Wenn der potentielle Spender IM VORFELD selber seine Einwilligung erklärt, sind die Wünsche der Angehörigen zweitrangig. Sie könnten der Einwilligung zwar widersprechen, aber dann gäbe es auch nichts. Stimmen Sie der Spende zu, erfüllen Sie den Wunsch des potentiellen Spenders. Ich sehe da keinen Druck...Na für die Angehörigen, die neben den lebenserhaltenden Maschinen stehen...
Wir sprechen nicht von Entlohnung, sondern von einer Kostenübernahme oder einer Beihilfe zu Kosten, die auch ohne eine Spende anfallen. Die meisten Organspender sind Unfallopfer, wenn ich mich nicht irre. Aber vielleicht eine kleine Änderung: Wie wäre es, wenn im Falle einer postmortalen Organspende eine Agentur auf Kosten der Krankenkassen die Planung und Organisation der Beerdigung übernimmt? Würde die Angehörigen auch entlasten.Aber egal, wie du es drehst und wendest, die Entlohnung für Organspende bleibt ein unmoralischer Akt.
Anstatt Leute fürs Spenden zu bezahlen, kann man das Geld lieber in Aufklärung und Transparenz stecken, das würde wenigstens die Ursache der Spendenfaulheit bekämpfen, anstatt an den Symptomen herumzudoktern...
Das wird getan, und trotzdem ändert sich nur wenig an der Spendenbereitschaft in der Bevölkerung. Denn das Hauptproblem in meinen Augen ist die Angst, dass man einen potentiellen Spender vorsätzlich sterben lässt, um an seine Organe zu kommen, auch wenn eine Überlebenschance besteht. Ich persönlich halte das für Quatsch, aber viele haben diese Befürchtung. Das Gefühl des ausgeliefert Seins kriegst du auch nicht mit Aufklärung und Transparenz aus den Köpfen der Menschen.