News Bauhaus-Direktorin bleibt bei Absage an Feine Sahne Fischfilet

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 24.10.2018 um 08:50:55 Uhr veröffentlicht:
Bauhaus-Direktorin bleibt bei Absage an Feine Sahne Fischfilet
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Dessau-Roßlau (dts) - Die Direktorin des Dessauer Bauhauses, Claudia Perren, bleibt bei ihrer Absage an die Punkband Feine Sahne Fischfilet. "Es war nie mein Anliegen, die Freiheit der Kunst einzuschränken", sagte Perren "Zeit-Online". Sie räumte ein, bei der Ausladung der linken Punkband falsch kommuniziert zu haben. Das Bauhaus sah sich starker Kritik ausgesetzt, nachdem es die Absage des Konzerts öffentlich damit begründet hatte, "politische extreme Positionen, ob von rechts, links oder andere" fänden am Bauhaus Dessau keine Plattform. Nun legte die Direktorin ihre tatsächlichen Beweggründe offen. Sie habe sich aus zwei Gründen gegen den Auftritt von Feine Sahne Fischfilet im Bauhaus entschieden: "Wir wollten Rechtsradikalen vor dem Bauhaus keine Plattform bieten. (...) Zweitens ist das Bauhausgebäude eine Unesco-Weltkulturerbestätte, die eines ganz besonderen Schutzes bedarf, auch rein physisch." Dazu sagte Perren: "Sie dürfen über unsere Bauhausbühne nicht mal mit kratzigen Schuhen gehen, da darf kein Nagel in die Wand, ohne dass wir das mit der Denkmalschutzbehörde abgesprochen haben." Ihr Entschluss, zu dem Perren immer noch steht, habe nichts mit der Art und Weise der Band zu tun. "Ich kannte die Musik, ehrlich gesagt, gar nicht." Es sei ihr nur um die Vermeidung einer Eskalation und einer möglichen Beschädigung des Bauhauses gegangen, nachdem Rechtsradikale in sozialen Medien gegen die Veranstaltung mobil gemacht hätten. Feine Sahne Fischfilet sollen nun am 6. November im Anhaltinischen Theater in Dessau auftreten. "Ich freue mich, dass sie einen anderen Ort gefunden haben", sagte Perren, die an der Suche nach einer alternativen Auftrittsmöglichkeit beteiligt war.
 
Motzen will ich

hier:
Die Frau Direktorin hat in meinen Augen recht, und wieso es überhaupt zu einer Absage kommen konnte wäre interessant zu wissen. Haben die sich für ein Konzert da beworben im rahmen eines Themenabends? Oder wie ist das zustande gekommen? Das Bauhaus ist lt. der eigenen Webseite ein "Das Bauhaus als Ort der Avantgarde" aber das da Punkbands spielen (deren Musikgeschmack ja nun nicht breite Masse der Jugend ist) ist ja wohl nicht die Regel.
Und wenn diese Band auch noch wegen ihrer Texte (ich hab nur einen überflogen, das hat mir schon gereicht) rechts gerichtete Gruppen dazu bringt vor der Konzertstätte Aufstellung zu nehmen oder mehr dann hat diese Band im Bauhaus nichts verloren! Und wegen der Texte würde ich mal "Songtexte Feine Sahne Fischfilet" (mit Tüddelchen!) googeln, falls dem geneigten Leser noch nicht schlecht ist, danach ist es ihm!
Und nochmal meine Meinung: Die gehören in Therapie. Das sind eindeutig Spätfolgen der 70er jahre
Anti-Autoriären Erziehung. Aber das ist meine persönliche Meinung!
 
1. Das Konzert sollte im Rahmen einer Konzertreihe des ZDF stattfinden, in dem Regelmäßig unterschiedlichste Bands ins Bauhaus eingeladen werden.
2. Das Bauhaus stand ursprünglich dafür, neue Wege von Ästhetik, Kunst und Kultur zu finden - der Geschmack des Mainstream war da schon vor 90 Jahren egal.
3. Wenn es schon soweit ist, dass namhafte Kultureinrichtungen vor den Gewaltandrohungen rechter Spinner kapitulieren, dann ist das ein Armutszeugnis für die Gesellschaft.
4. Ein weiteres Armutszeugnis ist, entarteten missliebigen Künstlern eine Therapie zu wünschen...
 
Kunstfreiheit ist ein wichtiges Gut, eine Absage wegen rechten Spinnern gibt denen (den Rechten) nur wieder ein Plattform für ihre Intoleranz. Aber...

1) für rechte Bands gibt es auch regelmäßig Absagen von Veranstaltern wegen Kritik Anderer, man sollte hier denselben Maßstab ansetzen.

2) Die Texte sind wirklich sehr stumpf und dämlich, aber über Geschmack lässt sich ja streiten^^
Viele stehen ja auch auf RAP und diese Texte sind genauso stumpfsinnig :)

3) Man sollte der Band eine alternative Auftrittmöglichkeit bieten, damit alle, die sich diese Musik gerne anhören wollen auch zusammen feiern können.
 
Die Absage selber ist durchaus legitim und mit dem Hausrecht zu begründen. In meinen Augen ist es aber ein Unterschied, ob der Besitzer eines Veranstaltungsortes einen Auftritt absagt, weil mit Rechtsbrüchen oder Gewalt BEI der Veranstaltung gerechnet werden muss, oder WEGEN einer Veranstaltung.

Ersteres kommt bei Rechtsrock-Konzerten ja durchaus vor (Volksverhetzung, zeigen verfassungsfeindlicher Symbole, Angriffe auf Mefienvertreter etc.).

Hier wird allerdings damit argumentiert, dass der Auftritt solche Rechtsbrüche von außen „provozieren“ würde. Und das ist gesellschaftspolitisch äußerst fragwürdig.

Einen alternativen Auftrittsort gibt es inzwischen. Ebenfalls in Dessau - was das Argument der Bauhausstiftung im Übrigen fadenscheinig erscheinen lässt.
 
Eine Teilung Deutschlands in einen demokratischen und einen faschistischen Sektor erscheint mir notwendig.