Glaubst du an Gott?

  • Ja.

    Stimmen: 100 30,0%
  • Ja, aber wie ihn keine Religion kennt.

    Stimmen: 30 9,0%
  • Nein.

    Stimmen: 164 49,2%
  • Ich bin Agnostiker.

    Stimmen: 26 7,8%
  • Anderes - siehe Thread!

    Stimmen: 13 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    333
im angelsächsischen und in 20 anderen Sprachen ist das Gute die Bezeichnung für Gott.
Also das Wort "Gott" gibt es schon immer.
Da die Etymologie nach meiner Erfahrung bei sowas manchmal sehr merkwürdige Brücken schlägt und häufig nicht das naheliegende Wort wirklich Bedeutungsverwandt ist (Gott, Gut), wollte ich es doch mal nachschlagen.

Während "Gott" über das germanische "guda" auf das indogermanische "ghau" (rufen, anrufen) zurückgeführt wird, wird das Adjektiv "gut" über das germanische "g? da"* mit dem indogermanischen "ghedh" (umklammern, zusammenhalten) verknüpft.

Falls es jemand selbst nachschlagen möchte: https://www.koeblergerhard.de/der/DERG.pdf

*danke Slayer ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Und wie vereinbarst du kritisch die "Wunder" mit deinen Erfahrungen, die du so im Alltag gemacht hast? ...

Ich habe mich noch einmal mit diesem Problem beschäftigt. Es gibt in der Bibel verschiedene "Klassen" von Wundern.

Zum ersten sind da die "natürlichen Wunder", zu denen z.B. die Geburt eines Kindes zählt. Und jeder, der das schon erlebt hat, weiß um dieses "Wunder" - auch wenn es aus wissenschaftlicher Sicht ein völlig natürlicher Vorgang ist.

Zum zweiten gibt es Wunder innerhalb der Naturgesetze, die Menschen in gewissen Situationen helfen oder ihnen ein Zeichen geben. Dazu zählt z.B. der Fischfang am See Tiberias. Dass ein Fischerboot nach einer erfolglosen Nacht mit einem letzten Versuch ein übervolles Netz einholt ist sicher selten aber nicht unmöglich. Trotzdem deuteten die beteiligten Jünger dies als ein Wunder. Und es war auch ein Hinweis für sie auf die Gegenwart Jesu - der vom Ufer aus die entscheidende Anweisung gegeben hatte. Das Wunderbare ist hier das Zusammenwirken von Zeit, Personen und Ereignis.

Als dritte Sorte Wunder gibt es etliche Berichte von übernatürlichen Ereignissen. Hierzu zählen z.B. das Wandern auf dem See, diverse Heilungen und - sozusagen als Highlight - die Auferstehung Jesu von den Toten. Diese Wunder dienten im Hinblick auf Jesus ganz klar dazu, Jesus als den Sohn Gottes zu kennzeichnen. Denn auch die Auferweckung eines Lazarus war zwar für den Betroffenen sicher ganz nett, trotzdem ist er seither wieder - und diesmal endgültig - gestorben. Daher haben Wunder keinen "ewigen" Nutzen sondern dienen immer als Hinweis auf Gott, den Schöpfer der Welt.
Entsprechend werden viele Wunder des AT auch als "Zeichen" benannnt. Gott legitimiert damit z.B. seine Boten, etwa einen Mose, dessen Stab zur Schlange wird.

Die erste und zeite Kategorie von Wundern sind die, die es sicher auch heute noch gibt. Immer noch gibt es Menschen, die Gottes Willen durch solche Wunder erkennen. Und das sind auch die Wunder, an die ich in meinen Ausführungen gedacht hatte.
 
Glossar

Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Buch
Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift
auf Seite 591 im Glossar
"Wunder. Das, was göttlich natürlich ist, aber menschlich verstanden werden muss; ein Phänomen der Wissenschaft."
 
Die erste und zeite Kategorie von Wundern sind die, die es sicher auch heute noch gibt. Immer noch gibt es Menschen, die Gottes Willen durch solche Wunder erkennen. Und das sind auch die Wunder, an die ich in meinen Ausführungen gedacht hatte.
Stelle dir ein Universum ohne Gott vor. Gäbe es in diesem noch die ersten beiden Wunderkategorien, die du beschrieben hast?
 
Die erste und zeite Kategorie von Wundern sind die, die es sicher auch heute noch gibt. Immer noch gibt es Menschen, die Gottes Willen durch solche Wunder erkennen. Und das sind auch die Wunder, an die ich in meinen Ausführungen gedacht hatte.

Gerade mit denen habe ich besondere Schwierigkeiten, weil mir kein einziges persönliches Erlebnis einfällt, dass ich als "Wunder", "göttliche Intervention" oder in irgendeiner anderen Art und Weise als übernatürlich deuten würde.
Der Alltag steckt voller Kausalität auf die man aktiv einwirken kann.
Manchmal verändert man den Tag, oder sogar das gesamte Leben anderer Menschen indem man z.B. jemandem die Tür der Bahn offen hält. Je nachdem wie wichtig der Termin ist, zu dem er gerade muss.
Aus seiner Perspektive erscheint es für ihn Glück, Schicksal oder gar ein kleines Wunder zu sein, dass er diesen Zug noch bekommen hat. Aus meiner Perspektive ist es jedoch eine völlig unspektakuläre Entscheidung, die ich treffe und mit einer winzigen Handbewegung die Ursache auslöse.
Das Wunderbare ist hier das Zusammenwirken von Zeit, Personen und Ereignis.
Wie gesagt: Du kannst täglich Teil dieses "wunderbaren" Zusammenwirkens sein. Wenn man sich im Alltag bewusst darauf konzentriert erscheint das Leben aber geradezu banal. Deshalb fällt es mir schwer darin etwas Großartiges zu sehen.
 
Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Buch
Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift
auf Seite 591 im Glossar
"Wunder. Das, was göttlich natürlich ist, aber menschlich verstanden werden muss; ein Phänomen der Wissenschaft."

Mary Baker Eddy ist doch viel zu parteiisch für eine objektive Definition eines so abstrakten Begriffes.

Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wunder schrieb:
Als Wunder (griechisch thauma) gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Es bezeichnet demnach allgemein etwas „Erstaunliches" und „Außergewöhnliches" (griech. thaumasion).

Im engeren Sinn versteht man darunter ein Ereignis in Raum und Zeit, das menschlicher Vernunft und Erfahrung und den Gesetzlichkeiten von Natur und Geschichte scheinbar oder wirklich widerspricht. Dabei ist zu beachten, dass die heutige Vorstellung von einem Wunder als "übernatürlich" erst in der Neuzeit entstand; sie setzt Wissen um die Existenz von Naturgesetzen voraus. Für die Menschen in Antike und Mittelalter hingegen, für die bereits Phänomene wie Blitz und Donner unerklärlich waren und die einer scheinbar ungeordneten, regellosen Umwelt gegenüberstanden, war die Grenze zwischen "Möglichem" und "Unmöglichem" weitaus durchlässiger.
 
Stelle dir ein Universum ohne Gott vor. Gäbe es in diesem noch die ersten beiden Wunderkategorien, die du beschrieben hast?

Also, da ich daran glaube, dass Gott die MEnschen und auch das Leben erschaffen hat gäbe es ohne Gott tatsächlich keine Wunder - aber ich glaube, so hattest du das nicht gemeint. ;)

Gerade mit denen habe ich besondere Schwierigkeiten, weil mir kein einziges persönliches Erlebnis einfällt, dass ich als "Wunder", "göttliche Intervention" oder in irgendeiner anderen Art und Weise als übernatürlich deuten würde.
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Ich habe schone mehrfach das Wunder der Geburt miterleben dürfen - es ist einfach gigantisch! Darüber hinaus: Es gibt bei allen zufälligen Ereignissen Gesetzmäßigkeiten. Wenn man nun umgekehrt davon ausgeht, dass es Gott gibt, dann entfällt umgekehrt das "Schicksal", sondern dann kann es sich eben tatsächlich auch um Gottes Fügung des Einzelereignisses gehen.
Ich denke, wenn man nicht an ihn glaubt - warum oder wie sollte man dann Göttliche Fügung erkennen?!? Dann bleibt man notwendigerweise beim Zufall/Schicksal....
 
Zum Glück noch nicht, bin doch gerade erst 19 geworden. ;)

Nur, weil ein Ereignis einen überglücklich macht, ist es noch lange kein Wunder. ;)
 
Also, da ich daran glaube, dass Gott die MEnschen und auch das Leben erschaffen hat gäbe es ohne Gott tatsächlich keine Wunder - aber ich glaube, so hattest du das nicht gemeint. ;)
So habe ich das nicht gemeint. Gehe davon aus, dass es keinen Gott gibt. Gäbe es Fälle, die du den ersten beiden genannten Kategorien zuordnen würdest, trotzdem in dem Universum? Würden Menschen trotzdem gebären, würden Menschen trotzdem Glück erfahren? Wie unterscheidest du einen glücklichen Zufall von einem Wunder? Ich bitte nicht die Definition von Wunder: "Ach wie schön" Sondern Intervention von einem Gott.
 
Ich glaube das der Mensch Gott erschaffen hat und nicht umgekehrt.
Wunder sind daher eine Menschliche Erfindung und nicht die eines Gottes.
In 1000 Jahren wird jemand einen Harry Potter Band endecken oder sonst ein Buch aus unserer Zeit und die Menschen werden Schlangestehen um mehr über die Hogwarts Religion zu erfahren.
 
Ich glaube nicht an Gott im Sinne der katholischen Kirche,
aber an eine geistige höhere Macht im Universum, wenn man es so sagen kann ...
 
Ich glaube, dass der Mensch Gott erschaffen hat und nicht umgekehrt. ...

Davon habe ich schon oft gelesen. Wenn die Welt durch Zufall entstanden ist, dann ist ads kein Glaube sondern eine notwendige Schlussfolgerung. Ich halte mich lieber an die Bibel:

1. Mose 1, 26 "Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich."


Ich glaube nicht an Gott im Sinne der katholischen Kirche, aber an eine geistige höhere Macht im Universum, wenn man es so sagen kann ...

Kannst du diese "Macht" etwas näher beschreiben?!
 
Ich habe schone mehrfach das Wunder der Geburt miterleben dürfen - es ist einfach gigantisch!
Mag durchaus sein, wenn die Situation erfreulich ist. Es gibt allerdings auch sehr grausame Geschichten zu dem Thema ohne Happy End, die keiner leichtfertig als ein Wunder bezeichnen würde. Wenn Gewalt, Leichtsinn oder Verantwortungslosigkeit zur Schwangerschaft führen, kann man es nur schwerlich als göttliches Geschenk betrachten.
Völlig unabhängig davon ist die Zeugung an sich schon ein ziemlich unchristlicher (bzw. unkatholischer) Akt. ;)
Darüber hinaus: Es gibt bei allen zufälligen Ereignissen Gesetzmäßigkeiten.
Was genau ist denn für dich ein zufälliges Ereignis? Und welche Gesetzmäßigkeiten?

Ich glaube, dass echter Zufall, innerhalb der wahrnehmbaren Natur, eher die Ausnahme ist. Die Komplexität der Ursachen ist allerdings häufig so enorm, dass wir es nur als vermeintlich zufälliges Ereignis begreifen können. Falls überhaupt sowas wie echter Zufall existiert, findet er auf mikroskopischer/atomarer Ebene statt und ist nur langfristig wahrnehmbar.

Beispiel: In einem perfekten Vakuum ohne äußere Einflüsse sind Teilchen völlig ruhelos und homogen Verteilt. Also ein perfektes Gleichgewicht.
Nun zerfallen "zufällig" Teilchen und die restlichen Teilchen geraten dadurch in Bewegung. Der zufällige Zerfall hat nun sehr große Auswirkungen auf die Richtung und Geschindwigkeit der umgebenen Teilchen. Eine Vorhersage ist unmöglich. Nun stoßen die Bewegenden Teilchen aneinander und bilden eine Kugel, die mit jeder weiteren Kollision wächst. Der Einfluss der zufälligen Ereignisse auf die Kugel wird immer geringer (Trägheit) aber nie 0. Mit zunehmender Masse wird der Einfluss der Kugel auf die umliegenden Teilchen immer größer (Gravitation).
Sobald die Kugel eine gewisse Größe erreicht hat, wird Richtung und Geschwindigkeit für einen bestimmten Zeitraum mit zu vernachlässigender Ungenauigkeit vorhersagbar. "In 100 Jahren wird sie eine andere Kugel treffen". Aber: umso größer die Zeitspanne, desto unberechenbarer der Ausgang, da der Zerfall immernoch minimal die Flugbahn/Geschwindigkeit beinflusst und sich in ferner Zukunft weitere Kugeln bilden könnten.

Wenn also morgen mein Haus von einem Meteorit getroffen wird, ist das aus heutiger sicht kein Zufall. Vermutlich war es bereits sein "Schicksal" als es gebaut wurde. ;)

Worüber man sich aber sicherlich noch ausgiebig streiten kann ist, ob Entscheidungen zufällig sind oder deterministisch. Also ob ich morgen währenddessen im Haus sein werde, oder nicht. ;)

Ich denke, wenn man nicht an ihn glaubt - warum oder wie sollte man dann Göttliche Fügung erkennen?!? Dann bleibt man notwendigerweise beim Zufall/Schicksal....
Ich höre gelegentlich von Leuten, dass sie Gott plötzlich "erfahren" haben sollen und anschließend die Seite gewechselt haben. Die häufigste Antwort, die ich bisher auf die naheliegenste Frage erhalten habe war: "Kann ich nicht erklären, das musst du selbst erfahren". :think:
Ich warte bisher vergebens. ;)