UN: Zahl der Hungernden sinkt

Rom (dpa) - Erstmals seit 15 Jahren sinkt die Zahl der Hungerleidenden auf der Welt. Das teilte die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) am Dienstag in Rom mit.

Wie es in deren Ausblick auf den diesjährigen Welthungerbericht heißt, sind im laufenden Jahr voraussichtlich 925 Millionen Menschen von Hunger und Unterernährung betroffen. Im vergangenen Jahr waren es - auch als Folge der Weltwirtschaftskrise - mehr als eine Milliarde Menschen. Das war der höchsten Wert seit 1970.

Die FAO begründete die Entwicklung damit, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen in den Entwicklungsländern verbessert hätten und die Lebensmittelpreise gesunken seien. Gleichzeitig warnte sie jedoch, dass sich die Situation wieder verschlechtern könne, da kürzlich erneut Preissteigerungen zu beobachten gewesen seien.

Nach wie vor sei die Zahl der Hungernden «inakzeptabel hoch». So sterbe alle sechs Sekunden ein Kind an den Folgen von Hunger und Unterernährung. In den Entwicklungsländern müssten 16 Prozent der Gesamtbevölkerung hungern. Damit sei man weit entfernt von dem vor zehn Jahren formulierten Ziel, den Anteil der hungernden Weltbevölkerung bis 2015 auf 10 Prozent zu reduzieren.

Angesichts der Zahlen sei es auch unwahrscheinlich, dass das Ziel des «World Food Summit» von 1996 erreicht werde, die Zahl der Hungernden bis 2015 auf 400 Millionen zu senken. Die FAO mahnte, die Industrieländer müssten ihre Investitionen in landwirtschaftliche und soziale Projekte zur Unterstützung bedürftiger Familien in ärmeren Ländern verstärken.

«Wenn wir die Ziele im Kampf gegen den Hunger nicht erreichen, dann liegt das auch daran, dass nicht genug in die Agrarwirtschaft der unterentwickelten Länder investiert wird», erläuterte FAO- Generaldirektor Jacques Diouf. Für den Kampf gegen den Hunger müssten 45 Milliarden Dollar (35 Milliarden Euro) jährlich garantiert werden, verlangte Diouf. Zur Verdeutlichung setzte er diese Summe in Relation zu «den 1,25 Billionen für die Rüstung». Das Problem sei nicht ein Mangel an Nahrungsreserven, sondern deren Verteilung.

Anfang September hatte die FAO über ein Wiederanziehen der Lebensmittelpreise berichtet. Vor allem Weizen, Zucker und Ölsaat seien teurer geworden. Beim Weizen liege das vor allem an der Dürre in Russland.

Dem Bericht zufolge leben rund zwei Drittel aller Hungernden in sieben Ländern: in China, Indien, Bangladesch, im Kongo, in Äthiopien, Indonesien und Pakistan. 40 Prozent leben demnach allein in China und Indien. Gemessen am jeweiligen Bevölkerungsanteil der Hungernden hält Schwarzafrika mit 30 Prozent den traurigen Rekord. Der vollständige Welternährungsbericht der FAO erscheint im Oktober.

UN / Ernährung
14.09.2010 · 16:51 Uhr
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