Adoption

Ja, Deine Rolle ist sehr wahrscheinlich in der Tat essentiell für das Mädel, da hat die Psychologin mit Sicherheit recht. Jugendhilfekinder haben in der Regel einen großen Bedarf nach "starken Vaterfiguren"
Ich kann im Endeffekt ja auch nur mutmaßen und versuchen für Deine Geschichte Vergleichsmomente aus meiner eigenen Erfahrung anzulegen. Es ist immer schwierig eine offizielle Entscheidung zu treffen wenn die Person mit Sorgerecht sich destruktiv verhält.
Das ist mit sehr viel Aufwand verbunden so lange es keine wirklich schlagkräftigen Argumente gibt wie die von Dir schon genannte "Kindeswohlgefährgung". Das ist aber ein Wort für das es fast so viele mögliche Auslegungen gibt wie für "lecker" oder "schön".
Es ist mir aber kein Fall in Erinnerung geblieben in dem der unbedingte Wille einer 16-jährigen nicht erfüllt wurde wenn es keine ganz GANZ entscheidenden Gründe gab die dagegen sprechen.
Die stationäre Jugenhilfe ist kein Gefängnis. Wenn das Mädel klar und deutlich sagt: "Ich will hier nicht mehr leben!" dann kann die WG da zwar ihre Meinung zu abgeben und unter Umständen zu dem Ergebnis kommen, dass sie den Aufenthalt in der WG für das Mädel als das Richtige erachtet. Das ändert aber nichts daran, dass niemand gegen seinen Willen dort wohnen muss. Ich habe nie eine WG kennengelernt die jemanden "festgehalten" hat der wirklich nicht da sein wollte. Wie auch?
Wenn der KV alles blockiert was mit euch zu tun hat gibts vielleicht eine Möglichkeit das zu umgehen, je nachdem wie selbständig das Mädel schon so ist. Bei uns werden in solchen Fällen nicht selten "individualpädagogische Maßnehmen" bzw. "sozial betreute Wohnformen" ins Feld geführt. Meistens verbirgt sich dahinter sowas wie ein Auszug in eigene Wohnung mit regelmäßiger Betreuung mit dem Ziel der Verselbständigung. Bei uns wird sowas häufig gemacht... in der Regel ab 16 Jahren.
Im Prinzip ist das die Möglichkeit die auf der Hand liegt wenn A: Der KV sie nicht bei sich will B: Er nicht will, dass sie zu euch kommt C: Das Mädel in keine WG will und D: Schon einigermaßen selbständig ist.
Von da wird das Mädel sich seine Bezugspersonen selber aussuchen können. Genauso wird sich zeigen wer bereit ist sich zu kümmern und wer nicht.
Zugegeben, nicht ganz ohne Risiko. Aber der gerichtliche Weg ist auch risikoreich und außerdem für die Psyche des Mädels eine nicht zu unterschätzende Belastung. Ganz abgesehn davon, dass eine gerichtliche Entscheidung via "Erziehungsgutachten" (was u.a. nötig wäre um dem KV das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu entziehen) schon nicht selten was von "russisch Roulette" hat. Ich muss mich schwer zurück halten da ins Detail zu gehen, aber ich kann mich an nicht wenige Fälle erinnern bei denen es mir vollends schleierhaft war wie der betreffende "Autor" solcher Gutachten zu seinen Schlussfolgerungen gekommen ist.
 
Das klingt alles recht interessant,du hast mir da schon einige Gesichtspunkte eröffnet und aufgezeigt.
Jedoch ist mir die Rolle der Gruppe noch nicht so ganz klar,was entscheidungen angeht.
Jüngstes Beispiel:
Die von mir bereits angesprochene 14 Tage regelung muss ja wieder eingerichtet werden.
Ihre Mama arbeitet alle 14 Tage am Wochenende,ich selbst arbeite Früh und Mittagschicht im Wechsel.
Ihre Freiwochenenden liegen immer da,wo ich von Früh auf Mittagschicht wechsele
Wir haben angestrebt,die Besuchswochenenden genau auf diese Weekends zu legen.
Klar,das ihre Mutter nicht arbeiten muss...und ganz wichtig:Ich hole sie von der Schule ab,da ich rechtzeitig Feierabend hab.
Dieser Rythmus war bisher immer eingehalten worden.Aufgrund der Verschiebungen wäre dies jetzt aber ein Problem.Das Mädel war ausser der Reihe am Sonntag bei uns gewesen für nen sogenannten Tagesbesuch.
Abends bei der Zurückfahrt fragte sie ,ob wir das regeln könnten das sie das kommende Wochenende dann wieder zu uns kann,um den Rythmus wieder einzurichten.Sie wäre zwar wieder bei Papa,aber da will sie auch ned unbedingt hin,weil sie sich dort eh langweilen muss und die nix unternehmen.
Jetzt musste das Gestern auf dem Gruppenmeeting abgesegnet werden.Und abends rief die Gruppenleitung an.
Hin und hergedruckse...man könne ja nicht die Pläne des Vaters zunichte machen (welche Pläne,denn sie hat klipp und klar gesagt sie sitzen nur zuhaus rum).Es wurde dann wieder so lange an dem Mädel rumgeredet,bis sie dann doch wieder sagte na gut,um Stress zu vermeiden geht sie halt dann zu Papa.
Ich hab über Facebook Messenger kontakt zu ihr,sie hat ihre Ortserkennung eingeschaltet...und ich sehe,das sie wirklich von Freitag bis Sonntag zuhause rumsitzt.
Um dann für die Nächste Woche in den Rythmus zu kommen,muss ihre Mutter ihre Schicht tauschen,was ja nicht so einfach ist,und ich muss meine Schicht tauschen,was bei mir noch schwerer ist,da ich in Administrativer Tätigkeit in meiner Firma der Abteilung überstehe.Man sieht also wieder,das es nicht möglich ist,sich den Umständen anzupassen,sondern man verlangt aus purer Lust am Ärger machen,das wir uns wiederum auf eine neue Situation einstellen.Dies muss der KV nicht,da er in seinem Beruf keine Schichten fährt.
Der Gruppenzugehörige Psychologische Gutachter hat dem Mädel schon im Alter von 14 Jahren das geistige Alter einer 8(!) jährigen bescheinigt.Wenn sie in 3 MOnaten 16 wird,hab ich so das dumpfe Gefühl,das dieser Gutachter dem Mädel eben nicht die Geistige Reife erteilt,sich selber zu entscheiden was sie möcht,sondern mit Sicherheit wieder bescheinigt,sie sei dazu nicht in der Lage.
Mal im Ernst...Wenn sie in den Ferien bei uns ist...ich sehe es mit blossen Augen...was sie da macht,ist alles andere als der Reifegrad einer 8 oder 10 Jährigen.
Sie kümmert sich selbst um Wäsche,übt mit ihrer Mama kochen,man kann sie allein am Herd werkeln lassen,man kann sie allein einkaufen schicken,in meinen Augen ist sie genauso selbstständig wie sie in ihrem Alter sein müsste.Mit manchen Erwachsenen kann man sich nicht annähernd so angeregt über wirklich viele Themen unterhalten wie mit ihr.Mir kann doch keiner erzählen,das sie den Geisteszustand einer 10 oder 12 jährigen hat.
Genau das passierte in der Vergangenheit und wird auch wieder so passieren.
Deswegen sind für mich jetzt erst mal in 2 Wochen der Termin gemeinsam mit dem Mädel und der Gruppenführung interessant,dann werd ich mir mal rechtliche Beratung holen...und schiele mal auf ihren Geburtstag,was sich damit ändert...
Ich muss zusätzlich noch sagen,das dieser ganze Hickhack zweierlei Konsequenzen hat...Ich reg mich jedes Mal über diese Unsinn und UNwillen auf,ihre Mutter hingegen ist jedesmal fix und fertig,weil ihr langsam die Kraft ausgeht,das weiter durchzupauken.Dies ist auch der Grund wieso ich selbst mich so reinhäng.Denn eins ist Klar...Kleinbeigeben und Aufgeben...kommt nicht in Frage
 
Klingt nach dem "üblichen" Kleinkrieg Erwachsener auf dem Rücken des Kindes. Ich verstehe nicht ganz warum sich da nicht mal eine pädagogische Fachkraft hinsetzt, auf den Tisch haut und die Erwachsenen daran erinnert wer im Fokus des Handelns stehen muss und die "Erwachsenen" dazu bringt sich wie solche zu verhalten.
Wenn die "Erwachsenen" noch nicht mal in der Lage sind eine ziemlich klar festgelegte Besuchsregelung anständig zu realisieren kann man zur Not auch noch einen offiziellen "Besuchskalender" in die Welt setzen, am besten mit einem hübschen "Beiblatt" das allen beteiligten Erwachsenen deutlich macht welch ein Armutszeugnis das für sie darstellt.
Das ist nicht gegen Dich/euch persönlich gemeint sondern sind meine spontaten Gedanken zur vorgestellten Situation im Allgemeinen aus Sicht der betroffenen Jugendlichen. Man sollte sich mal Gedanken darüber machen was das für einen erzieherischen Effekt auf junge Menschen hat und was für ein wahrscheinlich irreversibles Bild von "erwachsenem Verhalten" sich dadurch formt.

Wie schon mehrfach gesagt: Die WG hat formal gargargarnichts zu entscheiden. Die dürfen dem Mädchen nichtmal ne Aspirin geben oder ne Wundsalbe auftragen, geschweige denn sie bei ner Freundin schlafen lassen oder über gar über die Auslegung von Besuchsregelungen bestimmten wenn die sorgeberechtigte Person das nicht erlaubt hat.

Solche psychologischen Gutachten sind in der Regel differenzierter ausformuliert als das einfach nur gesagt wird "die Person ist geistig 6 Jahre zurück". Soziale Reife (Umgang mit anderen Menschen), lebenspraktische Reife (Umgang mit der dinglichen Umwelt), kognitive Reife (intellektueller Leistungsstand), emotionale Reife (Umgang mit der eigenen Gefühlswelt)... solche Dinge werden in der Regel differenziert beleuchtet.
 
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Der nächste Knaller der wohngruppe...
Weil das mädel abends um halb 9 nicht ihr Handy abgegeben hat,haben sie ihr das Handy seit Sonntag abend letzte Woche verboten.Dadurch war es ihrer Mutter und mir nicht möglich,kontakt mir ihr zu haben.
Auch am Wochenende wurde dem Vater angeraten,ihr kein Handy zu geben.
Ausserdem war ja zu klären,ob das mädel statt zum Vater zu uns kommen darf,was natürlich nicht geklappt hat.Leider warten wir bis heute noch auf dem Rückruf,wo das dann geklärt werden musste...
Ich stand nämlich freitag mittag vor der Schule für den fall,das uns mal wieder nur vergessen wurde zu sagen das alles klar geht...und sie ned da rumstehn muss...und sie sagte mir ...mit Tränen in den Augen,das sie nicht mitfahren darf weil sie zu papa muss...
Seltsam oder?
Zum absoluten Höhepunkt kam dann,das ihr Vater in ihrem Namen in ihr Facebook Account einloggt und alles liest,was so geschrieben wird...Natürlich auch das ,was ihre Mutter und ich an Konversation mit dem Mädel haben...So langsam nimmt das aber echt komische Formen an...
 
Hallo vollzeitvandale,

das ist eine verstrickte Situation da bei euch. Es ist traurig, dass das alles auf dem Rücken des jungen Mädchens ausgetragen wird und der leibliche Vater lieber seine Spielchen, laut deiner Aussage, spielt, anstatt an das Wohl und die Interessen des Mädchens zu denken.
Hat sich in der Zwischenzeit noch etwas Neues ergeben?

Viele Grüße