Pixels – Der Filmtipp des Sommers?
Mal ehrlich: Ein Film über die alten Spiele-Klassiker kann doch gar nicht so schlecht sein … oder? Pac-Man, Centipede, Space Invaders, Donkey Kong – von Außerirdischen zum Leben erweckte Arcade-Spiele dürften jedes Gamerherz höher schlagen lassen. Zumindest in den ersten Minuten war ich davon noch überzeugt.
Adam Sandler & Kevin James
Der Film beginnt mit der Hintergrundgeschichte des jungen Sam Brenner im Jahre 1982, der goldenen Ära der Arcade Games. Eine neue Spielehalle wird eröffnet und bald darauf findet die erste Gaming-Weltmeisterschaft statt. Dort trifft der überraschend begnadete Gamer Sam im finalen Duell auf Eddie „Fire Blaster“ Plant (Andrew Bambridge) und verliert bei einer Partie Donkey Kong. Aufnahmen der Weltmeisterschaft werden noch am selben Tag von der NASA ins Weltall geschossen, mit der Absicht, eine Botschaft an außerirdische Lebensformen zu senden.
Es erfolgt ein Zeitsprung, Sam (nun gespielt von Adam Sandler) geht einem Job nach, den er hasst, während sein Kindheitsfreund Will Cooper (Kevin James) als inkompetenter Präsident damit beschäftigt ist, die Ursache für einen Angriff auf eine Militärbasis zu finden, bei dem auf unerklärliche Weise von sämtlichen Kampfjets nur noch etwas übrig geblieben ist, was verdächtig nach Pixel aussieht. Er trifft die Entscheidung, sowohl Sam als auch Eddie um Hilfe zu bitten, da sich, wie sich schnell herausstellt, die damaligen Aufnahmen von 1982 tatsächlich in außeridische Hände verirrt haben aber unglücklicherweise als Kriegserklärung interpetiert wurden.
Adam Sandler & Q*Bert
Dem kleinen Team aus Retrogamern steht also nun die Aufgabe bevor, den Untergang der Welt zu verhindern, indem sie gegen lebensgroße Arcade Game Spielfiguren antreten müssen. Das mag im ersten Moment für viele vielleicht witzig klingen, aber wer einmal einen Adam Sandler Film gesehen hat, kennt den Humor, mit dem er arbeitet. „Punch Drunk Love“ war einer der wenigen Filme, die ich von ihm wirklich mochte, sonst kann ich nur sagen: Kennst du einen, kennst du sie alle.
Die schön inszenierte Titelsequenz rückt durch die schnelle Abhandlung von Sams Vorgeschichte in den Hintergrund und es fehlt den Charakteren schlicht und ergreifend an Tiefe. Ich habe mich tatsächlich gefragt, welche Aufgabe die weiblichen Rollen in diesem Film hatten, außer dem “Nerds und hübsche Frauen”-Klischee nachzukommen (aber vielleicht kann mir das ja einer von euch beantworten) und ein bisschen Romantik reinzubringen, die nicht wirklich nötig war aber leider zur einer 08/15-Heroes-Journey aus Hollywood dazugehört. Es wirkte alles etwas überzogen und gleichzeitig stumpf. Da halfen selbst Pac-Man und Donkey Kong als “Endboss” nicht. Die Vorlage zum Film “Pixels” stammt übrigens von einem nur 2-minütigen Video von dem franzözischen Filmmemacher Patrick Jean, der mehr aussagt, als Sandlers Film in voller Länge. Wer sich also den Besuch im Kino ersparen möchte, dem kann ich Jeans Kurzfilm wärmstens empfehlen.
Game Over
Von Chris Columbus, bekannt als Regisseur für Filme wie „Kevin – Allein zu Haus“ und „Harry Potter“, hätte ich mir ein bisschen mehr erhofft. Ich bin allerdings froh, dass ich es nicht getan habe. Wer große Erwartungen an diesen Film stellt, dem kann ich nur raten, sie bestenfalls abzulegen oder dies mit Vorsicht zu tun. Natürlich gibt es ein paar lustige Pointen und alleine schon die Tatsache, dass sich der Film mit Retrogames beschäftigt, ist cool, aber alles in Allem hätte ich die 14 Euro lieber in der Spielehalle als fürs Kino ausgegeben.
Mich würde interessieren, ob euch der Film gefallen hat, wenn ihr ihn bereits im Kino sehen konntet. Hinterlasst mir doch einen Kommentar!
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