Wenns später um welche Beschlüsse geht, dann wird weiterhin basisdemokratisch bei den Bundes- und Landesversammlungen abgestimmt. Jedes Mitglied hat seine Stimme. Natürlich ist es schwierig, langatmig und anstrengend, aber nur so kann es funktionieren.

Hab es bei der Landesversammlung in Schleswig Holstein am eigenen Leibe erfahren. Hier wurden die Kandidaten zur Landtagswahl aufgestellt. Die ganze Veranstaltung hat etwa 11 Stunden gedauert. Aber nur so funktioniert Demokratie...
 
Ähm, diesen basischdemokratischen Vorgang gibt es in jeder anderer Partei. [...] Die nutzen eben nur andere Wege / Formen zur Diskussion. Das ändert aber nichts daran, daß auch die Basis die Programme mitgestaltet.

Das stimmt bedingt.
Beispiel:
Wie werden Redner ausgesucht?(Los, oder aber Abgeordnete + Vorstände haben Vorrecht).
Usw usf.
Bspw werden Leitanträge/Parteiprogramme in der Regel von den Vorsitzenden verfasst und dann eben der Basis zur Abstimmung vorgelegt. In manchen Parteien läd der Vorstand dann dazu ein, d.h. jedes Mitglied darf vorbeischauen und Ideen einfließen lassen. Die Piraten haben hier den Vorteil, dass dies im Internet durchgeführt wird, also tatsächlich mehr Leute Einfluss nehmen können(Ich fahre sicher nicht mal kurz nach Berlin, um einen Leitantrag mitzugestalten...).
Ich denke, es gibt Parteien mit dynamischeren Basen und solche mit eher undynamischeren(Wobei in Kleinparteien die Basis meistens stärker ist).
Dennoch gliedern die Piraten die Piratebn durch eine bisher nichtgenutzte Möglichkeit (Internet) die Basis ein.
Wenns später um welche Beschlüsse geht, dann wird weiterhin basisdemokratisch bei den Bundes- und Landesversammlungen abgestimmt. Jedes Mitglied hat seine Stimme.

Das hat nicht unbedingt viel mit Basisdemokratie zu tuen, ist eher Pflicht, wenn man es Beschluss nennen möchte.
Das hat wirklich jede Partei. Interessanter ist, wie erwähnt, wie die Redeanteile verteilt sind. Wenn es einen Rednertopf gibt, aus dem gelost wird, dann ist es richtig basisdemokratisch. Wenn Vorstände und Abgeordnete ein Vorrecht haben, dann ist es zwar demokratisch(kannst ja immer noch nen GO Antrag stellen.), aber nicht basisdemokratisch.

Hab es bei der Landesversammlung in Schleswig Holstein am eigenen Leibe erfahren. Hier wurden die Kandidaten zur Landtagswahl aufgestellt. Die ganze Veranstaltung hat etwa 11 Stunden gedauert. Aber nur so funktioniert Demokratie...

Nur? LDKs mit Listenaufstellungen dauern meistens 2 Tage, einfach weil die ersten Plätze einzeln und erst ab den "aussichtslosen" Plätzen blockweise gewählt wird. Ist übrigens auch vorgeschrieben, wie das stattzufinden hat.

Ein wieteres Indiz für die Basisdemokratie einer Partei sind die Antrags- und Sonderparteitagsrechte. In manchen parteien gibt es die Möglichkeit, dass falls xx Kreisverbände einen Sonderparteitag fordern, ein solcher stattfinden muss.
 
Das stimmt bedingt.
Bspw werden Leitanträge/Parteiprogramme in der Regel von den Vorsitzenden verfasst und dann eben der Basis zur Abstimmung vorgelegt. In manchen Parteien läd der Vorstand dann dazu ein, d.h. jedes Mitglied darf vorbeischauen und Ideen einfließen lassen. Die Piraten haben hier den Vorteil, dass dies im Internet durchgeführt wird, also tatsächlich mehr Leute Einfluss nehmen können(Ich fahre sicher nicht mal kurz nach Berlin, um einen Leitantrag mitzugestalten...).
Das stimmt bedingt. ;)

Leitanträge/Parteiprogramme werden von Parteivorsitzenden, aber meist ehern von Arbeitsgruppen erarbeitet. Bevor darüber bei (Parteitagen) abgestimmt wird, wird es aber erst der Basis vorgelegt, die daraufhin Änderungsanträge stellen kann (über die dann wieder abgestimmt wird).

Die Piraten haben gewiss den Vorteil, daß dies im Internet stattfindet, aber sie erfinden das Rad nicht neu. Bereits bei der letzten Bundestagswahl 2005 stellte die FDP ihr Wahlprogramm im Internet zur Debatte und Abstimmung (dieses Jahr wieder); bei den Grünen wurde ein Kapitel komplett von der "grünen" Internetgemeinde erarbeitet. Mein Eindruck war/ist aber, daß dies auf wenig Interesse stieß.
 
Schleswig-Holstein: Piratenpartei bekennt sich gegen Rechtsextremismus

Folgende News wurde am 02.12.2009 um 13:22:00 Uhr veröffentlicht:
Schleswig-Holstein: Piratenpartei bekennt sich gegen Rechtsextremismus
Shortnews

Der schleswig-holsteinische Landesverband der Piratenpartei hat sich entschlossen, sich stärker vom rechtsextremen Rand abzugrenzen und für einen politischen Kampf gegen die NPD entschieden. Die Piraten mussten sich positionieren, so Landessprecher Dudda. Dies war zum einen eine Reaktion auf das schlechte Wahlergebnis bei der Bundestagswahl, bei der die mangelnde Abgrenzung nach rechts die Partei massiv Stimmen gekostet hat. Zum anderen hat sie mit der ehemaligen Grünen-Abgeordneten Angelika Beer eine bekennende Antifaschistin in ihren Reihen. Der Landesverband will in Zukunft dafür sorgen, dass sich die Partei auch in anderen Bundesländern deutlich von Rechtsextremisten abgrenzt. "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Null Toleranz für Rechtsextremisten", so das prominente Neumitglied Beer, deren Vater NPD-Gründungsmitglied war.
 
Der schleswig-holsteinische Landesverband der Piratenpartei hat sich entschlossen, sich stärker vom rechtsextremen Rand abzugrenzen
Also, ich habe schon gehört wie die Piraten als alles mögliche bezeichnet wurden - kommunistisch, sozialistisch, anarchistisch, neoliberal... Aber für rechts hat sie meines Wissens wirklich noch niemand gehalten. Mit welchem Grund auch? Nur weil sie nicht explizit überall rumposaunen, dass sie keine Nazis sind? Schuldig bis zum Beweis der Unschuld, oder welcher Logik folgt diese Denkweise?

das schlechte Wahlergebnis bei der Bundestagswahl, bei der die mangelnde Abgrenzung nach rechts die Partei massiv Stimmen gekostet hat.
Stimmen gekostet? Die Piratenpartei ist zum ersten mal angetreten, wie kann sie da etwas Stimmen gekostet haben? Vermutlich wieder eine Verfälschung des ursprünglichen Artikels durch den Autor der Klamm- oder Shortnews. Die Piraten sind im Übrigen unter den nicht im Bundestag vertretenen Parteien diejenige mit dem höchsten Stimmenanteil bei der vergangenen Bundestagswahl.

Zum anderen hat sie mit der ehemaligen Grünen-Abgeordneten Angelika Beer eine bekennende Antifaschistin in ihren Reihen.
Jeder vernünftige Mensch ist Antifaschist, manche schmücken sich nur gern damit, als wäre es etwas besonderes. Der "Antifaschismus" dieser Leute ist dann allerdings meist eher Linksextremismus im Gewand des Allgemeinplatzes.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
Die altbekannte Plattitüde. Ja, Faschismus als politisches System ist ein Verbrechen an jedem Menschen, der unter ihm leben muss. Eine faschistoide Meinung hingegen ist trotzdem nur eine Meinung, sie kann per Definition kein Verbrechen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine faschistoide Meinung hingegen ist trotzdem nur eine Meinung, sie kann per Definition kein Verbrechen sein.

Ach ja?

§130 (4) StGB

Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer öffentlich oder in einer Versammlung den öffentlichen Frieden in einer die Würde der Opfer verletzenden Weise dadurch stört, dass er die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft billigt, verherrlicht oder rechtfertigt.

Eine faschistodie Meinung wird schon dann zum Verbrechen wenn man sie öffentlich äußert. Zumindest bei uns.

Wie die Piratenpartei damit allerdings irgendwie in Verbindung zu bringen ist, ist mir auch unklar.
 
Das ist mir schon bekannt, aber auch als es z.B. den § 175 StGB noch gab, war Homosexualität ja kein Verbrechen - sie war lediglich illegal, was in meinen Augen nicht das gleiche ist. Genau so ist es mit Meinungen. Aber die Diskussion über Subjektivität/Objektivität von Rechten, Werten usw. hatten wir ja schon ;)
 
Also, ich habe schon gehört wie die Piraten als alles mögliche bezeichnet wurden - kommunistisch, sozialistisch, anarchistisch, neoliberal... Aber für rechts hat sie meines Wissens wirklich noch niemand gehalten.
Für was sie gehalten wurden spielt meines Erachtens hierbei keine Rolle. Ich nehme mal die Metapher auf: Ein großes Piratenschiff, auf dem jeder anheuer konnte, das kein Kapitän hatte und das relativ ziellos durch die Weltmeere schipperte. Das einzige Motto: Freiheit und gegen Kontrolle der Könige, Fürsten usw. ;)

Es lief doch in diesem Jahr recht chaotisch ab. Eine Partei ohne Programm aber mit einem tagespolitischen Ank... ähm Aufhänger "Gegen Internetzensur", der zu einem immensen Mitgliederzuwachs führte. Zwei Dinge, die Personen vom rechten Rand angelockt haben dürften.
Und so versteh ich deshalb diese Ankündigung: Man will sich von diesen Leuten ab- bzw. diese Leute von der Partei abgrenzen.

Was machen die denn momentan sonst so? Man hört gar nichts mehr. Und was ist aus dem EX-SPD Abgeordneten Tauss (?) geworden?
 
Also, ich habe schon gehört wie die Piraten als alles mögliche bezeichnet wurden - kommunistisch, sozialistisch, anarchistisch, neoliberal... Aber für rechts hat sie meines Wissens wirklich noch niemand gehalten. Mit welchem Grund auch? Nur weil sie nicht explizit überall rumposaunen, dass sie keine Nazis sind? Schuldig bis zum Beweis der Unschuld, oder welcher Logik folgt diese Denkweise?
Dann hast du noch nie was zu der Piratenpartei von TAZ' Julia Seeliger gelesen :LOL: Und ja, für die ist es rechtsradikal, wenn man nicht jeden Tag "ICh bin kein Nazi!" schreit, und sexistisch, wenn man eine Frauenquote ablehnt, weil das Geschlecht egal (und zumindest im Forum eh nicht zu überprüfen) ist.

btw: Vor der Wahl gabs jeden Tag einen thread "Die Piraten sond von rechts unterwandert!!" und einen "Die Piraten sind von Links unterwandert!!" Seit der Wahl ist Ebbe :mrgreen:

Was machen die denn momentan sonst so? Man hört gar nichts mehr. Und was ist aus dem EX-SPD Abgeordneten Tauss (?) geworden?
1. Die vielen Mitglieder verdauen, sich organisieren und Themengruppen bilden. 2. Nichts weiter, alles noch gleicher Stand.
Der Unterschied ist nur: Jetzt ist kein Schnarch-Wahlkampf mehr, in dem alle Medien verzweifelt nach Abwechslungen suchen.
Ansonsten einfach mal auf die Webseite sehen, da gibts ab und zu mal Pressemitteilungen ;) Ich könnt ja jetzt den newsletter von gestern reinkopieren, aber der ist so lang, dann würde ich wohl wegen Spam die gelbe Karte kriegen.
International ist grad ACTA an der Reihe, national gabs nen Award https://web.piratenpartei.de/Piratenpartei-erhaelt-den-Politikaward-2009
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeder vernünftige Mensch ist Antifaschist, manche schmücken sich nur gern damit, als wäre es etwas besonderes. Der "Antifaschismus" dieser Leute ist dann allerdings meist eher Linksextremismus im Gewand des Allgemeinplatzes.

Jeder vernünftige Mensch ist gegen den Kindesmissbrauch. Dennoch wird dies als Wahlkampfthema einiger Parteien gemacht und auch wir mussten oft auf Info Ständen klar stellen, dass wir dagegen sind.

Ich bin auch nicht ganz glücklich über solche Pressemitteilungen, aber was Herr Dudda da fabriziert verstehe ich sowieso nicht. Erst will er sich zurückziehen und auf einmal, jetzt wo in 2 Wochen u.a. der Vorstand in SH gewählt wird, ist er wieder aktiv... Aber das ganze ist auch eine Reaktion auf die Beiträge im Privaten Blog von unserem Vorsitzenden Aaron König, der schon leicht nach rechts gerutscht sind.

Und was ist aus dem EX-SPD Abgeordneten Tauss (?) geworden?

Die Verahndlung plätschert vor sich hin. Das Verfahren wird früher oder später fallen gelassen oder er wird zu einer geringen Geldstrafe verurteilt. Das war doch nur alle Masche von den Medien. Jetzt nach der Wahl interessierts doch keinen mehr (fast keinen) was mit ihm passiert.
 
Du weißt aber schon, dass News-Threads hier erst auf Anforderung (automatisch) erstellt werden?

jo.. nur das ich das newsportal auf klamm.de nich nutze ;)
Ich lese nur manchmal hier nen thread mit, weil es ne reißerische überschrift gibt.. wenn hier aber nur müll in den threads steht, kann ich mir das in zukunft auch sparen. dann bleib ich lieber bei spiegel, faz und sueddeutsche...

LG
 
wenn hier aber nur müll in den threads steht, kann ich mir das in zukunft auch sparen. dann bleib ich lieber bei spiegel, faz und sueddeutsche...

Die Threads werden ja, wie bereits gesagt, indirekt durch Benutzer erstellt.
Wenn also jemand bei einer News über das Thema diskutieren möchte oder so, dann klickt er bei der News rechts irgendwo auf den entsprechenden Button und der News-Bot wird dadurch dann selbstständig und verfasst das Thema.
Wenn die meisten User nun mal bei den Shortnews Links aufs automatische Verfassen klicken, dann erscheinen hier nun mal nur deren - qualitativ nicht gerade hochwertige - Artikel.
 
SPD will um Wähler der Piratenpartei werben

Folgende News wurde am 16.01.2010 um 14:46:01 Uhr veröffentlicht:
SPD will um Wähler der Piratenpartei werben
Top-Themen

Berlin (dts) - Die Sozialdemokraten wollen künftig stärker um die Wähler der Piratenpartei werben. "Die SPD hat den großen Fehler gemacht, die Diskussion um Internetsperren zu verschlafen und eine dezidiert gegen die Online-Generation gerichtete Position beschlossen", kritisiert Björn Böhning, Sprecher der Parteilinken, in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Gemeinsam mit einem Vertreter der Bundestagsfraktion soll er künftig die Arbeit eines Gesprächskreises Netzpolitik innerhalb der Medienkommission beim Parteivorstand koordinieren. Der Kreis soll die Arbeit des Online-Beirats fortführen, der sich vor der Bundestagswahl aus Protest gegen die Zustimmung der SPD zum Netzsperren-Gesetz aufgelöst hatte. Wie im Beirat sollen laut Böhning beim Gesprächskreis Netzpolitik wieder Szenegrößen wie der Blogger Sascha Lobo vertreten sein. Das Gremium dürfe nicht nur beratende Funktion haben, sondern eigenständig Positionen entwickeln und veröffentlichen können. "Die SPD hat in den vergangenen Jahren die Logiken des Internets nicht verstanden", sagt Böhning. Dabei gehe es nicht nur um den "Fehler, dass wir die rechtlichen Regeln der Offline-Welt einfach auf die Online-Welt übertragen wollten". Es handele sich auch um ein kulturelles Problem: Die "Diskursfähigkeit" der Partei sei "generell unterentwickelt".
 
Toll, also sagen die praktisch das die zu blöd waren um das Internet zu verstehen und deshalb Scheiße fabriziert haben und das die Partei unfähig ist begründete Entscheidungen zu treffen.
Und dann wundern die sich das man die nicht wählt. Tsss...
Aber die CDU wollte ja auch mal die Piraten bekehren, ne is klar^^