckeln müssen...

Aber genau das ist doch ein Berufszweig wo jeder das ganze selber beeinflussen kann. Wenn man nicht möchte das eine Friseuse weniger als 10€ verdient dann geht man eben nicht mehr zu solchen Friseuren. Und wenn sowas Schule machen würde dann gäbe es sicherlich genug Läden die damit werben würden "ich zahle 10,50€ die Stunde".

Aber es gibt eben nicht genug Leute die das so sehen weil diese "Ich mache alles selber bis aufs schneiden" Friseure gibs mittlerweile an jeder Ecke und sind immer voll. Man kann immer einfach solche Mindestlöhne fordern aber wenn keiner dies bereit ist zu bezahlen dann nimmt wie phip schon sagt der "schwarzmarkt" weiter zu und ob das dann am ende der richtige Weg ist. Ich weiß es nicht.
 
Ein kleines aber feines Beispiel, Altenpflegerin vor ein paar Jahr im Vollzeitjob Geringverdiener mit ca. 900-1.300€ bei uns im Osten. Nun gab es ein Jobangebot für sage und schreibe 0.90€ die Stunde á 30h die Woche. Ich denke jeder kann sich selbst ausrechnen, wie man hier Lohndumping betreibt.

mein Gott wenn man so sehr abhänhig ist vom System das man sich genötigt fühlt so einen Ausbeuterjob anzunehmen dann muss einem das doch als Arschtritt reichen gründlich etwas zu ändern :roll:

die Welt ist zwar voller Möglichkeiten, aber ne man hat ja keine andere Möglichkeit als an genau diesem Ort genau diesen Job zu machen und einfach nur weiter zu jammern :roll:

es nervt mich gewaltig wie sehr sich die Menschen ausbeuten lassen, weil sie nicht den Mut und die Ideen aufbringen aus Ihrer Jammermentalität auszubrechen und das Leben mal in die eigene Hand zu nehmen
 
Aber es gibt eben nicht genug Leute die das so sehen weil diese "Ich mache alles selber bis aufs schneiden" Friseure gibs mittlerweile an jeder Ecke und sind immer voll. Man kann immer einfach solche Mindestlöhne fordern aber wenn keiner dies bereit ist zu bezahlen dann nimmt wie phip schon sagt der "schwarzmarkt" weiter zu und ob das dann am ende der richtige Weg ist. Ich weiß es nicht.

Die Leute, die in diese Läden rennen, sollten sich aber nicht über steigende Sozialausgaben beschweren - sie produzieren sie nun mal.
 
Also was mich betrifft, ich möchte schon gern arbeiten, bloß wenn einem gut ausgebildeten die Kenntnisse immer schlecht gemacht werden, dann platzt bei mir irgendwann die Pulsschlagader im Gehirn.

Zur Zeit bin ich im Winterdienst tätig und arbeite dort für 10 Euro die Stunde, doch wenn ich jeden Monat wieder zur ARGE darf, um 8 von den 10 Euro zurückzuzahlen, auch das kotzt mich sowas von an, das man sich einfach an nichts mehr erinnern möchte was man am Vortag eigentlich getan hat.

Ich hoffe bloß es wird irgendwann einmal besser für mich als Kaufmännischer Wirtschaftsassistent.

CU
 
mein Gott wenn man so sehr abhänhig ist vom System das man sich genötigt fühlt so einen Ausbeuterjob anzunehmen dann muss einem das doch als Arschtritt reichen gründlich etwas zu ändern :roll:
Eventuell ist es Dir noch nicht aufgefallen, aber ich spreche hier nicht nur von einem/r 18-30jährigen der/die einfach mal sein Leben umkrempeln kann und nur wenig Verantwortung hat bisher. Ich spreche hier vor allen Dingen über ältere und Langzeitarbeitslose. Mit Leuten die Verantwortung tragen in Familie (Kinder, Pflege der Älteren etc.) was alles erst im Laufe des Lebens auftritt. Und ich spreche vor allen Dingen über die "Möglichkeiten" im östlichem Gebiet Deutschlands da ich nun mal davon die meisten Erfahrungen habe, da ich davon herkomme und mir das dort immer wieder ansehen kann wenn ich heim fahre.

die Welt ist zwar voller Möglichkeiten, aber ne man hat ja keine andere Möglichkeit als an genau diesem Ort genau diesen Job zu machen und einfach nur weiter zu jammern :roll:
siehe oben, nicht jeder hat die Möglichkeit einfach mal weg zu gehen. Aber laut unseren Politikern ist es ja kein gebietstechnisches Problem sondern ja "nur" ein Motivationsproblem...:roll:

es nervt mich gewaltig wie sehr sich die Menschen ausbeuten lassen, weil sie nicht den Mut und die Ideen aufbringen aus Ihrer Jammermentalität auszubrechen und das Leben mal in die eigene Hand zu nehmen
Man sollte nicht alle über einen Kopf scheren wenn man diese Betrachtung macht. Und nicht alles ist ein vergleich was hinkt. Ich gebe Dir bedingt Recht bei jungen Leuten die bisher nur kurz in Arbeitslosigkeit sind, aber die Medaille hat nun mal zwei Seiten, die mit Deiner Betrachtung nicht über all möglich ist.
 
Dass 50% der Hartz4-Empfänger aber gänzlich unqualifiziert sind für Arbeiten über den Hilfsjob ist dir aber schon bekannt?
Das macht nichts. Es ist sowieso nicht Arbeit für alle da. Diese 50% bleiben auch bei einem Mindestlohn dauerarbeitslos, so wie ohne Mindestlohn auch.

Man könnte sich dann aber den Aufwand sparen, diese Menschen zu gängeln, zu unnützen Fortbildungen zu schicken und für die Verwaltung Geld auszugeben.

Es geht bei dem Mindestlohn nicht darum, alle in Arbeit zu bekommen, sondern denen, die Arbeit haben, ein Auskommen zu sichern.

Es sind je keine Einzelfälle, wenn z.B. gelernte Friseusen für 6-7 € die Stunde 12 Stunden am Tag buckeln müssen...
Das ist schon viel.

https://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Nur-150-Euro-Stundenlohn-in-NRW_aid_768118.html

Blöderweise kann man an der Preisliste bei einem Frisör nicht erkennen, wieviel er seinen Angestellten zahlt.

Marty
 
Eventuell ist es Dir noch nicht aufgefallen, aber ich spreche hier nicht nur von einem/r 18-30jährigen der/die einfach mal sein Leben umkrempeln kann und nur wenig Verantwortung hat bisher. Ich spreche hier vor allen Dingen über ältere und Langzeitarbeitslose. [...]

Ach, lieber ein paar zufriedene ältere Arbeiter mehr und dafür die Jugendarbeitslosigkeit wie in Frankreich? Es hat schon seine Gründe, warum in Frankreich tausende Autos im Jahr abgefackelt werden.

Eine weitere Statistik, die gelesen habe, besagt dass in Teilen Berlins 90% der Hartz4-Empfänger unter 25 nicht als vermittlungsfähig gelten, wenn sie keine weiteren Qualifikationsmaßnahmen erhalten. Da wäre doch (vielleicht) ein Ansatz: Hartz4 gibt es nur bei einem erfolgreichen Schulabschluss (und wer das nicht schafft, muss sich eben vom Arzt eine geistige Behinderung attestieren lassen... Denn ansonsten kann es ja nur an der Faulheit liegen).

Das macht nichts. Es ist sowieso nicht Arbeit für alle da.[...]
Es gibt nur zu viele Arbeiten, die nicht angeboten werden: Paketeinpacker beim Einkaufen, Tankstellenservice, etc...
 
Warum? 20% aller Hartz4-Empfänger haben keinen Schulabschluss... Das sind immerhin ca. eine Million Menschen...

Das mag sein. Und die sind als Ergebnis Deiner Aussagen entweder alle faul. Oder, wer nicht faul ist, muss zwingend geistig behindert sein. Und das ist Zynismus.

Marty
 
Gibt es denn statistische Erhebungen, wieviel % der H-IV Empfänger tatsächlich faul sind oder rauchen oder sonstwas klischee-mäßiges machen? Denn wenn es über 50% sind könnte man der Verallgemeinerern im Prinzip nichts vorwerfen.
 
Gibt es denn statistische Erhebungen, wieviel % der H-IV Empfänger tatsächlich faul sind oder rauchen oder sonstwas klischee-mäßiges machen? Denn wenn es über 50% sind könnte man der Verallgemeinerern im Prinzip nichts vorwerfen.
Nein, die gibt es nicht. Und aus einer Mehrheit eine Verallgemeinerung machen kann man auch nicht. Und Hartz IV Empänger sind alle Nichtraucher, weil sicher mehr als 50% nicht rauchen.

Marty
 
weil sicher mehr als 50% nicht rauchen.
Das behaupte ich, wäre widerlegbar. Interessant wäre: Liegt der Raucheranteil der H4ler über dem Raucher-Anteil der Gesamtbevölkerung?

Ich meinte nur, dass man dann halt statt "H4-Empfänger sind faul" sagt "die meisten H4-Empfänger sind faul" sagen darf in der Debatte. Das würde schon ne andere Grundlage bilden, als nur zu lamentieren, dass die Verallgemeinerung böse ist.