Grundschüler dürfen so schreiben wie sie reden: Experte nennt dies "Unsinn"

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 20.06.2013 um 12:34:00 Uhr veröffentlicht:
Grundschüler dürfen so schreiben wie sie reden: Experte nennt dies "Unsinn"
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Viele Grundschulen sind dazu übergegangen, die Kinder so schreiben zu lassen wie sie sprechen. Später würden sie dann lernen, richtig zu schreiben. Der Grundschulexperte Günter Jansen kritisiert diese Methode vehement, die er als "völligen Unsinn" bezeichnet. Wenn sich bei den Kindern erst einmal die falschen Schreibweisen eingeschleift haben, dann sei es wahnsinnig schwer, ihnen später die richtige beizubringen.
 
Das kann ich bestätigen. Zu meiner Grundschulzeit wurde in meiner Parallelklasse dieses Prinzip angewendet, später hatten fast alle Schüler große Probleme mit der richtigen Rechtschreibung.

Ich persönlich halte das auch für Schwachsinn. Jeder weiß wie schwer es ist, etwas was man sich "angewöhnt" hat wieder "abzugewöhnen".
 
Manche Grundschullehrer scheinen mit ihrem Job wirklich Probleme zu haben. Da ist es einfacher, die Kinder machen zu lassen, was sie wollen. Als die Lehrerin meines Sohnes in der 2. Klasse Probleme damit hatte, ihm die Schreibschrift beizubringen, gab sie einfach auf und behauptete, wenn er das nicht wolle, müsse er es auch nicht lernen. - Eine Nachhilfelehrerin brachte es ihm innerhalb weniger Wochen bei. Als die Nachhilfelehrerin (eine pensionierte Grundschullehrerin) die Lehrerin meines Sohnes zur Rede stellte, wurde sie von der angemault, die ältere Frau hätte keine Ahnung von moderner Pädagogik. Und da wundern wir uns, wieso unsere Schulabgänger so schlecht schreiben können.
 
Die Frage ist, wie ist es gemeint? Vor allem im Internet, wo Schrift die gesprochene Sprache kommunikativ ersetzt, schreiben mittlerweile viele Menschen so, wie sie sprechen.
Im Deutschunterricht bekam ich anno dazumal für Füllwörter u.ä. Stilmittel, die wir in der Sprache durchaus verwenden, in Aufsätzen Punktabzug. In Foren, Chats usw. stört sich keiner (oder kaum einer), wenn ich so schreibe, wie ich auch sprechen würde, yo! :LOL:
Das ist die moderne Welt... warum sollten Kinder also nicht auch da rangeführt werden?
Anders sähe es mit groben Rechtschreibfehler aus. Das e beim Wie weglassen bspw. nur weil man es beim Sprechen nicht hört, sowas würde im Chaos enden.

Und mal unter uns, im Mittelalter konnte kaum einer Lesen und Schreiben und jene die es konnten, haben es auch so gemacht wie sie gerade Lust hatten. Rechtschreibung, was ist das? Davon ist die Menschheit auch nicht untergegangen und wenn man sich anschaut, wo wir heute stehen, dümmer sind die Menschen dadurch auch nicht geworden... :ugly:
 
Vielleicht sollte man die Rechtschreibung anpassen, und mehr so schreiben lassen wie man spricht (yaaay, neue Rechtschreibung 2.0 \o/)

Man könnte ja schauen wie die neue Generation schreiben würde wenn man sie liese und paar sachen übernehmen.

Vor allem sollte das konsequenter werden... "Chat" und "Chaos", beides fängt mit "Cha" an... das eine ist aber ein echtes "Ch", das andere wäre besser ein "K". Wieso macht man das?
 
Find ich wirklich gruselig so eine Entwicklung, jedenfalls wenn es denn echt so ist °-° Grad als Kind lernt man doch am besten, und ich bezweifel mal ganz stark, dass diese jetzigen Grundschüler dann auf der Hauptschule oder so auf einmal zu sich selber sagen: "Hey, ab heute schreib ich aber richtig".

Den Frust einiger Lehrer kann ich allerdings teilweise nachempfinden... ich mein, wenn man da eine Klasse mit Kids in irgendwelchen Problemvierteln unterrichten "darf", wo fast keiner mehr ein gescheites Wort rausbringt, weil Mama und Papa das auch nicht können und wollen, und irgendwelche Gangster Rapper für einen dass Maß aller Dinge sind, dann kein Wunder :p
 
Vielleicht sollte man die Rechtschreibung anpassen, und mehr so schreiben lassen wie man spricht (yaaay, neue Rechtschreibung 2.0 \o/)

Man könnte ja schauen wie die neue Generation schreiben würde wenn man sie liese und paar sachen übernehmen.

Vor allem sollte das konsequenter werden... "Chat" und "Chaos", beides fängt mit "Cha" an... das eine ist aber ein echtes "Ch", das andere wäre besser ein "K". Wieso macht man das?

Serkan, Chat ist ein englisches Wort [tchätt], von daher wird das ch wie tch ausgesprochen. Hat nix mit der deutschen Sprache zu tun, das ist englische Rechtschreibung.

Im Deutschen gibt es nur zwei Arten von ch: das weiche, eben wie in weich, ich, Milch, und das harte wie in Bach, Buch, suchen...

Chaos, Chromosom, Chemie, usw, sind griechisch, und werden dort genauso wie im Deutschen ausgesprochen, also weich oder im Hals gekratzt.

Dass das gekratzte am Wortanfang von Chaos, Chromosom, etc, im Deutschen zu K mutiert ist, ist eine Eigenheit, ich denke mal, dass es am Wortanfang für das deutsche Ohr nicht harmonisch klingt. In manchen deutschen Regionen wird auch das weiche wie k ausgesprochen ("Kemie"), keine Ahnung wieso, aber generell kommt ch am Wortanfang eben nur bei Fremdwörtern vor.
 
So zu unterrichten ist völliger Blödsinn. Ich bin selbst Volksschullehrer (in Österreich) und bei mir konnten die Kids spätestens Ende der ersten Klasse alle Buchstaben in Druckschrift und spätestens Ende der zweiten Klasse alle Buchstaben in Lateinschrift ohne Probleme.

Etwas "umlernen" ist viel schwieriger, als es gleich richtig zu lernen. Natürlich ist die Rechtschreibung ein Hund und es gibt sehr viele unlogische Sachen (z.B. "Biene" aber "Maschine"), aber trotzdem sollte man versuchen von Anfang an die Kinder dazu motivieren, die richtige Schreibweise anzuwenden.

Das steht übrigens bei uns auch im Lehrplan für Volksschulen so drinnen. Alles andere ist, meiner Meinung nach, Null Acht Fünfzehn.
 
Was ein Blödsinn. Die Kinder schreiben heute nicht, wie sie sprechen. Sie fügen Lautzeichen aneinander, die der gesprochenen Sprache nahekommen, ohne Lautnuancen unterscheiden zu können, denn dafür ist ja die Rechtschreibung eigentlich da.

Ich wurde 1977 eingeschult. Und ja, wir durften, nein mußten schreiben, wie man spricht. Der einzige Unterschied zu heute: Uns wurde damals beispielsweise der Unterschied zwischen langen und kurzen Vokalen aufgezeigt und daß sich dieser Unterschied eben in der Schreibweise widerspiegelt:

So war uns von anfang an klar, warum die Mitschülerin Karen nur ein "r" im Namen hatte, während es der Karren auf zwei davon brachte.

Zwischenzeitlich hat man ja versucht, die Rechtschreibung zu vereinfachen, um den Schülern nicht das Schreiben zu verleiten - mit sehr zweifelhaftem Erfolg. Besser wäre es ja gewesen, wenn man in den Lehrplänen die Rechtschreibung erklärt hätte, lediglich ein paar Inkonsistenzen ausgebügelt hätte (z.B. die Verdreifachung von Konsonanten nach einem Vokal in zusammengesetzten Wörtern wie "Betttuch", was dann sogar von einem möglichen "Bettuch", was zum Beten verwendet wird, schriftlich unterscheiden könnte) und im Übrigen in der ersten Schulzeit auf Rechtschreibfehler nur hingewiesen, diese aber nicht zur Beurteilung der Leistung gewertet hätte. Eine Statement wie "Du hast das zwar falsch geschrieben, aber woher solltest Du auch wissen, wie das richtig geschrieben gehört. Darum sage ich Dir das jetzt." würde sogar ein 5-jähriges Kind akzeptieren. Würde dann noch eine Erklärung folgen, warum man was so und nicht anders schreibt (die Schreibweise reflektiert ja immerhin die Sprechweise), dann sieht das Kind eine Chance, in späteren Situation vielleicht anhand der Regeln die richtige Schreibweise selbst herauszufinden (Vorsicht: es drohen Erfolgserlebnisse).

Man hätte also durchaus Druck rausnehmen und die Freude am Schreiben fördern können, ohne die Deutsche Schreibweise zu verhunzen.