Parteien Eigene Partei gründen

Ja, nur welcher Teil ist verschwendet?
Verschwendet ist immer der Teil, der auf Projekte verwandt wird, die keinen praktischen Nutzen haben.

Gerichte sind überlastet. Auf Ämtern wartet man im Schnitt länger als 30 Minuten. Die Polizei arbeitet knapp an der Minimalbesetzung. Und und und.

Wenn 10 Leute eine Brücke bauen, die eine andere Straße entlastet, ist es kein rausgeschmissenes Geld. Wenn 10 Leute eine Brücke mitten im Wald bauen, ist es sinnlos und damit rausgeschmissenes Geld, das woanders fehlt. Dann lieber eine Straße ausbessern. Da sind auch 10 Leute beschäftigt und man hat davon noch einen nachhaltigen Nutzen.

P.S. Das Gesundheitssystem hat mit Steuerverschwendung erstmal nix zu tun, wird über Versicherungen finanziert ;-)
Staatliche Versicherungen, ja. Ein ähnlicher Topf wie die Arbeitslosenversicherung. Dann dürfte ja auch Arbeitslosigkeit nie ein Problem gewesen sein, schließlich hat jeder Arbeitnehmer auch mal die Versicherungsbeiträge bezahlt ;)

Letztenendes belastet auch das Gesundheitswesen den Staatshaushalt. Aus welchem Topf das Geld nun letztendlich kommt, ist doch nur für die Bücher wichtig, nicht für das gesamte Haushaltsdefizit...

Gruß,
Photon
 
Gerichte sind überlastet. Auf Ämtern wartet man im Schnitt länger als 30 Minuten. Die Polizei arbeitet knapp an der Minimalbesetzung. Und und und.

Zweifelsohne hast Du da recht.
Aber das ist ja das kuriose an der (deutschen) Betriebsführung:
Es gibt
- einen Topf für Personal
- einen Topf für Investitionen
- einen Topf für Verbrauchsgüter
(einfach gesprochen)

Mal eben was von einen Topf in den anderen zu schmeißen, geht nicht wirklich, weil wer soll das heute eingestellte Personal im nächsten Jahr bezahlen, wenn wir nächstes Jahr wirklich ne Brücke brauchen?

Andersrum wäre die Frage, ob ein hoch flexibles Finanzsystem im Endeffekt effizienter wäre?
Gut planbare Zahlen und ein bisschen Schwund, oder "keine" Planung aber kein offensichtlicher Ausgabenschwund.

gruss kelle!
 
Das Geld verschwendet wird ist unumstritten, aber nicht 100% der Gelder sind verschwendet.
Aber was kann eine neue Partei daran ändern? Auch neue Parteien bringen neue Lobbyisten hervor, die Unternehmen - wie im Fall der Brücke die Deutsche Bahn - mit Steuergelder bevorzugen und auch neue Parteien bringen neue Bürokratie mit sich. Sogar noch schlimmer, je mehr Parteien unterwegs sind, desto schwieriger wird es einen gemeinsamen Nenner zu finden, und dann blockiert die Politik sich wieder selbst, wie wir es schon oft genug hatten. Das ganze hat man erst bei der vorletzten Wahl in Frankreich gesehen, die Linken haben sich immer öfter gesplittet, dass aus einer Linken Partei jetzt (ich glaube) 5 Stück geworden sind, von denen eine allein keine Mehrheit mehr erreicht und eine Koalition bilden zu können. Ich bin zwar kein Wähler der zwei großen Parteien in Deutschland, aber einen "Parteienfleckerlteppich" will ich auch nicht haben. Man muss sich halt in den Parteien zusammenraufen und einen gemeinsamen Nenner finden.
 
[...] Mal eben was von einen Topf in den anderen zu schmeißen, geht nicht wirklich, weil wer soll das heute eingestellte Personal im nächsten Jahr bezahlen, wenn wir nächstes Jahr wirklich ne Brücke brauchen?
Dann greif' doch mal das Beispiel auf: Brücke im Osten oder Straßenbau im Osten. Wird wohl der gleiche Topf sein. Verschwendung oder nicht?

Liquid0815 schrieb:
[...] Aber was kann eine neue Partei daran ändern? [...]
Ach, absolut gar nix! Deswegen nehme ich diesen Thread auch nicht ganz so ernst. Solange das System, wie es derzeit besteht, unverändert bleibt (und um es zu ändern, wird eine Verfassungsänderung notwendig), wird sich auch nichts ändern. Höchstens dann, wenn eine einzelne Partei es schafft, die absolute Mehrheit und 2/3-Mehrheit in Bundestag und -rat zu halten. Und das über einen Zeitraum von mindestens 8 Jahren. Ich glaube, eher werde ich von E.T. entführt...

Gruß,
Photon
 
Ein Punkt fehlt noch um erfolgreich eine Partei zu gründen. Eine Menge Geld. Man muss halt irgendwie schnell viele Menschen erreichen und auch überzeugen. Und das ohne mediale Hilfe zu schaffen sollte schwer sein. Und zudem tatkräftige Hilfe zu finden die kein Geld benötigt ist auch schwer. Allein Wahlkampf zu machen ist auch nicht so der Brüller.
 
Ein Punkt fehlt noch um erfolgreich eine Partei zu gründen. Eine Menge Geld. Man muss halt irgendwie schnell viele Menschen erreichen und auch überzeugen. Und das ohne mediale Hilfe zu schaffen sollte schwer sein. Und zudem tatkräftige Hilfe zu finden die kein Geld benötigt ist auch schwer. Allein Wahlkampf zu machen ist auch nicht so der Brüller.

Dazu könnte man ja die "Internet-Partei" gründen. Übers Internet erreicht man ja in kürzester Zeit die meisten Menschen, siehe die ganzen Layerseiten à la WM-Wette, etc.
Wäre zwar dann mit medialer Hilfe, aber das ist ja nicht verboten.
Bliebe halt nur noch der Faktor Geld, um Veranstaltungen zu finanzieren, aber da könnte man beim beliebten Modell bleiben und Layer schalten :ugly:
 
Ich denke nicht, dass eine reine Internetpartei irgendeine chance auf Erfolg hat. Wähler brauchen denke ich schon mehr Nähe. Du merkst ja schon hier im Forum, dass Texte nicht immer so wirken wie sie sollen. Selbst wenn keinerlei rhetorische Stilmittel vorhanden sind. Das vermitteln von Inhalten ist am besten Verbal. Und am besten noch persönlich :)

Aber ich glaub auch nicht das der Threadersteller die Frage nun so ernst gemeint hat. Daher sollte eine Internetpartei wohlwirklich reichen :)
 
Man könnte es auch einfach machen wie alle anderen Parteien auch.. Spendengelder, Mitgliederbeiträge, Geld für Wählerstimmen.
 
Dazu könnte man ja die "Internet-Partei" gründen. Übers Internet erreicht man ja in kürzester Zeit die meisten Menschen, siehe die ganzen Layerseiten à la WM-Wette, etc.[...]
Da bekommt ja "Phishing" eine völlig neue Dimension :)

Also ich würde im Leben keine Partei wählen, die de facto nur im netz existiert.

Gruß,
Photon
 
Wo ist das denn gerechter als jetzt?
Gut, alle kriegen was, jeder kann arbeiten oder auch nicht.
gruss kelle!

Es gibt keine Lohnsteuer. Der entscheidene Vorteil ist, dass man nicht als Vielverdiener für das Verdienen bestraft wird mit einer hohen Lohnsteuer. Das Konzept besagt, dass nur das Ausgeben (durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer realisiert) des Vermögens versteuert wird. Das Grundeinkommen ist auch in dem Sinne gerechter, dass jeder, egal ob arbeitsfähig oder arbeitswillig, ein menschenwürdiges Leben führen kann.

Weiterhin würden nur noch die arbeiten, die wirklich Ambitionen in ihrem Beruf haben und sich eben mit dem "normalen" Einkommen nicht zufrieden geben wollen. Engagement im Beruf fehlt heutzutage häufig, ist jedoch sehr wichtig.

@Photon: Deine Argumentation bezieht sich irgendwie auf eine zunehmende Automatisierung wie das Beispiel mit dem Bezahlen am Automaten im Einzelhandel. Das ist ein Problem, dass auch ein Grundeinkommen nicht löst, da es zum menschlichen Fortschritt gehört.

In meinen Augen ist das System sehr realistisch, aber du hast Recht, wenn du sagst: "Wir werden das wohl nicht mehr erleben." Niemand wird sich für so ein umfangreiches Projekt verantworten wollen, da immer ein Restrisiko besteht, dass es doch nicht funktioniert.
 
[...] @Photon: Deine Argumentation bezieht sich irgendwie auf eine zunehmende Automatisierung wie das Beispiel mit dem Bezahlen am Automaten im Einzelhandel. Das ist ein Problem, dass auch ein Grundeinkommen nicht löst, da es zum menschlichen Fortschritt gehört.
Naja, mehr Automatisierung -> weniger Personal. Der Herr Werner möchte Gehälter nicht leistungs- sondern anwesenheitsabhängig machen. Das funktioniert in einem System wie unserem allerdings nur bei Beamten. Und die sind de facto aufgrund von diversen Vergünstigungen ohnehin nur noch teilweise zum System zugehörig. Löhne und Gehälter von der Leistung abzukoppeln ist so lange unmöglich, wie die erbrachte Gesamtleistung eines Unternehmens über dessen Erfolg entscheidet.

In meinen Augen ist das System sehr realistisch, aber du hast Recht, wenn du sagst: "Wir werden das wohl nicht mehr erleben." Niemand wird sich für so ein umfangreiches Projekt verantworten wollen, da immer ein Restrisiko besteht, dass es doch nicht funktioniert.
Erstmal müsste es jemanden mit den entsprechenden politischen Möglichkeiten und Wissen geben. Der müsste der Vision von Herrn Werner voll und ganz vertrauen und entsprechenden Einfluss an den richtigen Stellen haben. Dann erst kann er sich dafür einsetzen, um sich später dafür auch verantwortlich zu zeichnen. Ich denke, es hapert schon an Punkt Eins, spätestens jedoch an Punkt Zwei. Zu Punkt Drei wird es wahrscheinlich schon deshalb nicht kommen ;)

Gruß,
Photon
 
Also dafür das ihr hier so schön diskutiert bin ich euch schon sehr dankbar, denn ich wollte eigentlich nur mal sehen was ihr davon haltet, so wirklich ernst war es ja nicht gemeint.

[edit by darkkurt : Renommee-Geheule]

Ja dafür könnt ihr mir gerne noch mehr davon geben wenn es euch Spaß macht, wenn ihr euch dann besser fühlt nur zu!

Allen anderen vielen Dank an der Diskussion!