News CDU-Gesundheitsexpertin will Eltern von Koma-Trinkern zur Kassen bitten

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 04.02.2011 um 17:02:08 Uhr veröffentlicht:
CDU-Gesundheitsexpertin will Eltern von Koma-Trinkern zur Kassen bitten
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Essen (dts) - Die CDU-Gesundheitsexpertin Karin Maag will die Eltern jugendlicher Komatrinker zur Kasse bitten, wenn sie wiederholt betrunken im Krankenhaus landen."Dann sollten die Eltern die Rechnung für den Krankenhausaufenthalt bezahlen", sagte Maag den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagsausgabe). Die Kosten, die pro Nacht anfielen, bezifferte sie auf 800 bis 1000 Euro. So will Maag erreichen, dass die Eltern ihre Kinder stärker auf die Gefahren von Alkohol hinweisen und vom Trinken abhalten. Denn nach wie vor ist Komasaufen bei Jugendlichen in, wie aus einer neuen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hervorgeht. Von den 18- bis 25-jährigen Frauen und Männern haben sich 2010 jede Vierte beziehungsweise jeder Zweite mindestens einmal im Monat einen richtigen Rausch angetrunken. Insgesamt ist jedoch der Alkoholkonsum bei den Zwölf- bis 25-Jährigen zurückgegangen.
 
Genau - es ist echt eine Zumutung, von Eltern zu verlangen oder zu erwarten, ihrer Erziehungspflicht nachzukommen :roll:

*Ironie off*
 
Wo beginnt Komasaufen? Was passiert eigentlich, wenn ein Kind stirbt, weil die Freunde aus Angst vor den Folgen keinen Rettungswagen mehr rufen? Wer übernimmt die Kosten, wenn das Kind bspw. auf einem Schulausflug "abstürzt"? Was passiert, wenn die Eltern zahlungsunfähig sind?

Das sind so die Fragen, die mir spontan dazu einfallen. Ich halte das mal wieder für einen typischen "Ich will in die Medien!"-Schnellschuß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte das für völlig daneben, wenn man bedenkt, dass dies meistens die Personen der unteren Mittel- und Unterschicht sind, die sowieso kein Geld mehr dafür übrig haben. Diese Form der Ausbäutung kann man den Eltern nicht zumuten, wenn schon müssen die Kinder grade stehen, wobei das an der mangelnden Suchtprävention zu erklären ist..
 
Tut mir leid, aber das Argument ist ja wohl mehr als schwach - Wir lassen es ihnen durchgehen, weil ein teil der betroffenen es sich nicht leisten kann, die Folgen zu tragen? :LOL:

Ich hab kein Geld, ein Ticket für das Überfahren einer Roten Ampel zu zahlen - meine Forderung: Ich muss in Zukunft für ein solchen Vergehen nichts mehr bezahlen! :ugly:

@baffy: Der Vorschlag mag nicht gerade durchdacht sein, aber trotzdem halte ich ihn für diskussionswürdig: In meinen Augen gibt es 2 wichtige Gründe, die "Komasaufen" ermöglichen: Gleichgültigkeit der Eltern, und Verantwortungslosigkeit im Umgang mit Alkohol - vor allem im Handel, wo es für Teens immer noch zu leicht ist, "harten" Stoff zu bekommen.

Ich weiß noch, dass mein Versuch, mit 14 eine Pulle Aßbach im Supermarkt zu kaufen, mit einer Ohrfeige und 2 Wochen Hausarrest geendet hat - ersteres von der Kassiererin, letzteres von meinen Eltern (Und nein, sie haben auch die Frau von de Kasse NICHT wegen Körperverletzung angezeigt - im Gegenteil!) :ugly;
 
Werden die Probleme, die Du zu Recht schilderst durch die Maßnahme gelöst?

Und gibt es ansatzweise Antworten auf meine Fragen?
 
Populistisches Dummgeschwafel von einer "Expertin", die nur eines will: Aufmerksamkeit.

Wenn ich das, was ich für ein Fehlverhalten halte, abstellen will, muß ich die Ursache(n) beseitigen und nicht anderen die Folgen auferlegen. Wenn ich die Ursachen beseitigen will, muß ich erstmal nach den Ursachen fragen. Und da reicht es nicht, sich mit Kamera und Mikrofon einer schon saufenden Gruppe Jugendlicher zu nähern. Die Antworten, die ich da kriege, sind nicht authentisch sondern genauso Teil der "Show" wie das Saufen selbst.

@Marc1995: Die "Unterschichtler" saufen was anderes und woanders als die "Oberschichtler". Aber saufen tun sie beide.
 
Wer übernimmt die Kosten, wenn das Kind bspw. auf einem Schulausflug "abstürzt"?
Wie wäre es mit dem betreuenden Lehrer, der dann seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist?

Was passiert, wenn die Eltern zahlungsunfähig sind?
Woher haben dann die Kinder das Geld zum Saufen?


Ihr findet es also besser, wenn der Steuerzahler dafür aufkommen muß, daß Eltern ihre Kinder nicht im Griff haben?
 
Werden die Probleme, die Du zu Recht schilderst durch die Maßnahme gelöst?

Wird irgendein Problem, dem mit Strafen begegnet wird, durch diese gelöst? Fehlverhalten im Straßenverkehr, Drogenkonsum u.s.w.?
Aber du willst Antworten, bitte: man kann es ganz strikt und sogar etwas präventiv definieren, angelehnt am Jugendschutz: Komasaufen ist alles, an dem Jugendliche unter 16 beteiligt (egal ob aktiv oder passiv) sind.
Da nicht die beteiligten Kinder bestraft, bzw. zur Kasse gebeten werden, sehe ich die Gefahr der unt. Hilfeleistung nicht.
Auf Klassenfahrten übertragen die Eltern per Unterschrift und ganz amtlich die Aufsichts- und Fürsorgepflicht an die verantwortlichen Begleitpersonen.
Wenn das Geld für Sprit reicht, reicht es auch für Behandlungskosten.
An dem Punkt könnte man übrigens auch den Handel in die Pflicht nehmen - im Verursacherprinzip: wer es verkauft, zahlt. Und zwar nicht die Kassierer/Verkäufer, sondern der Ladenbetreiber oder die Kette.
 
Ich versteh eigentlich gar nicht warum die (zumeist gesetzliche) Krankenkasse dafür zahlen soll, die ja eher wie eine Steuer finanziert wird.
Jeder der aus eigener Schuld am saufen in das Krankenhaus kommt sollte das auch selbst tragen, wenn man das Geld nicht gleich da hat dann helfen halt die nächsten paar Jahre beim abzahlen an das Erinnern.

Wie wäre es mit dem betreuenden Lehrer, der dann seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist?
Aus meiner Erfahrung der eigenen Schulzeit kann man eigentlich nur von Dummheit reden wenn Lehrer sich überhaupt mit 25 Schülern auf eine Klassenfahrt trauen. Die Verantwortung für alles was ablief kann eigentlich kein Mensch übernehmen.
 
Loshai, das ist ein Finanzierungsproblem. Was glaubst Du wie schön niedrig die Beiträge zur GKV wären, wenn die GKV die Tabaksteuer und die Branntwein-, Sekt-, und andere Getränkesteuern komplett zur Verfügung hätte?

Auf meiner vorletzten Klassenfahrt hat sich nur eine Klassenkameradin so besoffen, daß sie hinterher aus dem Fenster gekotzt hat. Nachdem sie ihren Rausch ausgeschlafen hatte, hat der Herbergsvater ihr nen Eimer uns den Lappen in die Hand gedrückt, und sie durfte die Schweinerei beseitigen. Solange ich mit ihr noch Kontakt hatte, hat sie keinen Tropfen Alk mehr angerührt.

Auf der letzten Klassenfahrt (andere Schule, schon alle im Erwachsenenalter) haben wir uns gemeinsam mit den Lehrern die Kante gegeben, aber Koma-Saufen war das nicht. Es gab keine Ausfälle à la Prügeleien, Pöbeleien oder Bewußtlosigkeit. Stattdessen haben wir zusammen ne 4-tägige Party gefeiert, zu der wir auch andere Klassen, die in der Jugendherberge List (Sylt) eingeladen haben. Der Lehrer einer 6. Klasse aus Hamburg fand das am Anfang gar nicht lustig, weil er meinte, seine Schüler sollten doch schlafen, aber die Kids hatten nen Mordsspaß mit uns auf dem Herbergsflur zu singen (nicht zu saufen!).

Wenn man die Kids vom KOMA-Saufen abhalten will, muß man ihnen was anderes zu tun geben, was ihnen SPAß macht. Meine Meinung.
 
Woher haben dann die Kinder das Geld zum Saufen?

Geklaut wahrscheinlich... :roll:
Ein paar Euro Taschengeld sind eine andere Hausnummer als 1000,-- € für eine Krankenhausbehandlung.

[...]Aber du willst Antworten, bitte: man kann es ganz strikt und sogar etwas präventiv definieren, angelehnt am Jugendschutz: Komasaufen ist alles, an dem Jugendliche unter 16 beteiligt (egal ob aktiv oder passiv) sind.

Ups. Alle Schützenfeste und Karnevalsfeiern in Deutschland absagen? 8O

Da nicht die beteiligten Kinder bestraft, bzw. zur Kasse gebeten werden, sehe ich die Gefahr der unt. Hilfeleistung nicht.

Sorry, aber das ist doch naiv. Die Kinder bekommen das Donnerwetter zuhause, auch wenn sie finanziell nicht betroffen sind.

Wenn das Geld für Sprit reicht, reicht es auch für Behandlungskosten.

Das tut es eben nicht (s.o.). Also, ab in die Schuldenfalle (oder weiter hinein).

Wie wäre es mit dem betreuenden Lehrer, der dann seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist?

Aus meiner Erfahrung der eigenen Schulzeit kann man eigentlich nur von Dummheit reden wenn Lehrer sich überhaupt mit 25 Schülern auf eine Klassenfahrt trauen. Die Verantwortung für alles was ablief kann eigentlich kein Mensch übernehmen.

So sieht es nämlich aus. Dann finden eben keine Schulausflüge mehr statt. Ist ja egal. :roll:
 
Loshai, das ist ein Finanzierungsproblem. Was glaubst Du wie schön niedrig die Beiträge zur GKV wären, wenn die GKV die Tabaksteuer und die Branntwein-, Sekt-, und andere Getränkesteuern komplett zur Verfügung hätte?
Ja und was glaubst du wie hoch sie noch werden, nur weil ausser Dummheiten noch das allgemeine,ausufernde Taschen vollstecken mitbezahlt werden muss.


Wenn man die Kids vom KOMA-Saufen abhalten will, muß man ihnen was anderes zu tun geben, was ihnen SPAß macht. Meine Meinung.

Den Ansatz unterstütz ich völlig, scheiterte in der Realität aber daran das die Lehrer ein ganz andere Vorstellung von dem hatten was uns Spaß machen sollte als wir.
Bei uns waren aber noch ganz andere Drogen ausser Alkohol das Problem, spätestens dann wenn man sich halbwegs sicher sein konnte das der Lehrer schläft.
 
So sieht es nämlich aus. Dann finden eben keine Schulausflüge mehr statt. Ist ja egal. :roll:
Ich weiß nicht, auf was für Schulen ihr so alle geht, aber ich habe mehrere Klassenfahrten mitgemacht, wo nicht einer besoffen war und wir trotzdem jede Menge Spaß hatten. Aber heutzutage lautet ja die Devise eh "ohne Alkohol machts keinen Spaß". Sorry, aber wenn sich Jugendliche nicht anders zu helfen wissen, als mit Alkohol, dann läuft da irgendwas total schief.
 
Ups. Alle Schützenfeste und Karnevalsfeiern in Deutschland absagen? 8O

Wäre mir neu, das dort Alkohol an Jugendliche ausgeschenkt werden darf... :roll:

Sorry, aber das ist doch naiv. Die Kinder bekommen das Donnerwetter zuhause, auch wenn sie finanziell nicht betroffen sind.
Das hält sie auch momentan nicht davon ab, zu saufen und ggf. den Doktor zu rufen...

Das tut es eben nicht (s.o.). Also, ab in die Schuldenfalle (oder weiter hinein).
Gehen wir es mal anders an: Hältst du den Prozentsatz für so exorbitant hoch? Nebenbei hatte ich ja geschrieben, dass es ein durchaus sozialer Ansatz ist, den Handel hier mit in die Pflicht zu nehmen.

So sieht es nämlich aus. Dann finden eben keine Schulausflüge mehr statt. Ist ja egal. :roll:
Sie finden aber immer noch statt - trotz aller Risiken für Lehrer und Betreuer. Außerdem - s.Oben. (Handel sollte auch noch mit ins Boot geholt werden).
 
Wäre mir neu, das dort Alkohol an Jugendliche ausgeschenkt werden darf... :roll:

Die Gesetzeslage und die Realität fallen schon mal auseinander. :ugly:


Das hält sie auch momentan nicht davon ab, zu saufen und ggf. den Doktor zu rufen...

Im Moment spielt aber auch die finanzielle Dimension keine Rolle. Diese ist doch leider im Augenblick die, die am meisten zählt. Sieht man ja an dieser Debatte.

[...] Nebenbei hatte ich ja geschrieben, dass es ein durchaus sozialer Ansatz ist, den Handel hier mit in die Pflicht zu nehmen.

Der Handel ist bereits jetzt mit Straf- und Bußgeldvorschriften bedroht (§ 27 f. JuSchG). Hält ihn das ab, die Getränke zu verkaufen?

Sie finden aber immer noch statt - trotz aller Risiken für Lehrer und Betreuer.

Noch. :mrgreen:
 
Die Gesetzeslage und die Realität fallen schon mal auseinander. :ugly:
Und genau da sind die Eltern in der Pflicht. Wenn sie ihre minderjährigen Kinder bei Schützenfesten saufen lassen, dann können sie auch für den Notarzt zahlen, den ihre Kinder später vielleicht mal brauchen, weil sie von ihren Eltern ja gezeigt bekommen, daß es völlig normal ist, wenn Kinder Alkohol trinken.
 
Lassen wir doch einfach die Eltern für jede Krankenhausbehandlung zahlen, wenn sie nicht richtig aufpassen. Das hilft bestimmt dabei, ein kinderfreundliches Klima zu schaffen.

Und wenn wir schon dabei sind, könnten wir alle anderen fahrlässig entstandenen Kosten für Krankenhausbehandlungen auch aus der Versicherung streichen (Skiunfälle, Autounfälle, wenn Fahrer nicht angeschnallt waren oder zu wenig Profil auf den Reifen hatten...).
 
Lassen wir doch einfach die Eltern für jede Krankenhausbehandlung zahlen, wenn sie nicht richtig aufpassen. Das hilft bestimmt dabei, ein kinderfreundliches Klima zu schaffen.

Das schaffen wir aber auch nicht, indem wir sämtliche Verantwortung von den Schultern der Eltern nehemn: Erziehung: Sache der Schule. Schutz: Sache das Staates. Fürsorge: Sache der Allgemeinheit. Damit sie keinem geholfen: Den Eltern nicht, den öffentlichen Kassen nciht und den Kindern schon gleich gar nicht...

Und wenn wir schon dabei sind, könnten wir alle anderen fahrlässig entstandenen Kosten für Krankenhausbehandlungen auch aus der Versicherung streichen (Skiunfälle, Autounfälle, wenn Fahrer nicht angeschnallt waren oder zu wenig Profil auf den Reifen hatten...).

Private Versicherungen machen es so - und siehe da: kein Defizit... :evil: