Sammelthread Anschläge von Oslo

Hatte unser Bundesinnenminister nicht vor 2/3 Tagen noch schwadroniert, über eine Gefahr von Rechts habe er keine Erkenntnisse? "Was geht mich mein saudummes Geschwätz von gestern an?" kommt nur dann gut, wenn man's als Gag meint. Bei 83 Toten aber verbieten sich Gags von selbst.
 
Es nützt eh nichts - auf dem Schwarzmarkt wird nicht nach einer Waffenbesitzkarte gefragt, sondern nur nach Geld. Das sieht für mich nach einem hilflosen Versuch sich politisch zu proletieren aus. Will er den Handel mit Kunstdünger etwa auch noch verbieten? :roll:
 
Als ob die leicht erschwerte Zugänglichkeit von Waffen solche Taten verhindern könnte. Wenn er seinen Anschlag ohnehin Jahrelang geplant hatte, hätte er wohl eine Möglichkeit gefunden sich eine Waffe zu organisieren...
Aber das ist den Politikern egal, hauptsache Sie krigen ihre Fratze in die Zeitung.
 
Breivik will nicht in Psychiatrie: Freispruch oder Haft

Folgende News wurde am 22.06.2012 um 13:54:48 Uhr veröffentlicht:
Breivik will nicht in Psychiatrie: Freispruch oder Haft
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Oslo (dpa) - Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik ist nach Überzeugung seiner Anwälte zurechnungsfähig und sollte daher entweder zu einer Haftstrafe verurteilt oder freigesprochen werden. Er plädiere auf Freispruch wegen «Notwehr» oder - bei einem Schuldspruch - auf Breiviks Einstufung als zurechnungsfähig, sagte der Anwalt Geir Lippestad am Freitag in seinem Schlussplädoyer in Oslo. Breivik handelte nach Angaben seines Anwalts bei den beiden Anschlägen am 22. Juli 2011 überlegt wie ein «zynischer Terrorist». Der Attentäter sieht sich im «Krieg» mit islamischen Kräften, die Europa erobern wollten. Damit begründete er ein «Notwehrrecht» zur Tötung von Menschen. Sein Verteidiger erklärte zur Bestimmung des Strafmaßes und zur Frage Haft oder Zwangspsychiatrie: «Wir plädieren für eine so milde Strafe wie möglich. Zeitlich begrenzte Haft ist milder als eine dauerhafte Zwangseinweisung.» Zum Tatmotiv erklärte der Verteidiger, Breivik habe vor elf Monaten nicht einfach so viele Menschen wie möglich töten wollen, sondern seine Opfer «gezielt politisch» ausgesucht. Bei den Attacken im Osloer Regierungsviertel und bei einem sozialdemokratischen Jugendlager auf der Insel Utøya hatten insgesamt 77 Menschen ihr Leben verloren. Der 33-Jährige sieht sein Verbrechen als Teil des Kampfes gegen eine nach seiner Meinung drohende «islamische Machtübernahme» in Norwegen und ganz Europa. Die Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag auf Zwangseinweisung in eine Rechtspsychiatrie wegen weiter bestehender Zweifel an Breiviks Zurechnungsfähigkeit plädiert. Dazu meinte Anwalt Lippestad im Plädoyer: «Wenn man seine Handlungen als krank einstuft, nimmt man ihm ein grundlegendes Menschenrecht. Es besteht darin, dass man die Verantwortung für eigene Handlungen trägt.» Zur Einstufung des Attentäters als getrieben von allgemeinen Gewaltfantasien erklärte der Anwalt: «Nicht die Gewalt ist Mutter seiner Taten, sondern seine rechtsextreme Grundhaltung.» Lippestad stufte den Attentäter als «Teil einer politischen Kultur» ein, für die er sein vorher geschriebenes «Manifest» verfasst habe: «Zu den Taten am 22. Juli sagte er zu mir, sie seien nur ein Feuerwerk gewesen, um das Manifest zu verbreiten.» Lippestad sagte am Freitag zu Beginn seines Plädoyers, er teile «voll und ganz» die Meinung der Ankläger, dass Breivik eine grausame Terrorhandlung von kaum vorstellbarer Bösartigkeit begangen habe. Breivik bestreitet sein beispielloses Verbrechen nicht. Nach abschließenden Bemerkungen von fünf Überlebenden der Anschläge in Oslo und auf Utøya sollte auch der Angeklagte am Nachmittag das Wort erhalten. Er hat für seine Schlussbemerkung eine Stunde Redezeit verlangt. Überlebende und Hinterbliebene von Opfern Breiviks kündigten an, dass sie zu Beginn des Schlusswortes aus Protest den Gerichtssaal verlassen würden. Im Gegensatz zu den Schlussplädoyers erlaubte das Gericht keine TV-Übertragung von Breiviks Erklärung. Das Urteil soll am 20. Juli oder am 24. August verkündet werden.
 
Breivik sollte für immer weggesperrt werden! Warum wird überhaupt Rücksicht auf seine Wünsche genommen? Er hat 77 Menschen getötet, hatten die Zeit noch zu äußern, dass sie am Leben bleiben wollen?

Ich finde auch die ewige Diskussion über seine Zurechnungsfähigkeit total absurd. Nur weil man einer kranken Ideologie folgt, ist man noch lange nicht psychisch krank! Er hat seine Tat jahrelang gewissenhaft geplant! Welcher wirklich psychisch Kranke wäre zu so etwas fähig?

Allein die Motive und Beweise die für diese Tat vorliegen müssten doch für zigfach lebenslänglich reichen? Wo ist denn die tolle europäische Gerechtigkeit ...
 
Im Gegensatz zu Breivik repräsentiert das Gericht in Oslo einen Rechtsstaat, und der räumt auch einem Schwerverbrecher das Recht auf eine Wortmeldung ein.

Was das Urteil angeht: die Entscheidung obliegt einzig und allein den Richtern, nicht dem "Volkszorn". Und die Frage ob schuldig oder nicht stellt sich offensichtlich gar nicht, sondern lediglich die Frage nach der Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten!
 
Welche aber eigentlich schon geklärt wurde. Ich verstehe nur erstens nich, warum er jetzt doch für psychisch krank erklärt werden soll und zweitens, warum man seinem Wunsch, nicht in die Psychatrie zu gehen, Beachtung schenken sollte, wo das Urteil über die Zurechnungsfähigkeit doch feststeht und damit auch höchstwahrscheinlich die Strafe.
 
Das steht überhaupt nicht fest!

Die Anklage plädiert auf unzurechnungsfähig und stützt sich dabei auf 2 Gutachter. Die Verteidigung plädiert auf zurechnungsfähig und stützt sich auf 35 Gutachter.

Die Festlegung des Angeklagten vorher, 1 Stunde für sein Schlußwort haben zu wollen, kenn ich aus deutschen Gerichtssälen nicht, aber das ist vllt. ne norwegische Spezialität. Auch in D hat der Angeklagte das "letzte Wort". Die längste Erklärung, die ich bisher als "letztes Wort" gehört habe, ging ne halbe Stunde.
 
Da stellt sich wohl eher die Frage, wieviel der Angeklagte zu sagen hat, oder meint, sagen zu müssen.

Für mich ist die Frage ob zurechnungsfähig oder nicht vor allem eine innenpolitische. Wird er für unzurechnungsfähig erklärt, dann war er ein verrückter Einzeltäter, gegen den es nunmal nur begrenzten Schutz gibt. Gilt er aber als zurechnungsfähig, dann muss sich die norwegische Regierung fragen lassen, ob sie nicht seit Jahren ein Problem ignoriert haben, von dem Breivik nur die Spitze des Eisbergs ist.
 
ich halte auch einen "deutschen Breivik" für möglich. Der NSU a.k.a. Zwickauer Terrorzelle hat ja schon bewiesen, daß Ausländerhaß bis zum 10-fachen Mord gehen kann. Kräftig weggeschaut - und sogar aktiv unterstützt - wurde von deutschen Verfassungsschützern ja lang genug. Dazu noch "ProNRW" und die NPD, und BKA-Ziercke schürt auch schon wieder Islam(isten)-Phobie.
 
Immer diese Aufregung gegen Rechts hier. Breivik war krank und deshalb ist aus ihm ein Mörder geworden und nicht weil er national ist. Erinnert mich immer an die Killerspieldebatte, die behauptet, die Menschen laufen nur wegen den Killerpsielen amok. Hilfloses und hirnloses gebrülle, weil man sich nicht um die Unzufriedenheit und die Missstände in der Gesellschaft kümmern möchte. Wäre er nicht der rechten Gesinnung verfallen sondern dem Kommunismus hätte er wahrscheinlich das Gleiche getan.

Ansonsten ist es richtig, dass hier keine Rachjustiz ausgeübt wird. Rache macht nichts ungeschehen.
 
Wannabe, kann es sein, daß du die letzten 35 - 40 Jahre verschlafen hast? "Dem Kommunismus Verfallene" suchen sich als Opfer ihrer Gewalt nicht 69 Kinder & Jugendliche aus - auch nicht, wenn die einer "rechten" Partei angehören. Die RAF hat Attentate auf Repräsentanten des Systems unternommen: Generalbundesanwalt Buback, Bankier Ponto, Arbeitgeberpräsident Schleyer, einen US-General, Bankier Herrhausen, Treuhand-Chef Rohwedder ...